„Reinsberg (Sachsen)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
→‎Geschichte: Berichtigung, Quelle: Historisches Ortsverzeichnis Sachsen (http://hov.isgv.de/Reinsberg_(Nieder-,_Ober-))
Zeile 63: Zeile 63:
[[Bild:Fotothek df rp-d 0140049 Reinsberg-Neukirchen. Karte des Amtes Meißen, von Schenk, 1750 (Sign., VII 104).jpg|thumb|Reinsberg-Neukirchen. Karte des Amtes Meißen (1750)]]
[[Bild:Fotothek df rp-d 0140049 Reinsberg-Neukirchen. Karte des Amtes Meißen, von Schenk, 1750 (Sign., VII 104).jpg|thumb|Reinsberg-Neukirchen. Karte des Amtes Meißen (1750)]]


Reinsberg entstand im 12. Jahrhundert. Die Gründung des Ortes steht in Verbindung mit mit der Gründung des [[Kloster Altzella|Klosters Altzella]] und dem Auffinden von [[Silbererz]]en im Raum [[Freiberg]]. An der [[Freiberger Mulde]] entstand das [[Schloss Reinsberg]]. Der Ortsteil Reinsberg war bereits im Jahre 1197 Sitz eines gleichnamigen ritterlichen Herrengeschlechts, wovon heute die Schlösser in [[Schloss Reinsberg|Reinsberg]] und [[Schloss Bieberstein (Sachsen)|Bieberstein]] sowie mehrere Rittergüter zeugen. Die für die mittelalterlichen Verhältnisse ideale Lage, schwer zugänglicher Steilhang über der [[Bobritzsch]], war vermutlich für einen deutschen [[Ritter]] mit dem Namen Reinhard Veranlassung, den festen Sitz Reginsberg (später umbenannt in Reinsberg) zu errichten. Der Burgname wurde somit zum Namen des Ortes Reinsberg und dem Geschlecht [[Reinsberg (Adelsgeschlecht)|von Reinsberg]].
Reinsberg entstand im 12. Jahrhundert. Die Gründung des Ortes steht in Verbindung mit mit der Gründung des [[Kloster Altzella|Klosters Altzella]] und dem Auffinden von [[Silbererz]]en im Raum [[Freiberg]]. An der [[Freiberger Mulde]] entstand das [[Schloss Reinsberg]]. Der Ortsteil Reinsberg war bereits im Jahre 1197 Sitz eines gleichnamigen ritterlichen Herrengeschlechts, wovon heute die Schlösser in [[Schloss Reinsberg|Reinsberg]] und [[Schloss Bieberstein (Sachsen)|Bieberstein]] sowie mehrere Rittergüter zeugen. Die für die mittelalterlichen Verhältnisse ideale Lage, schwer zugänglicher Steilhang über der [[Bobritzsch]], war vermutlich für einen deutschen [[Ritter]] mit dem Namen Reinhard Veranlassung, den festen Sitz Regensberg (später Reinsberg) zu errichten. Der Burgname wurde somit zum Namen des Ortes Reinsberg und dem Geschlecht [[Reinsberg (Adelsgeschlecht)|von Reinsberg]].


Im 14. Jahrhundert verloren die Reinsberger immer größere Teile ihres Stammsitzes, darunter einen Teil des Dorfes Reinsberg. Diese Anteile wurden, zum Teil über andere Geschlechter, von den [[Schönberg (Adelsgeschlecht)|von Schönberg]] erworben.
Im 14. Jahrhundert verloren die Reinsberger immer größere Teile ihres Stammsitzes, darunter einen Teil des Dorfes Reinsberg. Diese Anteile wurden, zum Teil über andere Geschlechter, von den [[Schönberg (Adelsgeschlecht)|von Schönberg]] erworben.

