Nalidixinsäure
Strukturformel | |||||||||||||
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Allgemeines | |||||||||||||
Freiname | Nalidixinsäure | ||||||||||||
Andere Namen |
IUPAC: 1-Ethyl-7-methyl-4-oxo- 1,4-dihydro-1,8-naphthyridin- 3-carbonsäure | ||||||||||||
Summenformel | C12H12N2O3 | ||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||
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Arzneistoffangaben | |||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||
Wirkstoffklasse | |||||||||||||
Wirkmechanismus | |||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 232,24 g·mol−1 | ||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Nalidixinsäure (Handelsname: Wintomylon® (BR)) ist das erste Antibiotikum aus der Gruppe der Chinolone. Der Wirkstoff hemmt das Enzym Gyrase in Bakterien. Nalidixinsäure wurde 1962 als hauptsächlich gegen Gram-negative Bakterien wirksames Antibiotikum mit niedriger Toxizität entdeckt (LD50 bei oraler Gabe in Mäusen von ca. 3 g·kg−1).[3] Von Nalidixinsäure ausgehend wurde nach ähnlichen, aber wirksameren Antibiotika gesucht. Im Folgenden wurde es durch die wesentlich wirksameren Fluorchinolone verdrängt. Nalidixinsäure ist gegen Gram-positive und Gram-negative Bakterien wirksam. In geringer Konzentration wirkt es bakteriostatisch, das heißt verhindert die Vermehrung von Bakterien, während es in höheren Konzentrationen bakterizid wirkt, das heißt diese abtötet.[4]
Eingesetzt wird es hauptsächlich, um Infektionen der Harnwege zu behandeln, die von Escherichia coli, Proteus, Shigellen, Enterobacter oder Klebsiella verursacht werden.
Gewinnung und Darstellung
Die vierstufige Synthese startet im ersten Schritt mit der Umsetzung von 2-Amino-6-methylpyridin mit Ethoxymethylenmalonsäurediethylester. Das resultierende Zwischenprodukt wird dann zur 1,8-Naphthyridinstruktur zyklisiert. Nach der Verseifung der Ethylestergruppe mit Natronlauge wird die Zielverbindung durch eine N-Alkylierung mittels Ethyliodid erhalten.[3][5][2]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Datenblatt Nalidixic acid bei Sigma-Aldrich (PDF). Angabe des Markenparameters in Vorlage:Sigma-Aldrich fehlerhaft bzw. nicht definiert
- ↑ a b c d e A. Kleemann, J. Engel, B. Kutscher, D. Reichert: Pharmaceutical Substances - Synthesis, Patents, Applications, 4. Auflage (2000), Thieme-Verlag Stuttgart, ISBN 978-1-58890-031-9.
- ↑ a b Lesher, G.Y., Froehlich, E.J.; Gruett, M.D.; Bailey, J.H.; Brundage, P.R.: 1,8-Naphthyridine Derivatives. A New Class of Chemotherapeutic Agents in J. Med. Chem. 5 (1962) 1063–1065, doi:10.1021/jm01240a021.
- ↑ R K Hamatake, R Mukai, and M Hayashi: Role of DNA gyrase subunits in synthesis of bacteriophage phi X174 viral DNA März 1981; PMID 6262812; PMC 319165 (freier Volltext).
- ↑ Patent US 3 149 104 (Sterling Drug, 15. September 1964).
Weblinks
- MedlinePlus: Nalidixic Acid
- HealthDigest.org: Nalidixic acid