Höhle von Movile

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Die Höhle von Movile ist eine im Jahr 1986 von Cristian Lascu entdeckte Höhle in Rumänien, in der Nähe von Mangalia an der Schwarzmeerküste. Sie bildete sich vor ca. 5 Millionen Jahren und ist seit mindestens 500.000 Jahren von der Oberfläche abgeschnitten. Die Höhlenatmosphäre enthält viel Schwefel und kaum Sauerstoff. Die Höhlenwände der Karsthöhle bestehen aus Lehm, welcher von einer 25 Meter dicken Schicht Kalkstein umschlossen ist. Der einzige Zugang zur Höhle ist eine Wasserader aus 400m Tiefe, die schwefelhaltig ist. Im Innern der Höhle besteht ein außergewöhnliches Ökosystem, das etwa 60 urzeitliche Tierarten aufweist, die sich im Laufe der Zeit stark spezialisierten und beispielsweise Augen oder Farbpigmente in der Haut völlig zurückgebildet haben. Die Überlebensfähigkeit dieses Systems wird durch Schwefelbakterien gewährleistet, die auf dem Wasser einen gallertartigen Überzug bilden. Auf dieser Masse bilden sich Pilze, welche von den Lebewesen in der Höhle abgeweidet werden. Unklar ist bislang noch, wie sich die Tiere in der Höhle an die sauerstoffarme Atmosphäre angepasst haben.

Literatur

  • Jean Balthazar: Grenzen unseres Wissens. Orbis Verlag, München 2003, Seite 268, ISBN 3-572-01370-4.