Apocalypse Now

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Film
Titel Apocalypse Now
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1979
Länge Kinofassung: 153 Minuten
Redux-Version: 202 Minuten
Final Cut: 183 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Francis Ford Coppola
Drehbuch John Milius
Francis Ford Coppola
Produktion John Ashley
Eddie Romero
Mona Skager
Musik Carmine Coppola
Kamera Vittorio Storaro
Schnitt Lisa Fruchtman
Gerald B. Greenberg
Walter Murch
Richard Marks
Besetzung
Synchronisation

Apocalypse Now [əˈpɒkəlɪps naʊ] (englisch für etwa „Apokalypse jetzt“ oder „Weltuntergang jetzt“) ist ein Antikriegsfilm des Regisseurs Francis Ford Coppola aus dem Jahr 1979, dessen Handlung während des Vietnamkriegs spielt. Er basiert auf einer freien Interpretation von Joseph Conrads Erzählung Heart of DarknessHerz der Finsternis sowie auf Michael Herrs Vietnamkriegs-Reportagen An die Hölle verraten – Dispatches. Captain Benjamin Willard, die Hauptfigur, ist Angehöriger einer amerikanischen Spezialeinheit und erhält den Auftrag, den abtrünnigen, angeblich wahnsinnig gewordenen Colonel Walter Kurtz zu töten. Willards Flussreise mit einem Patrouillenboot zu Kurtz' Dschungelversteck in Kambodscha, wo dieser wie ein König über eine Schar von Anhängern herrscht, zeigt die Widersprüche und den Wahnsinn des Kriegs auf.[1]

Der Film erhielt die Goldene Palme in Cannes, zwei Oscars, drei Golden Globe Awards sowie zahlreiche Nominierungen. Die Dreharbeiten im Dschungel der Philippinen und der Dominikanischen Republik waren von großen Schwierigkeiten begleitet, die den Film bereits im Vorfeld bekannt machten. So zerstörten Tropenstürme mehrmals das Filmset, und der Hauptdarsteller Martin Sheen erlitt während des Drehs einen Herzinfarkt. Coppola, der bis zuletzt mit dem grundlegenden dramaturgischen Aufbau des Films haderte, überzog das Budget und den Zeitplan derart massiv, dass in Hollywood bereits über ein Scheitern des Films gesprochen wurde.[2]

Der Film gilt als einer der Höhepunkte der sogenannten New-Hollywood-Ära und wird von vielen Kritikern zu den einflussreichsten bzw. besten Filmen des 20. Jahrhunderts gezählt. Im Jahr 2001 erschien eine überarbeitete Director’s-Cut-Fassung unter dem Titel Apocalypse Now Redux, die insgesamt etwa 50 Minuten zusätzliches Material gegenüber der Original-Kinofassung bietet und einige Szenen chronologisch umsortiert, womit die Gesamtspielzeit des Films etwa 202 Minuten beträgt. Im April 2019 stellte Coppola auf dem Tribeca Film Festival mit dem Final Cut die endgültige Schnittfassung von Apocalypse Now vor, die eine Laufzeit von 183 Minuten hat.[3]

Handlung

Kurzzusammenfassung

Im Jahr 1969, mitten im Vietnamkrieg, erhält Captain Benjamin L. Willard den Auftrag, den abtrünnigen Colonel Walter E. Kurtz zu liquidieren. Dieser hat sich von der amerikanischen Militärführung distanziert und lässt sich nicht mehr kontrollieren. Im Dschungel des im Vietnamkrieg neutralen Nachbarlandes Kambodscha hat er sich ein eigenes „Reich“ aus desertierten US-Soldaten und Montagnards aufgebaut, über das er gebieterisch herrscht. Captain Willard macht sich in einem Patrouillenboot samt Besatzung von Saigon aus auf den Weg durch den Dschungel. Die Reise der Männer entwickelt sich zu einem Höllentrip durch die Absurditäten eines sinnentleerten Kriegs und offenbart, analog zur Romanvorlage, die Abgründe der menschlichen Seele. Während der Reise mit dem Irrsinn und der Sinnlosigkeit des Kriegs konfrontiert, beginnt Willard zunehmend, an der Rechtfertigung seines Auftrags zu zweifeln. Als er Kurtz schließlich findet, ist er versucht, sich ihm anzuschließen, tötet den tief verzweifelten und am Krieg zerbrochenen Mann jedoch letztendlich auf dessen eigenes Verlangen.

Warten in Saigon

Die Handlung des Films beginnt in Saigon (heute Ho-Chi-Minh-Stadt), der Hauptstadt des damaligen Südvietnams. United States Army Captain Willard ist Angehöriger der 173. US-Luftlandebrigade und gehört der Spezialeinheit für unkonventionelle Kriegsführung MACV-SOG an. Zu Beginn seiner zweiten Dienstzeit in Vietnam wartet er in einem Hotel auf einen neuen Auftrag. Geprägt von Alkohol, Langeweile und einem übergroßen Verlangen nach Rückkehr in den Dschungel, sagt er zu Beginn des Films aus dem Off: “Every minute I stay in this room, I get weaker. And every minute Charlie squats in the bush, he gets stronger.” (deutsch: „Jede Minute, die ich in diesem Raum verbringe, macht mich kraftloser. Jede Minute, die Charlie (Anm.: US-Army-Slang für die vietnamesische Untergrundarmee FNL) im Busch kauert, macht ihn stärker“). Seine Wartezeit endet, als er von zwei GIs zu einem Stützpunkt des Nachrichtendienstes in Nha Trang eskortiert wird. Bezeichnenderweise fragt Willard die Soldaten als allererstes, was die Anklage gegen ihn sei, da er glaubt, verhaftet zu werden. Sein neuer, streng geheimer Auftrag ist die Hinrichtung des vermutlich verrückt gewordenen Colonels Walter E. Kurtz. Willard soll an Bord eines Patrouillenboots den fiktiven Nung River (in dem wohl der Mekong zu erkennen ist) flussaufwärts bis nach Kambodscha fahren, um Kurtz zu finden und zu töten.

