Gilles Müller

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Gilles Müller Tennisspieler
Gilles Müller
Gilles Müller
Spitzname: Mulles
Nation: Luxemburg Luxemburg
Geburtstag: 9. Mai 1983
Größe: 193 cm
Gewicht: 92 kg
1. Profisaison: 2001
Spielhand: Links
Trainer: Benoît Carelli,

Alexandre Lisiecki

Preisgeld: 1.789.923 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 95:103
Höchste Platzierung: 42 (3. Oktober 2011)
Aktuelle Platzierung: 52
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open 3R (2009)
French Open 1R (2005, 2006, 2009)
Wimbledon 3R (2005, 2011)
US Open VF (2008)
Doppel
Karrierebilanz: 22:36
Höchste Platzierung: 147 (10. Oktober 2005)
Aktuelle Platzierung: 409
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel:00000 0
Australian Open 1R (2006)
French Open 1R (2005, 2006)
Wimbledon 1R (2005, 2006)
US Open 1R (2005)
Letzte Aktualisierung der Infobox:
14. Mai 2012
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Gilles Müller (* 9. Mai 1983 in Schifflange) ist ein luxemburgischer Tennisspieler. Er gewann bisher sechs Challenger-Turniere und erreichte zweimal das Finale eines Turniers der ATP World Tour.

Karriere

Juniorentennis

2001 erreichte Gilles Müller als Juniorenspieler das Finale von Wimbledon, wo er gegen den Schweizer Roman Valent in drei Sätzen verlor. Wenig später übertraf er diesen Erfolg bei den US Open, bei denen er sich im Finale gegen Yeu-Tzuoo Wang seinen ersten Grand-Slam-Titel sicherte. Er beendete das Jahr auf Platz 1 der Junioren-Weltrangliste und begann seine Profikarriere.

Erste Achtungserfolge

In den ersten Jahren absolvierte Müller zahlreiche Future-Turniere, von denen er insgesamt vier als Sieger beendete. 2004 gewann er im Halbfinale des ATP-Turniers Washington gegen den damaligen Weltranglisten-Sechsten Andre Agassi in zwei Sätzen, unterlag im Endspiel aber Lleyton Hewitt deutlich. Durch weitere gute Ergebnisse spielte er sich in die Top 100 der Weltrangliste vor.

Dieser Aufwärtstrend setzte sich 2005 fort, als der Luxemburger erstmalig in seiner Profikarriere das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers erreichte – bei den French Open 2005 kam er jedoch nicht über die erste Runde hinaus. Besser lief es bei den Wimbledon Championships 2005, wo er in der zweiten Runde Rafael Nadal in vier Sätzen besiegte. In der ersten Runde der US Open 2005 schlug er mit Andy Roddick in drei knappen Sätzen einen weiteren Top-10-Spieler. Beim Masters-Turnier in Los Angeles erreichte Müller das Finale, verlor dieses aber in zwei Sätzen gegen Andre Agassi. Im August des gleichen Jahres belegte er den 59. Platz in der Weltrangliste, was seine bislang beste Platzierung war.

Krise und neue Erfolge 2008

Die kommenden Jahre verliefen deutlich schlechter: Bedeutende Erfolge blieben aus und schließlich musste Müller wieder bei Challenger-Turnieren antreten. Nach eigener Aussage verlor er zu dieser Zeit viel Selbstvertrauen und spielte sogar mit dem Gedanken, seine Karriere zu beenden, da seine gewonnenen Preisgelder nicht einmal mehr die Ausgaben deckten.

Erst bei den US Open 2008 sorgte Gilles Müller wieder für Aufsehen, als er sich bis in das Viertelfinale vorspielte und damit das beste Grand-Slam-Ergebnis in der luxemburgischen Tennisgeschichte erreichte. Er besiegte nacheinander Laurent Recouderc, Tommy Haas, Nicolás Almagro und Nikolai Dawydenko, bevor er sich dem späteren Turniersieger Roger Federer in drei knappen Sätzen geschlagen geben musste. Ein überraschender Erfolg, zumal Müller sich vor dem Turnier nicht einmal sicher war, ob er die Qualifikation überstehen würde und deswegen kein Hotelzimmer für die Aufenthaltsdauer gebucht hatte.

Achterbahnfahrt 2009-2010

Zwischenzeitlich befand er sich wieder unter den Top 100 der Weltrangliste, wurde 2009 aber wegen überwiegend schlechter Ergebnisse und einer Verletzungspause durchgereicht. Nur bei den Australian Open 2009 stand er kurzzeitig im Fokus, als er sich in der ersten Runde mit dem Spanier Feliciano López ein wahres Marathon-Match lieferte: 4:22 Stunden dauerte die Begegnung, in der der Luxemburger letztendlich mit 16:14 im fünften Satz die Oberhand behielt. Er gewann auch das folgende Spiel gegen Bernard Tomic, verlor dann aber in vier Sätzen gegen Juan Martín del Potro.

Das Jahr 2010 verlief wieder besser für Müller: Zwar konnte er trotz mehrerer Finalteilnahmen keinen Turniersieg feiern, erzielte jedoch deutlich bessere Ergebnisse als im Jahr zuvor. Dadurch kämpfte er sich auch in der Weltrangliste wieder nach oben und beendete das Jahr auf Platz 134, nachdem er zwischenzeitlich bis auf Rang 459 abgerutscht war.

2011: Weiterer Turniersieg und Aufstieg in die Top 50

Beim Challenger-Turnier in Nouméa im Januar 2011 verlor Müller erst im Finale gegen den Franzosen Vincent Millot. Anschließend qualifizierte er sich für die Australian Open 2011 und besiegte in der ersten Runde den Deutschen Simon Stadler mit 6:3, 7:6(5), 6:4. In der zweiten Runde traf er auf Robin Söderling, war dem Weltranglisten-Vierten aber mit 3:6, 6:7 und 1:6 unterlegen. Kurz darauf nahm er am ATP-Challenger in Courmayeur teil und erreichte das Finale, welches er gegen Nicolas Mahut mit 6:7, 4:6 verlor. Beim Turnier in Bergamo zog Müller wie im Vorjahr in das Endspiel ein, verlor dieses aber erneut.

Er verhalf Luxemburg im Davis Cup mit zwei Siegen zu einem 3:2-Erfolg gegen Irland, schied aber bei den folgenden Turnieren früh aus. Auch in der Qualifikation für die French Open 2011 musste Müller einen Rückschlag hinnehmen und unterlag in der zweiten Runde dem Rumänen Victor Crivoi mit 7:61, 6:75, 5:7. Im Juni 2011 gelang ihm bei einem Challenger-Turnier in Nottingham jedoch ein weiterer Erfolg, als er unter anderem den Top-100-Spieler Ryan Sweeting besiegte und in das Finale einzog. Dieses gewann er gegen den Deutschen Matthias Bachinger mit 7:64, 6:2 und feierte seinen ersten Turniersieg seit 2008, durch den er auf Platz 93 der Weltrangliste vorrückte. Für die Wimbledon Championships 2011 erhielt Müller eine Wildcard, wodurch er sich nicht durch die Qualifikation spielen musste, sondern sofort in das Hauptfeld kam. In der ersten Runde gewann er mit 7:65, 7:63, 3:6, 6:3 gegen Tommy Haas und profitierte anschließend von der verletzungsbedingten Aufgabe des Kanadiers Milos Raonic, die ihm den Einzug in die dritte Runde sicherte. Dort traf er auf den Weltranglistenersten Rafael Nadal und zwang diesen unter anderem durch eine hohe Aufschlagquote zweimal in den Tie-Break, konnte seine Chancen aber nicht nutzen und unterlag dem Spanier am Ende glatt mit 6:76, 6:75, 0:6. Mit dem Aus in der dritten Runde stellte Müller seinen größten Wimbledon-Erfolg von 2005 ein und verbesserte sich in der Weltrangliste um 11 Ränge auf Platz 81.

Aufgrund dieser Erfolge sagte er seine Teilnahme am Challenger-Turnier in Pozoblanco ab und nahm im Juli an den Atlanta Tennis Championships teil, bei denen er bereits 2010 als Qualifikant die zweite Runde erreichte. Er kam sofort in das Hauptfeld und besiegte dort zum Auftakt den auf Platz 7 gesetzten US-Amerikaner Alex Bogomolov junior mit 6:3, 7:66. Anschließend setzte Müller sich mühsam in drei Sätzen gegen Robby Ginepri durch und übertraf mit dem Viertelfinaleinzug sein Vorjahresergebnis. Dort spielte er gegen die Nummer 32 der Weltrangliste, Kevin Anderson, der ihm überraschend mit 6:73, 6:73 unterlag. Nach dem Sieg erklärte er seine Probleme am Anfang des Turniers damit, dass er sich erst an die Hitze in Atlanta habe gewöhnen müssen.[1] Damit erreichte er zum ersten Mal seit 2005 ein ATP-Tour-Halbfinale und traf dort auf John Isner, gegen den er jedoch in drei Sätzen verlor.

Anschließend nahm Müller auch an den ATP-Turnieren in Los Angeles, Washington und Winston-Salem teil, schied dort aber jeweils früh raus. Bei den US Open 2011 gelang ihm ein Dreisatzsieg gegen den Franzosen Édouard Roger-Vasselin und in der zweiten Runde setzte er sich gegen Ernests Gulbis mit 3:6, 7:64, 6:4, 7:65 durch. Auch das Duell gegen Igor Kunizyn beendete Müller siegreich mit 6:1, 6:4, 6:4. Im Achtelfinale traf er auf Rafael Nadal, der ihn erneut in drei Sätzen bezwang. In Metz siegte er unter anderem im Viertelfinale gegen den Weltranglisten-15. Richard Gasquet und schied in seinem zweiten ATP-Halbfinale des Jahres gegen Ivan Ljubičić aus. Durch diese Ergebnisse stieß Müller erstmals in seiner Karriere in die Top 50 vor.

