„Tree-of-Life-Synagoge“ – Versionsunterschied
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Die '''Tree-of-Life-Synagoge in Pittsburgh''' ([[Englische Sprache|englisch]]-[[Hebräische Sprache|hebräisch]]: ''Tree of Life - Or L'Simcha''; [[hebräisches Alphabet]]: עֵץ חַיִּים - אוֹר לְשִׂמְחָה, [[Deutsche Sprache|deutsch]] ''Baum des Lebens – Licht zur Freude'') ist eine [[Synagoge]] einer [[Konservatives Judentum|konservativen jüdischen]] Gemeinde im Squirrel Hill Viertel von [[Pittsburgh]], [[Pennsylvania]]. Ursprünglich 1864 als [[Orthodoxes Judentum|orthodoxe]] jüdische Gemeinde gegründet, rückte sie allmählich in die Nähe des Konservativismus und wurde 1886 der ''Jewish Theological Seminary Association'' und etwa 30 Jahre später der ''United Synagogue of America'' angeschlossen. 1953 bezog die Gemeinde ihr heutiges Synagogengebäude. Im Jahr 2010 fusionierte sie mit der Gemeinde Or L'Simcha und zählt damit 530 Familien. Im Oktober 2018 wurde sie zum Tatort eines [[Attentat in_Pittsburgher Synagoge 2018|Attentats]] mit elf Toten. |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
Version vom 1. November 2018, 10:18 Uhr
Die Tree-of-Life-Synagoge in Pittsburgh (englisch-hebräisch: Tree of Life - Or L'Simcha; hebräisches Alphabet: עֵץ חַיִּים - אוֹר לְשִׂמְחָה, deutsch Baum des Lebens – Licht zur Freude) ist eine Synagoge einer konservativen jüdischen Gemeinde im Squirrel Hill Viertel von Pittsburgh, Pennsylvania. Ursprünglich 1864 als orthodoxe jüdische Gemeinde gegründet, rückte sie allmählich in die Nähe des Konservativismus und wurde 1886 der Jewish Theological Seminary Association und etwa 30 Jahre später der United Synagogue of America angeschlossen. 1953 bezog die Gemeinde ihr heutiges Synagogengebäude. Im Jahr 2010 fusionierte sie mit der Gemeinde Or L'Simcha und zählt damit 530 Familien. Im Oktober 2018 wurde sie zum Tatort eines Attentats mit elf Toten.
Geschichte
Gründung (1864).
Durch das Wirken von Rabbi Isaac Mayer Wise in Pittsburgh, Pennsylvania, trennte sich 1864 eine reformorientierte Gruppe von Gläubigen von der orthodoxen Synagogengemeinde Rodef Shalom (1854 gegründet) und nannte sich Tree of Life Congregation.[1]
Die erste Gruppe von 16 Mitgliedern traf sich im Haus von Gustavus Grafner. Die Gemeinde, die damals unter ihrem hebräischen Namen Etz Chayyim (hebräisch: עץ חיים, lit. „Lebensbaum“) genannt wurde, wurde 1865 gegründet und erwarb in Sharpsburg Land für die Nutzung als Friedhof. Die Gemeinde traf sich in den kommenden Jahren an temporären Orten in der Innenstadt, bis sie 1883 ein ehemaliges lutherisches Kirchengut in der Innenstadt kaufte. Zu diesem Zeitpunkt wurde es unter seinem englischen Namen Tree of Life bekannt. In den ersten Jahren war Tree of Life das Zentrum der Stadt für orthodoxes Judentum und zog orthodoxe jüdische Einwanderer aus Osteuropa an. Im Jahr 1883 verkürzte sie jedoch den traditionellen orthodoxen Gebetsdienst und wurde 1886 der Jewish Theological Seminary Association, einer konservativen rabbinischen Ausbildungsgruppe, angeschlossen. Etwa 30 Jahre später trat die Gemeinde dem nationalen konservativen Netzwerk, der Vereinigten Synagoge Amerikas, bei.
