NICAM
NICAM steht für Near Instantaneous Companded Audio Multiplex (fast unmittelbar komprimierter Ton-Multiplex) und beschreibt die digitale Übertragung zweier Tonkanäle beim analogen TV.
Der Ton wird mit 14 bit bei 32 kHz Abtastfrequenz PCM kodiert.
Geschichte
NICAM wurde in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts von der BBC entwickelt und seit 1986 in Großbritannien für die Übertragung von Stereo-Sendungen verwendet. Die Übertragungsmethode wird von vielen Sendern mit PAL B/G, I und D/K weltweit eingetzt, so in den Nordischen Ländern, Benelux, Spanien, Israel, Hong Kong und Neuseeland [1]. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird die Zweikanalton-Technik (auch A2-Technik genannt) verwendet.
Technik
Das NICAM-Signal wird unabhängig vom verwendeten Mono-Tonträgersignal als eigener Unterträger übertragen. Damit können bis zu drei vollständig voneinander unabhängige Tonsignale übertragen werden: das herkömmliche Mono-Signal, und die zwei Kanäle des NICAM-Signals.
Der Sender zeigt über ein Steuerfeld den Inhalt der beiden NICAM-Kanäle an:
- Ein Stereo-Ton-Kanal
- Zwei Mono-Ton-Kanäle (z. B. unterschiedliche Sprachen)
- Ein Mono-Ton-Kanal und ein 352 kbit/s Datenkanal
- Ein 704 kbit/s Datenkanal
Der Ton wird mit 14 Bit bei 32 kHz digitalisiert und jeweils als Paket von 32 Samples (entsprechend einer Millisekunde) auf 10 Bit komprimiert. Damit ist der Frequenzbereich auf 15 kHz eingeschränkt.
Die so zusammengestellten Daten werden zusammen mit Kontroll- und Paritätsinformationen in einen 728 bit langen Rahmen verpackt und gesendet.