„Fürstentum Leiningen“ – Versionsunterschied

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Version vom 30. März 2013, 08:54 Uhr

Fürstentum Leiningen
Kloster Amorbach, seit 1803 Residenz der Fürsten zu Leiningen
Das Schloss Waldleiningen als Neubau von 1828 wurde im britischen Stil durch Karl zu Leiningen in Auftrag gegeben

Das Fürstentum Leiningen war ein im Zuge der Säkularisation nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 entstandenes kurzlebiges Fürstentum, das zum größten Teil im heutigen Baden-Württemberg und zum kleineren Teil im heutigen Bayern lag und eigens für eine Linie des Adelsgeschlechts der Leininger geschaffen wurde.

Geschichte

Die Fürsten der Linie Leiningen-Dagsburg-Hardenburg wurden für ihre verlorenen linksrheinischen Besitzungen in der Pfalz mit einem neuen Territorium entschädigt, das aus ehemals kurmainzischen, kurpfälzischen und fürstbischöflich würzburgischen Gebietsteilen gebildet wurde. Die Residenz lag in Amorbach. Aus dem kurmainzischen Herrschaftsbereich erhielten die Leininger das Kloster Amorbach, die Ämter (Tauber-)Bischofsheim, Seligental, Buchen und Miltenberg, aus dem würzburgischen Herrschaftsbereich die Ämter Grünsfeld, Hardheim, Lauda, Rippberg und Gerlachsheim und von der Kurpfalz die Ämter Boxberg und Mosbach. Das neue Fürstentum besaß eine Fläche von 1600 km² und hatte 90.000 Einwohner.

Die Herrschaft der Leininger währte allerdings nur wenige Jahre; bereits 1806 fiel der Großteil des Fürstentums an Baden, die Reste an Bayern und Hessen. Die Fürsten behielten als sogenannte Standesherren bis zur Revolution von 1848/49 ihre eigenen Bezirksämter und Gerichte, außerdem verblieben ihnen noch beträchtliche Privatbesitzungen, die heute im Wesentlichen aus Wäldern bestehen.

Die archivalische Überlieferung des Fürstentums und der anschließenden Standesherrschaft befindet sich heute im Fürstlichen Archiv in Amorbach.

Wohnsitze der Fürsten zu Leiningen waren:

Fürsten von Leiningen

Chefs des Hauses Leiningen nach dem Ende der Monarchie

Literatur

  • Eva Kell: Das Fürstentum Leiningen. Umbruchserfahrungen einer Adelsherrschaft zur Zeit der Französischen Revolution, Kaiserslautern 1993.
  • Ingo Toussaint: Die Grafen von Leiningen: Studien zur leiningischen Genealogie und Territorialgeschichte bis zur Teilung von 1317/18, J. Thorbecke Verlag, 1982
  • Sandra Schwab: Die Entschädigung des Hauses Leiningen durch den Reichsdeputationshauptschluß von 1803, Studienarbeit, GRIN Verlag für akademische Texte, BoD, Norderstedt 2007
  • Laurenz Hannibal Fischer: Die Verwaltungsverhältnisse des fürstlichen Hauses Leiningen, Amorbach 1828,