Kobierzyce
Kobierzyce | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Breslau | |
Geographische Lage: | 50° 59′ N, 16° 56′ O
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Höhe: | 133 m n.p.m. | |
Einwohner: | 2095 | |
Postleitzahl: | 55-040 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 71 | |
Kfz-Kennzeichen: | DWR | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Autobahn A4 | |
E 67 Kłodzko–Breslau | ||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Landgemeinde | |
Gminagliederung: | 30 Ortsteile | |
Fläche: | 149,11 km² | |
Einwohner: | 22.154 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 149 Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 0223052 | |
Verwaltung (Stand: 2011) | ||
Gemeindevorsteher: | Ryszard Pacholik | |
Adresse: | al. Pałacowa 1 55-040 Kobierzyce | |
Webpräsenz: | www.ugk.pl |
Kobierzyce (deutsch Koberwitz, 1937–45 Rößlingen) ist ein Dorf und zugleich Sitz der gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Wrocławski (Breslauer Bezirk) der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.
Geographische Lage
Die Ortschaft liegt in Niederschlesien im Schlesischen Tiefland in der Nähe des südlichen Stadtrands von Breslau, wo auch die Nordgrenze der Landgemeinde verlaäuft, etwa 15 Kilometer südlich des Stadtzentrums von Breslau.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Cobliwiz entstammt einem Dokument des Breslauer Herzogs Heinrich III. aus dem Jahr 1257. Bereits 1333 tauchte mit dem Gut Koberwitz, der bis 1937 gültige Ortsname auf.[2]
In Koberwitz zweigte die 1898 eröffnete Eisenbahnlinie über Schönbankwitz nach Heidersdorf von der bereits 1885 eröffneten Eisenbahnlinie Breslau–Ströbel ab. Durch den Ort führte die Reichsstraße 116 (Breslau–Glatz).
Das Rittergut gehörte zur bedeutenden Zuckerfabrik in Klettendorf bei Breslau, die bis 1945 unter dem Namen „Vom Rath, Schoeller & Skene“ firmierte.
Im Juni 1924 veranstaltete Rudolf Steiner auf dem Gut von Graf Carl von Keyserlingk (1869–1928, seit 1899 mit Johanna von Skene (1879–1966) verheiratet) einen mehrtägigen Kurs über Biologisch-dynamische Landwirtschaft.[3][4] Im September 1999 wurde zu Ehren von Rudolf Steiner eine Tafel an der Fassade von Schloss Kobierzyce angebracht.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Rößlingen im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde die Region wie fast ganz Schlesien von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt. Die Polen führten für Rölingen die Ortsbezeichnung Kobierzyce ein. Die deutsche Bevölkerung, wurde soweit sie nicht schon vorher evakuiert oder geflohen war, von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus Rößlingen vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner hatten zum Teil der polnischen ethnischen Minderheit in Gebieten östlich der Curzon-Linie angehört und waren nach Kriegsende an ihren Heimatorten vor die Wahl gestellt worden, entweder eine neue Staatsangehörigkeit zu akzeptieren oder auszusiedeln.
Nach der politischen Wende von 1989 erlebte die Gemeinde wegen der Nähe zum florierenden Wirtschaftsstandort Breslau und der Autobahn A4 einen rasanten Aufschwung. Nach Angaben der Gemeinde wurden mittlerweile über 1,6 Milliarden Euro von ausländischen Unternehmen investiert und rund 6000 Arbeitsplätze geschaffen – vor allem im Gewerbegebiet Węzeł Bielański im Ortsteil Bielany Wrocławskie nahe der A4 mit dem riesigen Centrum Bielany mit vielen Bau-, Einrichtungs- und Hypermärkten. Im Ortsteil Biskupice Podgórne wurde zudem von der LG.Philips LCD ab 2005 ein Werk für Flüssigkristallbildschirme errichtet, von dem sich die Gemeinde samt den neuentstehenden Zulieferbetrieben bis 2015 20.000 neue Arbeitsplätze erhofft.[2]
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen von Kobierzyce (inkl. Gutsbezirk; spätere Zahlen beziehen sich auf die gesamte Landgemeinde):[5]
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Gemeinde
Die Landgemeinde Kobierzyce umfasst ein Gebiet von 149,11 km² mit rund 15.000 Einwohnern. Zur Gemeinde gehören neben dem Hauptort Kobierzyce folgende Orte:
- Bąki (Wilhelmsthal)
- Bielany Wrocławskie (Bettlern)
- Biskupice Podgórne (Bischwitz am Berge; 1937–45: Linden am Berge)
- Budziszów (Buchwitz; 1937–45: Buchen N.S.)
