Schljusnoje

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Juli 2013 um 03:20 Uhr durch KLBot2 (Diskussion | Beiträge) (Bot: 1 Interwiki-Link(s) nach Wikidata (d:Q12680077) migriert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Siedlung
Schljusnoje /Woynothen (Kleinnorkitten)
Шлюзное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Tschernjachowsk
Gegründet 1352
Frühere Namen Waynothin (um 1394),
Woinothen (um 1542),
Woynuthen (um 1759),
Wainothen (um 1818),
Woynothen (bis 1938),
Kleinnorkitten (1938-1946)
Zeitzone UTC+2
Postleitzahl 238178
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 239 802 018
Geographische Lage
Koordinaten 54° 38′ N, 21° 29′ OKoordinaten: 54° 38′ 2″ N, 21° 29′ 6″ O
Schljusnoje (Europäisches Russland)
Schljusnoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Schljusnoje (Oblast Kaliningrad)
Schljusnoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Schljusnoje (russisch Шлюзное, deutsch Woynothen, 1938-1946 Kleinnorkitten, litauisch Vainotai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Swobodnenskoje sleskoje posselenije (Landgemeinde Swoboda (Jänischken, 1938-1946 Jänichen)) im Rajon Tschernjachowsk (Kreis Insterburg).

Geographische Lage

Schljusnoje liegt am Südufer des Pregel (russisch: Pregolja) nördlich der russischen Fernstraße A 229 (ehemalige deustche Reichsstraße 1, heute auch Europastraße 28), 21 Kilometer westlich der Stadt Tschernjachowsk (Insterburg). Die nächste Bahnstation ist Meschduretschje (Bahnhof Norkitten) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Nesterow (Königsberg–Stallupönen/Ebenrode) zur Weiterfahrt nach Litauen und in das russische Kernland.

Ortsname

Das russische Wort „Шлюз“ („Schljus“) bedeutet „Schiffsschleuse“ und nimmt Bezug auf die unweit gelegene Schleuse am Pregel, die dem Ort („Schleusenort“) somit den Namen gibt.

Geschichtliches

Das einstige Waynothin wurde im Jahre 1352 gegründet[1]. Das Gutsdorf wurde am 17. Juni 1721 von Fürst leopold von Anhalt Dessau (der „alte Dessauer“) gekauft[2]. Am 30. August 1757 brannte der Ort währende der Schlacht bei Groß-Jägersdorf nieder und wurde wieder aufgebaut. Ab etwa 1870 wurde das Gut vom Fürstenhaus Anhalt-Dessau verpachtet.

Im Jahre 1874 wurde Woynothen in den neu errichteten Amtsbezirk Norkitten[3] (heute russisch: Meschduretschje) eingegliedert, der bis 1945 zum Kreis Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 lebten in Woynothen 116 Einwohner[4]. Nach nahezu 6o-jähriger Pachtzeit übernahm 1926 das Fürstenhaus Anhalt wieder das Gut, allerdings nur bis 1930, danach wurde es wieder verpachtet.

Bereits zwei Jahre früher, am 30. September 1928 gab Woynothen seine Selbständigkeit auf und schloss sich mit den Landgemeinden Mangarben (heute russisch: Priwalowo) und Norkitten (Meschduretschje) und den Gutsbezirken Schloßberg (Botschagi) und Norkitten zur neuen Landgemeinde Norkitten zusammen. Am 3. Juni 1938 verlor der Ort auch seinen bisherigen Namen und wurde aus politisch-ideologischen Gründen in „Kleinnorkitten“ umbenannt.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam das Dorf 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1946 die russische Bezeichnung „Schljusnoje“. Ein Jahre später wurde der Ort dem neu gebildeten Rajon Tschernjachowsk (Kreis Insterburg) zugeordnet und wurde gleichzeitig in den Bereschkowski selski sowjet (Dorfsowjet Bereschkowskoje (Groß Bubainen, 1928-1946 Waldhausen)) eingegliedert. Aufgrund einer umfassenden Struktur- und Verwaltungsreform[5] ist Schljusnoje heute mit seinen derzeit Ungültiger Metadaten−Schlüssel 27239802018 Einwohnern (Stand: 1. Oktober 2021[6]) eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft im Verbund der Swobodnenskoje sleskoje posselenije (Landgemeinde Swoboda (Jänischken, 1938-1946 Jänichen)).

Pregel-Schleuse Nr. 3 in Schljusnoje

Unweit von Schljusnoje befindet sich eine wohl in den 1920er Jahren gebaute Pregel-Schleuse[7] als Schleuse (3) neben (1) Snamensk (Wehlau), (2) Talpaki (Taplacken), (4) Meschduretschje (Norkitten) und (5) Saowraschnoje (Schwägerau), deren Maße alle einheitlich bis 45 Meter Länge und sieben Meter Breite betragen, heute nur noch eingeschränkt nutzbar sind[8].

Kirche

Die überwiegend evangelische Einwohnerschaft Woynothens tesp. Kleinnorkittens war in das Kirchspiel der Kirche Norkitten (Meschduretschje) eingepfarrt. Sie gehörte zum Kirchenkreis Insterburg (Tschernjachowsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Schljusnoje im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Talpaki (Taplacken), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[9] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.


Verweise

Einzelnachweise

  1. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Kleinnorkitten
  2. Norkittensches Gut: Woynothen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Norkitten
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
  5. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 262 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  6. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen einwohner_aktuell.
  7. Шлюз No. 3 на реке Преголе Pregel-Schleuse Nr. 3 - Bilder von von 2010
  8. Der Insterburger Kanal und die Schleusen an den Flüssen Pregolja/Pregel und Lawa/Alle
  9. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad