„Korinthischer Helm“ – Versionsunterschied

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== Der Korinthische Helm ==


Dieser Helmtyp, entstand zu Beginn des 7. Jahrhunderts v. Chr. und prägt sehr stark unser heutiges Bild von einem griechischen Helm. Auch in der Antiken Welt war dieser Helmtyp sehr weit, über die Grenzen von [[Griechenland]] hinaus, bekannt. Es entstanden verschiedene Helmarten, die nach ihren Fundorten, oder Verbreitungsgebieten benannt wurden.
Dieser Helmtyp, entstand zu Beginn des 7. Jahrhunderts v. Chr. und prägt sehr stark unser heutiges Bild von einem griechischen Helm. Auch in der Antiken Welt war dieser Helmtyp sehr weit, über die Grenzen von [[Griechenland]] hinaus, bekannt. Es entstanden verschiedene Helmarten, die nach ihren Fundorten, oder Verbreitungsgebieten benannt wurden.


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Der korinthische Helm ist auf eine ähnliche Weise hergestellt worden, wie damalige [[Bronze]]gefäße. Er hatte eine aufwendige Herstellung und zeugt von der hohen Handwerksgeschicklichkeit, der Bronzewerkstätten von damals.
Der korinthische Helm ist auf eine ähnliche Weise hergestellt worden, wie damalige [[Bronze]]gefäße. Er hatte eine aufwendige Herstellung und zeugt von der hohen Handwerksgeschicklichkeit, der Bronzewerkstätten von damals.



== Entwicklungsgeschichte ==
== Entwicklungsgeschichte ==

Version vom 20. Januar 2009, 11:53 Uhr

Dieser Helmtyp, entstand zu Beginn des 7. Jahrhunderts v. Chr. und prägt sehr stark unser heutiges Bild von einem griechischen Helm. Auch in der Antiken Welt war dieser Helmtyp sehr weit, über die Grenzen von Griechenland hinaus, bekannt. Es entstanden verschiedene Helmarten, die nach ihren Fundorten, oder Verbreitungsgebieten benannt wurden.

Der korinthische Helm bildet dabei eine Ausnahme. Denn bei Herodot wird eine Helmform erwähnt, die der Handelsstadt Korinth zugeschrieben wird. Daher wird angenommen, dass der Geschichtsschreiber den heute als korinthischen Helm bezeichneten Typus meinte. Außerdem kann man ruhig davon ausgehen, dass der korinthische Helm seinen Ursprung in Korinth selbst hat.

Der korinthische Helm ist auf eine ähnliche Weise hergestellt worden, wie damalige Bronzegefäße. Er hatte eine aufwendige Herstellung und zeugt von der hohen Handwerksgeschicklichkeit, der Bronzewerkstätten von damals.

Entwicklungsgeschichte

A. Erste Stufe des korinthischen Helmes

Diese Helmform reicht noch in die Zeit zurück, als der geometrischer Kegelhelm in Gebrauch war. Die frühesten Beispiele finden sich in der Vasenmalerei.


1. Einteilige Helme

Zwei Originalhelme aus der Entstehungszeit wurden in Delphi und Olympia gefunden. Der ältere, aus Olympia, besitzt einen kurzen Nasenschirm. Am Rand verlaufen Löcher, die für Nietstifte waren, um das Futter zu befestigen.

Sehr häufig wurde der Helm mit einer Pferdemähne verziert, welche in der Längs- oder auch in der Querrichtung angebracht wurde und eingefärbt sein konnte.


2. Zweiteilige Helme

Eine wesentlich einfachere Herstellungsweise war es, wenn der Helm aus zwei getriebenen Blechen bestand. Diese Technik hat ihren Anfang bei den Kegelhelmen, und setzt sich später bei den illyrischen Helmen fort.


B. Zweite Stufe des korinthischen Helms

In der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts wird der korinthische Helm zu einem fixen Bestandteil der griechischen Hoplitenrüstung. Nach und nach verändert sich auch dessen Form zu einer eher den physischen Gegebenheiten angepasste Variante.

Allmählich entwickeln sich zwei Arten von seitlichen Ausschnitten heraus. Diese rücken bei der weiteren Entwicklung weiter zur Helmmitte: ein flacher Ausschnitt mit gerundeten Ecken, und ein spitzen Zwickel - beide Arten kommen gleichzeitig vor.

In der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts beginnt sich das Aussehen der Helme zu verändern, vor allem die Frontpartie. Der Helm wächst nach vorne, die Länge der Stirnpartie und des Nasenschirm nimmt zu, und sie werden schwerer und massiver, als der hintere Teil.


C. Dritte Stufe des korinthischen Helms

Die Formtraditionen der vorigen Helmtypen beleiben auch in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts v. Chr. weiter bestehen. Es tritt nur ein neues Element hinzu, der Kalottenabsatz, der diese Gattung von Helmen, bis zu ihrem Ende prägt.

Bei diesen Helmen ist zu beobachten, dass sie sehr dünnwandig sind, und daher auch nur noch einen Bruchteil ihres früheren Gewichtes haben. Dies ist darauf zurück zu führen, dass die Schmiede im Laufe der Zeit deutlich besser wurden. Man war jetzt in der Lage, Helme herzustellen, die dünner waren, und die gleichen, wenn nicht sogar besseren Schutz boten, als ihre Vorgängermodelle.

Um eine Schutzwirkung zu erhalten, hat man den Scheitelgrat eingeführt, und mit Hilfe von Graten, Absätzen und Randborten, alles verstärkt.


Weiterer Verlauf

Im 5. Jahrhundert v. Chr. ging man häufig zu Versionen über, welche oben an der Helmkalotte nicht so eng am Kopf anlagen, was den Schutzeffekt vergrößerte. Man verwendete zu dieser Zeit Helme mit rundem Ausschnitten, und mit spitzen Seitenzwickel.

Der korinthische Helm richtete sich stark nach der menschlichen Schädelform. Er schützte in seiner klassischen Form, welche besonders im 5. Jahrhundert v. Chr. von Hopliten in ganz Griechenland getragen wurde, mit seinen Wangenschirmen und dem Nasenschirm einen Großteil des Gesichtes.

Auf zahlreichen Darstellungen sind Krieger zu sehen, welche außerhalb des Kampfes den Helm in den Nacken geschoben haben, um das Gesicht und damit die Sicht vollständig frei zu haben. Es gibt auch Abbildungen bei denen der Helm mitten im Kampf nach oben geklappt ist, dies war aber nur in der Kunst so, um die Gesichter der jeweiligen Personen besser darstellen zu können.

Durch die griechischen Kolonien an der italienischen Küste hatten die Griechen unter anderem auch etwas Einfluss auf die Völker von Italien. Das betrifft auch die Verwendung des korinthischen Helmtyps. Aus Süditalien sind Varianten bekannt, bei denen die Wangenschirme mit einander verbunden sind, sodass nur ein kleiner Ausschnitt für die Augen und unterhalb des Nasenstücks frei blieb, man bezeichnet diesen Helmtyp als Apulisch-Korinthische Helm.

Ebenfalls im 5. Jahrhundert v. Chr. kam verstärkt ein Helmtyp auf, der mehr vom Gesicht freiließen und somit das Blickfeld vergrößerten und die Atmung erleichterten, der chaldikische Helm. Im 4. Jahrhundert v. Chr. wird dieser vom Helm des attischen Typs abgelöst. Neben diesem gibt es dann in hellenistischer Zeit auch noch den Helm des Pilos Typs, den Helm des Böotischen Typs, und den Helm des Phrygischen Typs.


Die Verbreitung des korinthischen Helms

Auch wenn man weiß, dass es lediglich 40 Helmfunde in Griechenland selbst gibt, kann man davon ausgehen, dass er dort seinen Ursprung hat. Die geringe Zahl an Funden ist darauf rückzuführen ist, dass es in Griechenland nicht üblich war, die Toten mit Schutzwaffen auszurüsten, im Gegensatz zu Italien, wo ein Großteil der Funde Grabfunde darstellen, in Griechenland aber handelt es sich dabei um Weihegaben.

Andere Fundorte lassen darauf schließen, dass der korinthische Helm im ganzen Mittelmeerraum bekannt war. Funde aus Ägypten lassen sich dadurch erklären, dass Söldner aus Griechenland angeheuert wurden.


Quellen

Angelo Bottini – Markus Egg – Friedrich Wilhelm von Hase – Hermann Pflug – Ulrich Schaaff – Peter Schauer – Götz Waurick, Antike Helme, Sammlung Lipperheide und andere Bestände des Antikmuseums Berlin, Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte/Staatliches Museen Preussischer Kulturbesitz Antikmuseum Berlin IX (Mainz 1988)