Octopamin

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Strukturformel
Strukturformel der Octopamin-Enantiomere
(R)-Form (links) und (S)-Form (rechts)
Allgemeines
Freiname Octopamin
Andere Namen
  • Norsynephrin
  • (±)-p-Hydroxyphenylethanolamin
  • (RS)-4-(2-Amino-1-hydroxy-ethyl)phenol (IUPAC)
Summenformel
  • C8H11NO2 (Octopamin)
  • C8H11NO2·HCl [(RS)-Octopamin·Hydrochlorid]
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 104-14-3 [(RS)-Octopamin]
  • 770-05-8 [(RS)-Octopamin·Hydrochlorid]
  • 876-04-0 [D-(–)-Octopamin]
PubChem 4581
Wikidata Q424979
Arzneistoffangaben
ATC-Code
Eigenschaften
Molare Masse
  • 153,18 g·mol−1 [(RS)-Octopamin]
  • 189,64 g·mol−1 [(RS)-Octopamin·Hydrochlorid]
Schmelzpunkt
  • > 250 °C (D-Form)[1]
  • 156–158 °C (Racemat)[1]
  • 170 °C (Zersetzung)[(RS)-Octopamin·Hydrochlorid][2]
Löslichkeit

gut in Wasser (1000 g·l−1 bei 25 °C)[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Octopamin, auch Norsynephrin, ist ein Neurotransmitter, der im Nervensystem von wirbellosen Tieren (Invertebraten), aber auch in einigen Pflanzen wie Zitronen[6] vorkommt. Es ist ein Strukturanalogon des Noradrenalins der Wirbeltiere. Aus chemischer Sicht handelt es sich beim Octopamin um ein Amin, genauer um ein biogenes Amin.

Bei der Biosynthese entsteht Octopamin aus Tyrosin. Dieses wird durch das Enzym Tyrosindecarboxylase zu Tyramin umgesetzt. Das Enzym Tyramin-β-hydroxylase setzt Tyramin zu Octopamin um.

Physiologische Funktion

Octopamin dient zur Steuerung komplexer Verhaltensmuster (Sozialverhalten, Flucht, Nahrungsaufnahme) bei wirbellosen Tieren und erhöht die Erregbarkeit von Muskelzellen. Es ist in Leuchtorganen vorhanden und an der Steuerung der Stoffwechselaktivität beteiligt. Bei Insekten und Krebsarten ist Octopamin dafür bekannt, dass es eine wichtige Rolle in der Regulierung von Aggressivität- und Rückzugverhalten im Kampf spielt.

Bekannte Antagonisten des Octopamin sind Chlorpromazin, Phentolamin und Cyroheptadin.

Sonstiges

Aufgrund seiner physiologischen Eigenschaften ist Octopamin ein Bestandteil in manchen Nahrungsergänzungsmitteln, da es die Verbrennung von Körperfetten aktivieren soll. Octopamin ist zwar an der Verbrennung bestimmter Fettsorten beteiligt, diese kommen jedoch beim Menschen nicht vor.

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag zu Octopamin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag
  2. The Merck Index: An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals, 14. Auflage (Merck & Co., Inc.), Whitehouse Station, NJ, USA, 2006; S. 1169, ISBN 978-0-911910-00-1.
  3. Eintrag in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM) (Seite nicht mehr abrufbar).
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. a b Nippon Yakurigaku Zasshi. Japanese Journal of Pharmacology. Vol. 64(4), S. 140S, 1968.
  6. W. Ternes: Lebensmittel-Lexikon. Behr’s Verlag, 2005, ISBN 3-89947-165-2.