Das Dossier

Willard erhält von seinen Auftraggebern ein Dossier über den Colonel, dessen Inhalt der Zuschauer bruchstückhaft über den Film verteilt erfährt: Kurtz, ein militärischer Musterschüler in Vorbereitung auf die höchsten Stabsposten, absolvierte im für diese Ausbildung sehr fortgeschrittenen Alter auf mehrfachen eigenen Wunsch gegen Widerstände den Ausbildungskurs der Special Forces. In Vietnam wich er schon bald von den Richtlinien der Streitkräfte ab. Als er unautorisiert vier mutmaßliche Doppelagenten erschoss, ermittelte die Armeeführung gegen ihn wegen Mordes, obwohl sich schnell zeigte, dass seine Tat militärisch gesehen die richtige Entscheidung gewesen war. Daraufhin brach er mit seinen vorgesetzten Stellen ganz und operierte nur noch nach seinen eigenen Vorstellungen mit desertierten regulären sowie einheimischen Hilfstruppen. Es folgte aufgrund seines Ungehorsams und der fortgesetzten brutalen und unkontrollierbaren Kriegsführung der Beschluss zu seiner Liquidation.

Als bezeichnend für den gesamten Auftrag kann folgender Satz von Willard angesehen werden:

“Charging a man with murder in this place is like handing out speeding-tickets at the Indy 500.”

„Einen Mann an so einem Ort wegen Mordes zu belangen ist wie eine Verwarnung wegen überhöhter Geschwindigkeit beim Autorennen.“

An Bord

Das Patrouillenboot (engl. Patrol Boat River, PBR) Street Gang der US Navy, auf dem Willard den Nung River flussaufwärts Richtung Kambodscha gebracht wird, fungiert als Spiegelbild der US-Armee. An Bord befinden sich:

  • Der Kommandant des Bootes, Chief Petty Officer Phillips
  • Jay „Chef“ Hicks, ein nervenschwacher Saucier aus New Orleans, der mit dem Krieg eigentlich gar nichts im Sinn hat
  • Lance B. Johnson, ein Neuling und angehender Profi-Surfer, der sich lieber bräunt und Drogen konsumiert, als zu kämpfen
  • Tyrone „Clean“ Miller, ein hitzköpfiger Siebzehnjähriger aus der Bronx

Willard lässt die Crew zunächst über das Ziel der Fahrt und seinen Auftrag im Unklaren, da beides der Geheimhaltung unterliegt. Erst später, als die Männer zunehmend frustriert werden ob der vermeintlichen Sinnlosigkeit des Unternehmens, setzt er sie darüber in Kenntnis. Im Mikrokosmos des Bootes, dessen Flussfahrt den roten Faden des Films ausmacht, ist Willard wegen seines separaten und geheimen Auftrags und seiner Verschwiegenheit Außenseiter, wird jedoch respektiert. Während die Crew ihrem „Alltag“ an Bord nachgeht (Drogenkonsum, Langeweile, Wache schieben), erfährt der Zuschauer durch Willards Stimme aus dem Off dessen Gedankengänge.

Beachboys

Die 1. US-Luftkavallerie, die Willards Boot den Fluss aufwärts eskortieren sollte, nähert sich unter leichter Gegenwehr einem kleinen vom Vietcong beherrschten Dorf. Hier trifft Willard den Bataillons-Kommandeur der luftmobilen Einheit, Lieutenant Colonel Bill Kilgore. Regisseur Coppola spielt hier in einem Cameo-Auftritt einen Anweiser für ein Team Kriegsberichterstatter. Schließlich stellt sich heraus, dass der Kommandeur gar nichts von dem Eskortbefehl weiß.

Nach dem Angriff auf das Dorf verteilt Kilgore noch Spielkarten mit dem Divisionsabzeichen auf tote Vietcong. “Deathcards, let Charlie know who did this.” (deutsch: „Totenkarten, damit Charlie weiß, wer das getan hat.[4]“)

Der selbstherrliche und surfbegeisterte Kilgore entdeckt unter der Bootscrew Lance B. Johnson, den Profisurfer. Am Abend gibt es Lagerfeuer mit eingeflogenem Bier und Steaks. Kilgore klimpert auf einer Gitarre, doch glaubt Willard: “The more they tried to make it just like home, the more they made everybody miss it.” (deutsch: „Je mehr sie versuchten, es wie zuhause wirken zu lassen, desto mehr vermisste jeder sein Zuhause.“)

