Rheinwaldhorn
Rheinwaldhorn | ||
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Rheinwaldhorn | ||
Höhe | 3402,2 m ü. M. | |
Lage | Grenze Tessin/Graubünden, Schweiz | |
Gebirge | Adula-Alpen | |
Dominanz | 35,1 km | |
Schartenhöhe | 1337 m ↓ San-Bernardino-Pass | |
Koordinaten | 722935 / 150398 | |
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Erstbesteigung | Placidus a Spescha, Juni 1789 | |
Besonderheiten | höchster Gipfel des Tessins |
Das Rheinwaldhorn, italienisch entsprechend Adula oder Pizzo del Cadabi, rätoromanisch Piz Valrain bzw. Piz Valragn oder Pez Valrein [1], ist mit 3402,2 m ü. M. der höchste Berg der geographisch weiteren Adula-Alpen. Weitere heute ungebräuchliche Namen waren Rheinwaldspitze, Schneehorn, Adulahorn und Moschelhorn [2]. Sowohl Tacitus als auch Strabo und Ptolemäus erwähnen "ADULA MONS", es ist aber unklar, ob hier die heutige Adulagruppe gemeint ist oder der Name damals noch eine weiträumigere Bedeutung hatte [3].
Geographie
Der Gipfel befindet sich auf der Grenze der Kantone Tessin und Graubünden in den Lepontinischen Alpen und ist der höchste Gipfel des Tessins. Die Kantonsgrenze verläuft über den Nordgrat und den Südostgrat.
Erstbesteigung
Im Juni 1789 gelang Pater Placidus a Spescha aus dem Kloster Disentis mit dem Rheinwaldhorn eine der ersten nachweisbaren Besteigungen eines über 3000 Meter hohen Berges in den Alpen. Die Besteigung erfolgte von der Zapportseite aus über den Nordgrat[4].
Der Begriff Adula
Im deutschen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff Adula wie auch bei Claudius Ptolemäus immer das gesamte Gebiet, siehe dazu Adula-Alpen und Adula-Gruppe[5]. Da der Rheinwaldhorn-Gipfel jedoch von weither als freistehender Berggipfel sichtbar ist, wird seine Stellvertreterrolle für das gesamte Gebirgsmassiv als geographischer Orientierungspunkt verständlich. Historisch wurde die Adula-Gruppe laut Historischem Lexikon der Schweiz als Vogelsberg oder Vogelberg bezeichnet [6], der heute Vogelberg genannte Gipfel mit einer Höhe von 3172m liegt laut Landeskarte und SAC Clubführer ca. 1 km südöstlich.
Aufstiegsrouten
Die üblichen Zugänge erfolgen von Torre oder vom Lago di Luzzone im Bleniotal über die Adulahütte 2012m des SAC oder die höher gelegene Adulahütte 2393m der UTOE, aus dem Val Malvaglia über die Capanna Quarnei 2107m, aus Vals über die Länta-Hütte oder vom Dorf Hinterrhein über die Zapporthütte. Die Aufstiege von der Länta- und Blenioseite führen über den Vadrecc di Bresciana und nach Überquerung des Grates auf den Läntagletscher und werden im SAC-Clubführer Graubünden 2 zwischen L und WS eingestuft. Die Zugänge von der Zapportseite (ohne Überschreitung der Läntalücke) sind teilweise erheblich schwieriger. Auf dem Rheinwaldhorn befindet sich ein Gipfelkreuz mit Buch. Der Gipfel gewährt aufgrund seiner Höhe und der nach Süden vorgeschobenen Lage eine hervorragende Aussicht vor allem auf die südlichen Alpen.
Gletscher am Rheinwaldhorn
Der Gipfel ist in W, N und O von den Gletschern Vadrecc di Bresciana, dem zerrissenen Läntagletscher und dem kleineren Paradiesgletscher eingerahmt. Der Vadrecc di Bresciana ist der größte Gletscher des Tessins, geht aber stark zurück; von 2000 bis 2010 betrug der Längenverlust 244 Meter[7] bei einer geschätzten Gesamtlänge von 2,4 km[8].
Nationalpark
Das Rheinwaldhorn soll Teil des in Planung befindlichen Parc Adula werden.
Galerie
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Das Rheinwaldhorn/Adula 3402m mit Normalroute ab Adulahütten über den Vadrecc di Bresciana von NW aus gesehen
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Blick vom Gipfel nach Osten über den Ursrpung (mit jungem Hinterhein), Paradies und Hinterrheintal
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Blick vom Gipfel nach SO mit Zapporthorn und Berninagruppe
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Blick vom Normalweg Nähe Adulajoch nach Westen, über Valle di Blenio, hinten Walliser Alpen
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Blick vom oberen Läntagletscher nach Osten, ca. 3300m
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Sonnenaufgang über den Walliser Alpen, vom Vadrecc di Bresciana aus gesehen
Weblinks
- Rheinwaldhorn auf summitpost.org (englisch)
- Rheinwaldhorn auf Peakbagger.com (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Rheinwaldhorn im Glossarium des Historischen Lexikons der Schweiz
- ↑ Clubführer Tessiner Alpen 3 von Giuseppe Brenna, deutsche Ausgabe 1996, S.299
- ↑ Erwähnt z.B. in http://www.bible-history.com/maps/romanempire/Alps.html
- ↑ SAC - Clubführer Bündner Alpen 2; 5. Auflage 1996
- ↑ Adūla. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 1, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 134.
- ↑ http://www.hls-dhs-dss.ch/ghh/index.php?ghhterm=Adula,%20f
- ↑ Schweizerisches Gletschermessnetz
- ↑ Landeskarte der Schweiz 1:50000 Blatt 1253, Auflage 2001