Version vom 21. April 2009, 00:06 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Reinsberg (Sachsen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Reinsberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 0′ N, 13° 22′ OKoordinaten: 51° 0′ N, 13° 22′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Mittelsachsen
Höhe: 335 m ü. NHN
Fläche: 49,66 km2
Einwohner: 3247 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km2
Postleitzahl: 09629
Vorwahl: 037324
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 480Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Gemeindegliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchgasse 2
09629 Reinsberg
Website: www.gemeinde-reinsberg.de
Bürgermeister: Bernd Hubricht (CDU)
Lage der Gemeinde Reinsberg im Landkreis Mittelsachsen
KarteAltmittweidaAugustusburgBobritzsch-HilbersdorfBrand-ErbisdorfBurgstädtClaußnitzDöbelnDorfchemnitzEppendorfErlau (Sachsen)FlöhaFrankenberg/SachsenFrauenstein (Erzgebirge)FreibergGeringswaldeGroßhartmannsdorfGroßschirmaGroßweitzschenHainichenHalsbrückeHarthaHartmannsdorf (bei Chemnitz)JahnatalKönigsfeld (Sachsen)Königshain-WiederauKriebsteinLeisnigLeubsdorf (Sachsen)Lichtenau (Sachsen)Lichtenberg/Erzgeb.LunzenauMittweidaMühlau (Sachsen)Mulda/Sa.Neuhausen/Erzgeb.NiederwiesaOberschönaOederanPenigRechenberg-BienenmühleReinsberg (Sachsen)RochlitzRossau (Sachsen)RoßweinSaydaSeelitzStriegistalTauraWaldheimWechselburgWeißenborn/Erzgeb.ZettlitzSachsen
Karte

Reinsberg ist eine Gemeinde im Landkreis Mittelsachsen, ca. 35 km westlich von Dresden, in der Nähe der Städte Freiberg und Meißen. Das acht Ortsteile umfassende Gemeindegebiet liegt östlich der Freiberger Mulde im Zentrum des Freistaates Sachsen. Mit der Gründung des Klosters Altzella Mitte des 12. Jahrhunderts und Silbererzfunden um Freiberg entstanden die ländlich geprägten Siedlungsgebiete.

Geografie und Landschaft

Die Gemeinde Reinsberg befindet sich inmitten des östlichen Ausläufers des Erzgebirgsvorlandes zwischen dem Osterzgebirge und der Lommatzscher Pflege. Die westliche Gemeindegrenze bildet die Freiberger Mulde. Von Süden ausgehend fließt nach Norden die Bobritzsch, welche innerhalb des Gemeindegebiets zwischen Bieberstein und Hirschfeld in die Freiberger Mulde mündet.

Geologie

Das Gemeindegebiet stellt in geologischer Hinsicht die Nordgrenze eines großflächigen durch kristalline Schiefer, bspw. Gneis, geprägten Raums dar, welcher sich weiter Richtung Süden vom Osterzgebirge bis zum mittleren Erzgebirge erstreckt.

Nachbargemeinden

Die nachfolgenden Gemeinden grenzen (im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordosten) an die Gemeinde Reinsberg: Nossen, Wilsdruff, Halsbrücke und Großschirma.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Reinsberg besteht heute aus neun Ortsteilen, in denen ca. 3.300 Einwohner leben.

Ortsteile:

Geschichte

Reinsberg-Neukirchen. Karte des Amtes Meißen (1750)

Reinsberg entstand im 12. Jahrhundert. Die Gründung des Ortes steht in Verbindung mit mit der Gründung des Klosters Altzella und dem Auffinden von Silbererzen im Raum Freiberg. An der Freiberger Mulde entstand das Schloss Reinsberg. Der Ortsteil Reinsberg war bereits im Jahre 1197 Sitz eines gleichnamigen ritterlichen Herrengeschlechts, wovon heute die Schlösser in Reinsberg und Bieberstein sowie mehrere Rittergüter zeugen. Die für die mittelalterlichen Verhältnisse ideale Lage, schwer zugänglicher Steilhang über der Bobritzsch, war vermutlich für einen deutschen Ritter mit dem Namen Reinhard Veranlassung, den festen Sitz Regensberg (später Reinsberg) zu errichten. Der Burgname wurde somit zum Namen des Ortes Reinsberg und dem Geschlecht von Reinsberg.

Im 14. Jahrhundert verloren die Reinsberger immer größere Teile ihres Stammsitzes, darunter einen Teil des Dorfes Reinsberg. Diese Anteile wurden, zum Teil über andere Geschlechter, von den von Schönberg erworben.

