Dindigul (Distrikt)
Distrikt Dindigul திண்டுக்கல் மாவட்டம் | |
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Bundesstaat | Tamil Nadu |
Verwaltungssitz: | Dindigul |
Fläche: | 6.054 km² |
Einwohner: | 2.161.367 (2011) |
Bevölkerungsdichte: | 357 Ew./km² |
Website: | dindigul.tn.nic.in |
Der Distrikt Dindigul (Tamil: திண்டுக்கல் மாவட்டம்) ist ein Distrikt des indischen Bundesstaates Tamil Nadu. Verwaltungszentrum ist die namensgebende Stadt Dindigul.
Geografie
Der Distrikt Dindigul liegt im Binnenland Tamil Nadus. Nachbardistrikte sind Tiruppur im Nordwesten, Karur im Norden, Tiruchirappalli im Nordosten, Madurai im Süden, Theni im Südwesten und Idukki im Westen. Letzterer gehört bereits zum Nachbarbundesstaat Kerala. Mit einer Fläche von 6.054 Quadratkilometern gehört der Distrikt Dindigul zu den größten Distrikten Tamil Nadus.
Während der größere Teil des Distriktgebiets flach ist, ragen im Westen die Palani-Berge (Palni Hills), Ausläufer der Westghats, die Höhen von bis zu 2.506 Metern erreichen, tief in die umliegende Ebene hinein. Weiter östlich erheben sich die Sirumalai-Berge, ein kleinerer isolierter Höhenzug. Im Süden durchfließt der Fluss Vaigai den Distrikt Dindigul. Die Flüsse im Norden des Distriktgebiets sind dagegen Zuflüsse der Kaveri.
Der Distrikt Dindigul ist in die acht Taluks Attur, Dindigul, Kodaikanal, Natham, Nilakkottai, Oddanchatram, Palani und Vedasandur unterteilt.
Geschichte
Das Gebiet von Dindigul stand im Altertum unter dem Einfluss der in Madurai residierenden Pandya-Könige. Später kam das Gebiet zunächst im 14. Jahrhundert unter die Herrschaft des Vijayanagar-Reichs und dann im 16. Jahrhundert der Nayaks von Madurai. 1605 ließ der Nayak-Herrscher Muthu Krishna Naicker zur Sicherung der Nordgrenze eine Festung auf dem Felsen, an dessen Fuß die Stadt Dindigul liegt, errichten. In den Wirren des 17. und 18. Jahrhunderts war die Festung Schauplatz zahlreicher Kämpfe zwischen Madurai, Mysore und den Marathen, ehe sie 1755 von Hyder Ali eingenommen wurde. In den Mysore-Kriegen wurde die Festung dreimal 1767, 1783 und erneut 1790 von den Briten eingenommen. Mit dem Ende des Dritten Mysore-Krieges wurde Dindigul 1792 endgültig zu einem Teil Britisch-Indiens.
Die Briten gliederten das Gebiet in die Provinz Madras ein und setzten zunächst in Dindigul einen Distriktverwalter (collector) ein. Nachdem das Gebiet von Madurai 1801 ebenfalls an Britisch-Indien gefallen war, wurde die Verwaltung aber dorthin verlegt und Dindigul wurde zu einem Teil des Distrikts Madurai. Nach der indischen Unabhängigkeit wurde das Gebiet 1956 zu einem Teil des neuformierten Bundesstaates Madras (heute Tamil Nadu). 1985 spaltete sich der Distrikt Dindigul als eigenständiger Distrikt vom Distrikt Madurai ab.
Bevölkerung
Nach der indischen Volkszählung 2011 hat der Distrikt Dindigul 2.161.367 Einwohner. Im Vergleich zur letzten Volkszählung 2001 war die Einwohnerzahl um 12,4 Prozent gewachsen. Die Bevölkerungsdichte liegt mit 357 Einwohnern pro Quadratkilometer unter dem Durchschnitt Tamil Nadus (555 Einwohner pro Quadratkilometer). 37,4 Prozent der Einwohner des Distrikts leben in Städten. Der Urbanisierungsgrad ist damit niedriger als der Mittelwert des Bundesstaates. Die Alphabetisierungsquote liegt mit 76,9 Prozent unter dem Durchschnitt Tamil Nadus aber etwas über dem Gesamtindiens.[1]
Die religiösen Verhältnisse im Distrikt Dindigul entsprechen etwa dem Durchschnitt Tamil Nadus: Nach der Volkszählung 2001 sind 87,6 Prozent der Einwohner Hindus, 7,6 Prozent Christen und 4,7 Prozent Muslime.[2]
Sehenswürdigkeiten
Die Distriktshauptstadt Dindigul besitzt außer der auf dem Felsen oberhalb der Stadt gelegenen Festung keine überragenden Sehenswürdigkeiten. Hingegen erfreuen sich die Palani-Berge wegen ihrer Naturschönheit und des angenehmen Klimas vor allem unter Inlandstouristen großer Beliebtheit. Der in den Bergen auf fast 2.200 Metern Höhe am Ufer eines Sees gelegene Ort Kodaikanal ist neben dem in den Nilgiri-Bergen gelegenen Udagamandalam der beliebteste Bergort Tamil Nadus. Kodaikanal zieht jährlich 3,6 Millionen Touristen an (Stand 2010), die meisten davon während der heißen Jahreszeit zwischen April und Juni.
Am Fuß der Berge liegt Palani, eine von sechs Wallfahrtsstätten des vor allem in Tamil Nadu populären Hindu-Gottes Murugan. Der Murugan-Tempel von Palani liegt auf der Spitze eines Hügels, auf welchen sich Murugan dem Mythos zufolge beleidigt zurückgezogen haben soll, nachdem er von seinem Bruder Ganesha in einem Wettstreit besiegt wurde. Heute gehört Palani mit vier Millionen Besuchern pro Jahr zu den wichtigsten Pilgerstätten Tamil Nadus. Allein während des Thaipusam-Festes im Januar/Februar besuchen über 500.000 Gläubige Palani.[3]
Städte
Stadt | Einwohner (2001)[4] |
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Agaram | 12.784 |
Ammainaickanur | 16.547 |
Ayakudi | 23.410 |
Ayyalur | 14.362 |
Ayyampalayam | 12.131 |
Balakrishnapuram | 19.661 |
Balasamudram | 12.281 |
Batlagundu | 22.007 |
Chinnalapatti | 23.353 |
Dindigul | 196.619 |
Eriodu | 7.866 |
Kannivadi | 10.397 |
Keeranur | 6.296 |
Kodaikanal | 32.931 |
Natham | 22.532 |
Neikkarapatti | 11.891 |
Nilakkottai | 19.630 |
Oddanchatram | 24.135 |
Palani | 67.175 |
Palayam | 14.096 |
Pallapatti | 11.807 |
Pannaikadu | 9.396 |
Pattiveeranpatti | 7.744 |
Sevugampatti | 9.521 |
Sithayankottai | 12.052 |
Sriramapuram | 8.927 |
Thadikombu | 16.091 |
Vadamadurai | 15.418 |
Vedasandur | 10.944 |
Einzelnachweise
- ↑ Census of India 2011: Provisional Population Totals. Paper 1 und Paper 2.
- ↑ Census of India: Basic Data Sheet: District Dindigul (13), Tamil Nadu (33).
- ↑ The Hindu: Pilgrims throng Palani for temple festival, 18. Januar 2008.
- ↑ Census of India 2001: Population, population in the age group 0-6 and literates by sex - Cities/Towns (in alphabetic order)