„Langerfeld“ – Versionsunterschied
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Der Name ''Langerfeld'' bedeutet ''Feld des Landger oder Langer'' (Familienname), auch ''Landger’s'' oder ''Langer’s Feld.'' Mit ''Feld'' wurde einst ein größeres baumfreies Wiesengelände bezeichnet. |
Der Name ''Langerfeld'' bedeutet ''Feld des Landger oder Langer'' (Familienname), auch ''Landger’s'' oder ''Langer’s Feld.'' Mit ''Feld'' wurde einst ein größeres baumfreies Wiesengelände bezeichnet. |
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Historisch gesehen gehört Langerfeld zu [[Westfalen]]. Nach der ersten schriftlichen Erwähnung 1304 in einer [[Urkunde]] des Abtes in [[Siegburg]] gehörte Langerfeld ab dem 16. Jahrhundert zum westfälischen Kirchspiel [[Schwelm]], wo sich die lutherische [[Reformation]] durchsetzte. In dieser Zeit kam das Bleichgewerbe auf, das fortan die weitere Entwicklung des Dorfes bestimmte. Nach 1740 beherrschten Bandwebereien und Bandwirkereien das Ortsbild |
Historisch gesehen gehört Langerfeld zu [[Westfalen]]. Nach der ersten schriftlichen Erwähnung 1304 in einer [[Urkunde]] des Abtes in [[Siegburg]] gehörte Langerfeld ab dem 16. Jahrhundert zum westfälischen Kirchspiel [[Schwelm]], wo sich die lutherische [[Reformation]] durchsetzte. In dieser Zeit kam das Bleichgewerbe auf, das fortan die weitere Entwicklung des Dorfes bestimmte. Nach 1740 beherrschten Bandwebereien und Bandwirkereien das Ortsbild. |
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Der [[Smithsonit|Galmeiabbau]] in Langerfeld ist seit Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt. 1835 bemühte sich [[Friedrich Harkort]] um eine [[Mutung]] für die [[Zeche Karl]], die 1856 erfolgte. Die Zeche förderte bis zu ihrer Stilllegung 1896 hauptsächlich [[Limonit|Brauneisenstein]]. |
Der [[Smithsonit|Galmeiabbau]] in Langerfeld ist seit Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt. 1835 bemühte sich [[Friedrich Harkort]] um eine [[Mutung]] für die [[Zeche Karl]], die 1856 erfolgte. Die Zeche förderte bis zu ihrer Stilllegung 1896 hauptsächlich [[Limonit|Brauneisenstein]]. |
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Während der Zeit der französischen Herrschaft im [[Großherzogtum Berg]] zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die [[Bauernschaft (Siedlungsform)|Bauernschaft]] Langerfeld zusammen mit der Bauernschaft [[Nächstebreck]] zu der [[Maire]] Langerfeld zusammengefasst diese dem [[Kanton Schwelm]] im [[Arrondissement Hagen]] des [[Département Ruhr|Départements Ruhr]] zugewiesen. Nach Übergang des Großherzogtum in das preußische [[Generalgouvernement Berg]] war Langerfeld Titularort der Bürgermeisterei Langerfeld innerhalb des [[Kreis Schwelm|Kreises Schwelm]], die 1843 in das [[Preußen|preußisches]] [[Amt Langerfeld]] überführt wurde. Am 5. August 1922 verlor Langerfeld seine kommunale Selbständigkeit, wurde aus dem Kreis Schwelm ausgegliedert und in die rheinische Großstadt Barmen eingemeindet.