Ayl
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 38′ N, 6° 33′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Trier-Saarburg | |
Verbandsgemeinde: | Saarburg-Kell | |
Höhe: | 148 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,58 km2 | |
Einwohner: | 1580 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 208 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54441 | |
Vorwahl: | 06581 | |
Kfz-Kennzeichen: | TR, SAB | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 35 002 | |
LOCODE: | DE AYL | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schloßberg 6 54439 Saarburg | |
Website: | www.ayl.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Kornelia Hilsamer | |
Lage der Ortsgemeinde Ayl im Landkreis Trier-Saarburg | ||
Ayl ist ein Winzerdorf und eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ayl liegt in einem Seitental der unteren Saar zwischen dem Mohlemskopf, einer 321 m hohen Anhöhe nördlich von Saarburg, und der Ayler Kupp, einer 251 m hohen Bergzunge mit der gleichnamigen Weinlage.
Zu Ayl gehört der Ortsteil Biebelhausen.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ayl wird erstmals 1052 als Eile genannt, als Erzbischof Eberhard von Trier einen Vertrag mit dem Grafen Walram von Arlon schließt. Römische Brandgräber aus der Zeit um das Jahr 300 zeugen aber davon, dass Ayl bereits zu dieser Zeit besiedelt war und ein römisches Kastell beherbergte.
Von Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1790 war das Trierer Domkapitel alleiniger Grundherr.
Am 18. Juli 1946 wurden Ayl und Biebelhausen gemeinsam mit weiteren 79 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem im Februar 1946 von der übrigen französischen Besatzungszone abgetrennten Saargebiet angegliedert, das zu der Zeit nicht mehr dem Alliierten Kontrollrat unterstand. Am 6. Juni 1947 wurde diese territoriale Ausgliederung bis auf 21 Gemeinden wieder zurückgenommen, damit kamen Ayl und Biebelhausen an das 1946 neugebildete Land Rheinland-Pfalz.
Die heutige Gemeinde Ayl entstand am 7. Juni 1969 durch Neubildung aus den beiden bis dahin eigenständigen Gemeinden Ayl (830 Einwohner) und Biebelhausen (234 Einwohner).[3] Seit 1970 gehörte sie der Verbandsgemeinde Saarburg an.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Ayl bezogen auf das heutige Gemeindegebiet, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsgemeinderat in Ayl besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | WGH a | WGR b | WGS c | WGB d | Gesamt |
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2024 | 7 | 6 | 3 | – | 16 Sitze[5] |
2019 | 7 | – | – | 9 | 16 Sitze[6] |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kornelia Hilsamer wurde am 5. September 2024 Ortsbürgermeisterin von Ayl.[7] Da für die Direktwahl am 9. Juni 2024 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde,[8] oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat, der sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Kornelia Hilsamer entschied.[7]
Hilsamers Vorgänger Siegfried Büdinger hatte das Amt 1994 übernommen.[9] Nach 30 Jahren kandidierte er bei der Wahl 2024 nicht erneut als Ortsbürgermeister.[10]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Im Wellenschnitt geteilt von Silber und Blau, oben ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, unten eine steigende goldene Spitze, darin eine grüne Traube am hinteren zweier an den Enden gekreuzten grünen Weintrieben mit je einem Blatt.“ | |
Wappenbegründung: Das rote Balkenkreuz in Silber verweist auf die Zugehörigkeit zu Kurtrier, der Wellenschnitt symbolisiert die Saar und die goldene Spitze in Blau (Bergkegel) mit Weintraube deutet auf die berühmteste Weinlage des Ortes, die Ayler Kupp, hin.
In manchen Wappendarstellungen sind die Traubenbeeren goldgefüllt. |
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Ayler „Schloss“
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Kath. Pfarrkirche St. Bartholomäus in Ayl
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Lambertskirchhof
- Das Schloss Ayl ist ein ehemaliges Hofgut des Trierer Domkapitels. Der Gebäudekomplex mit Wohngebäude und Kelterhaus besteht in der heutigen Form seit 1897. Ein Park mit altem Baumbestand schließt sich an.
- Die katholische Pfarrkirche St. Bartholomäus ist ein Werk von Johann Claudius Lassaulx von 1846 bis 1848. Sie beherbergt eine spätgotische Steintaufe aus der Zeit um 1500 aus dem Vorgängerbau.
- Südöstlich des Ortes am zur Saar abfallenden Rand des Hochplateaus liegt der Lambertskirchhof mit Kapelle und Baumgruppe
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weinbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ayl ist von jeher ein Weindorf gewesen. Schon die Römer betrieben an den Hängen Weinbau. Die Kirchenchronik weist bereits das Jahr 1289 als gutes Weinjahr aus. Bei der Weinversteigerung 1906 erzielte ein Fuder 1904er Ayler Kupp den bis dahin höchsten je für einen Saarwein gezahlten Preis von 15.030 Goldmark. Bei dieser Auktion kam es auch zum sogenannten Trierer Weinversteigerungsfall, der Generationen von Juristen in der zivilrechtlichen Ausbildung beschäftigen sollte.
Ayl gehört zum „Weinbaubereich Saar“ im Anbaugebiet Mosel. Im Ort sind 13 Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 60 ha. Etwa 94 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2010).
- Weinlagen
- Ayler Kupp
Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ortsteil Biebelhausen hat die Großbäckerei Biebelhausener Mühle mit etwa 60 Filialen in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Luxemburg ihren Sitz.[11]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Saarburg. (= Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 15, III. Abteilung). L. Schwann, Düsseldorf 1939 (Nachdruck Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1982), 33–36.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ayl auf den Seiten der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell
- Kurzporträt von Ayl ( vom 11. Januar 2014 im Webarchiv archive.today) bei Hierzuland, SWR Fernsehen
- Kurzporträt von Biebelhausen (Ayl) ( vom 11. Januar 2014 im Webarchiv archive.today) bei Hierzuland, SWR Fernsehen
- Zur Ortsgemeinde Ayl gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Linkkatalog zum Thema Ayl bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur über Ayl in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 119 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 169 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 13. Juli 2019.
- ↑ Ayl, Gemeinde- / Stadtratswahl 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 5. Oktober 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen: Ayl ( vom 13. Juli 2019 im Internet Archive)
- ↑ a b Kornelia Hilsamer (Wahlleiterin): Bekanntmachung – Einberufung von Mitgliedern und über die Wahl der Ortsbürgermeisterin und der Ortsbeigeordneten des Ortsgemeinderates Ayl. In: Saarburger Kreisblatt, Ausgabe 37/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 6. September 2024, abgerufen am 5. Oktober 2024.
- ↑ Ayl, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 13. Juli 2024.
- ↑ Hans Michael Engelke: Starkes Engagement für Mitbürger. Siegfried Büdinger ist seit 1994 Ortsbürgermeister in Ayl. In: Trierischer Volksfreund. Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, Trier, 9. Januar 2004, abgerufen am 26. April 2021.
- ↑ Dirk Tenbrock: Was Siggi Büdinger in 30 Jahren als Ortsbürgermeister geschafft hat – und wie. In: Trierischer Volksfreund. Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, Trier, 19. August 2024, abgerufen am 5. Oktober 2024 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Biebelhausener Mühle: Unser Filialnetz