- Chrzanów-Magnice (Zaumgarten – Magnitz; 1937–45: Magning)
- Cieszyce (Seschwitz; 1937–45: Trostdorf)
- Dobkowice (Duckwitz; 1937–45: Gutendorf)
- Domasław (Domslau)
- Damianowice (Damsdorf)
- Jaszowice (Jäschwitz; 1937–45: Hannsfeld N.S.)
- Królikowice-Nowiny (Krolkwitz; 1937–45: Weidmannsau – Neuen)
- Krzyżowice (Schlanz)
- Księginice (Kniegnitz; bis 1908: Polnisch Kniegnitz; 1937–45: Elfhofen)
- Kuklice (Guckelwitz; 1937–45: Berghuben)
- Małuszów (Malsen)
- Owsianka (Haberstroh)
- Pełczyce (Peltschütz; 1937–45: Buschfelde)
- Pustków Wilczkowski (Stein)
- Pustków Żurawski (Puschkowa; 1937–45: Hubertushof)
- Rolantowice (Lorankwitz; 1937–45: Rolandsmühle)
- Solna (Groß Sägewitz; 1937–45: Segen)
- Ślęza (Lohe)
- Szczepankowice (Schönbankwitz; 1937–45: Schönlehn)
- Tyniec Mały (Klein Tinz)
- Tyniec nad Ślęzą (Groß Tinz a. d. Lohe)
- Wysoka (Wessig; 1937–45: Bergmühle)
- Wierzbice (Wirrwitz; 1937–45: Konradserbe)
- Żerniki Małe-Racławice Wielkie (Klein Sürding – Haidänichen)
- Żurawice (Schauerwitz; 1937–45: Freienfeld)
Sehenswürdigkeiten
- Schloss in Kobierzyce im Stil der Neorenaissance (Sitz der Gemeindeverwaltung)
- Neubarockes Schloss in Biskupice Podgórne mit ausgedehntem Schlosspark
- Fachwerk-Herrenhaus in Bielany Wrocławskie aus dem 16. Jahrhundert
- Spätromanische St.-Michaels-Kirche (kościół św. Michała Archanioła) in Tyniec nad Ślęzą aus dem 13. Jahrhundert mit barocker Ausstattung und einem Turm aus dem 16. Jahrhundert. Vor der Kirche befindet sich eine Statue des böhmischen Landesheiligen Johann von Nepomuk von 1733
- Spätgotische Kirche Mariä Himmelfahrt (kościół Wniebowzięcia Najświętszej Marii Panny) in Tyniec Mały von 1493-1516 mit einem schiefen, niedrigen Glockenturm
Verkehr
Die Ortschaft liegt an der Europastraße 67. Die nächste Anschlussstelle zur Autobahn A4 befindet sich in zehn Kilometern Entfernung.
Der ehemalige Bahnhof Kobierzyce liegt am Abzweig der ehemaligen Bahnstrecke Kobierzyce–Piława Górna von der noch teilweise im Güterverkehr betriebenen Bahnstrecke Wrocław–Jedlina-Zdrój.
Söhne und Töchter des Ortes
- Berthold Karwahne (1887–1957), Politiker (KPD, NSDAP)
- Erich Hasse (1897–1945), Beamter und Politiker (NSDAP)
- Ernst Amadeus Wolff (1928−2008), Rechtswissenschaftler
Weblinks
- Kobierzyce (engl.)
- Rudolf Steiner's Koberwitz (Kobierzyce, Poland) - Birthplace of Biodynamic Agriculture, A Photographic Exhibition.
Einzelnachweise
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
- ↑ a b Vgl. http://www.ugk.pl/
- ↑ Paull, John "Attending the First Organic Agriculture Course: Rudolf Steiner’s Agriculture Course at Koberwitz, 1924", European Journal of Social Sciences, 2011, 21(1):64-70.
- ↑ Paull, John (2013) "Koberwitz (Kobierzyce); In the footsteps of Rudolf Steiner'", Journal of Bio-Dynamics Tasmania, 109 (Autumn), pp. 7-11.
- ↑ Quellen der Einwohnerzahlen:
- 1885: [1] – 1910: [2] – 1933, 1939: [3] – 1995, 2000, 2005: Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2017. (Suche in Webarchiven.) – 2007: PDF ( vom 16. Februar 2008 im Internet Archive)