Dorfkirche Buskow
Die Dorfkirche Buskow ist eine der ältesten Kirchen im Ruppiner Land. Es handelt sich um eine in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaute rechteckige Feldsteinkirche im Dorf und Neuruppiner Ortsteil Buskow. Die frühgotische Saalkirche erfuhr bis heute mehrfache bauliche Veränderungen.
Lage
Nicht weit vom Gut Buskow entfernt,[1] liegt die Kirche entlang der Buskower Straße auf einem leicht erhöhten Dorfanger. An der Nordseite befindet sich – links von der an die Kirche angebauten Grablege – ein 1939/40 hierher transportiert und aufgestellter Findling aus Granitgestein.[2] Das Kirchengebäude ist vom früheren Kirchhof umgeben, der zur Straße hin durch eine flache Feldsteinstützmauer abgeschlossen wird.[3]
Geschichte
Eine schriftliche Ersterwähnung der Pfarre findet sich für das Jahr 1355. In späteren Quellen wird sie als Tochterkirche von Walchow, zwischenzeitlich auch von Langen oder Wustrau bezeichnet, während das Kirchenpatronat geteilt war (von Wuthenow, Gühlen zu Kränzlin, von Zieten zu Wildberg). In späterer Zeit besaß allein das Gut Buskow das Patronatsrecht.[3]
Die frühgotische Saalkirche aus Feldstein stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.[3] Das unregelmäßige Feldsteinmaterial könnte auf eine längere Bauzeit deuten.[2]
Während 18. Jahrhunderts kam es zu mehrfachen Umbauten und Veränderungen: An der Nordseite wurde eine Gruft angebaut. Sie beherbergt Friedrich Wilhelm von Dossow († 1758), der seinen Lebensabend auf dem Gut Buskow verbracht hatte; Im Westen wurde ein leicht eingezogener, quadratischer Turm aus Fachwerk errichtet.[4] Weiterhin wurden im selben Jahrhundert verschiedene Fenster und Eingänge entweder vergrößert oder zugemauert.[1] Um 1877 wurde der Turm sowohl mit verputztem Mauerwerk verschalt als auch mit dem spitzen, schiefernen Turmhelm aus Schiefer versehen.[4]
Im Jahr 1965 fand eine Restaurierung des Turms sowie[5] des Inneren statt. Gleichzeitig wurde der Altarraum umgestaltet. Im Zuge dessen wurden die barocke Kanzel von der Nordseite und die Südempore aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts entnommen.[3] 2011 folgte eine erneute Restaurierung innen,[6] um 2014 eine Instandsetzung des Fachwerkturmes[4] und zu 2016 eine umfassend Sanierung des Kirchengebäudes.[7]
Beschreibung
Es handelt sich um eine rechteckige, frühgotische Saalkirche aus Feldsteinmauerwerk mit Satteldach.[8]
Außen
Der Eingang befindet sich unter dem Turm im Westen. Das gedrückt rundbogige[3] Portal besitzt eine Feldsteinlaibung.[2] Der Fachwerkturm[4] ist barock und wurde später mit verputztem Ziegelmauerwerk versehen,[9][3] daran eine Gliederung aus Lisenen und Faschen.[1] Beim Dach des Turmes handelt es sich um einen schiefergedeckten, eingeknickten Spitzhelm.[5]
Die an die Kirche angebaute Gruft für Friedrich Wilhelm von Dossow besteht aus Backstein und liegt an der Nordseite.[2]
An der Ostseite finden sich drei schmale Spitzbogenfenster. Das mittige wurde vermutlich im 18. Jahrhundert vergrößert, während die seitlichen Fenster vermauert wurden. [2] Der Giebel zeigt eine backsteingerahmte Spitzbogenöffnung und eine Kreuzblende.[3]
Im Süden liegen zwei zugemauerte Eingänge, das ehemalige Gemeindeportal und die Priesterpforte.[5] Daneben bestehen Reste des Putzfugennetzes.[3]
Innen
Der Innenraum besitzt eine Putzdecke.[2] Das heutige Chorfenster gehört zu den Änderungen von 1965.[3]
Ausstattung
Nur einfach ist die Ausstattung im Inneren.[9] Teile des Gestühl[3][1][4] und die Westempore (letztere 2007 restauriert) mit der Orgel (Albert Hollenbach, 1888)[6] stammen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.[3] Ein hölzerner Taufstein stammt aus dem 19. Jahrhundert.[4] Im Altarraum befinden sich ein Altar ohne Aufbau, eine Kanzel sowie ein Taufbecken.[6] Auch sie kamen wie das Chorfenster mit den Änderungen von 1965 dazu.[3]
Die Kirche beherbergt zwei 2 Glocken, die auf 1586 und 1709 datieren.[3]
Nutzung
Die Kirche gehört zum Pfarrbereich der Gesamtkirchengemeinde Protzen-Wustrau-Radensleben (PROWURA) im Kirchenkreis Wittstock-Ruppin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).[10]
Galerie
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Kirche im Dorfkontext
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Südseite
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Nordseite
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Westseite mit Turm und Eingangsportal
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Ostseite
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Modell der Kirche
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Eingangsportal
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Vermauertes Portal auf Südseite links
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Vermauertes Portal auf Südseite recht
Literatur
- Sabine Tröber: Unsere Kirchen. Buskow, Gnewikow, Karwe, Langen, Lichtenberg, Nietwerder, Protzen, Radensleben, Stöffin, Walchow, Wustrau. 2. Auflage. Ed. Rieger, Karwe 2016, ISBN 978-3-941187-76-4, S. 12–17.
- Matthias Metzler (Hrsg.): Denkmale in Brandenburg. 1. Auflage. Werner, Worms am Rhein 1996, ISBN 3-88462-135-1, S. 275.
Weblinks
- Dorfkirche Buskow auf der Website der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
- Dorfkirche Buskow auf der Website des Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.
- Dorfkirche Buskow auf der Website der Stiftung KiBa
- Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Buskow auf askanierwelten.de
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Dorfkirche Buskow. In: KiBA. Abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ a b c d e f Sabine Tröber: Unsere Kirchen. Buskow, Gnewikow, Karwe, Langen, Lichtenberg, Nietwerder, Protzen, Radensleben, Stöffin, Walchow, Wustrau. 2. Auflage. Ed. Rieger, Karwe 2016, ISBN 978-3-941187-76-4, S. 12.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m Matthias Metzler (Hrsg.): Denkmale in Brandenburg. 1. Auflage. Werner, Worms am Rhein 1996, ISBN 3-88462-135-1 , S. 275.
- ↑ a b c d e f Deutsche Stiftung Denkmalschutz - Dorfkirche Buskow - Neuruppin. Abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ a b c Buskow | askanier-welten. Abgerufen am 7. August 2024 (deutsch).
- ↑ a b c Sabine Tröber: Unsere Kirchen. Buskow, Gnewikow, Karwe, Langen, Lichtenberg, Nietwerder, Protzen, Radensleben, Stöffin, Walchow, Wustrau. 2. Auflage. Ed. Rieger, Karwe 2016, ISBN 978-3-941187-76-4, S. 17.
- ↑ Kirchen und Friedhöfe. Abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ HIDAweb BLDAM Brandenburg: Suche. Abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ a b Förderkreis Alte-Kirchen Berlin-Brandenburg e.V: Dorfkirche Buskow. In: Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. Abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ Gemeinde ProWuRa. Abgerufen am 7. August 2024.
Koordinaten: 52° 51′ 56,7″ N, 12° 48′ 50″ O