Gregory Stone (Komponist)
Gregory Morris Stone (* 20. Juli 1900 in Odessa, Gouvernement Cherson, Russisches Kaiserreich, als Gregory Gagelstein; † 11. Juni 1991 in Málaga, Andalusien, Spanien) war ein russisch-US-amerikanischer Pianist und Komponist, der 1939 für einen Oscar nominiert war.[1][2]
Biografie
Gregory Stone, Sohn von Abady (Alexander) Gagelstein und Anna Ruth Nadel, galt als brillanter Pianist und Komponist.[1] Geboren in Odessa, wanderte er nach der Russischen Revolution um 1917 in die USA aus. Dort lebte er in New York und arbeitete für den T. B. Harms Verlag, wo er als Arrangeur für Broadway-Shows arbeitete. 1936 komponierte er die Musik für Max Reinhardts Inszenierung des Faust in Los Angeles und leitete auch das Orchester. Für den 1938 erschienenen Abenteuerfilm Her Jungle Love mit Dorothy Lamour und Ray Milland komponierte er die Musik, ebenso wie für die Literaturverfilmung Girls’ School von 1938. Für diese Arbeit war er zusammen mit Morris Stoloff auf der Oscarverleihung 1939 für einen Oscar in der Kategorie „Beste Filmmusik“ nominiert. Die Trophäe ging jedoch an Alfred Newman und den Musikfilm Alexander’s Ragtime Band.[3]
Als er mit einer Eislauf-Unterhaltungsshow (Ice Capades) als Dirigent auf Tournee war, traf er seine zukünftige Frau Ingebord. Mit ihr zusammen zog er nach Südkalifornien, wo er alsbald anfing Filmmusik für die großen Studios zu komponieren und zu arrangieren. Für den 1954 veröffentlichten romantischen Abenteuer-Thriller Der Schatz der Jivara mit Fernando Lamas und Rhonda Fleming schuf er die Musik. Während dieser Zeit baute er sich eine beeindruckende Sammlung auf, die die Grundlage bildete und eine wichtige Rolle spielte bei der Entstehung des später von ihm gegründeten Symphonieorchesters in Reno in Nevada. Während seiner Zeit in Südkalifornien baute er zudem viele Freundschaften zu Studiomusikern auf, da dort viele außergewöhnliche Musiker lebten und arbeiteten. 1969 zog Stone dann nach Reno und gründete dort das Philharmonic Symphony Orchestra.[3]
Nach Abschluss seiner Hollywood-Karriere zog es ihn nach Südamerika. 1991 starb er mit 90 Jahren in Spanien.[4][1]
Veröffentlichungen
Neben seiner Filmarbeit veröffentlichte Stone zahlreiche Arrangements und Originalwerke für Soloklavier und verschiedene Instrumente, aufgeführt von führenden Solisten jener Zeit. Besonders bemerkenswert unter seinen 16 Veröffentlichungen für Violine und Klavier ist seine vollständige Transkription von
- Gershwins Rhapsodie in Blau
- Masterpieces for piano solo / Igor Stravinsky; bearbeitet von Felix Guenther; arrangiert von Frederick Block, Gregory Stone und anderen
- weitere Veröffentlichungen, siehe → hier
Filmografie (Auswahl)
Soundtrack, Filmkomponist, Musikabteilung
- 1929: Harry Horlick and His Famous A & P Gypsies (Kurzfilm)
(Komposition Black Eyes) - 1933: All at Sea (Kurzfilm; Komponist)
- 1936: Hollywood Boulevard
- 1936: Easy to Take
(Komposition Rendezvous with You) - Along Came Love
- 1936: Die Dschungel-Prinzessin (The Jungle Princess)
- 1936: The Big Broadcast of 1937
- 1937: Here’s Your Hat (Kurzfilm)
(Komposition Brothers of Romany) - 1937: Champagne Waltz
- 1937: Her Husband Lies
- 1937: Assistenzarzt Dr. Kilder (Internes Can't Take Money)
- 1937: Mein Leben in Luxus (Easy Living)
- 1937: Schiffbruch der Seelen (Souls at Sea)
- 1938: Her Jungle Love
- 1938: Girls’ School
- 1938: Auf verbotenen Wegen (Ride a Crooked Mile)
- 1939: Blondie Brings Up Baby
- 1939: Geheimnisvolle Spuren (Silver on the Sage)
- 1940: Her First Romance
- 1940: Swing-Romanze (Second Chorus)
- 1941: Gib einem Trottel keine Chance (Never Give a Sucker an Even Break)
(Arrangeur Ochi Tchornya (Dark Eyes)) - 1941: Todeskarawane (Doomed Caravan)
- 1941: Das Gesicht hinter der Maske (The Face Behind the Mask)
- 1941: The Devil Commands
- 1942: The Adventures of Martin Eden
- 1943: The Powers Girl
(Autor Let’s Dance) - 1943: He’s My Guy
(Arrangeur Two Guitars) - 1943: The Boy from Stalingrad
(Musik Now We Are Free, Go to Sleep) - 1943: Heavenly Music
- 1945: The Girl of the Limberlost
(Musik Magnolia March) - 1947: Carnegie Hall
(Sometime We Will Meet Again) - 1950: Buschteufel im Dschungel (Pygmy Islands)
- 1951: Der rote Falke von Bagdad (The Magic Carpet)
- 1952: Lady Rotkopf (The Golden Hawk)
- 1953: Gefangen in der Kasbah (Prisoners of the Casbah)
- 1954: Der Schatz der Jivaro (Jivaro)
- 1956: Die Benny Goodman Story (The Benny Goodman Story)
(Musik Let’s Dance) - 1957: Das Fort der mutigen Frauen (The Guns of Fort Petticoat)
- 1984: Maria Lovers
(Autor Let’s Dance) - 2002: The Salton Sea
(Autor Let‘s Dance, Titel innerhalb des Soundtracks)
Auszeichnung
- nominiert in der Kategorie „Beste adaptierte Filmmusik“
- Gregory Stone und Morris Stoloff
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Gregory Morris Stone (Gagelstein) s.S. geni.com (englisch)
- ↑ The 11th Academy Awards | 1939 s.S. oscars.org (englisch)
- ↑ a b Gregory Stone s.S. rawsonduo.com (englisch)
- ↑ Gregory Stone (1900–1991) s.S. urresearch.rochester.edu (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Stone, Gregory |
ALTERNATIVNAMEN | Stone, Morris Gregory (geboren als Gregory Gagelstein) |
KURZBESCHREIBUNG | russisch-US-amerikanischer Pianist und Komponist |
GEBURTSDATUM | 20. Juli 1900 |
GEBURTSORT | Odessa, Gouvernement Cherson, Russisches Kaiserreich |
STERBEDATUM | 11. Juni 1991 |
STERBEORT | Málaga, Andalusien, Spanien |