Rundfunk-Anstalt Südtirol
RAS
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Rechtsform | öffentlich-rechtlich |
Gründung | 1975 |
Sitz | Bozen, Italien |
Leitung | Peter Silbernagl (Präsident) |
Mitarbeiterzahl | 26 (Stand März 2015)[1] |
Branche | Rundfunk |
Website | ras.bz.it |
Die Rundfunk-Anstalt Südtirol (abgekürzt RAS; italienisch Radiotelevisione Azienda Speciale, ladinisch Radiotelevijion-Azienda per Südtirol) ist eine Einrichtung der italienischen Provinz Südtirol zur Verbreitung von Hörfunk- und Fernsehsendern. Die RAS produziert dabei keine eigenen Inhalte, sondern ist lediglich für die Ausstrahlung ausländischer Programme aus dem deutschen und alpenromanischen Kulturraum zuständig. Die Anstalt wird mit Mitteln des Landes Südtirol finanziert.
Geschichte
Nachdem die RAI 1957 mit der regulären Ausstrahlung eines Fernsehprogramms in italienischer Sprache begonnen hatte, versuchten deutsch- und ladinischsprachige Südtiroler, deutsche Fernsehprogramme aus dem Ausland zu empfangen und auszustrahlen. Dies geschah weitgehend unabgesprochen und oft mittels illegal von privater Hand errichteter Umsetzer- und Kabelanlagen. Wegen des damaligen Monopols der RAI in Italien wurden viele dieser Sendeanlagen allerdings im Auftrag des Post- und Kommunikationsministeriums beschlagnahmt. 1962 nahm sich erstmals die Politik des Problems an.
Das Zweite Autonomiestatut schuf die Voraussetzung für die reguläre Ausstrahlung ausländischer Sender auf italienischem Staatsgebiet. Im Februar 1974 übernahm die Provinz Südtirol 284 private Anlagen und unterzeichnete dazu Vereinbarungen mit den Rundfunkanstalten ORF, ZDF, SRG und ARD, die fortan ihre Programme Südtirol kostenlos überließen. Nach Frequenzzuweisungen wurde die RAS am 5. März 1975 per Landesgesetz als öffentlicher Rundfunkdienst der Provinz Südtirol gegründet.
Von 1975 bis 1980 erfolgte der Aufbau eines ersten provisorischen Sendernetzes, das von 1981 bis 1994 mit dem Bau eines dritten Netzes für ORF 2, den Bau von Richtfunkverbindungen und der Verstärkung der Sendeleistung ausgebaut wurde. 1997 startete ein Pilotprojekt zur Einführung von DAB. 2007 begann die RAS mit der Umstellung auf DVB-T, welche im November 2009 abgeschlossen werden konnte.
Die RAS verbreitet seit Mai 2010 die Programme ORF 1 HD, ORF 2 HD und ZDF HD in HDTV über den MPEG-4-Codec. Zusätzlich sind über den 4. Mux ARTE, 3sat sowie der italienischsprachige Sender RSI LA 1 empfangbar.[2] Im November 2012 konnte der Sender ORF III sowie die HD-Ableger von SRF 1, SRF zwei und Das Erste ins Programmangebot aufgenommen werden.
Zum 31. Jänner 2017 stellte die RAS auch die letzten Digitalradio-Programme auf den neuen Standard DAB+ um. Somit endete der seit 2008 andauernde Parallelbetrieb von DAB und DAB+. Mit der steigenden Verbreitung des Digitalradios wird DAB+ nach und nach auch die alten UKW-Sender ersetzen,[3] Ende des Jahres 2017 wurde mit der Abschaltung erster kleinerer Anlagen begonnen.[4]
Aufbau
Die RAS betreibt mit derzeit 26 Beschäftigten flächendeckende UKW-, DAB-Digitalradio- sowie digitale Fernsehsendernetze mit 133 Senderstandorten in Südtirol.
