MT-LB

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Druckversion wird nicht mehr unterstützt und kann Darstellungsfehler aufweisen. Bitte aktualisiere deine Browser-Lesezeichen und verwende stattdessen die Standard-Druckfunktion des Browsers.
MT-LB

MT-LB auf der Bolling Air Force Base (1986)

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 2
Länge 6,45 m
Breite 2,85 m
Höhe 1,878 m
Masse 11,9 Tonnen
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung 3–10 mm Stahl
Hauptbewaffnung 1 × 7,62-mm-MG PKT
Sekundärbewaffnung Nebelmittelwurfanlage
Beweglichkeit
Antrieb V8-Dieselmotor JaMS-238
240 PS (177 kW)
Federung Drehstab
Geschwindigkeit 61 km/h (Straße),
30 km/h (Gelände),
5 bis 6 km/h (im Wasser)
Leistung/Gewicht 15 kW/t
Reichweite 500 km

Der MT-LB (russisch МТ-ЛБ; Abkürzung für многоцелевой тягач лёгкий бронированный – Mnogozelewoi Tjagatsch Ljogki Bronirowanny, auf Deutsch: leichtgepanzertes Mehrzweckzugmittel, interne russische Bezeichnung: Motolyga)[1] ist ein gepanzerter, amphibischer Truppentransporter, der in der Sowjetunion auf Basis des ungepanzerten Zugtraktors MT-L entwickelt wurde.[2]

Beschreibung

Ende der 1960er-Jahre wurde ein Ersatz für die auf dem ASU-57 basierenden Artilleriezugmaschinen der AT-P-Serie gesucht. Der MT-L, der eine ungepanzerte Version des MT-LB darstellt, wurde den Ansprüchen gerecht. Die Produktion begann in den frühen 1970er-Jahren. Die Herstellung war vergleichsweise preiswert, da der MT-LB auf dem PT-76 basierte und mit diesem viele Komponenten gemeinsam hatte. Der Motor JaMS-238 war eigentlich ein Lkw-Triebwerk, das beispielsweise beim KrAS-255 Verwendung fand. Der MT-LB wurde außer in der UdSSR auch in Polen und Bulgarien produziert.

Der MT-LB wurde konstruiert, um eine Vielzahl von Aufgaben zu übernehmen, beispielsweise als Schlepper für Artillerie und PaK, als Frachttransporter und als gepanzerter Mannschaftstransporter. Der MT-LB ist vollständig amphibisch, wird im Wasser von seinen Ketten angetrieben und hat im Heckbereich Raum für 11 Soldaten. Auf schneebedecktem Boden können die Ketten durch breitere ersetzt werden, wodurch der Bodendruck gesenkt wird.

Der MT-LB wird zudem als Basis für die Flugabwehrpanzer 9K35 Strela-10 und Sosna-R verwendet.

Versionen

  • MT-LBW: 565 mm breite Ketten mit einem Bodendruck von 0,28 kg/cm²
  • MT-LB: Artillerie-Funkmessstation 10 „Leopard“ (SNAR-10)
  • MT-LB: Artillerieschlepper
  • MT-LB: Führungsfahrzeug des Batterieoffiziers mit drei Funkstationen, Teleskopmast, sechs Batterien zur Stromversorgung und Ausrüstung für die Führungsgruppe
  • MT-LB: Sanitätsfahrzeug
  • MT-LB: Pionierpanzer mit EAG
  • MT-LB: mit automatischem 82-mm-Mörser 2B9
  • MT-LB: Variante, genannt 2K32 mit dem modernisierten 82-mm-Mörser 2B14 Podnos
  • MT-LB: 9P149-Variante mit Panzerabwehrraketen 9K114 Schturm
  • MT-LB: Version eines Kurzstrecken-Flugabwehrraketensystems 9K35 Strela-10
  • MT-LB: mit bulgarischem 120-mm-Mörser im Truppenabteil montiert
  • MT-LB: mit polnischem WAT-Turm (14,5-mm-MG und koaxiales 7,62-mm-MG)
  • WPT Mors: polnischer leichter Bergepanzer
  • Pansarbandvagn 401 (PbV 401): ex-NVA-MT-LB, die in der schwedischen Armee verwendet werden
  • MT-LBu: Weiterentwicklung der 1970er-Jahre

