Ménetreuil

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Ménetreuil
Ménetreuil (Frankreich)
Ménetreuil (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Saône-et-Loire (71)
Arrondissement Louhans
Kanton Cuiseaux
Gemeindeverband Terres de Bresse
Koordinaten 46° 35′ N, 5° 7′ OKoordinaten: 46° 35′ N, 5° 7′ O
Höhe 174–203 m
Fläche 15,04 km²
Einwohner 410 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 27 Einw./km²
Postleitzahl 71470
INSEE-Code

Ménetreuil ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Cuiseaux. Die Gemeinde hat 410 Einwohner (Stand 1. Januar 2021), die Ménetreuillais, resp. Ménetreuillaises, genannt werden.[1]

Geografie

Lage der Gemeinde im Arrondissement Louhans
Ménetreuil mit seinen NachbarortenRancyJouvençonLa Chapelle-ThècleMontpont-en-BresseLa Chapelle-NaudeBantanges
Ménetreuil mit seinen Nachbarorten

Ménetreuil liegt in der Landschaft Bresse, im Süden des Arrondissement Louhans, 10 Kilometer südwestlich von Louhans. Die nordöstliche Gemeindegrenze folgt den Windungen der Sane-Morte,[2] die auf diesem Abschnitt etliche Biefs aufnimmt, künstliche Wasserläufe, die der Bewirtschaftung der Étangs dienen, insbesondere den Ruisseau de Corgeat[3] aus dem Gebiet von Montpont-en-Bresse. Von Süden fließt die Sane-Vive,[4] bildet einen Teil der südlichen Gemeindegrenze und vereinigt sich bei der Moulin de Montjay mit der Sane-Morte; gemeinsam bilden sie als Sane einen Teil der südwestlichen Gemeindegrenze. Ménetreuil liegt an der Departementsstraße D475 (Rancy – D12 in La Chapelle-Naude). Weitere wichtige Straßen finden sich nicht im Gemeindegebiet, das schwach bewaldet ist und von den Wasserläufen geprägt wird. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: les Bagneux, le Bois, les Bordes, les Bruyères, la Buclière, la Buissonée, les Cadolles, le Champ-Chapeau, la Comté, la Cour-Basse, les Cours-Barbier, Court-Chêne, Le Devu, la Francillière, les Grandes-Terres, Granges-d’en-Haut, la Grange-Meunier, Guichard, Hautefoy, la Maraude, Montagny, Montjay, le Perret, les Perrières, le Petit-Perret, la Planche, Rambeau, les Renaules, la Rippe-Bouquet, la Templière, la Vallée, Varamagnien, la Vavre, le Vernois, .[5]

Klima

Das Klima in Ménetreuil ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 12,1 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 21,2 °C, der kälteste der Januar mit 3,4 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1121 mm, dabei ist der November mit 118 mm der niederschlagsreichste, während März als trockenster Monat 77 mm aufweist. Über das ganze Jahr werden etwa 2754 Sonnenstunden gezählt.

Ménetreuil
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
94
 
6
1
 
 
79
 
8
1
 
 
77
 
12
3
 
 
93
 
16
7
 
 
99
 
20
10
 
 
83
 
24
14
 
 
82
 
26
16
 
 
88
 
26
16
 
 
99
 
22
13
 
 
109
 
17
9
 
 
118
 
11
5
 
 
100
 
7
2
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: climate-data.org Daten 1991–2021
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Ménetreuil
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 3,4 4,1 7,6 11,3 15,1 19,3 21,2 20,8 17,1 13,0 7,5 4,2 12,1
Mittl. Tagesmax. (°C) 6,4 7,8 12,1 15,8 19,5 24,0 25,9 25,6 21,6 17,0 10,6 7,0 16,2
Mittl. Tagesmin. (°C) 0,8 0,7 3,4 6,5 10,4 14,3 16,4 16,1 12,9 9,4 4,6 1,7 8,1
Niederschlag (mm) 94 79 77 93 99 83 82 88 99 109 118 100 Σ 1121
Quelle: climate-data.org Daten 1991–2021

Toponymie

Die älteste bekannte Nennung des Ortes geht zurück auf 1155 Ecclesia de Monistrolio, die dem Heiligen Petrus geweihte Kirche[6][7] muss also bereits bestanden haben. Worauf die Ortsbezeichnung Monistrolio, Monestruel zurückzuführen ist, ist nicht bekannt, sie führte jedoch zum heutigen Gemeindenamen Ménetreuil. Bis nach der Revolution wurde er ohne Accent aigu geschrieben, heute findet man auch Ménétreuil und das akzentlose Menetreuil.

