Johann von Hoverbeck
Johann von Hoverbeck, seit 1663 Johann Freiherr von Hoverbeck (* 1. Dezember 1606 in Alexandrowice bei Krakau, † 6. April 1682 in Hohenstein) war ein deutscher Diplomat.
Overbeck war Abkömmling einer alten |flandrischen Adelsfamilie, die aus Brabant in die Mark Brandenburg eingewandert war. Hoverbeck besuchte das Gymnasium ind Danzig und bereiste seit 1634 Deutschland, die Niederland, England, Rankreich, Italien und Ungarn. Er trat i1631 Jahren in den kurbrandenburgischen Staatsdienst ein und wurde dort mit „preußischen, polnischen und anderen ausländischen Sachen“ befasst. Nachdem er 1632 Gesandtschaftssekretät geworden war, wurde er 1634 zum kurbrandenburgischen Gesandten in Polen bestellt. Am 28. März 1639 erhielt er das Indigenat für Preußen. 1643 wurde er zum Geheimrat ernannt und Baron erhoben. Am 1. Dezember 1654 wurde ihm das Erbtruchsessamt der Kurmark Brandenburg übertragen. Als Vertrauter des Großen Kurfürsten trat Hoverbeck für ein gutes Verältnis zu Polen ein und trug damit wesentkich zur außenpolitischen Stabilisierung Brandenburg-Preußens bei. Er unterzeichnte u. a. den Vertrag von Wehlau. 1658 erhielt er das Indigenat auch für Polen. 1659/1660 war er als Bevollmächtigter des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg am Vertrag von Oliva beteiligt. Mit einem Diplom vom 20. August 1663 wurde Hoverbeck in den Reichsfreiherren-Stand erhoben.
Aus Dank für seine diplomatischn Verdienste übereignete ihm der Große Kurfütst 1653 den Gutsbezirk Eichmedien in Masuren. Im Dorf Eichmedien hatte früher ein Schloss gestanden, das jedoch inzwischen zerstört worden war und von dem nur noch das Kellergeschoss und die Fundamente übrig geblieben waren. Hoverbeck ließ an derselben Stelle ein neues repräsentatives Herrenhaus errichten, das 1680, zwei Jahre vor seinem Tod, fertiggestellt war. Johann von Hoverbeck war der Vater von Johann Dietrich von Hoverbeck (1652-1714), der ebenfalls eine diplomatische Laufbahn einschlug, und von Ludwig von Hoverbeck.
Literatur
- Deutsche Biographische Enzyklopädie, 2. Auflage, (Rudolf Vierhaus, Hrsg.), , Band 5, Saur, München 2006, S. 155.
- Max Hein: Johann von Hoverbeck. Ein Diplomatenleben aus der Zeit des Großen Kurfürsten, 1925.
- B. Erdmannsdörfer, Hrsg.: Urkunden und Actenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Politische Verhandlungen. Band 1, Berlin 1864 (Volltext); Band 2, Berlin 1865 (Volltext).
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 4: Graffen – Kalau v. Kalheim. Leipzig 1863, S. 493-494 (Volltext).
- Johann Friedrich Gauhe: Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon des Heiligen Römischen Reichs. Teil II (letzter Teil), Leipzig 1747, S. 838 (Volltext).