Sobótka

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Vorlage:Infobox (Polen) Sobótka (deutsch Zobten am Berge) ist eine Stadt im Südwesten Polens und Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde. Sie liegt im Powiat Wrocławski der Woiwodschaft Niederschlesien, etwa 30 km südwestlich von Breslau und 15 km nordöstlich von Świdnica zu Füßen der Ślęża (Zobtenberg).

Geographie und Verkehr

Das 718 m ü. NN hohe Massiv der Ślęża, eines die Schlesische Tiefebene überragenden Zeugenbergs der Mittelsudeten, an dessen Nordabhang Sobótka gelegen ist, dominiert die gesamte Umgebung. Das Gemeindegebiet von Sobótka umfasst den Gipfel des Massivs, seine Nord- und Ostflanke sowie Teile der Südflanke. Die Stadt liegt am Ufer des Flusslaufs Czarna Woda, der im Südosten des Ślęża-Massivs entspringt, bei den Ortsteilen Sulistrowice und Sulistrowiczki aufgestaut wird und in die Schweidnitzer Weistritz (polnisch Bystrzyca) mündet.

Aufgrund seiner Lage im Südwesten des Großraums Breslau und dank seiner landschaftlichen Gegebenheiten ist Sobótka Zentrum eines bei den Großstädtern beliebten Naherholungsgebiets. Die Stadt kann bequem über die E 67 Breslau–Wałbrzych erreicht werden. Die Bahnstrecke von und nach Breslau und Świdnica wurde 2000 stillgelegt.

Geschichte

Das Gemeindegebiet von Sobótka ist seit prähistorischer Zeit ununterbrochen besiedelt, was durch zahlreiche archäologische Funde belegt ist, und stellt die wohl bedeutendste Keimzelle in der Siedlungsgeschichte Schlesiens dar. In der Bronzezeit befand sich auf der Ślęża eines der am weitesten nach Nordosten vorgeschobenen Heiligtümer der keltischen Boier, in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten siedelten hier germanische Silingen, bevor im 7. Jahrhundert slawische Stämme, von denen die Slensanen der regional bedeutendste waren, die Gegend in Besitz nahmen. Seit dem ausgehenden 10. Jahrhundert war Schlesien Teil des piastischen Polen.

Die erste urkundliche Erwähnung von Sobótka erfolgt 1148 in einer Bulle Papst Eugens III., wo der Marktort als Sabath aufgeführt ist. Der Name leitet sich von den damals wöchentlich hier stattfindenden Samstagsmärkten ab (lat. sabbatum, poln. sobota = Samstag). Sobótka zählt zu den ältesten Marktorten Schlesiens, das Marktprivileg wird 1193 von dem Breslauer Piastenherzog Bolesław I. dem Langen bestätigt. 1128 gründet Piotr Włostowic, Palatin Bolesławs III. Schiefmund und Eigentümer ausgedehnter Ländereien in Niederschlesien, am Ślęża-Massiv ein Augustinerkloster mit Chorherren aus Arrouaise, das jedoch bereits 1134 auf die Sandinsel in Breslau übersiedelt und fortan als Breslauer Sandstift bekannt ist. Sobótka verbleibt dennoch im Besitz der Augustiner und Polens Seniorherzog Heinrich I. der Bärtige verleiht dem Ort auf Nachsuchen des Abtes Witosław 1221 das Magdeburger Stadtrecht.

Nach dem Verzicht Polens auf Schlesien unter König Kasimir III. dem Großen fällt Sobótka, nunmehr bekannt als Zobten, 1353 als Mitgift der böhmischen Krone zu. König Wenzel IV. bestätigt 1399 das Magdeburger Stadtrecht. 1494 kaufen die Augustinerherren die 1428 von den Hussiten nahezu ruinierte Stadt zurück. Zobten erlebt seine Blütezeit unter den Habsburgern, die 1526 die Herrschaft in Böhmen und Schlesien übernehmen, wird jedoch während des Dreißigjährigen Krieges erneut fast vollständig zerstört. Die Einwohnerzahl sinkt von über 1000 auf unter 200. Auch nach dem Beginn der preußischen Herrschaft in Schlesien 1742 verbleibt Zobten zunächst in Klosterbesitz. Dieser Abschnitt der Stadtgeschichte endet jedoch 1810 endgültig, als König Friedrich Wilhelm III. per Edikt sämtlichen geistlichen Territorialbesitz säkularisiert.

Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon entwickelt sich Zobten im 19. Jahrhundert zu einer Hochburg der Burschenschaften und Freikorps in Schlesien. 1871 wird Zobten zusammen mit ganz Preußen Teil des Deutschen Reiches. 1885 wird die Eisenbahnstrecke nach Breslau eröffnet, 1907 der heute nicht mehr vorhandene Bismarckturm eingeweiht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fällt Niederschlesien an Polen zurück. Bei der Einnahme der Stadt durch die Rote Armee am 7. Mai 1945 wird Sobótka abermals zu über 50% zerstört, nach dem Krieg jedoch wieder aufgebaut. 1975 bis 1998 gehört die Stadt der Woiwodschaft Breslau an, die seit 1999 in der neuen Woiwodschaft Niederschlesien aufgegangen ist.

Sehenswürdigkeiten

Gemeinde

Die Stadt- und Landgemeinde Sobótka umfasst neben dem namengebenden Hauptort die folgenden Ortsteile:

  • Będkowice
  • Garncarsko
  • Księginice Małe
  • Kryształowice
  • Kunów
  • Michałowice
  • Mirosławice
  • Nasławice
  • Okulice
  • Olbrachtowice
  • Przezdrowice
  • Ręków
  • Rogów Sobócki
  • Siedlakowice
  • Stary Zamek
  • Strachów
  • Strzegomiany
  • Sulistrowice
  • Sulistrowiczki
  • Świątniki
  • Wojnarowice
  • Żerzuszyce

Städtepartnerschaften