Gemeiner Goldregen
Gemeiner Goldregen | ||||||||||||
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Gemeiner Goldregen (Laburnum anagyroides) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Laburnum anagyroides | ||||||||||||
Medik. |
Der Gemeine Goldregen (Laburnum anagyroides, Syn. Cytisus laburnum) ist eine giftige Pflanzenart aus der Gattung Goldregen. Die Pflanze kommt im südlichen Mittel- und Osteuropa vor. Sie wird oft als Zierstrauch angepflanzt.
Beschreibung
Der Gemeine Goldregen wächst als Strauch oder kleiner Baum und erreicht Wuchshöhen bis 7 Meter. Die grünen wechselständigen Blätter sind dreizählig gefingert, der Blattstiel ist dicht angedrückt und behaart.
Die gelben Blüten sind zweiseitig symmetrisch mit fünf Blütenblättern, sie sind in hängenden Trauben angeordnet. Blütezeit ist von April bis Juni.
Die Früchte der Pflanze sind längliche Hülsen, die bohnenförmige Samen von ungefähr 3 mm Größe enthalten.
Ökologie
Der Gemeine Goldregen ist ein winterkahler Strauch oder ein kleiner Baum. Er wird nur 20 bis 30 Jahre alt. Die Äste sind mit einer Korkschicht als Periderm umgeben; es wird keine Borke gebildet. Es liegt VA-Mykorrhiza vor und in Wurzelknöllchen wird Luftstickstoff assimiliert.
Die Blüten sind duftlose „Pollen-Schmetterlingsblumen“ mit Klappmechanismus. Da kein Nektar angeboten wird, sind die Staubblätter zu einer Röhre verwachsen; die Blüten besitzen aber ein anbohrbares Gewebe. In den hängenden Trauben gelangen die Blüten erst durch Drehung (Resupination) in eine waagrechte Lage. Bestäuber sind Bienen und Käfer. Blütezeit ist von April bis Juni.
Die Hülsen springen bei Trockenheit, d.h. Xerochas, auf und verbreiten ihre Samen als Selbststreuer; ihre Streuweite beträgt mehrere Meter und sie sind Wintersteher. Die Rollsamen haben Fettes Öl als Nährstoffvorrat. Die Fruchtreife erstreckt sich von August bis September.
Giftigkeit
Alle Pflanzenteile des Goldregens sind sehr giftig, besonders die Samen.[1] Die Samen enthalten bis zu 2 Prozent des stark giftigen Alkaloids Cytisin, in den Blüten sind ungefähr 1 Prozent des Giftstoffes enthalten, die Blätter enthalten etwa 0,5 Prozent Cytisin.[2] Der Gehalt kann jahreszeitlich bedingt schwanken. Neben dem Hauptalkaloid Cytisin sind noch N-Methylcytisin, Laburnin und Chinolizidinalkaloide nachgewiesen worden.
Da eine Kreuztoleranz des Cytisins zum Nikotin besteht, wurden die Samen früher zur Raucherentwöhnung benutzt.
Bei Vergiftungen mit Goldregen tritt zunächst ähnlich wie bei Nikotin eine zentrale Erregung auf. Diese geht später in eine Dämpfung von ZNS und Sympathikus über. Symptome sind Übelkeit, Salivation, Magenschmerzen und Schweißausbrüche. Häufig kommt es sehr schnell nach oraler Aufnahme zu heftigem Erbrechen. Daher sind Vergiftungen mit Todesfolge eher selten. Bleibt das Erbrechen aus, so erfolgt der Tod durch Atemlähmung nach heftigen Krämpfen, die in Lähmungen übergehen.
Systematik
Die Erstbeschreibung von Friedrich Kasimir Medikus wurde 1787 veröffentlicht.[3] [4] Der Gemeine Goldregen wird auch unter den Synonymen Cytisus laburnum L. und Laburnum vulgare Bercht. et J.S. Presl geführt.
Zuchtformen
Es ist eine Vielzahl von Sorten gezüchtet worden; hier eine Auswahl:[5]
- 'Aureum'
- 'Bullatum'
- 'Carlieri'
- 'Chrysophyllum'
- 'Incisum'
- 'Pendulum'
- 'Quercifolium'
- 'Serotinum'
- 'Sessilifolium'
- 'Variegatum'
Trivialnamen
Für den Gemeinen Goldregen bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Gäli Akazie (Schweiz), Baumbonen, Bohnenbaum, Falscher Ebenbaum, Deutscher Ebenbaum, Goldregen (Schweiz, Ostfriesland), Hosen und Schoontjes (Ostfriesland), Kleebaum und Markweiden.[6]
Literatur
- R. Düll/ H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1
- Roth/Daunderer/Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte. 4. Auflage.
- Ingrid und Peter Schönfelder: Das neue Handbuch der Heilpflanzen, Franckh-Kosmos Verlagsgesellschaft, 2011, ISBN 3-440-09387-5
Einzelnachweise
- ↑ Natur-Lexikon Goldregen Abgerufen am 28. Juli 2010.
- ↑ Gemeiner Goldregen (Laburnum anagyroides) bei giftpflanzen.com. Abgerufen am 26. Juni 2014.
- ↑ Vorlesungen der Churpfälzischen Physikalisch-Ökonomischen Gesellschaft. Heidelberg 2.1787,363.
- ↑ Vorlage:GRIN/Wartung/Keine ID angegeben Gemeiner Goldregen. In: GRIN Taxonomy for Plants. (engl.)
- ↑ SysTax-Datenbank. In: Universität Ulm.
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 126.(online).
Weblinks
- Gemeiner Goldregen. auf FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Gemeiner Goldregen
- Goldregen - Giftpflanze des Jahres 2012