August Perk
August Perk (* 25. Oktober 1897 in Lohne / Kreis Lingen; † 12. Mai 1945 in Braunschweig) war ein Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und hatte durch seine kurze Freundschaft mit Erich Maria Remarque Einfluß auf dessen weltberühmten Roman "Im Westen nichts Neues". August Perk ist der Großvater von Johnny de Brest.
Leben
August Perk wurde als Sohn einer Emsländer Kaufmannsfamilie in Lohne / Kreis Lingen geboren. Mit 17 Jahren wurde er in den Ersten Weltkrieg eingezogen und erlebte diesen in Rußland und Frankreich.
Zu einer schicksalshaften Begegnung kam es, als der später weltberühmt gewordene Schriftsteller Erich Maria Remarque in August Perks Heimatort Lohne als Junglehrer unterrichtete. Remarque beschrieb diese Zeit später in seinem Roman "Der Weg zurück". August Perk und Erich Maria Remarque befreundeten sich. Perk berichtete von seinen Erlebnissen im Ersten Weltkrieg und viele dieser Erzählungen floßen später in Remarques Antikriegs-Roman "Im Westen nichts Neues" ein. Neue Osnabrücker Zeitung: Was August Perk Schreckliches als Soldat im Ersten Weltkrieg erlebte, hat der weltbekannte Schriftsteller Erich Maria Remarque (1898-1970) in seinem Buch "Im Westen nichts Neues" verarbeitet. Das Werk wurde in über 50 Sprachen übersetzt und gilt mit geschätzten Verkaufszahlen zwischen 15 und 20 Millionen als eines der meistgelesenen Bücher in der ganzen Welt[1]
Von Beruf war August Perk Schmiede- und Schloßermeister und wechselte nach Zeiten der Selbstständigkeit zur Textilfirma "Rawe & Co." in Nordhorn. 1940 heiratete August Perk Johanna Meyer. Zwei Kinder, Maria (1941) und Heinrich (1942 - 1965) gingen aus dieser Ehe hervor.
Schon früh geriet August Perk mit den Nationalsozialisten aneinander. Nach einer Körperverletzung verklagten August Perks Eltern die nationalsozialistischen Täter und gewannen den Prozeß. 1934 jedoch verurteilten die neuen nationalsozialistischen Machthaber den gläubigen Katholiken August Perk aus politischen Gründen zu 6 Monaten Haft, die aber auf Bewährung ausgesetzt wurden. Jahre später, am 14. April 1943, verhaftete die Nordhorner Gestapo August Perk aufgrund von Denunziation durch Nachbarn und Arbeitskollegen. In Hamm wurde August Perk am 11. August 1943 durch das Oberlandesgericht zu zwei Jahren Straflager wegen "Wehrkraftzersetzung" verurteilt. Die unmenschliche Haft im berüchtigten Straflager Wolfenbüttel überlebte August Perk nach der Befreiung durch die Allierten nur um wenige Tage und verstarb am 12. Mai 1945. Bis heute halten sich Vermutungen, daß ein nationalsozialistischer Arzt Mitschuld trägt am Tod August Perks im Braunschweiger Landeskrankenhaus.
Neben einer politisch geführten Debatte, ob in Lohne zur Erinnerung an August Perk eine Straße nach seinem Namen benannt werden soll, erinnern in Nordhorn und Lohne inzwischen zahlreiche Gedenkstätten und Plätze auch an das Schicksal von August Perk, so z.B. das Nordhorner Denkmal zur Erinnerung an die Opfer des 1. und 2. Weltkrieges in der Nähe von Jenny Holzer's "Schwarzer Garten", Fotografien im Stadtmuseum Povelturm, Nordhorn, eine Gedenktafel in Lohne, sowie Gunter Demnig's Stolperstein Nordhorn, zu dem die Stadt Nordhorn eine Broschüre herausbrachte "Beim Namen genannt... Stolpersteine in Nordhorn Eine Dokumentation der Stadt Nordhorn"
Weblinks
- / Offizielle Homepage
- / Stolperstein
- [PDF Dokumentation Stolpersteine-6.01.071Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat]
Einzelnachweise
- ↑ Neue Osnabrücker Zeitung: August Perk - Kritische Äußerung mit dem Leben bezahlt, am 18. Januar 2008
Personendaten | |
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NAME | Perk, August |
KURZBESCHREIBUNG | Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus |
GEBURTSDATUM | 25. Oktober 1897 |
GEBURTSORT | Lohne / Kreis Lingen |
STERBEDATUM | 12. Mai 1945 |
STERBEORT | Braunschweig |