Im 20. Jahrhundert
1906 begann die Gemeinde mit dem Bau eines festen Hauses an der Craft Avenue im Oakland-Viertel Pittsburgh. Im Jahr 1907 wurde die Synagoge mit 750 Sitzplätzen eröffnet. Im selben Jahr wurden englischsprachige Gebete eingeführt. Ab den 1920er Jahren verlagerte sich der Lebensbaum weiter in Richtung linker Konservatismus unter der Leitung von Rabbi Herman Hailperin, der die Gemeinde 45 Jahre lang führte. Zu den Praktiken, die Hailperin einführte, gehörten die Orgelmusik während der Gebetsgottesdienste, die Abschaffung des rabbinisch vorgeschriebenen zweiten Tages der Festivalfeier, die Wahl von Frauen in das Kuratorium des Tempels, die Berufung von Frauen zur Thora-Lesung und die Zählung von Frauen als Teil des Minjaners. 1953 bezog Tree of Life sein heutiges Gebäude im Squirrel Hill Viertel Pittsburgh. Das Land für das neue Gebäude wurde der Gemeinde vom damaligen Synagogenpräsidenten Charles J. Rosenbloom geschenkt. Die Synagoge zeigte symbolisch ihre Verbundenheit mit Israel mit einem Grundstein, der aus dem in Jerusalem abgebauten Kalkstein gehauen wurde. Die Betonfassade zeigt "Reihen von wirbelnden, modernistischen Glasmalereien, die die Geschichte der Schöpfung, die Annahme des Gesetzes Gottes, den „Lebenszyklus“ und die Art und Weise, wie die Menschen für die Erde und einander sorgen sollen", veranschaulichen. Das Heiligtum hat eine Kapazität von 1.250 Plätzen. Im Jahr 1995 zählte die Mitgliedschaft 850 Familien.
Im 21. Jahrhundert
In den 2000er Jahren führten eine alternde Mitgliedschaft und die Abwanderung der jüdischen Gemeinde in Vorstadtviertel zu einem Rückgang der Synagogenmitgliedschaft. Tree of Life begann, Raum in seinem Gebäude an andere Gemeinden zu vermieten. Im Jahr 2008 begann die Gemeinde Or L'Simcha (hebräisch: אור לשמחה, lit. 'Licht der Freude'), die 2005 von Rabbi Chuck Diamond gegründet wurde, ihre Tätigkeit im Gebäude des Baum des Lebens. Im Jahr 2010 stimmten die beiden Gemeinden für die Fusion und wurden als Baum des Lebens – oder als L'Simcha-Kongregation bekannt. Durch die Fusion wurden 120 Gemeinden in die Mitgliederliste von Tree of Life aufgenommen, so dass die Gesamtzahl der Mitglieder auf 530 Familien anstieg. Im April 2010 begann der Dor Hadash Reconstructionist Tempel mit der Vermietung von Räumen im Tree of Life Gebäude. Im Jahr 2017 verließ die Kongregation der Konservativen des Neuen Lichts ihre 60 Jahre alte Heimat und trug ihre Thora-Schriftrollen in einer Prozession zum Gebäude des Lebensbaums, wo sie anfing, Gottesdienste im Keller abzuhalten.
Attentat
Am 27. Oktober 2018 erschoss ein Einzeltäter während der Sabbat-Gottesdienste in der Synagoge elf Menschen und verletzte sechs, darunter vier Polizisten. Der Verdächtige wurde am Tatort festgenommen.
Leitung
Die Gemeinde wählte 1898 ihren ersten geistlichen Leiter, Rabbi Michael Fried, einen Absolventen des Jüdischen Theologischen Seminars. Die längste aktive Zeit als Rabbi in der Gemeinde liegt bei Rabbi Herman Hailperin. Er trat in seinen frühen 20ern nach seiner Ordination am Jüdisch-Theologischen Seminar in das Amt ein und übte dieses 45 Jahre aus. 1968 wurde er zum emeritierten Rabbiner der Gemeinde ernannt. Die Synagoge hatte einige Jahre nach dem Weggang von Rabbi Alvin K. Berkun bis zur Fusion mit Or L'Simcha keinen spirituellen Führer.
Liste der Rabbiner der Lebensbaum-Kongregation
- Rabbi Michael Fried (1898–1906)
- Rabbi Rudolph Coffee (1906–1915)
- Rabbi Morris Mazure (1915–1922)
- Rabbi Emeritus Herman Hailperin (1922–1968)
- Rabbi Solomon Kaplan (1968–1982)
- Rabbi Emeritus Alvin K. Berkun (1983–2006)
- Rabbi Chuck Diamond (2010–2017)
- Rabbi Hazzan Jeffrey Myers (2017–heute)
Die Laienführung der Synagoge baute eine Tradition der Freiwilligenarbeit und der Unterstützung jüdischer Sozialdienste auf. Alexander Fink, der Synagogenpräsident von 1873 bis 1892, war auch einer der Gründer der Hebrew Benevolent Society der Stadt und war später Präsident der United Hebrew Relief Association.
Einzelnachweise
- ↑ Tree of Life. Abgerufen am 31. Oktober 2018 (englisch).