Technische Daten

4-Takt-Dieselmotor JaMS-238

Nutzerstaaten

Aktuelle Nutzer

  • Armenien Armenien – Ab dem Januar 2018 befindet sich eine unbekannte Anzahl MT-LB im Dienst.[3]:181
  • Angola Angola – Ab dem Januar 2018 befinden sich 31 MT-LB im Dienst.[3]:445
  • Aserbaidschan Aserbaidschan – Ab dem Januar 2018 befinden sich 336 MT-LB im Dienst.[3]:183
  • Bangladesch Bangladesch – Ab dem Januar 2018 befinden sich 134 MT-LB im Dienst.[3]:245
  • Bulgarien Bulgarien – Ab dem Januar 2018 befinden sich 100 MT-LB im Dienst.[3]:89
  • Kongo Demokratische Republik Demokratische Republik Kongo – Ab dem Januar 2018 befinden sich 6 MT-LB im Dienst,[3]:458 die im Jahr 2000 aus der Ukraine geliefert wurden.[4]
  • Finnland Finnland – Ab dem Januar 2018 befinden sich 102 MT-LBV im Dienst.[3]:100
  • Georgien Georgien – Ab dem Januar 2018 befinden sich 66 MT-LB im Dienst.[3]:187
  • Irak Irak – Ab dem Januar 2018 befinden sich ungefähr 400 MT-LB im Dienst.[3]:338
  • Kasachstan Kasachstan – Ab dem Januar 2018 befinden sich 150 MT-LB im Dienst.[3]:188
  • Litauen Litauen – Ab dem Januar 2018 befinden sich 8 MT-LB im Dienst.[3]:124
  • Moldau Republik Moldau – Ab dem Januar 2018 befinden sich 60 MT-LB im Dienst.[3]:191
  • Myanmar Myanmar – Ab dem Januar 2018 befinden sich 26 MT-LB im Dienst.[3]:287
  • Nigeria Nigeria – Ab dem Januar 2018 befinden sich 67 MT-LB im Dienst.[3]:479
  • Nordmazedonien Nordmazedonien – Ab dem Januar 2018 befinden sich 10 MT-LB im Dienst.[3]:127
  • Polen Polen – Ab dem Januar 2018 befinden sich 15 MT-LB im Dienst.[3]:136
  • Russland Russland
    Heer – Ab dem Januar 2018 befanden sich 3500 MT-LB im Dienst.[3]:194
    Marineinfanterie – Ab dem Januar 2018 befanden sich 300 MT-LB im Dienst.[3]:198 Seit Anfang des Russisch-Ukrainischen Krieges hat Russland mit Stand Juli 2024 laut der Website Oryx 886 MT-LB, 208 MT-LBVM bzw. MT-LBVMK und 76 MT-LB anderer Bauarten verloren[5]
  • Serbien Serbien – Ab dem Januar 2018 befinden sich 32 MT-LB im Dienst.[3]:143
  • Ukraine Ukraine – Ab dem Januar 2018 befinden sich einige MT-LB im Dienst.[3]:210
  • Uruguay Uruguay – Ab dem Januar 2018 befinden sich 3 MT-LB im Dienst.[3]:422
  • Belarus Belarus – Ab dem Januar 2018 befinden sich 78 MT-LB im Dienst.[3]:185 ff

Ehemalige Nutzer

Literatur

  • Vorschrift der NVA: A 051/1/118. Mehrzweck-Zug- und Transportmittel MT-LB, Basisfahrzeug MT-LBu und Basisfahrzeug 2S1 – Nutzung. 1987.

Einzelnachweise

  1. Russian Spetsnaz hunts ISIS Terrorists in impassable forests of Dagestan, Russia
  2. Kajetanowicz, Jerzy (1954- ): Armored carrier MT-LB and support vehicles produced on its basis in Poland. 30. Juni 2018, abgerufen am 15. Mai 2023 (englisch).
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w The Military Balance 2018. In: The International Institute for Strategic Studies (IISS). 1. Auflage. Routledge, London 2018, ISBN 978-1-85743-955-7 (englisch, Stand: Januar 2018).
  4. Stockholm International Peace Research Institute – Arms Transfers Database
  5. Oryx: Attack On Europe: Documenting Russian Equipment Losses During The Russian Invasion Of Ukraine. In: Oryx. Abgerufen am 7. Juni 2024.
  6. DRK-DDR.de. drk-ddr.de, abgerufen am 12. November 2020.
  7. Dienstvorschriften NVA Panzerdienst. www.kondruss.com, abgerufen am 12. November 2020.
  8. Bestimmungsbuch. www.militaertechnik-der-nva.de, abgerufen am 12. November 2020.
  9. Drucksache 12/2026: Verwendung und Weitergabe von Waffen, Geräten, Ausrüstungen, Munition und anderen militärischen Gegenständen der ehemaligen Nationalen Volksarmee (NVA). Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten […] Drucksache 12/1657. Deutscher Bundestag, 31. Januar 1992, S. 7, abgerufen am 12. November 2020.
Commons: MT-LB – Album mit Bildern