„Technion“ – Versionsunterschied

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== Kritik ==
Im Oktober 2014 unterzeichneten 343 [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland|britische]] [[Universität]]s[[professor]]en und -lektoren (darunter [[Patrick Bateson]] von der [[University of Cambridge]], [[Ted Honderich]] vom [[University College London]], [[T. W. B. Kibble]] vom [[Imperial College London]] und [[Richard Sennett]] von der [[London School of Economics]]) nach dem Vorbild des Boykotts gegen [[Südafrika]] unter dem [[Apartheid]]regime einen Aufruf für einen akademischen [[Boykott]] israelischer Hochschulen, da diese an israelischen Verstößen gegen [[internationales Recht]] beteiligt seien. Als Beispiel für diese Beteiligung wird das Technion hervorgehoben, das „unbemannte [[Planierraupe|Bulldozer]] als Waffen entwickelt hat, die eingesetzt werden, um [[Palästinensische Gebiete|palästinensische]] Wohnhäuser zu zerstören“, und das besondere Techniken entwickelt habe, „um [[Tunnel]]s aufzuspüren, mit denen die Palästinenser die illegale [[Belagerung]] des [[Gazastreifen]]s durchbrechen“.<ref>[http://www.n-tv.de/ticker/Britische-Wissenschaftler-boykottieren-israelische-Institutionen-article16223031.html Britische Wissenschaftler boykottieren israelische Institutionen], [[n-tv]], 27.&nbsp;Oktober 2015;<br />Peter Walker, Ian Black: [https://www.theguardian.com/world/2015/oct/27/uk-academics-boycott-universities-in-israel-to-fight-for-palestinians-rights UK academics boycott universities in Israel to fight for Palestinians’ rights], [[The Guardian]], 27.&nbsp;Oktober 2015;<br />[http://www.commitment4p.com/ A Commitment by UK Scholars to Human Rights in Palestine], ''commitment4p.com'' (Webseite des Boykott-Aufrufes);<br />Kanya D’Almeida: [http://www.ipsnews.net/2014/07/thousands-of-new-yorkers-protest-gaza-killings/ Thousands of New Yorkers Protest Gaza Killings], [[Inter Press Service]], 27.&nbsp;Juli 2014;<br />Ilija Trovanović: [https://indypendent.org/2014/05/15/max-blumenthal-takes-aim-cornell-technion-project-brooklyn-talk Max Blumenthal Takes Aim at Cornell-Technion Project in Brooklyn Talk], ''Indypendent'', 15.&nbsp;Mai 2014.</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 19. September 2020, 01:39 Uhr

הטכניון – מכון טכנולוגי לישראל
Technion
Gründung 1924
Trägerschaft staatlich
Ort Haifa, Israel
Präsident Peretz Lavie[1]
Studierende 13703 (2014)[2]
Netzwerke CESAER, IAU[3]
Website www.technion.ac.il

Das Technion (hebräisch הטכניון – מכון טכנולוגי לישראל, ha'technion – machon technologi le'israel; arabisch التخنيون; englisch Technion – Israel Institute of Technology, zunächst als Technikum bezeichnet) ist die Technische Universität Israels und hat seinen Sitz in Haifa. Es wurde im Jahr 1924 gegründet.

Campus

Der Hauptcampus befindet sich am nordöstlichen Stadtrand. Er wurde von Premierminister David Ben-Gurion ausgewählt und hat eine Größe von 1,325 km², wovon ein Drittel (ca. 0,438 km²) mit 85 Gebäuden bebaut ist. In den Studentenwohnheimen auf dem Campus können 4.000 Studenten wohnen.

Die medizinische Fakultät befindet sich nicht auf dem Campus, sondern im Stadtteil Bat Galim, in der Nähe des Rambam-Krankenhauses.

Geschichte

Albert Einstein am Technion; ca. 1925

Im Jahre 1907 unternahm Paul Nathan, der Direktor des Hilfsvereins der deutschen Juden, seine erste Palästinareise.[4] Eines der Anliegen war, einen geeigneten Ort zur Errichtung einer technischen Hochschule zu finden. Nach seiner Rückkehr fiel 1908 aufgrund seiner Empfehlungen die Entscheidung für Haifa und gegen Jerusalem. 1909 beauftragte der Hilfsverein Alex Baerwald, ein Hochschulgebäude für das Technion zu errichten. Das Sandsteingebäude (heute Wissenschaftsmuseum) mit der orientalisch wirkenden Hauptfassade war als Teil eines auf die Küste hin orientierten Ensembles angelegt, zu dem auch das Hebräische Realgymnasium gehört. Das damalige Hauptgebäude wurde ab 1912 errichtet, blieb durch den Ersten Weltkrieg unfertig und diente dann als Lazarett.

Deutsch war damals noch eine dominierende Sprache in Naturwissenschaften und Technik. Viele Professoren am Technion kamen aus Deutschland und wollten in ihrer Muttersprache unterrichten. Jedoch wurde am 22. Februar 1914 Deutsch als Unterrichtssprache durch Hebräisch ersetzt.[5][6]

1923 wurde das Deutsche Komitee für das Technische Institut in Haifa, also die heutige Deutsche Technion-Gesellschaft, als erste Gesellschaft zur Förderung der wissenschaftlichen Verbindungen des jeweiligen Landes zum Technion gegründet. Mit großer Verzögerung, bedingt durch den Ersten Weltkrieg, nahm das Technion den Betrieb im Jahr 1924 auf. Der erste Jahrgang bestand aus 16 Studenten (darunter eine Frau), in den Fächern Bauingenieurwesen und Architektur, wo Baerwald unterrichtet.

In den 1930er Jahren nahm das Technion zahlreiche jüdische Studenten und Wissenschaftler auf, die vor den Nazis flohen. 1934 wurde die Fakultät für Industrietechnologie eröffnet, die später in mehrere unabhängige Fakultäten aufgeteilt wurde. Ende der 1930er Jahre waren über 400 Studenten am Technion eingeschrieben.

Im Jahr 1948, als der Staat Israel gegründet wurde, hatte das Technion 680 Studenten. 1948 und 1949 wurden die Fakultäten für Elektrotechnik, Maschinenbau und Luftfahrttechnik gegründet. Letztere wurde später in Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik umbenannt.

Als der ursprüngliche Campus im Zentrum von Haifa zu klein wurde, wählte der damalige Premierminister David Ben Gurion einen 1,325 Quadratkilometer großen Bereich am Stadtrand von Haifa für den neuen Campus aus. Das Technion begann 1953 in den neuen Campus umzuziehen. In den fünfziger Jahren wurden die Fakultäten für Landwirtschaftstechnik, Chemie, Chemietechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und Management sowie für Allgemeine Studien neu gegründet.

In den 1960er Jahren wurden weitere acht Fakultäten gegründet, darunter auch die Fakultät für Informatik und die Fakultät für Medizin. 1969 erhielt das Technion die Campussynagoge Ohel Aharon. 1970 wurde, als bisher jüngste Fakultät, die Fakultät für Biologie gegründet.

Fakultäten

Medizin
Informatik

Nach dem Gründungsjahr geordnet

  1. Architektur und Stadtplanung (1924)
  2. Bauingenieurwesen und Umwelttechnik (1924)
  3. Elektrotechnik (1948)
  4. Maschinenbau (1948)
  5. Luft- und Raumfahrttechnik (1949)
  6. Landwirtschaftstechnik (1953)
  7. Chemieingenieurwesen (1954)
  8. Allgemeine Studien (1958)
  9. Chemie (1958)
  10. Wirtschaftsingenieurwesen und Management (1958)
  11. Mathematik (1960)
  12. Physik (1960)
  13. Nahrungsmittel- und Biotechnologie (1962)
  14. Pädagogik der Naturwissenschaften und Technik (1965)
  15. Materialwissenschaft (1967)
  16. Biomedizinische Technik (1969)
  17. Informatik (1969)
  18. Medizin (1969)
  19. Biologie (1970)

Außerdem gibt es 40 Forschungsinstitute.

Absolventen und Dozenten

Siehe auch: Kategorie:Hochschullehrer (Technion, Haifa)

Literatur

  • Yossi Ben-Artzi: Technion. In: Dan Diner (Hrsg.): Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur (EJGK). Band 6: Ta–Z. Metzler, Stuttgart/Weimar 2015, ISBN 978-3-476-02506-7, S. 48–51.
Commons: Technion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.technion.ac.il/en/technion-president-2/
  2. http://che.org.il/wp-content/uploads/2012/04/Table-8.xlsx
  3. List of IAU Members. In: iau-aiu.net. International Association of Universities, abgerufen am 2. August 2019 (englisch).
  4. Zeev Sadmon: Die Gründung des Technions in Haifa im Lichte deutscher Politik, 1907–1920. Saur, München 1994, ISBN 3-598-23222-5, S. 63.
  5. University selects Hebrew as language of instruction (Memento vom 27. Februar 2015 im Internet Archive) auf israeled.org (2015)
  6. Marcel Müller: Sprachenstreit. In: Dan Diner (Hrsg.): Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur (EJGK). Band 5, Metzler, Stuttgart/Weimar 2014, S. 555–557

Koordinaten: 32° 46′ 39″ N, 35° 1′ 18″ O