Geschichte

Auf dem Gemeindegebiet bestanden ehemals drei verschiedene Herrschaften, die älteste, die Herrschaft von Rambeau, geht zurück auf eine Familie Ramboz. Jeann de Ramboz stiftete 1377 eine Kapelle in der Kirche von Ménetreuil. Durch ihre Heirat gelangte die Herrschaft in den Besitz von Jean de Charnez. Die Herrschaft Les Devus war im Besitz der Herren von Brancion und gehörten zur Baronie Montpont, beide hatten eine eigene Burg. Schließlich bestand noch die Herrschaft Montjay, die im Besitz der Familie Fyot de la Marche war und deren Schloss auf einer Insel in der Sane stand, mit Zug- und fester Brücke.

Die Gemeinde liegt in einem recht heiklen Gebiet, in dem die Gewässer, die sie durchqueren, große Strecken des Jurafusses entwässern. Aus neuester Zeit werden folgende Naturkatastrophen vermerkt:

  • Sturmschäden vom 6. bis 10. November 1982
  • Überschwemmungen und Murgang vom 8. bis 31. Dezember 1982
  • Überschwemmungen und Murgang vom 12. bis 13. Mai 1983
  • Überschwemmungen und Murgang vom 6. bis 20. Mai 1985
  • Überschwemmungen und Murgang vom 5. bis 10. Oktober 1993
  • Überschwemmungen und Murgang vom 24. bis 26. Oktober 1999
  • Überschwemmungen und Murgang vom 24. bis 26. November 2002
  • Erdbewegungen als Folge der Trockenheit und anschließendem Wasserausgleich vom 1. Juli bis 30. September 2003
  • Überschwemmungen und Murgang vom 17. bis 19. April 2005

Bevölkerung

Kirche Saint-Pierre in Ménetreuil
Ménetreuil: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr  Einwohner
1793
  
819
1800
  
902
1806
  
873
1821
  
894
1831
  
925
1836
  
893
1841
  
950
1846
  
990
1851
  
1.020
1856
  
1.002
1861
  
947
1866
  
918
1872
  
960
1876
  
999
1881
  
998
1886
  
1.009
1891
  
1.048
1896
  
1.025
1901
  
979
1906
  
953
1911
  
967
1921
  
892
1926
  
844
1931
  
798
1936
  
743
1946
  
696
1954
  
647
1962
  
554
1968
  
513
1975
  
451
1982
  
396
1990
  
357
1999
  
338
2006
  
350
2009
  
375
2014
  
402
2020
  
409
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[8] ab 2009 INSEE[9]
Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1891 mit 1048, tiefste Einwohnerzahl 1999 mit 338 (32,3 % vom Maximum)
Bevölkerungs- und Wohnstruktur[10]
Bevölkerungsstruktur Anzahl Einwohner männlich weiblich davon Ausländer Anteil %
410 204 206 42 10,2
Alterspyramide für Ménetreuil
Männer Alterstufe Frauen
90 + älter
22 
75–89
25 
43 
60–74
43 
43 
45–59
42 
37 
30–44
35 
23 
15–29
18 
35 
0–14
42 

Die Bevölkerungsstruktur zwischen Männern und Frauen ist ausgeglichen, wobei 46 % der Bevölkerung jünger als 45 Jahre sind. Demgegenüber sind 33 % der Einwohner älter als 60 Jahre und damit im Rentenalter.