<ref>{{BibISBN|3402058758|Seite=256}}</ref> Diese wiederum vereinigte sich 1929 mit [[Cronenberg (Wuppertal)|Cronenberg]], [[Elberfeld]], [[Ronsdorf]] und [[Vohwinkel]] zur Großstadt Wuppertal, die zunächst den Namen Barmen-Elberfeld trug. Historisch gesehen gehört Langerfeld zum westfälischen Teil des Ruhrgebietes. |
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Zu den Ortschaften der Landgemeinde Langerfeld zählten neben dem Dorf Langerfeld die Wohnplätze [[Beckacker]], [[Beyeröhde]], [[Bramdelle]], [[Busch (Ehrenberg)|Busch]], [[Buschenburg]], [[Dahl (Langerfeld)|Dahl]], [[Vorderer Ehrenberg]], [[Hinterer Ehrenberg]], [[Ecksteinloh]], [[Grünebaum (Langerfeld)|Grünebaum]], [[Hebbecke (Wuppertal)|Hebbecke]], [[Hilgershöhe]], [[Hippenrode]], [[Höfen (Wuppertal)|Höfen]], [[Hölkesöhde]], [[Jesinghausen]], [[Kattendieck]], [[Kemna]], [[Kirchloh]], [[Köttershöhe]], [[Kucksiepen]], [[Kuckuck (Langerfeld)|Kuckuck]], [[Neuenhof (Langerfeld)|Neuenhof]], [[Öhde]], [[Laaken]], [[Laibusch]], [[Löhrerlen]], [[Oeckesberg]], [[Piewitt]], [[Wildeöhde|Wilde Öhde]], [[Pülsöhde]], [[Rauental (Wuppertal)|Rauendahl]], [[Röckebecke]], [[Röttgen (Ehrenberg)|Röttgen]], [[Schee (Wuppertal)|Schee]], [[Schmitteborn]], [[Siepen (Langerfeld)|Siepen]], [[Steinhauserberg]], [[Tente (Langerfeld)|Tente]], [[Trompete (Langerfeld)|Trompete]], [[Werbesloh]] und [[Wulfeshohl]]. |
Zu den Ortschaften der Landgemeinde Langerfeld zählten neben dem Dorf Langerfeld die Wohnplätze [[Beckacker]], [[Beyeröhde]], [[Bramdelle]], [[Busch (Ehrenberg)|Busch]], [[Buschenburg]], [[Dahl (Langerfeld)|Dahl]], [[Vorderer Ehrenberg]], [[Hinterer Ehrenberg]], [[Ecksteinloh]], [[Grünebaum (Langerfeld)|Grünebaum]], [[Hebbecke (Wuppertal)|Hebbecke]], [[Hilgershöhe]], [[Hippenrode]], [[Höfen (Wuppertal)|Höfen]], [[Hölkesöhde]], [[Jesinghausen]], [[Kattendieck]], [[Kemna]], [[Kirchloh]], [[Köttershöhe]], [[Kucksiepen]], [[Kuckuck (Langerfeld)|Kuckuck]], [[Neuenhof (Langerfeld)|Neuenhof]], [[Öhde]], [[Laaken]], [[Laibusch]], [[Löhrerlen]], [[Oeckesberg]], [[Piewitt]], [[Wildeöhde|Wilde Öhde]], [[Pülsöhde]], [[Rauental (Wuppertal)|Rauendahl]], [[Röckebecke]], [[Röttgen (Ehrenberg)|Röttgen]], [[Schee (Wuppertal)|Schee]], [[Schmitteborn]], [[Siepen (Langerfeld)|Siepen]], [[Steinhauserberg]], [[Tente (Langerfeld)|Tente]], [[Trompete (Langerfeld)|Trompete]], [[Werbesloh]] und [[Wulfeshohl]]. |
Version vom 10. Mai 2014, 23:13 Uhr
Langerfeld war bis 1922 eine eigenständige Landgemeinde im Kreis Schwelm und ist heute ein Stadtteil im Osten von Wuppertal, der zum Stadtbezirk Langerfeld-Beyenburg gehört. Langerfeld grenzt an die Nachbarstadt Schwelm, im Westen an den Stadtbezirk Wuppertal-Barmen, südlich an Beyenburg und im Norden an den Stadtteil Nächstebreck.
