Genesis (Satellit)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Februar 2011 um 21:53 Uhr durch Mark Schuhmann (Diskussion | Beiträge) (Überarbeitung Teil 2v2). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Genesis I
Typ: Experimentalsatellit
Land: USA
Betreiber: Fa. Bigelow Aerospace
COSPAR-ID: 2006-029A
Missionsdaten
Masse: 1,360 kg
Größe: Länge 4,4 m, Durchmesser 2,54 m
Start: 12. Juli 2006, 14:53:30 UTC
Startplatz: Dombarovsky, Russland
Trägerrakete: Dnepr
Status: im Orbit
Bahndaten
Umlaufzeit: 95,8 min
Bahnneigung: 64,51°
Apogäumshöhe 547,6 km
Perigäumshöhe 579,4 km
Exzentrizität: 3,6E-4
Genesis II
Typ: Experimentalsatellit
Land: USA
Betreiber: Fa. Bigelow Aerospace
COSPAR-ID: 2007-028A
Missionsdaten
Masse: 1,360 kg
Größe: Länge 4,4 m, Durchmesser 2,54 m
Start: 28. Juni 2007, 15:02:00 UTC
Startplatz: Dombarovsky, Russland
Trägerrakete: Dnepr
Status: im Orbit
Bahndaten
Umlaufzeit: 95,8 min
Bahnneigung: 64,51°
Apogäumshöhe 603,3 km
Perigäumshöhe 525,7 km

Genesis ist der Name einer von Bigelow Aerospace gebauten Satellitenreihe, die zur Erprobung von entfaltbaren Weltraumhabitat-Technologien dient. Zur Baureihe gehören Genesis I (2006) und Genesis II (2007). Langfristiges Ziel ist der Aufbau eines privaten Weltraumhotels.

Genesis I

Genesis 1 wurde am 12. Juli 2006 gestartet und ist der erste Experimentalsatellit der Firma. Dieser demonstrierte die Entfaltungs- und Packungstechniken. Die Entfaltung bzw. das „Aufblasen“ von 1,6 m auf 2,54 m Durchmesser erfolgte in 10 Minuten mittels des mitgeführten Drucklufttanks. Das System besitzt nach der Entfaltung ein nutzbares Volumen von 11,5 . Die Außenhaut ist 15,24 cm dünn und besteht aus mehreren Schichten. Zur Überprüfung der Systeme wurden auf dem Experimentalsatelliten 6 interne und 7 externe Fotokameras installiert, die die Hardware und mitgeführte Payload überwachen sollen. Die Missionsdaten werden an das Mission Control Center im Norden Las Vegas (Nevada) von den vier Bodenstationen aus gesendet. Die vier Bodenstationen stehen in Na'alehu (Hawaii), am Nord Pol (Alaska), am MCC und der früheren Loring Air Force Base nahe Limestone (Maine). Der Satellit wurde auf eindrittel der späteren Nautilus-Raumstations-Ausmaße ausgelegt. Neben den Entfaltungs-Technologien soll die Strahlungs-, Mikrometeoriten- und Weltraummüll-Verträglichkeit überprüft werden. Nachfolger ist Genesis II.[1] [2] [3] [4] [5]


Genesis II

Das Genesis II[6] Modul sieht äußerlich wie das Schwestermodul Genesis I aus. D.h. die Abmaße und die offensichtliche Architektur sind identisch, jedoch unterscheiden sich die Module in den Technologien und den Nutzlasten. Neben den Genesis I Sensoren und Aktuatoren wie den Magnetotorquer (siehe AOCS), dem Magnetometer, den GPS- und Sonnensensoren wurden weitere Sensoren zur Druck-, Temperatur-, Lagebestimmung und zur Strahlungserfassung installiert. Neue Reaktionsräder sollen die Schnelligkeit der Lageausrichtung verbessern und als Technologiedemonstration für die BA-Module dienen. Genesis II besitzt neun zusätzliche Fotokameras, bewegliche und per Funk. Die modulinternen Schnittstellen wurden diesbezüglich angepasst. Auch das Datenhandling von den zwei Experimentalsatelliten (Gensis I und II) stellt dabei eine neue Herausforderung für das Unternehmen in Bezug zur Datenpriorisierung dar (Überschneidung der Kommunikationsslots). Zur feineren Druckanpassung wurde der Single-Tank bei Genesis I durch einen Multi-Tank bei Genesis II ersetzt. Für einen besseren Schutz vor Mikrometeoriden und eine bessere Thermalkontrolle wurde die Außenhaut mit zusätzlichen Schichten versehen.[7]

Als Nutzlast wurde neben den „Fly Your Stuff“ (Andenken/Bilder) auch eine Biobox und ein Bingo-Spiel ins All befördert. Während Genesis I Schaben und Springbohnen ins All transportierte, wurden bei Genesis II Skorpione und Ameisen in der Biobox befördert. Die Bezeichnung Biobox weist darauf hin, dass bei Genesis II die Tierkolonien eine Atmosphäre auch vor der Entfaltung des "Habitates" besahsen, im Gegensatz zu Genesis I. Die Schaben und Springbohnen überlebten den Start und das kurzfristige Vakuum, wohingegen der Status der Tierkolonien bei Genesis II unbekannt ist. [8] [9] [10]

Siehe auch

Quellen

  1. Leonard David: ”EXCLUSIVE: Bigelow Orbital Module Launched into Space” (eng) auf: space.com. 12. Juli 2006, aufgerufen am 18. Februar 2011
  2. Leonard David: ” Bigelow Aerospace's Genesis-1 Performing Well” (eng) auf: space.com. 21. Juli 2006, aufgerufen am 18. Februar 2011
  3. “Real Time Satellite Tracking“ (eng) auf: n2yo.com. aufgerufen am 18. Februar 2011
  4. NASA: ”National Space Science – Data Center – Genesis I” (eng) auf: nasa.gov. aufgerufen am 18. Februar 2011
  5. ”Bigelow Aerospace, LCC – Homepage” (eng) auf: bigelowaerospace.com. aufgerufen am 18. Februar 2011
  6. NASA: ”National Space Science – Data Center – Genesis II” (eng) auf: nasa.gov. aufgerufen am 18. Februar 2011
  7. Eric Haakonstad: Genesis II different from Genesis I (eng) auf: web.archive.org. 03. Mai 2007, aufgerufen am 21. Februar 2011
  8. Heidi Ledford: Space hotel gets a check-up (eng) auf: nature.com 08. August 2006, aufgerufen am 21. Februar 2011
  9. Heidi Ledford: Second space 'hotel' model launched (eng) auf: nature.com 05. Juli 2007, aufgerufen am 21. Februar 2011
  10. Maijinn Chen: Thinking Outside the Bingo Box (eng) auf: web.archive.org. aufgerufen am 21. Februar 2011