Wohnstruktur Anzahl Wohneinheiten davon Häuser Wohnungen sonstige
248 240 6 2
davon Hauptwohnsitz 184
Zweit- oder Ferienwohnsitz 47
vakant 17

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen, Betriebe, Ladengeschäfte und Einrichtungen

In der Gemeinde befinden sich nebst der Mairie und Kirche folgende Unternehmen nach Branchen:

Betriebe in der Gemeinde nach Branchen[11]
Branche Anzahl Betriebe
Industrie und verarbeitendes Gewerbe 2
Baugewerbe 3
Groß- und Einzelhandel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie 9
Information und Kommunikation
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen
Grundstücks- und Wohnungswesen 1
Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen 4
Öffentliche Verwaltung, Unterricht, Gesundheits- und Sozialwesen
Sonstige Dienstleistungen 2
Land- und Forstwirtschaftsbetriebe[12] 9

In der Gemeinde befinden sich ein Coiffeursalon, eine Schreinerei/Zimmerei, ein Maler/Gipser, ferner ein Tennis- und ein Fußballplatz, ein Restaurant und eine Gîte. Mit den Gütern des täglichen Bedarfs versorgen sich die Einwohner in Cuisery und in Louhans[13].

Geschützte Produkte in der Gemeinde

Als AOC-Produkte sind in Ménetreuil Crème et beurre de Bresse[14][15] zugelassen, ferner Volaille de Bresse[16] und Dinde de Bresse.[17]

Bildungseinrichtungen

Ménetreuil verfügt über keine eigenen schulischen Einrichtungen. Die Schulpflichtigen werden in Schulen der umliegenden Gemeinden ausgebildet.

Literatur

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica.bnf.fr).
Commons: Ménetreuil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ménetreuil. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
  • Ménetreuil. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
  • Ménetreuil. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse (keine Daten bei Abruf), abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
  • Webpräsenz der Gemeinde. Ménetreuil. Mairie de Ménetreuil, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).

Einzelnachweise

  1. Ménetreuil. auf habitants.fr. Abgerufen am 31. Dezember 2015 (französisch).
  2. La Sane-Morte, Länge 54,6 km, Zufluss zur Sane-Vive, Quelle bei 46° 22′ 31,4″ N, 5° 11′ 28,3″ O in Foissiat auf ca. 218 m, Mündung bei 46° 34′ 30″ N, 5° 5′ 38,8″ O in Ménetreuil auf ca. 177 m, La Sane-Morte auf sandre.eaufrance.fr
  3. Ruisseau de Corgeat, Länge 6,8 km, Zufluss zur Sane-Morte, Quelle bei 46° 33′ 45,7″ N, 5° 11′ 57,5″ O in Montpont-en-Bresse auf ca. 200 m, Mündung bei 46° 35′ 35,9″ N, 5° 8′ 18,6″ O in Bantanges auf ca. 180 m, Ruisseau de Corgeat auf sandre.eaufrance.fr
  4. La Sane oder Sane-Vive, Länge 46,8 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 23′ 55″ N, 5° 9′ 4,7″ O in Lescheroux auf ca. 217 m, Mündung bei 46° 32′ 24,7″ N, 5° 0′ 52,2″ O in La Genête auf 172 m, La Sane-Vive auf sandre.eaufrance.fr
  5. Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 4. Mai 2024 (französisch).
  6. Kurzbeschrieb der Kirche Saint-Pierre. von Ménetreuil. Paroisse Saint Jean-Baptiste en Bresse, abgerufen am 8. Dezember 2023 (französisch).
  7. Kurzbeschrieb und Bilder Église Saint-Pierre. (PDF) In: pastourisme71.com. Pastorale Tourisme & Loisirs, abgerufen am 22. Juli 2024 (französisch).
  8. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. cassini.ehess.fr, abgerufen am 29. März 2024 (französisch).
  9. Dossier complet, Commune de Ménetreuil (71293). Insee.fr, abgerufen am 29. März 2024 (französisch).
  10. Dossier complet, Commune de Ménetreuil (71293). Stand 31. Dezember 2020. Insee.fr, abgerufen am 2. Juli 2024 (französisch).
  11. Dossier complet, Commune de Ménetreuil (71293). Stand 31. Dezember 2020. Insee.fr, abgerufen am 2. Juli 2024 (französisch).
  12. Nombre d’exploitations agricoles 2020. In: www.observatoire-des-territoires.gouv.fr. Abgerufen am 2. Juli 2024 (französisch).
  13. MÉNETREUIL - Le cadre de vie des Territoires. In: eterritoires.fr. Abgerufen am 2. Juli 2024 (französisch).
  14. Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  15. Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  16. Poulet de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  17. Dinde de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).