Wappen
Die Gemeinde Langerfeld betrieb um die Jahrhundertwende des 19. zum 20. Jahrhundert die Erhebung zur Stadt Langerfeld, dazu wurde vermutlich schon vor 1902 ein Wappen entworfen, das am 25. März 1902 von der Gemeindevertretung beschlossen wurde. Die Stadterhebung wurde jedoch 1912 abgelehnt und vermutlich über den Ersten Weltkrieg hinweg nicht mehr betrieben, und auch das Wappen wurde nicht durch die preußischen Behörden genehmigt, verblieb also inoffiziell. Am 5. August 1922 wurde Langerfeld in die Stadt Barmen heute Wuppertal eingemeindet.
Der Wappenschild ist geviert, das obere rechte Feld ist schwarz belegt, das linke zeigt ein schwarzes Rad auf weißem Grund als Zeichen für die lokale Industrie (Schwungrad/Mühlrad) und ist zeitgleich das Wappenzeichen der Herren von Dobbe zu Lier - auch Dobben zu Lier genannt - der früheren Besitzer von Haus Rauental. Die beiden rangniederen unteren Felder zeigen, rechts auf weißem Grund ein Garnbündel als weiteren Hinweis auf die lokalen Gewerbe, und links ein grünes Feld. Über den Schild ist der rechtsschräge märkische Schachbalken gelegt. Der Schachbalken ist das Wappenzeichen der Grafen von der Mark.
Geschichte
Der Name Langerfeld bedeutet Feld des Landger oder Langer (Familienname), auch Landger’s oder Langer’s Feld. Mit Feld wurde einst ein größeres baumfreies Wiesengelände bezeichnet.
Historisch gesehen gehört Langerfeld zu Westfalen. Nach der ersten schriftlichen Erwähnung 1304 in einer Urkunde des Abtes in Siegburg gehörte Langerfeld ab dem 16. Jahrhundert zum westfälischen Kirchspiel Schwelm, wo sich die lutherische Reformation durchsetzte. In dieser Zeit kam das Bleichgewerbe auf, das fortan die weitere Entwicklung des Dorfes bestimmte. Nach 1740 beherrschten Bandwebereien und Bandwirkereien das Ortsbild.
Der Galmeiabbau in Langerfeld ist seit Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt. 1835 bemühte sich Friedrich Harkort um eine Mutung für die Zeche Karl, die 1856 erfolgte. Die Zeche förderte bis zu ihrer Stilllegung 1896 hauptsächlich Brauneisenstein.
Während der Zeit der französischen Herrschaft im Großherzogtum Berg zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Bauernschaft Langerfeld zusammen mit der Bauernschaft Nächstebreck zu der Maire Langerfeld zusammengefasst diese dem Kanton Schwelm im Arrondissement Hagen des Départements Ruhr zugewiesen. Nach Übergang des Großherzogtum in das preußische Generalgouvernement Berg war Langerfeld Titularort der Bürgermeisterei Langerfeld innerhalb des Kreises Schwelm, die 1843 in das preußisches Amt Langerfeld überführt wurde. Am 5. August 1922 verlor Langerfeld seine kommunale Selbständigkeit, wurde aus dem Kreis Schwelm ausgegliedert und in die rheinische Großstadt Barmen eingemeindet.[1] Diese wiederum vereinigte sich 1929 mit Cronenberg, Elberfeld, Ronsdorf und Vohwinkel zur Großstadt Wuppertal, die zunächst den Namen Barmen-Elberfeld trug. Historisch gesehen gehört Langerfeld zum westfälischen Teil des Ruhrgebietes.
Zu den Ortschaften der Landgemeinde Langerfeld zählten neben dem Dorf Langerfeld die Wohnplätze Beckacker, Beyeröhde, Bramdelle, Busch, Buschenburg, Dahl, Vorderer Ehrenberg, Hinterer Ehrenberg, Ecksteinloh, Grünebaum, Hebbecke, Hilgershöhe, Hippenrode, Höfen, Hölkesöhde, Jesinghausen, Kattendieck, Kemna, Kirchloh, Köttershöhe, Kucksiepen, Kuckuck, Neuenhof, Öhde, Laaken, Laibusch, Löhrerlen, Oeckesberg, Piewitt, Wilde Öhde, Pülsöhde, Rauendahl, Röckebecke, Röttgen, Schee, Schmitteborn, Siepen, Steinhauserberg, Tente, Trompete, Werbesloh und Wulfeshohl.