Der Jahresausklang verlief allerdings weniger erfreulich für den Luxemburger: Einem frühen Challenger-Aus in Rennes folgten weitere schlechte Ergebnisse, darunter eine Niederlage in der ersten ATP 500-Runde in Basel gegen Andreas Seppi.

2012

Müller begann sein Tennisjahr 2012 in Brisbane, wo er einen knappen Erstrundensieg gegen Ricardo Mello errang. Anschließend kam es zum Aufeinandertreffen mit dem Weltranglisten-Vierten Andy Murray, gegen den Müller beinahe die Sensation gelang: Er gewann den ersten Satz und hatte im zweiten bereits Matchbälle, gab das Spiel aber am Ende mit 6:4, 6:74, 0:6 ab. Bei den Australian Open 2012 musste er bereits in der ersten Runde die Koffer packen und kam auch in den folgenden Turnieren nicht über das jeweilige Auftaktspiel hinaus. Dadurch fiel er aus den Top 50 heraus und belegte Anfang Februar Platz 63.

Erst beim Indian Wells Masters gelang Müller wieder ein relevanter Sieg, als er den aufstrebenden und an Nummer 36 gesetzten Australier Bernard Tomic mit 4:6, 7:6, 6:0 besiegte. In der zweiten Runde unterlag er deutlich Janko Tipsarevic. Sein leichter Aufwärtstrend setzte sich in Miami mit einem Dreisatzsieg gegen Alex Bogomolov Jr. fort; sein Zweitrundenspiel gegen Andy Roddick endete wieder mit einer klaren Niederlage. Die beiden Erfolge reichten jedoch aus, um ihn zwischenzeitlich wieder auf Platz 60 zu bringen.

Anschließend spielte er die Challenger-Turniere in Dallas und Neapel, wo er jedoch im Viertel- bwz. Achtelfinale ausschied. In Dallas scheiterte er gegen den mit einer Wildcard ausgestatteten Tommy Haas mit 4:6 und 3:6.

In Belgrad bezwang der auf Nummer 8 gesetzte Müller in der 1. Runde den Slowaken Lukáš Lacko mit 6:0, 4:6, 6:3 und anschließend den Argentinier Eduardo Schwank 6:3 und 7:6 und erreichte somit sein erstes Viertelfinale im Jahr 2012. Zur Vorbereitung auf das Rom Masters 2012 nahm er am dortigen Challenger teil und erreichte als topgesetzter Spieler das Finale, welches er gegen den Polen Jerzy Janowicz verlor. Noch am gleichen Tag gewann er sein erstes Qualifikationsspiel zum Masters-Turnier gegen Vasek Pospisil, verletzte sich dabei jedoch am Quadriceps und musste die weitere Teilnahme absagen.

Erfolge

Einzel

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam
ATP World Tour Finals
ATP World Tour Masters 1000
ATP World Tour 500
ATP International Series
ATP World Tour 250
ATP Challenger Tour (6)

Siege

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Endergebnis
1. 27. Juli 2003 Spanien Valladolid Hartplatz Spanien Iván Navarro 6:4, 6:3
2. 25. April 2004 Italien Neapel Sand Frankreich Arnaud Di Pasquale 7:67, 6:71, 6:1
3. 4. Juli 2004 Spanien Córdoba Hartplatz Spanien Nicolás Almagro 6:1, 6:2
4. 13. April 2008 Puerto Rico Humacao Hartplatz Peru Iván Miranda 7:5, 7:62
5. 1. Juni 2008 Turkei Izmir Hartplatz Danemark Kristian Pless 7:5, 6:3
6. 5. Juni 2011 England Nottingham Gras Deutschland Matthias Bachinger 7:64, 6:2

Finalteilnahmen

Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Endergebnis
1. 22. August 2004 Vereinigte Staaten Washington Hartplatz Australien Lleyton Hewitt 3:6, 4:6
2. 31. Juli 2005 Vereinigte Staaten Los Angeles Hartplatz Vereinigte Staaten Andre Agassi 4:6, 5:7

Doppel

Legende (Anzahl der Siege)
Grand Slam
ATP World Tour Finals
ATP World Tour Masters 1000
ATP World Tour 500
ATP World Tour 250
ATP Challenger Tour (2)

Siege

Nr. Datum Turnier Belag Partner Finalgegner Endergebnis
1. 26. Juni 2004 Andorra Andorra la Vella Hartplatz Pakistan Aisam-ul-Haq Qureshi Mexiko Santiago González
Mexiko Alejandro Hernández
6:3, 7:5
2. 12. September 2010 Frankreich Saint-Rémy Hartplatz Frankreich Édouard Roger-Vasselin Lettland Andis Juška
Lettland Deniss Pavlovs
6:0, 2:6, [13:11]

Einzelnachweise

  1. Gilles Muller Quietly Into Semifinals of Atlanta Tennis Championships (22. Juli 2011)