Als Kilgore hört, dass bei dem Dorfstrand, an dem das Boot abgesetzt werden soll, brauchbare Wellen zum Wellenreiten (Surfen) sind, befiehlt er den Angriff. Über außen an den Kampfhubschraubern befestigte Lautsprecher wird – laut Kilgore als Mittel der psychologischen Kriegsführung – während des Angriffs auf das Dorf Wagners Walkürenritt gespielt. Unmittelbar nach der Eroberung des Dorfes soll Lance den Unterschied zwischen dem Feind und den US-Streitkräften zeigen: “Charlie don’t surf!” (deutsch: „Charlie surft nicht!“)

Dieser Filmabschnitt ist eine der ersten Begegnungen mit dem Irrealismus und dem Wahnsinn der Beteiligten des Krieges. So befiehlt Kilgore das Surfen, obwohl am Strand noch feindliche Granaten einschlagen. Da die Soldaten unter ständigem Mörserbeschuss schlechte Ergebnisse beim Surfen erzielen, fordert Kilgore schließlich einen schweren Luftschlag mittels Napalm auf eine Baumreihe an, wo er die feindliche Mörserstellung vermutet. Der Angriff schlägt jedoch fehl; es schlagen weiter Granaten am Strand ein. Kilgore: “I love the smell of napalm in the morning […] Smells like – victory.” (deutsch: „Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen. […] Riecht nach – Sieg“) Durch die Explosion des Napalms werden Luftwirbel erzeugt, welche zusätzlich die Wellen zum Surfen unbrauchbar machen. Willard und seine Begleiter fliehen schließlich auf das Boot.

Sehr einprägsam ist Willards gedankliches Resümee, zurück auf dem Boot: „Wenn Kilgore den Krieg auf seine Weise führen durfte, begann ich mich zu fragen, was sie überhaupt gegen Kurtz einzuwenden hatten. Es war nicht nur Wahnsinn und Mord … davon gab es hier genug, dass für uns alle was abfiel.“

Perfektioniert wird die Niederlage durch den Diebstahl von Kilgores Lieblingssurfboard durch Capt. Willard. (Nur in der Redux-Version und dem Final-Cut enthalten.)

Playboy Bunnies

An der Station zu Hau Phat trifft die Crew am richtigen Tag ein: Eine frisch eingeflogene USO-Show steht auf dem Veranstaltungskalender. Miss August, Miss May und das Playmate of the Year geben sich die Ehre und erscheinen in Cowboy- und Indianerkostümen auf der Bühne. Während die Playmates ihre Darstellung geben, fordert das Publikum das Entkleiden der Frauen. Soldaten stürmen die Bühne und die Playmates müssen überstürzt aus dem Tumult mit dem Hubschrauber ausgeflogen werden.

Zu einem späteren Zeitpunkt treffen sie zwei der drei Frauen in einem desolaten Notlager wieder, in welchem deren Hubschrauber wegen Treibstoffmangels notlanden musste, und tauschen einen Teil ihres Treibstoffs gegen sexuelle Handlungen. Die Frauen scheinen traumatisiert. (Nur in der Redux-Version enthalten.)

Sampan-Zwischenfall

Auf dem Weg flussaufwärts kontrolliert die Crew der Street Gang einen Sampan, der ihnen entgegenkommt. An Bord befinden sich einige Vietnamesen, Lebensmittel und Tiere. Obwohl sich die Einheimischen tadellos verhalten, ist die Stimmung auf Seiten der Amerikaner angespannt. Als Chef die Ladung überprüft, möchte er eine Kiste öffnen, auf der zuvor eine junge Frau saß. Daraufhin rennt diese schreiend in seine Richtung, weshalb Clean das Feuer mit dem schweren Bord-Maschinengewehr eröffnet und zusammen mit Lance alle Vietnamesen auf dem Boot erschießt. Nachdem das Feuer eingestellt ist, öffnet Chef die Kiste und findet lediglich ein Hunde-Baby, das die junge Frau wohl beschützen wollte. Er bemerkt, dass die Frau noch lebt, und der Kommandant beschließt, sie an Bord zu nehmen und in ein Lazarett zu bringen. Doch Willard, der die Kontrolle des Sampans von Beginn an abgelehnt hatte, tötet sie mit seiner Pistole, da er keine Zeit verlieren will. Der fassungslosen Besatzung sagt er lakonisch: „Ich sagte doch, ihr sollt nicht anhalten.“ Mit dieser Szene wollte Coppola reale, im Vietnamkrieg stattgefundene Kriegsverbrechen wie das Massaker von My Lai thematisieren.[5]

Nach diesem Zwischenfall drückt Willard als Erzähler seine zunehmenden Zweifel am Sinn des Krieges aus: „Wir hatten einen Weg gefunden, wie wir uns keine Vorwürfe zu machen brauchten. Wir zerhackten sie mit Maschinengewehren in zwei Hälften und legten ihnen dann einen Verband an. Es war eine Lüge. Und je mehr ich davon sah, desto mehr hasste ich Lügen.“

Do-Lung-Brücke

Der letzte Stopp vor dem Gebiet, in dem es keine US-Armee mehr gibt, sondern nur noch Kurtz, ist ein nächtlicher Halt des Bootes an einem Stützpunkt an der umkämpften Do-Lung-Brücke. Im Stützpunkt herrscht totales Chaos, Verzweiflung und Grabenkämpfe beherrschen das Bild. Im Hintergrund hört man über Lautsprecher Schreie, psychedelische Geräusche und undefinierbare Klänge. Drogen, Desorganisation, Angst, Panik, Tod, Leiden und kopflose Militäraktionen bestimmen den Ort, Deserteure versuchen schwimmend, wegzukommen. Willard trifft trotz des Chaos seinen Kontaktmann, Lieutenant Carlson, der ihm aktuelle Instruktionen zu seinem Auftrag überreicht und sich mit den Worten „Sie glauben gar nicht, wie glücklich ich jetzt bin, Sir“, daran macht, zu verschwinden. Als Willard nachfragt, erwidert Carlson: „Jetzt kann ich hier raus, wenn ich eine Möglichkeit finde“ und ergänzt „Hier sind Sie am beschissenen Arsch der Welt, Captain!“

