„Asebieprozess“ – Versionsunterschied
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Version vom 22. April 2004, 17:16 Uhr
Einleitung
Die Asebieprozesse, die von konservativ gesinnten Kräften gegen Philosophen und Sophisten angestrebt wurden, waren ein Hauptventil der weltanschaulichen Spannungen. Zu Beginn des Peloponesischen Krieges um das Jahr 430 v.Chr. wurde ein 1. Versuch von einem gewissen Diopeithes unternommen. Er war ein religiöser Fanatiker und gewerbsmässiger Wahrsager, dem die "moderne" Philosophie schon von Beruf wegen verhasst sein musste. Er brachte einen Volksbeschluss zustande, wonach derjenige in einem besonderen Verfahren zur Rechenschaft gezogen werden musste, der dem Göttlichen seine Anerkennung versage und über die Himmelserscheinungen Untericht erteile.
einige Beispiele
Das erste Opfer war Anaxagoras und sein physikalisches Weltbild. Es wurde ihm von einem Freund geraten Athen zu verlassen, bevor es zu einem Prozess kam.
Etwa 15 Jahre später musste sich Diagoras von Melos wegen Asebie vor Gericht verteidigen. Er war Lyriker und Sophist im eigentlichen Sinne. Man sagte ihm nach, dass er die Götter leugne und man warf ihm zudem die Geringschätzung der Eleusinischen Mysterien vor. Er wurde verurteilt und musste Athen verlassen.
Der Sophist Protagoras wurde aus Athen verbannt, weil er in seiner Schrift über die Götter sagte: "Von den Göttern vermach ich nicht zu erkennen, ob sie existieren oder nicht und wie sie gestaltet sind"
Sokrates wurde zu Tode verurteilt
Wie man aus diesen Beispielen sieht, zogen die Asebieprozesse, außer im Fall des Sokrates keine Todesurteile mit sich.