„Deutschbriten“ – Versionsunterschied
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Von 1709 bis 1710 wanderten Tausende Deutsche aus der [[Kurpfalz]], die einen Winter lang die Folgen der französischen Invasion durchleiden mussten, nach England aus.[[Anne (Großbritannien)|Königin Annes]] Regierung hatte die Flüchtlinge eingeladen, um sie später in den britischen Kolonien in Nordamerika anzusiedeln. Einige von ihnen blieben jedoch im Londoner Raum. |
Von 1709 bis 1710 wanderten Tausende Deutsche aus der [[Kurpfalz]], die einen Winter lang die Folgen der französischen Invasion durchleiden mussten, nach England aus.[[Anne (Großbritannien)|Königin Annes]] Regierung hatte die Flüchtlinge eingeladen, um sie später in den britischen Kolonien in Nordamerika anzusiedeln. Einige von ihnen blieben jedoch im Londoner Raum. |
Version vom 30. März 2015, 00:01 Uhr
Als Deutschbriten werden deutsche Migranten bzw. deren Nachfahren im Vereinigten Königreich bezeichnet. Heute leben viele Deutsche im Vereinigten Königreich, viele Briten besitzen deutsche Wurzeln, einschließlich der königlichen Familie.
Geschichte
Seit Bestehen des Vereinigten Königreiches siedeln sich dort Deutsche an. Die Angelsachsen stammten aus Regionen im heutigen Deutschland und migrierten um 440 ins heutige England. Die altenglische Sprache entwickelte sich aus den angelsächsischen Dialekten.
Im Mittelalter kamen deutsche Hansekaufleute ins Land. Im sechzehnten Jahrhundert flohen zahlreiche Protestanten aus dem Heiligen Römischen Reich infolge postreformatorischer religiöser Kriege. Ende des siebzehnten Jahrhunderts hatte sich eine bedeutende deutsche Gemeinde in Großbritannien gebildet. Sie setzte sich größtenteils aus Geschäftsmännern, Zuckerbäckern und anderen Wirtschaftsmigranten aus Hamburg zusammen.
Von 1709 bis 1710 wanderten Tausende Deutsche aus der Kurpfalz, die einen Winter lang die Folgen der französischen Invasion durchleiden mussten, nach England aus.Königin Annes Regierung hatte die Flüchtlinge eingeladen, um sie später in den britischen Kolonien in Nordamerika anzusiedeln. Einige von ihnen blieben jedoch im Londoner Raum.
1714 erklomm Herzog Georg zu Braunschweig-Lüneburg den britischen Thron, womit er das Haus Hannover begründete. Jeder nachfolgende Monarch bis zu Eduard VII. nahm einen Deutschen zum Ehegatten. Dieser ehelichte eine dänische Prinzessin deutscher Herkunft, sein Sohn nahm indes eine Deutsche zur Frau.
Während der Zeit des Nationalsozialismus siedelten zahlreiche deutsche Juden ins Vereinigte Königreich über, beispielsweise Sigmund Freud, Max Born, Nikolaus Pevsner oder Julius Posener.
Hervorhebenswerte Deutschbriten
- Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819–1861), Prinzgemahl Königin Viktorias
- Mathilde Blind (1841–1896), Schriftstellerin
- Georg I. (1660–1727), britischer König
- Georg Friedrich Händel (1685–1759), Barock-Komponist
- Hans Holbein der Jüngere (1497–1543), Renaissance-Maler
- Godfrey Kneller (1646–1724), Porträtmaler
- Fiona Lorenz (1962–2014), Autorin
- Alan Posener (* 1949), Journalist
- Nathan Mayer Rothschild (1777–1836), Bankier
Population und Zusammensetzung
Der United Kingdom Census 2001 bezifferte die Anzahl der Deutschen im Vereinigten Königreich auf 266.136. Damit sind die Deutschen die viertgrößte Ausländergruppe nach Iren, Indern und Pakistanern.[1]
Fußnoten
- ↑ Country-of-birth database. Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, abgerufen am 13. September 2014 (englisch).