Ein Soldat feuert wie wild mit einem stationären Maschinengewehr auf bereits tote Vietcong. Auf die Frage Willards, wer hier der kommandierende Offizier sei, antwortet der Soldat symptomatisch mit der Frage: „Nicht Sie?“. Ein Soldat mit dem Spitznamen „Eisenschmeißer“ tötet mit einem M79-Granatwerfer einen Vietcong, der schwer verletzt zwischen den feindlichen Stellungen liegt und immer wieder „Ami, geh’ zum Teufel!“ ruft.

Als sich die Crew wieder auf den Weg macht, stürzt hinter ihnen schließlich die unter Beschuss stehende Brücke ein.

Auf französischem Boden

(Nur in der Redux-Version und im Final-Cut enthalten.)

Aus dem Nebel tauchen Ruinen auf, und kurz darauf steht die Besatzung vor einer französischen Plantage. Clean, der bei einem Angriff auf das Patrouillenboot sein Leben ließ, wird hier bestattet. Beim gemeinsamen Abendessen mit den französischen Plantagenbesitzern kommt es zu heftigen Diskussionen unter den Gastgebern. Willard wird angefleht, aus den Fehlern der Franzosen im vorangegangenen Indochinakrieg zu lernen und mit seiner ganzen Kraft gegen die FNL (den Vietcong) und das diese unterstützende Nordvietnam zu kämpfen. Bei Tisch mit dem amerikanischen Offizier geraten die anwesenden Franzosen in eine hitzige Diskussion über die verlorene, kriegsentscheidende Schlacht von Điện Biên Phủ. Einer nach dem anderen verlässt wütend den Raum. Letztlich verbleiben nur noch Willard und die junge Witwe Roxanne, die ihn nach gemeinsamem Opium-Konsum sexuell verführt.

Beim Zuschauer kann der Eindruck einer Parodie auf französische Gesellschaftsfilme entstehen, in denen Franzosen am Wochenende in fröhlicher Runde zusammenkommen. Nach eigener Aussage wollte Coppola den Zuschauer damit auf eine Art Zeitreise in die Zeit der französischen Kolonialisierung Indochinas schicken, denn Vietnam war bis wenige Jahre vor Beginn der US-Intervention noch Teil des französischen Kolonialreichs. Daher reagieren Willards Gastgeber auch mit Unverständnis und Ärger auf seinen Einwurf, dass sie doch „nach Hause“ nach Frankreich gehen könnten, da sie Indochina als ihre Heimat betrachten.

Kurtz oder: Das Grauen

Kurz vor Erreichen des Ziels wird die Crew von Dschungelbewohnern mit Bögen und Speeren angegriffen. Von einem Speer aufgespießt versucht der Chef noch, Willard mit sich in den Tod zu nehmen (möglicherweise zum Schutz seiner noch lebenden Kameraden), was ihm jedoch misslingt. Kurz darauf tauchen die ersten Bauten von Kurtz’ Basis aus dem Nebel auf, und ein US-Fotojournalist und Anhänger Kurtz’ lotst die Crew zum Ufer. Er begrüßt Willard und die Bootsmannschaft mit einer begeisterten Lobrede auf Kurtz: „Er ist ein Kriegerpoet im klassischen Sinne.“ Über das teilweise aus einer verfallenen Tempelanlage bestehende Gelände verteilt liegen dutzende Leichen und abgetrennte Menschenköpfe. Als der Fotograf die Bestürzung Willards darüber bemerkt, spricht er entschuldigend davon, dass Kurtz zuweilen übertreibe, aber dass man ihn deswegen nicht verurteilen dürfe. An einer Mauer steht geschrieben: „Our Motto: Apocalypse Now!“

Captain Willard wird gefangen genommen und zu Kurtz gebracht. Zwischen den beiden entwickelt sich ein langer Dialog, in dem Willard von Kurtz als ein „Laufbursche“ bezeichnet wird, der „von Kolonialwarenhändlern geschickt“ worden sei, um „die Rechnung vorzulegen“. Kurz darauf erhält Willard ein grauenerregendes Präsent von Kurtz in den Schoß gelegt: den abgetrennten Kopf von Chef. Dieser hatte versucht, über Funk mit dem Code Almighty bei der Einsatzzentrale einen Luftangriff auf das Gelände anzufordern, so wie es ihm Willard für den Fall seiner Gefangennahme befohlen hatte. Der Zuschauer erfährt die simple Dialektik des Colonel Walter E. Kurtz: „Das Grauen und der moralische Terror sind deine Freunde. Falls es nicht so ist, sind sie deine gefürchteten Feinde.“

