„St. Elisabeth-Friedhof“ – Versionsunterschied

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Nachdem Anfang der 1830er-Jahre die evangelische St. Elisabeth-Gemeinde, mit der von [[Karl Friedrich Schinkel]] entworfenen [[St. Elisabeth-Kirche]] als Zentrum, entstanden war, richtete die Gemeinde 1843 einen Friedhof ein, der im Januar des Folgejahres eingeweiht wurde.
Nachdem Anfang der 1830er-Jahre die evangelische St. Elisabeth-Gemeinde, mit der von [[Karl Friedrich Schinkel]] entworfenen [[Elisabethkirche (Berlin)|Elisabeth-Kirche]] als Zentrum, entstanden war, richtete die Gemeinde 1843 einen Friedhof ein, der im Januar des Folgejahres eingeweiht wurde.


Das Gelände war vier [[Morgen (Einheit)|Morgen]] groß und durch mit [[Linden (Botanik)|Linden]] bestandenen Alleen in Bestattungsquartiere gegliedert. Im Bereich des Eingangs ließ die Gemeinde 1846 nach Entwürfen von [[Johann Nietz]] in der Nähe des Eingangs ein Wohnhaus für den [[Totengräber (Beruf)|Totengräber]] errichten, das später der Friedhofsverwaltung diente. Bereits um 1850 wurde der Friedhof um zehn Morgen erweitert. In diesem Zusammenhang stiftete 1851 der zweite [[Kirchenpatronat|Patron]] der Gemeinde, [[Friedrich Wilhelm IV.|Friedrich Wilhelm IV.]], ein [[Gusseisen|gusseisernes]] [[Neugotik|neugotisches]] Kreuz aus der [[Königliche Eisengießerei|Königlichen Eisengießerei]], das als [[Point de vue]] auf der Kreuzung der Hauptalleen aufgestellt wurde.
Das Gelände war vier [[Morgen (Einheit)|Morgen]] groß und durch mit [[Linden (Botanik)|Linden]] bestandenen Alleen in Bestattungsquartiere gegliedert. Im Bereich des Eingangs ließ die Gemeinde 1846 nach Entwürfen von [[Johann Nietz]] in der Nähe des Eingangs ein Wohnhaus für den [[Totengräber (Beruf)|Totengräber]] errichten, das später der Friedhofsverwaltung diente. Bereits um 1850 wurde der Friedhof um zehn Morgen erweitert. In diesem Zusammenhang stiftete 1851 der zweite [[Kirchenpatronat|Patron]] der Gemeinde, [[Friedrich Wilhelm IV.|Friedrich Wilhelm IV.]], ein [[Gusseisen|gusseisernes]] [[Neugotik|neugotisches]] Kreuz aus der [[Königlich Preußische Eisengießerei|Königlichen Eisengießerei]], das als [[Point de vue]] auf der Kreuzung der Hauptalleen aufgestellt wurde.


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Version vom 14. Oktober 2009, 21:01 Uhr

Blick über den Friedhof

Der St. Elisabeth-Friedhof ist ein Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde Sophien im Berliner Ortsteil Mitte. Der als Alleequartierfriedhof angelegte Begräbnisplatz östlich der Ackerstraße wurde 1844 eingeweiht. Der Friedhof mit einer Größe von 2,69 Hektar[1] ist ein eingetragenes Gartendenkmal.

Unmittelbar angrenzend, jenseits der Ackerstraße, befindet sich der seit 1827 genutzte Friedhof II der Sophiengemeinde.

1875 legte die St. Elisabeth-Gemeinde einen zweiten Friedhof, den St. Elisabeth-Friedhof II, an der Wollankstraße im heutigen Ortsteil Gesundbrunnen an.

Geschichte

neugotisches Wegekreuz

Nachdem Anfang der 1830er-Jahre die evangelische St. Elisabeth-Gemeinde, mit der von Karl Friedrich Schinkel entworfenen Elisabeth-Kirche als Zentrum, entstanden war, richtete die Gemeinde 1843 einen Friedhof ein, der im Januar des Folgejahres eingeweiht wurde.

Das Gelände war vier Morgen groß und durch mit Linden bestandenen Alleen in Bestattungsquartiere gegliedert. Im Bereich des Eingangs ließ die Gemeinde 1846 nach Entwürfen von Johann Nietz in der Nähe des Eingangs ein Wohnhaus für den Totengräber errichten, das später der Friedhofsverwaltung diente. Bereits um 1850 wurde der Friedhof um zehn Morgen erweitert. In diesem Zusammenhang stiftete 1851 der zweite Patron der Gemeinde, Friedrich Wilhelm IV., ein gusseisernes neugotisches Kreuz aus der Königlichen Eisengießerei, das als Point de vue auf der Kreuzung der Hauptalleen aufgestellt wurde.