Schließlich erwarben die von Schönberg im Jahre 1411 von den Reinsbergern den Rest des Stammsitzes. Die Burg ging in ihren Besitz über. Danach residierten die von Schönberg über 500 Jahre auf Schloss Reinsberg und der zugehörigen ausgedehnten Herrschaft. Der Einfluss der von Schönberg reichte vom Meißner Land bis in das Erzgebirge.

Der Silberbergbau und die Besiedlung durch fränkische Bauern prägte die Orte. Sie errichteten Siedlungen in Form von Reihendörfern mit Waldhufen (Waldhufendörfer) und fränkische Vierseitenhöfe.

Der Ortsname "Reinsberg" hat sich im laufe seiner Geschichte mehrfach geändert und es gab verschiedene Schreibweisen. Folgende Schreibweisen sind aus historischen Quellen überliefert [2]:

  • 1197: Reinhardus de Regensberg
  • 1198: Regensburch
  • 1205: Regenstein
  • 1219: Regensberg
  • 1255: Regensberc, Reinsberc
  • 1350: Reinsperg
  • 1378: Reynsberg
  • 1428: Rensperg
  • 1485: Reinsperg
  • 1551: Nider-, Ober-Reynsperk
  • 1791: Ober- und Nieder-Reinsberg sind zwey besondere Güther
  • 1875: Reinsberg (Nieder- u. Ober-)

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl ist jeweils auf den 31. Dezember des angegebenen Jahres beziffert.

Jahr Einwohner
1998 3.409
1999 3.340
2000 3.350
2001 3.300
2002 3.276
Jahr Einwohner
2003 3.275
2004 3.301
2005 3.259
2006 3.247
2007 3.247


Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Wappen

Das Wappen des Ortes stellt auf dem Schild drei Hügel dar. Auf dem mittigen Hügel ist ein Nadelbaum angeordnet, auf dem linken und rechten steht jeweils ein Laubbaum.

Bauwerke

Bekannteste Bauwerke der Gemeinde sind die Schlösser Reinsberg und Bieberstein. Daneben haben regionalgeschichtliche Bezüge die Kirche zu Dittmannsdorf, welche die Schwester der einzigen erhaltenen Glocke der Dresdner Frauenkirche hat, die Kirche in Neukirchen, in der Kunz von Kauffungen nach seiner Enthauptung die letzte Ruhestätte gefunden haben soll, sowie das Geburtshaus Katharina von Boras in Hirschfeld und die Kriegermühle in Steinbach. Der "BadePark" Reinsberg war 1978 vom "VEB Gaskombinat Schwarze Pumpe" als Freibad für Urlaubsgäste des Schloss Reinsberg errichtet worden. Die zeitlos moderne Architektur stammt aus der Feder von Studenten das Bauhaus Weimar und umschließt eine modern gestaltete Badelandschaft. Der BadePark dürfte somit ein "Unikat" in der Bäderlandschaft sein. Er grenzt unmittelbar an die "Lindenallee" und die Grabentour, einem bergbauhistorischen Wanderweg im gleichnamigen Landschaftsschutzgebiet zwischen Reinsberg und Krummenhennersdorf.


Regelmäßige Veranstaltungen

Weit verbreitete Feste des ländlichen Raumes wie Walpurgisnacht, Maibaumfest, jährliche Feierlichkeiten von Vereinen, wie dem des Schützenvereins, welcher seit über 200 Jahren, jährlich das Vogelschießen austrägt und der Freiwilligen Feuerwehr haben in Reinsberg ihren Platz im Veranstaltungsjahr.

Gedenkstätten

Eine Grabplatte des Kunstmalers Hellmuth Rudolph auf einer Grabstätte des Friedhofs im Ortsteil Neukirchen erinnert an eine Kolonne von mehreren hundert KZ-Häftlingen eines Todesmarsches im März 1945, von denen sechs Häftlinge ermordet zurückblieben und hier begraben wurden.

Wirtschaft und Infrastruktur

In Reinsberg sind rund 200 Firmen und Gewerbetreibende angesiedelt. Ein Standortvorteil der Gemeinde ist die Nähe zum Autobahndreieck Nossen und den Städten Dresden und Leipzig.

Verkehr

Die Bundesautobahn 14 mit der Anschlussstelle Nossen Ost liegt zwei Kilometer entfernt, die Entfernung zur Anschlussstelle Siebenlehn der Bundesautobahn 4 beträgt vier Kilometer.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
  2. Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen.