Metlika

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Metlika
Möttling
Wappen von Metlika Karte von Slowenien, Position von Metlika hervorgehoben
Basisdaten
Staat Slowenien Slowenien
Historische Region Bela krajina
Statistische Region Jugovzhodna Slovenija (Südostslowenien)
Gemeinde Gemeinde Metlika
Koordinaten 45° 39′ N, 15° 19′ OKoordinaten: 45° 39′ 4″ N, 15° 18′ 53″ O
Höhe 190 m. i. J.
Fläche 8,3 km²
Einwohner 3.236 (2023[1])
Bevölkerungsdichte 390 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen NM
Struktur und Verwaltung
Sitz der Verwaltung Metlika
Website
Metlika

Die Stadt Metlika (deutsch Möttling, vorher Merling) ist Hauptort und Verwaltungssitz der 60 Ortschaften umfassenden Gemeinde Metlika in der Bela krajina (Weißkrain) in Slowenien.[2]

Geschichte

Die Gegend war schon in der Urgeschichte bewohnt, was eine Vielzahl von Ausgrabungsfunden belegt, u. a. ein Urnenfeld aus der frühen Hallstattzeit, römische Gräber auf dem Berg Borstek, drei große Hallstatt-Grabhügel im Stadtgarten und eine La-Tène-Nekropole. Seit etwa 1205 gehörte Metlika (Möttling) zur Krain, die Stadtrechte erlangte es im Jahre 1335.

Damit wurde Metlika Mittelpunkt der Weißen Mark (auch Weißkrain bzw. Grafschaft Möttling genannt). Bis zur Gründung der Stadt Karlovac spielte es eine Schlüsselrolle gegen die Osmanen, die es in der Zeit von 1408 bis 1578 mehrmals angriffen. Ein für 1431 überlieferter Angriff ist jedoch eine Erfindung späterer Jahrhunderte.

Insbesondere in der Zeit zwischen 1529 und 1532 wurden die umliegenden Ortschaften verwüstet. Während dieser Zeit flüchteten viele Kroaten und Slowenen in das damals westungarische Burgenland. Die nach der großen Feuersbrunst 1705 neu errichtete Altstadt ist bis heute erhalten. Es gibt kein Gebäude, das älter als 300 Jahre ist.

In Metlika trafen sich während der Reformation am 28. August 1559 protestantische Gelehrte, die der glagolitischen Schrift mächtig waren (Janž Tulščak, G. Vlahović, M. Zmajić, Štefan Stipanić, Sebastian Römer, Ivan Piček, Mihail Božić u. a.), um auf Wunsch von Primož Trubar die Qualität der von Š. Konzul angefertigte kroatische Übersetzung seiner Texte in glagolitischer Schrift zu überprüfen. Die Prüfer kamen zu einem positiven Ergebnis.

Um 1800 waren unter Napoléon Bonaparte über 200 französische Soldaten in Metlika stationiert, die von hier aus über das Uskokengebirge Richtung Agram (Zagreb) zogen. Einige der Soldaten heirateten einheimische Frauen und siedelten sich in der Gegend um Metlika an.

Gegenwart

Seit mehreren Jahren wird das alte Stadtzentrum um den Freiheitsplatz (slow. Trg Svobode) und den Partisanenplatz (slow. Partizanski trg) erneuert, mit dem Ziel den Stadtkern wieder zu beleben. Früher gab es dort viele Einkaufsmöglichkeiten sowie eine Bank. Mittlerweile schließen immer mehr Geschäfte. Unter anderem soll die Anzahl von Parkplätzen verringert werden, um eine verkehrsberuhigte Zone zu schaffen. Eine Studie aus dem Jahre 2012 und ein Restaurierungsplan von. 2017 sollen dafür die Grundlage sein. Die Plätze dienen für Veranstaltungen wie beispielsweise dem größten Weinfest Sloweniens (Metliška Vigred), den traditionellen Dienstagsmärkten, der europäischen Woche der Mobilität, und der Osterveranstaltung in Trachten (Vuzem).[3]

Die Gemeinde Metlika verleiht jedes Jahr die sog. Gangl-Plakette (benannt nach dem Schriftsller Engelbert Gangl) als Anerkennung für Leistungen im Bereich der Kultur.[4]

In den Sommermonaten finden an Wochenenden Freilichtveranstaltungen im Schlosshof statt (slow. "Pridi zvečer na grad", dt. Komm heute Abend zum Schloss"). Seit 40 Jahren gibt es ein Extempore für junge Künstler, was in Slowenien einzigartig ist, was den langen Zeitraum anbelangt.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche St. Nikolaus ist ein Barockbau von 1759 mit einer strengen Fassade und einem Hauptschiff mit Tonnengewölbe und Seitenkapellen. Ihre Ausstattung datiert aus dem 19. Jahrhundert, ist aber in barocker Tradition gehalten, wie sie der Hochaltar zeigt.
  • Im Geburtshaus des Bildhauers Alojz Gangl (1859–1935) und des Schriftstellers und Dichters Engelbert Gangl (1873–1950) sind Dokumente zum Leben und Schaffen der Künstler zu besichtigen.
  • Ehemalige Kommende des Deutschen Ritterordens.
  • Sehenswürdigkeiten in der Umgebung

Regionalmuseum der Weißkrain

Die Burg von Metlika stammt im Kern aus dem Mittelalter, doch nach zwei Bränden im 18. Jahrhundert geht ihr Aussehen im Wesentlichen auf die darauffolgenden Epochen zurück. Heute beherbergt die Burg das Regionalmuseum der Bela krajina mit einer archäologischen, kulturgeschichtlichen, ethnographischen und historischen Sammlung (slow. Belokranjski muzej Metlika[5]), die bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts reicht, sowie einer Galerie mit Werken von Künstlern aus der Gegend. Außerdem befindet sich im Schloss das Feuerwehrmuseum, welches daran erinnert, dass in Metlika 1869 vom damaligen Burgherren Josip Savinšek mit 27 Männern die erste Freiwillige Feuerwehr Sloweniens gegründet wurde. Eine Gedenkstätte vor dem Schloss erinnert daran. Zur Jahrhundertfeier dieses wichtigen Ereignisses im Jahre 1969 eröffnete man in dem Erdgeschoss des Schlosses Metlika das slowenische Feuerwehr-Museum, das 1993 ein eigenes Gebäude neben dem Schloss bekam. Ebenso ist hier ein bekannter Weinkeller zu besichtigen, in dem aus Trauben des Welschrieslings der erste in Slowenien abgefüllte Eiswein hergestellt wurde. Im Mai findet hier der Weinfrühling statt. In den Sommermonaten beleben Kulturveranstaltungen unter dem Motto Komm abends in die Burg den Burghof.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter von Metlika

Literatur

Commons: Metlika – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Population by settlements, detailed data, 1 January 2023. Abgerufen am 27. Januar 2024.
  2. Metlika (Jugovzhodna Slovenija / Dolenjska, Slowenien) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte, Lage, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 1. August 2023.
  3. M. Glavonjič, Najprej umakniti avtomobile, potem pa... (dt. Zuerst die Automobile entferne und danach ...), Dolenjski list, S. 10, 16.03.2023
  4. M. Glavonjič, Ganglova plaketa in priznanja, Dolenjski list, S. 10, 16.2.2023
  5. siehe Homepage des Museums der Weißkrajn