Ameisenassel

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Platyarthrus hoffmansseggii

Mehrere Exemplare von Platyarthrus hoffmansseggii

Systematik
Unterstamm: Krebstiere (Crustacea)
Ordnung: Asseln (Isopoda)
Unterordnung: Landasseln (Oniscidea)
Familie: Platyarthridae
Gattung: Platyarthrus
Art: Platyarthrus hoffmansseggii
Wissenschaftlicher Name
Platyarthrus hoffmansseggii
Brandt, 1833

EINLEITUNG

Merkmale

Die Körperlänge beträgt 3–5 mm. Die Tiere sind weiß bis weißgelblich gefärbt, eine Marmorierung oder Fleckenreihen fehlen. Der Körper ist breit oval geformt und der Hinterleib (Pleon) ist nicht schmaler als die Brust (Thorax). Die Körperoberfläche ist von Borstenschuppen bedeckt. Augen sind nicht vorhanden. Die Seitenlappen am Kopf sind deutlich erkennbar, am Kopf zieht sich eine Linea frontalis von Auge zu Auge. Ein Stirndreieck fehlt. Das Telson läuft spitz zu.

Die Hinterecken des 1. Segments sind sehr dezent zipfelig ausgezogen, dieses Merkmal kann aber auch kaum ausgeprägt sein.

Die Fühlergeißel besteht aus 2 Gliedern.

- Mesoniscus alpicola (Seitenlappen nicht deutlich)

- Metatrichoniscoides leydigi

Verbreitung und Lebensraum

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über weite Teile Europas. Bekannt ist die Art von den Pyrenäen und östlichen Ausläufern des Kantabrischen Gebirges im Westen bis zur Krim im Osten. Vertikal ist die Art im Süden von den Pyrenäen, Korsika, Mittelitalien und Bosnien und Herzegowina bis in den Norden nach Schottland, Südschweden und Estland verbreitet. Dabei besiedelt sie auch die südliche Hälfte Irlands. Vor allem in Osteuropa ist die Art vermutlich weiter verbreitet als bekannt, darauf deuten die Verbreitungslücken hin und die Tatsache, dass kleine Bodenlebewesen häufig nur schlecht untersucht sind. Dennoch scheint die Art tendenziell weiter westeuropäisch verbreitet zu sein, die meisten Nachweise stammen aus Westeuropa und dem westlichen Mitteleuropa. Nach Nordamerika wurde die Art eingeschleppt, so findet sie sich hier an der Ostküste von Kanada und den Vereinigten Staaten, genauer vom Eriesee und Huronsee im Westen bis in den Südosten Quebecs in Kanada im Nordwesten, entlang des Sankt-Lorenz-Stroms, und nach Südwesten hin bis in die Bundesstaaten West Virginia und Virginia. Auch hier gilt, dass die Art möglicherweise weiter verbreitet ist, als es die Datenportale erkennen lassen.[1]

Innerhalb Deutschlands ist die Art weit, aber lückig, verbreitet und vor allem aus dem Westen bekannt. Funde gibt es aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg, dem westlichen Bayern und vereinzelt aus Thüringen, Sachsen, Niedersachsen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Außerdem ist die Art auf Helgoland zu finden.[2][3]

In Deutschland gilt die Art als ungefährdet.[4]

Die Ameisenassel lebt in enger Verbindung mit Ameisen und ist häufig in deren Nestern zu finden. Dabei können diese Nester auch unter Steinen oder Totholz angelegt sein, so dass man die Asseln beim Umdrehen von beispielsweise Steinplatten entdeckt, unter denen Ameisen nisten. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Ameisenfischchen.

Lebensweise

Taxonomie

Synonyme der Art lauten Itea crassicornis C.L.Koch, 1844, Typhloniscus steini Schoebl, 1860 und Platyarthrus dollfusi Verhoeff, 1901.[1]

Literatur

Commons: Ameisenassel (Platyarthrus hoffmansseggii) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Abgerufen am 2. November 2021.

Einzelnachweise

  1. a b Platyarthrus hoffmannseggii Brandt, 1833 in GBIF Secretariat (2021). GBIF Backbone Taxonomy. Checklist dataset [1] abgerufen via GBIF.org am 30. Januar 2022.
  2. Edaphobase Data Warehouse on Soil Biodiversity, Senckenberg – World of Biodiversity, abgerufen am 30. Januar 2022.
  3. Platyarthrus hoffmannseggii. In: Bodentier⁴ – Senckenberg, World of Biodiversity. Abgerufen am 30. Januar 2022.
  4. Grünwald, M. (2016): Rote Liste und Gesamtartenliste der Landasseln und Wasserasseln (Isopoda: Oniscidea et Asellota) Deutschlands. – In: Gruttke, H., Balzer, S., Binot-Hafke, M., Haupt, H., Hofbauer, N., Ludwig, G., Matzke-Hajek, G. & Ries, M. (Bearb.): Rote Liste der gefährdeten Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 4: Wirbellose Tiere (Teil 2). – Bonn (Bundesamt für Naturschutz). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (4): 349–363.

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Kategorie:Asseln