Friedhofskapelle

Die Friedhofskapelle im Stil der Backsteingotik wurde um 1884 errichtet; der Architekt ist nicht bekannt.

Für den Bau der Versöhnungskirche wurde 1892 das Friedhofsgelände im nördlichen Bereich verkleinert.[2] Die Versöhnungskirche stand mit dem Bau der Berliner Mauer ab 1961 im Grenzstreifen. Ein kleiner Bereich des Friedhofs, der sich direkt hinter und neben der Kirche befand, wurde im Zuge der Grenzbefestigung aufgegeben. Die sterblichen Überreste wurden umgebettet, die Gräber eingeebnet und der restliche Friedhof nach Norden von einer Hinterlandmauer abgeschlossen.

Nach der Wiedervereinigung wurde am 1. Januar 1999 die St. Elisabeth-Gemeinde mit der der Kirchengemeinde Sophien unter dem Namen der letzteren fusioniert,[3] so dass der Friedhof heute zur Sophiengemeinde gehört.

Gräber bekannter Persönlichkeiten

Grabmal für Ludwig Erk aus dem Steinmetzbetrieb von Rudolph Tauchert

Auf der St. Elisabeth-Friedhof befinden sich keine Ehrengrabstätten des Landes Berlin.

Hier beigesetzte bekannte Persönlichkeiten sind:

Kunstwerke

Baukunst

Grabstätte Wollank

monumentales Erbbegräbnis der Familie Wollank

Der Gutsbesitzer und Fabrikant Gottlieb Friedrich Wollank ließ 1848 bis 1850 eine ausgedehnte Erbbegräbnisstätte am Ende der vom Eingang her führenden Hauptallee anlegen. 1873 bis 1874 wurde die Grabstätte im Stil der italienischen Neorenaissance erneuert.

Die Anlage aus Sandstein besteht rückwärtig aus einer Scheinfassade mit zwei von Pilastern gerahmten Ädikulä. Von den in diesen stehenden Statuen sind nur Fragmente erhalten. Die Scheinfassade zieht sich mit zwei Feldern bis in die Seitenwände, die anschließend in niedrigere offene, von Pfeilern getragene Segmente übergehen. Nach vorne schließt ein schmiedeeisernes Gitter mit zwei Eingängen das bis heute von der Familie genutzte Erbbegräbnis ab.

Grabstätte Schmidt

Tempelartige Grabanlage der Familie Carl Schmidt

In der nordwestlichen Ecke des Friedhofs befindet sich die Erbbegräbnisstätte der Familie Carl Schmidt. Die Hinterbliebenen des Rentiers ließen es 1913 aus Cottaer Sandstein errichten. Der Bau nimmt eine dorische Tempelform auf, wobei die Front an die Rückwand versetzt wurde und so eine offene dreiflügelige kolonnadenartige Anlage entstand. Die Ausführung des Tympanon erfolgte schmucklos; dort befindet sich unter einem Kreuz nur der Schriftzug „FAMILIE CARL SCHMIDT“. Da sich die Anlage in einer Ecke des Friedhofs befindet wurden Rückwand und linke Seite geschlossen und dort nur Blendsäulen ausgeführt. Die so entstandenen Flächen zwischen den Säulen an der Grabrückwand dienten zur Aufnahme der mit Bronzelettern gesetzten Personendaten.

Für den im Ersten Weltkrieg gefallenen Fahnenjunker Gerhard M. Böttcher wurde zusätzlich zum Gedenken ein Bronzerelief angebracht.

Das Grabmal gilt mit seiner dreiseitig umschließenden Pfeilerstellung als einzigartig in Berlin.[2]

Bildhauerei

Auf dem Friedhof befinden sich mehrere historische Grabskulpturen aus Bronze und Stein sowie zwei Grabreliefs der Beigesetzten. Bis auf die beiden Skulpturen der Grabanlage Wollank befinden sie sich in befriedigendem Zustand. Die Bildhauer der meisten Werke sind nicht bekannt.

Grabskulpturen

Grabreliefs

Einzelnachweise

  1. Liste Berliner Friedhöfe der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
  2. a b Gartendenkmale in Berlin – Friedhöfe. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2008, ISBN 978-3-86568-293-2.
  3. Evangelische Kirchengemeinde Sophien – Fusion

Koordinaten: 52° 32′ 6″ N, 13° 23′ 35,5″ O