St. John’s Co-Cathedral

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St. John’s Co-Cathedral, Westfassade
Innenansicht

Die St. John’s Co-Cathedral (maltesisch Kon-Katidral ta' San Ġwann) ist die Konkathedrale des römisch-katholischen Erzbistums Malta in Valletta. Sie wird als Ko-Kathedrale bezeichnet, da sie als zweiter Sitz des Erzbischofs von Malta neben der Kathedrale St. Paul in Mdina dient.

Geschichte

Die Kirche wurde zwischen 1573 und 1578 von den Maltesern errichtet, in Auftrag gegeben von Großmeister Jean de la Cassière als repräsentative Klosterkirche an der Ordenszentrale. Entworfen wurde sie vom maltesischen Militärarchitekten Gerolamo Cassar, der auch viele andere Gebäude in Valletta konzipiert hat. Während der Bau nur vier Jahre dauerte, benötigte die vollständige Ausstattung des Innenraums über 100 Jahre. 1820 erhob Papst Pius VII. die Kirche zur Ko-Kathedrale, um ihre Bedeutung für Land und Stadt auch nach der Vertreibung der Malteserritter durch Napoleon im Jahre 1798 zu unterstreichen; der eigentliche Bischofssitz befindet sich in Mdina. Geweiht ist sie dem heiligen Johannes dem Täufer, Schutzpatron des Malteserordens.

Fassade

Das strenge und eher schlichte Äußere der Kirche steht in starkem Kontrast zum prunkvollen Inneren. Das Baumaterial ist Kalkstein.

Innenraum

Das Innere aus der Zeit des Hochbarock wurde sehr kunstvoll und reich dekoriert. Die Kathedrale wird sogar als eine der schönsten Kirchen im Mittelmeerraum angesehen. Der Innenraum wurde zum Großteil vom kalabrischen Künstler und Malteserritter Mattia Pretiin ausgestattet. Er schuf die kompliziert geschnitzten Steinwände und bemalte die Gewölbe und Seitenaltäre mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Johannes. Bemerkenswert ist, dass die Schnitzereien an Ort und Stelle geschaffen wurden und nicht wie üblich unabhängig voneinander geschnitzt und dann an den Wänden angebracht wurden (wie z. B. Stuck).

Nahe dem Eingang findet sich das Grabmonument des Großmeisters Marc’Antonio Zondadari von Siena. Er war der Neffe von Papst Alexander VII.

Das Hauptschiff ist 53 Meter lang und mit Seitenkapellen 15 Meter breit. Die meisten Wände sind mit Wandteppichen behangen.

Kapellen

Anstelle von Seitenschiffen finden sich an den Seiten acht reich verzierte Kapellen, die jeweils einer „Zunge“ des Johanniterordens zugeordnet und ihren Schutzheiligen geweiht waren.

Linke Seite
Rechte Seite

Kunstwerke

Enthauptung Johannes des Täufers

Eines der bedeutendsten Werke der Kirche ist Die Enthauptung Johannes des Täufers (1608) von Caravaggio (1571-1610). Es zählt zu den Meisterwerken des Künstlers und neben dem Medusenhaupt von 1596 das einzige signierte Gemälde des Meisters. Ende der 1990er Jahre wurde es in Florenz restauriert.

Ein weiteres Kunstwerk der Kathedrale ist die Sammlung der Marmorgrabsteine in der Mitte des Hauptschiffs, in dem viele bedeutende Ritter begraben wurden. Die wichtigsten Ritter liegen nahe dem Eingang begraben. Die Grabsteine sind mit den jeweiligen Wappen der Ritter, Skeletten und Totenschädeln sowie Siegesgeschichten aus ihren Schlachten verziert. 375 Grabplatten wurden im Boden versenkt. Die Gräber der Großmeister befinden sich überwiegend in der Krypta. Ihre Sarkophage zählen zu den „vollkommensten Kunstwerken des Hochbarock“.

Weitere Kunstwerke befinden sich im angrenzenden Kathedralmuseum. Hier ausgestellt werden Gewänder, Wandteppiche des Großmeisters Ramon Perello y Roccaful, Gemälde der Großmeister Jean de la Cassiere, Nicola Cotoner und Manuel Pinto de Fonseca sowie das Gemälde St. Georg tötet den Drachen von Francesco Potenzano.

Siehe auch

Portal: Malta – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Malta
Portal: Malteserorden – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Malteserorden
Commons: St John's Co-Cathedral – Sammlung von Bildern

Koordinaten: 35° 53′ 51,7″ N, 14° 30′ 45,3″ O