Während der folgenden Zeit, in der Willard Kurtz’ Gefangener ist und dessen Monologen über seine Weltsicht zuhört, entfremdet auch er sich seiner selbst und nähert sich den Ansichten von Kurtz an. Im letzten Dialog der beiden fordert Kurtz Willard mittelbar auf, ihn zu töten: „Mich beunruhigt der Gedanke, dass mein Sohn vielleicht nicht verstehen wird, worum es mir wirklich ging. Und, falls ich getötet werden sollte, Willard, möchte ich, dass jemand zu mir nach Hause geht und es meinem Sohn erzählt. Alles. Alles, was ich getan habe, alles, was Sie gesehen haben. Denn es gibt nichts, was ich mehr verabscheue als den Gestank von Lügen. Und wenn Sie mich verstehen, Willard, werden Sie das für mich tun.“

Willard tarnt sich das Gesicht mit einer archaisch anmutenden Kriegsbemalung und pirscht sich nachts an Kurtz heran, um ihn schließlich mit einer Machete zu töten. Gleichzeitig wird abwechselnd in zuerst ruhigen, dann immer schneller aufeinanderfolgenden Schnitten ein zur selben Zeit stattfindendes Ritual der Gefolgsleute Kurtz’ gezeigt, bei dem am Schluss einem Wasserbüffel der Kopf abgeschlagen wird. Die gesamte Szene ist mit dem Song „The End“ der Doors unterlegt, wobei sich die Geschwindigkeit der Schnitte und die Dramatik der Handlung mit der der Musik synchron steigern. Schließlich zeigt die Kamera das Gesicht des am Boden liegenden, sterbenden Kurtz in Nahaufnahme, der als letzte Worte flüstert: „Das Grauen! Das Grauen!“

Willard durchsucht die Papiere und Aufzeichnungen von Kurtz, in denen er die handschriftliche Notiz „Drop the Bomb. EXTERMINATE Them All!“ („Werft die Bombe ab. VERNICHTET sie alle!“) findet. Mit den Papieren in der Hand erscheint er vor dem Tempel und Kurtz’ Gefolgschaft wirft sich vor ihm auf den Boden. Er wirft die Machete weg, woraufhin auch die anderen ihre Waffen wegwerfen. Willard holt Lance aus der Menge und kehrt mit ihm zum Boot zurück, schaltet das Funkgerät des Bootes ab und macht sich mit dem Boot auf den Rückweg.

Rezeption

Kritiken

„Von Coppola virtuos inszenierter Kriegs- und Antikriegsfilm, der – in seiner zwiespältigen Darstellung der ästhetischen Faszination des Krieges – weniger die militärischen und politischen, als vielmehr die psychischen Aspekte des Vietnam-Debakels zu erhellen versucht. Basierend auf einem Roman von Joseph Conrad, wird die Grausamkeit des Krieges ebenso deutlich wie seine Sinnlosigkeit. Die überarbeitete Fassung, die vermeintlichen Nebenhandlungen größeren Raum zubilligt, setzt neue Maßstäbe und lässt noch eindeutiger in die Abgründe der menschlichen Seele blicken.“

„Nach ihm dürfte es eigentlich keine anderen Kriegsfilme mehr geben.“

„Auf jeden Fall ist Apocalypse Now, nach 20 Jahren erneut betrachtet, eindeutiger als je zuvor einer der Schlüsselfilme des Jahrhunderts. Die meisten Filme können sich glücklich schätzen, eine einzige großartige Szene zu haben. Apocalypse Now reiht eine an die andere, mit der Flussreise als verbindendem Element. […] Apocalypse Now ist der beste Vietnam-Film und einer der größten Filme überhaupt, weil er in die dunkelsten Winkel der Seele geht und damit andere Filme weit hinter sich lässt. Er handelt nicht so sehr vom Krieg selbst, sondern davon, welche Wahrheiten der Krieg ans Licht bringt, bei denen wir uns glücklich geschätzt hätten, wenn wir sie nie entdeckt hätten.“

Roger Ebert: Chicago Sun-Times[7]

„Es gibt Filme, die etwas zeigen, und ein paar davon machen das gut, die meisten eher schlecht. In den ersten Episoden von »Apocalypse Now« können wir noch den Eindruck haben, auch dieser Film wolle uns etwas »zeigen« über den Krieg in Vietnam. Aber die erweiterte Fassung zeigt besser als die ursprüngliche, dass das nur eine kleine Finte am Anfang ist. Der Film »zeigt« nichts, und er »weiß« nichts, er zeigt immer weniger und weiß immer weniger. Er setzt sich selbst dem Verrücktwerden an diesem Krieg und dem Verrücktwerden an dieser Kultur aus, die ihn hierher gebracht hat. Das hat an Ungeheuerlichkeit nichts verloren und schaut in seiner metamoralischen Weise auch auf die Kriege, die nach Vietnam kamen und noch kommen.“

Nachwirkung

Die berühmte „Charlie-don’t-surf“-Szene wurde in vielen späteren Werken adaptiert. Unter anderem läuft die Szene in dem Film Jarhead in einem Kino in der Kaserne. Andere Varianten und Anspielungen finden sich unter anderem in der Fernsehserie Die Simpsons, in den Filmen Watchmen – Die Wächter und Small Soldiers sowie in den Videospielen Duke Nukem Forever und Battlefield Vietnam.

Im Jahr 2008 veröffentlichte die belgische Sängerin Pham Quynh Anh die Single Bonjour Vietnam. Während der Titel als Übersetzung auf Good Morning, Vietnam anspielt, tut der Text dies auf Apocalypse Now, in dem Quynh Anh von „Coppolas Film“ und „wütenden Hubschraubern“ singt.