Von 1926 bis 1945 gab es den Flugplatz Langerfeld des Flugpioniers Gottlob Espenlaub.
Im Jahre 2004 wurde in zahlreichen Veranstaltungen das 700-jährige Bestehen des Stadtteils Langerfeld gefeiert.
Einwohnerentwicklung
- 1871: 5.379
- 1880: 5.431
- 1900: 11.478
- 1910: 14.832
- 1922: 16.100
Infrastruktur
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das multifunktionale Kulturzentrum Bandfabrik liegt am Wuppertaler Stadtrand zwischen Langerfeld und Schwelm in der früheren Bandfabrik Kettler, eine von vielen ehemaligen Bandwirkereien in Wuppertal.
Zu den weiteren kulturellen Einrichtungen zählen das Jugendzentrum JULA (früher Outback), das Kulturzentrum Bandfabrik, ein Kindermuseum und eine Stadtteilbibliothek.
Sport und Freizeit
Langerfeld ist bekannt für seine sportlichen Aktivitäten, besonders für den Handballsport. Die beiden bekanntesten und erfolgreichsten Vereine sind der TV Beyeröhde und der LTV Wuppertal. Seit 2011 hat zudem der Billard Sportverein Wuppertal 1929, mehrfacher deutscher Snooker-Meister, sein Vereinsheim an der Clausewitzstraße in Langerfeld.
Als Freizeiteinrichtungen gibt es fünf Sport- und Turnhallen, ein Hallenschwimmbad (Gartenhallenbad), drei Sportplätze, drei Jugendzentren, ein Spielplatzhaus und mehrere Kinderspielplätze.
Auf dem Hedtberg und dem Ehrenberg befindet sich im Süden Langerfelds ein großes Grün-, Naherholungs- und Wandergebiet mit einem Wildgehege.
Verkehr
Mittelpunkt Langerfelds ist der Marktplatz (Langerfelder Markt). Hier laufen die Straßen aus allen Himmelsrichtungen zusammen.
Langerfeld liegt direkt an der Autobahn A 1 Bremen-Köln mit der eigenen Abfahrt „Wuppertal-Langerfeld“. Außerdem verläuft in Langerfeld die Bundesstraße 7.
Durch Langerfeld führt die Bergisch-Märkische Eisenbahnlinie Köln-Hagen. Ferner gibt es als Nahverkehrsmittel die alle 20 Minuten verkehrende S-Bahn S 8 Mönchengladbach-Düsseldorf-Wuppertal-Hagen mit einem Haltepunkt an der Kohlenstraße (bzw. Spitzenstraße) in Langerfeld.
Außerdem gibt es einen großen Containerverladebahnhof.
Sieben Buslinien (die Linien 602, 604, 606, 608, 616, 618 und 626) garantieren in Langerfeld eine gute Anbindung im öffentlichen Personen-Nahverkehr.
Die durch Langerfeld führende Straßenbahnlinie der Wuppertaler Stadtwerke wurde 1985 stillgelegt.
Wirtschaft
In Langerfeld sind verschiedene Industrie-, Gewerbe-, Groß- und Einzelhandelsunternehmen sowie diverse Speditionen angesiedelt.
Öffentliche Einrichtungen
Ein Stadtbüro, zwei Banken, verschiedene Arztpraxen, fünf Grundschulen, eine Hauptschule, zwei Gesamtschulen, zwei Kindertagesstätten sowie einige Kindergärten sind in Langerfeld vorhanden.
Einzelnachweise
- ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 256.
Weblinks
- Langerfelder Bürgerverein
- Kindermuseum in Langerfeld
- Kulturzentrum Bandfabrik
- Gartenhallenbad Langerfeld
- Zeitspurensuche - Aus der Geschichte von Langerfeld
Koordinaten: 51° 16′ N, 7° 15′ O