Fernsehen
Logo | Fernseh- Programm |
Ausstrahlung in Südtirol seit 1 | Übertragung | Multiplex |
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3sat | 2010 | DVB-T | RAS 1 | |
ARTE | 2010 | DVB-T | RAS 2 | |
BR Fernsehen Süd | 2009 | DVB-T | RAS 2 | |
Das Erste | 1988 | DVB-T | RAS 1 | |
Das Erste HD | 2012 | DVB-T | RAS 4 | |
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ZDFneo (von 21 bis 6 Uhr) KiKA (übrige Zeit) |
2009 | DVB-T | RAS 2 |
ORF eins | 1975 | DVB-T | RAS 1 | |
ORF eins HD | 2010 | DVB-T | RAS 4 | |
ORF 2 Tirol | 1988 | DVB-T | RAS 1 | |
ORF 2 Tirol HD | 2010 | DVB-T | RAS 4 | |
ORF III | 2012 | DVB-T | RAS 1 | |
SRF 1 | 1988 | DVB-T | RAS 2 | |
SRF 1 HD | 2012 | DVB-T | RAS 3 | |
SRF zwei | 2005 | DVB-T | RAS 2 | |
SRF zwei HD | 2012 | DVB-T | RAS 3 | |
RSI LA 1 | 2010 | DVB-T | RAS 2 | |
ZDF | 1975 | DVB-T | RAS 1 | |
ZDF HD | 2010 | DVB-T | RAS 3 |
Radio
Logo | Radio- Programm |
Ausstrahlung in Südtirol seit 1 | Übertragung |
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Bayern 1 | 2003 | DAB+ | |
Datei:Bayern 2 (2007).svg | Bayern 2 | 2004 | DAB+ |
Bayern 3 | 1997 | DAB+ | |
BR Heimat | 2015 | DAB+ | |
BR-Klassik | 1997 | DAB+ | |
B5 aktuell | 1997 | DAB+ | |
Deutschlandfunk Kultur | 2008 | DAB+ | |
Deutschlandfunk Nova | 2017 | DAB+ | |
FM 4 | 2004 | DAB+ | |
Ö 1 | 1980 | analog / DAB+ | |
Ö 2 – Radio Tirol | 1976 | analog / DAB+ | |
Ö 3 | 1976 | analog / DAB+ | |
Rai Radio 1 2 | 1997 | DAB+ | |
Rai Radio 2 2 | 1997 | DAB+ | |
Rai Radio 3 2 | 1997 | DAB+ | |
Rai Südtirol 2 | 1997 | DAB+ | |
Radio Rumantsch 3 | 1989 | analog / DAB+ | |
Radio Swiss Classic | 2013 | DAB+ | |
Radio Swiss Jazz | 2004 | DAB+ | |
Radio Swiss Pop | 2013 | DAB+ | |
RSI Rete Due | 2013 | DAB+ | |
" | WDR KiRaKa | 2013 | DAB+ |
Die UKW-Ketten erreichen dabei 99,8 % (Ausnahme: Radio Rumantsch 9,8 %) der Südtiroler Bevölkerung, DAB-Ensembles 99,3 % und die DVB-T-Multiplexe 99,4 %.
Mitbenutzung
Die von der RAS errichteten Antennenträger und Sendeanlagen sollen ausdrücklich auch von anderen Rundfunkbetreibern sowie privaten und öffentlichen Funkdiensten mitgenutzt werden. Damit soll u. a. ein sogenannter "Mast-Wildwuchs" vermieden werden.
Andere Tätigkeiten
Die RAS wird auch mit anderen Projekten betraut, die zur Verbesserung der Grundversorgung durch Medien beitragen. Dabei arbeitet sie mit anderen lokalen Telekommunikationsunternehmen zusammen.
Bisherige Projekte:
- Errichtung des Bevölkerungs-Informations-System (BIS) zur raschen Information der Bevölkerung in Katastrophenfällen
- Breitband 1. Los (Breitbandanbindung von 14 Gemeinden)
- Broadband 44 (Breitbandanbindung weiterer 44 Gemeinden)
- Mi-friends (Forschungsprojekt der EU zur Förderung von DMB)
- Abdeckung abgelegener Gebiete mit Mobil- und Datenfunk, die noch unterversorgt sind
Sendeanlagen
Die RAS betreibt gemeinsam mit der RAI ein größtenteils flächendeckendes DAB+-, UKW- und DVB-T-Netz in Südtirol. Nachfolgend die Anlagen, die das Gebiet von Brixen zum Brenner abdecken:
- Sender Plose
- Sender Albeins
- Sender Franzensfeste
- Sender Flans
- Sender Freienfeld
- Sender Eisacktal
- Sender Gossensass
- Sender Brenner
Grundnetzsendeanlagen der RAS:
- Sender Plose,
- Sendeanlage Penegal (Hauptsender der RAS),
- Sender Mut,
- Sender Sankt Martin am Kofel,
- Sender Obervinschgau,
- Sender Freienfeld,
- Sender Kronplatz,
- Sender Luttach,
- Sender Meransen,
- Sender Innichen,
- Sender Sarnthein,
- Sender Kematen,
- Sender St. Gertraud,
- Sender St. Pankraz,
- Sender Grödental,
- Sender Grödnerjoch,
- Sender Abtei,
- Sender Enneberg,
- Sender Laag,
- Sender St. Leonhard in Passeier
- Sender Hohe Scheibe
Weitere Sendeanlagen
- Sender Welschnofen,
- Sender Kardaun,
- Sender Tiers,
- Sender Graun,
- Sender Langtaufers,
- Sender Melag,
- Sender Aberstückl,
- Sender Antholz Mittertal,
- Sender Asten,
- Sender Auen,
- Sender Durnholz,
EU-geförderte Sendeanlagen
- Sender Schwemmalm
- Sender Fennberg
- Sender Matsch
- Sender Rabenstein
- Sender Jaufental
- Sender Pfunders
- Sender Schlinig
- Sender Blossenberg
Literatur
- Bernhard Dorfmann: 25 Jahre Rundfunk-Anstalt Südtirol 1975–2000. Edition Rætia, Bozen 2000.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Organisation. Rundfunk-Anstalt Südtirol, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. Februar 2015; abgerufen am 5. März 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Technische Informationen zur Inbetriebnahme der neuen Fernsehprogramme. Rundfunk-Anstalt Südtirol, 20. April 2010, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. April 2015; abgerufen am 5. März 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ RAS stellt von DAB auf DAB+ um. Rundfunk-Anstalt Südtirol, abgerufen am 20. Januar 2017.
- ↑ Ultrakurzwellen werden weniger: Abschaltplan der RAS bewilligt. Südtiroler Landesverwaltung, 14. November 2017, abgerufen am 14. November 2017.
Koordinaten: 46° 28′ 55,8″ N, 11° 19′ 48,7″ O