The Clash verarbeiteten 1980 die lakonische Bemerkung „Charlie don’t surf“ im gleichnamigen Song auf ihrem Dreifachalbum Sandinista!.

Produktion

Der von Coppolas Produktionsfirma American Zoetrope für United Artists produzierte Film wurde auf den Philippinen und in der Dominikanischen Republik (Rio Chavon) gedreht. Für den Hubschrauberangriff zu Wagners „Ritt der Walküren“ wurde Fluggerät der philippinischen Luftwaffe bereitgestellt.[9]

Die Dreharbeiten waren von legendären Schwierigkeiten begleitet; so wurde zum Beispiel das Set von einem Sturm fast vollständig zerstört. Hauptdarsteller Martin Sheen erlitt einen Herzinfarkt, weswegen einzelne Szenen ohne ihn gedreht werden mussten. Schließlich dauerten die Dreharbeiten 16 Monate, die Produktionskosten gingen über das Doppelte des ursprünglich vorgesehenen Betrags hinaus, weshalb Coppola einen großen Teil seines damaligen Privatvermögens in den Film stecken musste. Auch seine Gesundheit soll gelitten haben, heute relativiert er jedoch diese Meldungen.

Coppola sagte 1979 bei der Filmvorstellung auf dem Filmfestival in Cannes:[1]

“The movie is not about Vietnam. It is Vietnam. We were in the jungle. There were too many of us. We had access to too much money, too much equipment – and little by little, we went insane.”

„Der Film handelt nicht über den Vietnamkrieg. Er ist Vietnam. Wir waren im Dschungel. Wir waren zu viele. Wir hatten Zugriff auf zu viel Geld, zu viel Ausrüstung – und nach und nach wurden wir wahnsinnig.“

Coppolas Frau Eleanor Coppola dokumentierte die Dreharbeiten filmisch auf 16-mm-Film mit einer Handkamera. Dieses Material wurde 1991 unter dem Titel Hearts of Darkness: A Filmmaker’s Apocalypse bzw. auch Hearts of Darkness – Reise ins Herz der Finsternis veröffentlicht. An der Fertigstellung waren auch die Regisseure George Hickenlooper und Fax Bahr beteiligt. Der Film wurde u. a. mit zwei Emmys ausgezeichnet. Zudem schrieb Eleanor Coppola ein Buch (Notes On the Making of Apocalypse Now), in dem sie die Dreharbeiten aus ihrer Perspektive schildert und das ungewöhnlich tiefe und hintergründige Einblicke in den gesamten Entstehungsprozess des Films liefert, inklusive zwischenmenschlicher Probleme und Ehekrisen.

Die Schauspieler Steve McQueen und Harvey Keitel wurden vor Drehbeginn für die Rolle des Captain Willard vorgeschlagen. Steve McQueen lehnte die Rolle ab. Harvey Keitel spielte bereits zwei Wochen lang die Rolle des Willard, als Coppola ihn wegen seiner „überdrehten“ Spielart für ungeeignet erklärte und die Rolle an Martin Sheen weitergab. Ein Großteil des bis dahin gefilmten Materials musste nachgedreht werden.

Im Making-of Hearts of Darkness ist zu sehen, wie der damals – nach eigener Aussage – in einer Lebenskrise steckende Sheen bei der Anfangsszene im Hotelzimmer in Saigon so in der Rolle aufging, dass er aus Versehen einen Spiegel einschlug und sich dabei so schnitt, dass er stark blutete. Er spielte trotzdem weiter, und der Realismus seiner (offensichtlich nicht gespielten) Verzweiflung war so „erschreckend gut“, dass er trotz seines späteren Herzinfarkts und des folgenden langen Krankenhausaufenthaltes die Hauptrolle behielt.

Francis Ford Coppola und Marlon Brando hatten im Verlauf der Dreharbeiten mehrere Auseinandersetzungen, unter anderem deswegen, weil Marlon Brando das Drehbuch von John Milius für das Buch Herz der Finsternis von Joseph Conrad gehalten hatte und es schlecht fand. Außerdem war Marlon Brando stark übergewichtig am Set erschienen und aus körperlicher Sicht ganz und gar nicht geeignet für die Rolle des Kurtz, da er in der Buchvorlage als dünner Mann beschrieben wird. Die Aufnahmen von Brando sind zumeist im Zwielicht oder fast völliger Dunkelheit entstanden, häufig ist nur sein Gesicht im Halbdunkel zu sehen. Diese Mittel verstärken die unheimliche Ausstrahlung des vermeintlich wahnsinnigen Kurtz. In dem Buch über die Dreharbeiten beschreibt Coppolas Frau jedoch, dass diese Stilmittel vor allem aus dem Wunsch des Regisseurs entstanden, das starke Übergewicht Brandos zu kaschieren. Erst in die Redux-Version integrierte Coppola einige Szenen, in denen Kurtz vollständig bei Tageslicht zu sehen ist.

Dennis Hopper musste wegen einer Infektion im Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg behandelt werden.

In der 25. Filmminute (sowohl alte als auch Redux-Fassung) hat Coppola einen Cameo-Auftritt als Regisseur eines Teams von Kriegsberichterstattern. Er wiederholt mehrmals seine Aufforderung an die vorbeigehenden Soldaten, nicht in die Kamera zu schauen.

