Prohairesis

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Prohairesis (griech. προαίρεσις, Wahl, Entscheidung) ist eine griechische Phrase und ein philosophischer Begriff aus der Nikomachischen Ethik des Aristoteles.

Aristoteles beschreibt in seiner Nikomachische Ethik προαίρεσις (Prohairesis/Entscheidung) als einen wesentlichen Begriff des Handelns, da als eine Handlung nur das bezeichnet werden kann, was durch eine Entscheidung veranlasst wurde.

In der Strebensethik, die sich an Aristoteles orientiert, ist nach Markus Riedenuer Prohairesis „Vollzugseinheit von Streben und Vernunft und darin Antwort auf das erscheinende Gute“.

In den philosophischen Auseinandersetzung über die Begriffe Wollen und Urteilen finden sich vielfältige Anwendungen und Bedeutungen von prohairesis, denen verschiedene Interpretationen der Nikomachische Ethik zugrunde liegen. So interpretiert Hannah Arendt prohairesis als „choice in the sense of preference between alternatives for one – rather than another“.[1] Hermann Vetter übersetzt diese arendtsche Deutung ins Deutsche mit die Wahl im Sinne des Vorziehens einer von mehreren Möglichkeiten.

Arendt verwendet diesen Begriff auch in einem Briefwechsel mit Martin Heidegger, wo sie schreibt

„Ich habe Kant beim Willensproblem vorläufig ziemlich beiseite gelassen; im Gegensatz zu Denken und Urteilen schien er mir da eher unergiebig. Nun werde ich mir dies alles noch einmal überlegen müssen. Ich bin davon ausgegangen, daß die griechische Antike weder den Willen noch das Freiheitsproblem (als Problem) gekannt hat. Ich fange also die eigentliche Erörterung zwar mit Aristoteles (prohairesis, προαίρεσις) an, aber nur um zu zeigen, wie sich bestimmte Phänomene darstellen, wenn der Wille als selbständiges Vermögen unbekannt ist, und gehe dann von Paulus, Epiktet, Augustin, Thomas zu Duns Scotus.“

Literatur

Einzelnachweise

  1. In Willing S. 59.