1979 kam Apocalypse Now mit einer Spielzeit von 153 Minuten in die Kinos. 2001 erschien Apocalypse Now Redux, die digitalisierte und 50 Minuten längere Version, die komplett neu geschnitten und um etliche, bisher ungezeigte Szenen ergänzt worden war.

Unterschiedliche Abspann-Versionen

In der ursprünglichen Fassung des Films gab es keine Titelsequenz und auch keinen Abspann. Die Informationen sollten ausschließlich in einem ausgegebenen Programmheft verfügbar sein. Dies wurde jedoch für den Massenstart des Filmes geändert. Daraufhin wurde im Abspann die (durch Falschfarben und andere Effekte extrem verfremdete) Zerstörung von Kurtz’ Lager gezeigt. Diese Version wurde auch in deutschen Kinos gezeigt.

Der Regisseur weist im Bonusmaterial der Redux-Version jedoch ausdrücklich darauf hin, dass diese Szene kein Ende, auch kein alternatives, darstellen soll. Auf Verlangen der philippinischen Regierung mussten die Filmbauten von Kurtz’ Basis nach Drehschluss zerstört werden. Coppola ließ die Zerstörung filmen und übernahm das Material verfremdet für den Abspann, begleitet mit der Musik der Doors mit dem Song The End.

Als er feststellte, dass viele Zuschauer dies als einen von Willard angeforderten Bombenangriff auf die Dschungelbasis missverstanden, ließ er eine weitere Filmfassung herstellen, bei der der Abspann vor einem schwarzen Hintergrund lief. Einige noch in Umlauf befindliche Versionen des Films haben jedoch nach wie vor das ursprüngliche Ende.

Musik und Ton

Der Soundtrack zum Film wurde von Carmine Coppola, dem Vater von Francis Ford Coppola, komponiert und von Walter Murch dirigiert.[10] Für die Redux-Fassung wurden zwei zusätzliche Stücke mit Hilfe von Noten des mittlerweile verstorbenen Carmine Coppola eingespielt. Das Klangbild wird zumeist von collageartig arrangierten Synthesizer-Sounds bestimmt, dazu wurden Kriegs- und Umweltgeräusche wie Hubschrauber und Wind gemischt. Mickey Hart, der Schlagzeuger der Rockgruppe The Grateful Dead, nahm mit den Rhythm Devils Percussionimprovisationen für die Flussfahrt-Szenen auf.[11] Im Jahr 1980 wurde Carmine Coppola für die Musik von Apocalypse Now mit dem Golden Globe Award ausgezeichnet und Walter Murch nahm einen Oscar für den besten Ton entgegen.

Neben der speziell für den Film komponierten Musik finden sich auch bekannte Lieder populärer Musiker im Film wieder: Die Eingangssequenz des Films und die Tötung von Kurtz sind mit dem Song The End von The Doors hinterlegt. Eine weitere bekannte Szene des Films ist der Hubschrauberangriff der Luftkavallerie auf ein vietnamesisches Dorf zu den Klängen von Richard Wagners Walkürenritt. Die Szene hat ihr historisches Vorbild in der Deutschen Wochenschau vom 30. Mai 1941, in der die Luftlandung der Deutschen auf Kreta mit demselben Stück unterlegt wurde. Des Weiteren sind die Stücke Satisfaction von den Rolling Stones und eine Coverversion des Dale-Hawkins-Titels Suzie Q in der Art der Creedence-Clearwater-Revival-Aufnahme zu hören.

Literarische Bezüge

Colonel Walter E. Kurtz (Marlon Brando) zitiert in seinem Schlussmonolog aus T. S. Eliots The Hollow Men. Das Gedicht hat Bezüge zur Vorlage des Films, dem Roman Herz der Finsternis von Joseph Conrad, denn Eliot hatte ihm in Anspielung auf Herz der Finsternis den Satz vorangestellt: Mistah Kurtz – he dead. Die abschließenden Worte The horror, the horror sind die Schlussworte von Kurtz aus Herz der Finsternis.

Synchronisation

Die deutschsprachige Originalversion entstand in den Studios der Interopa Film GmbH, Berlin unter der Synchronregie von Christian Rode nach dem Dialogbuch von Horst Balzer. Für Apocalypse Now: Redux wurde der Film komplett neu synchronisiert. Diese Fassung entstand im Filmstudio Babelsberg unter der Regie von Andreas Fröhlich nach dem Dialogbuch von Alexander Löwe. Außer Christian Brückner in der Rolle des Captain Willard wurden alle anderen Rollen neu besetzt.

Rollenname Schauspieler Deutsche Synchronstimme
Originalversion Redux-Version
Colonel Kurtz Marlon Brando Gottfried Kramer Thomas Fritsch
Captain Willard Martin Sheen Christian Brückner
Colonel Kilgore Robert Duvall Heinz Drache Reiner Schöne
Chef Frederic Forrest Fred Maire Tobias Meister
Chief Albert Hall Wolfgang Hess Oliver Stritzel
Lance B. Johnson Sam Bottoms Mathias Einert Kim Hasper
Clean Laurence Fishburne Joachim Tennstedt Björn Schalla
Photojournalist Dennis Hopper Michael Chevalier Joachim Kerzel
Colonel Lucas Harrison Ford Frank Glaubrecht Bernd Vollbrecht
Hubert de Marais Christian Marquand Georges Claisse
Roxanne Sarault Aurore Clément Beate Haeckl

Verfügbare Versionen

Kurz nach Aufkommen der DVD erschien im Jahr 2000 „Apocalypse Now“ in der Fassung von 1979 als „Widescreen Edition“ auf dem deutschen Markt, wurde aber nach kurzer Zeit wieder vom Markt genommen, als angekündigt wurde, dass die Redux-Version ins Kino käme.

Die Redux-Version erschien 2002 ebenfalls als DVD, jedoch ohne durchgehenden Regiekommentar und lediglich dem separaten, kommentierten „Kurtz-compound“-Schluss als einzigem Bonus-Material.

In Amerika (Regionalcode 1) war eine Doppel-DVD mit dem Untertitel „The Complete Dossier“ verfügbar, die beide Versionen mit Regiekommentar und diverses Bonus-Material enthielt. Allerdings waren beide Versionen in zwei Teile zerschnitten. DVD 1 enthielt jeweils die erste Hälfte plus Bonus-Material, während DVD 2 die beiden Enden plus Bonus-Material enthielt.

Im Frühjahr 2011 erschien, allerdings ausschließlich als Blu-ray-Disc, eine 3er-Box mit beiden Versionen, einem Regiekommentar, der Hickenlooper/Elanor Coppola-Dokumentation „Hearts of darkness“ und weiterem Bonus-Material, das über das Material der „Complete-Dossier“-Edition hinausging.

Im Herbst 2011 wurde das bisher nur auf Blu-ray verfügbare Material von ARTHAUS als 4er DVD-BoxSet veröffentlicht.

Auszeichnungen

  • Film-Festival Cannes 1979:
  • Oscarverleihung 1980:
    • Beste Kamera (für Vittorio Storaro)
    • Bester Ton (für Walter Murch, Mark Berger, Richard Beggs, Nat Boxer)
    • Nominierung bester Film
    • Nominierung für Ausstattung (für Dean Tavoularis)
    • Nominierung für Drehbuch-Bearbeitung
    • Nominierung für bester Nebendarsteller (Robert Duvall)
    • Nominierung für Regie
    • Nominierung für Schnitt
  • Golden Globe Award (1980):
    • Bester Regisseur – Francis Ford Coppola
    • Bester Nebendarsteller – Robert Duvall
    • Beste Filmmusik – Carmine Coppola
    • Nominierung: Bester Film (Kategorie: Drama)
  • 2000: Aufnahme in das „National Film Registry“ der Library of Congress (USA)
  • Auszeichnungen vom renommierten American Film Institute:
    • 1998: Platz 28 in der Liste der 100 besten Filme aller Zeiten (2007: Platz 30)
    • Das Zitat: Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen. erreichte Platz 12 in der Liste der 100 besten Filmzitate aller Zeiten

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.

Literatur

  • Gilbert Adair: Hollywood’s Vietnam. From the “Green Berets” to “Apocalypse Now”. Proteus Books, New York 1981, ISBN 0-906071-86-0.
  • Peter Krause, Birgit Schwelling: Filme als Orte kollektiver Erinnerung. Aspekte der Auseinandersetzung mit der Erfahrung des Vietnamkriegs in „Apocalypse Now“. in: Michael Strübel (Hrsg.): Film und Krieg. Die Inszenierung von Politik zwischen Apologetik und Apokalypse. Leske + Budrich, Opladen 2002, ISBN 3-8100-3288-3, S. 93–108.
  • Eleanor Coppola: Vielleicht bin ich zu nah. Notizen bei der Entstehung von Apocalypse Now. Rowohlt, Reinbek 1987, ISBN 3-499-14634-7 (engl.: Notes On the Making of Apocalypse Now).
  • Ralf Debus: In einen Sumpf gezogen. Psychologie der Filmwirkung am Beispiel von "Apokalypse Now". In: Medium, Band 10, Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik, 1980

Einzelnachweise

  1. a b Michael Wood: Just one of those ends. In: London Review of Books. Vol. 23, N. 24, 13. Dezember 2001. Coppola sagte bei der Filmvorstellung in Cannes 1979: The movie is not about Vietnam. It is Vietnam. We were in the jungle. There were too many of us. We had access to too much money, too much equipment – and little by little, we went insane.
  2. Benjamin Moldenhauer: Dreh von „Apocalypse Now“. Am Ende waren alle verrückt. In: Spiegel Online einestages. 28. Januar 2015, abgerufen am 26. Februar 2015.
  3. Apocalypse Now Final Cut auf tribecafilm.com (abgerufen am 29. April 2019)
  4. In diesem Fall ist die Übersetzung irreführend - die "Death Card" entspricht der Todeskarte im Tarot und wird populär als Zeichen des unabwendbaren Todes interpretiert; dies ging in der Übersetzung allerdings verloren.
  5. Aussage von „Lance“, Sam Bottoms, in einem der Interviews in dem Making-of Hearts of Darkness
  6. Apocalypse Now. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  7. Roger Ebert: Kritik zu Apocalypse Now. Chicago Sun-Times, 28. November 1999
  8. Georg Seeßlen: Apocalypse Now Redux. Konkret, 11/01, S. 65, zitiert auf getidan.de
  9. Peter Körte: Final Cut von „Apocalypse Now“: Film wurde Krieg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Juli 2019.
  10. Rezension von Simon Duff bei Musicfromthemovies.com (Memento vom 11. Mai 2006 im Internet Archive) (Abgerufen am 15. Februar 2009)
  11. Rezension von Michael Boldhaus bei Cinemusic (Abgerufen am 15. Februar 2009)