„Schloss Bensberg“ – Versionsunterschied
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'''Schloss Bensberg''' im Stadtteil [[Bensberg]] von [[Bergisch Gladbach]] im [[Bergisches Land|Bergischen Land]] ([[Nordrhein-Westfalen]]) ist ein im frühen 18. Jahrhundert erbautes [[Jagdschloss]], das heute als Hotel genutzt wird. |
'''Schloss Bensberg''' im Stadtteil [[Bensberg]] von [[Bergisch Gladbach]] im [[Bergisches Land|Bergischen Land]] ([[Nordrhein-Westfalen]]) ist ein im frühen 18. Jahrhundert erbautes [[Jagdschloss]], das heute als [[Grand Hotel]] genutzt wird. |
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== Jagdschloss Bensberg == |
== Jagdschloss Bensberg == |
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[[Johann Wilhelm (Pfalz)|Johann Wilhelm II.]] beauftragte 1703 den [[Graf]]en [[Matteo Alberti|Matteo d’Alberti]] mit dem Bau eines neuen Schlosses im [[Barock]]stil. Es war als [[Jagdschloss]] für seine zweite Frau gedacht und orientierte sich stilistisch an [[Schloss Versailles]] und [[Winchester Castle]].<ref>[https://www.althoffcollection.com/de/althoff-grandhotel-schloss-bensberg/das-hotel Abschnitt Geschichte in der Hotelbeschreibung], abgerufen am 8. März 2023</ref> Die Mittelachse des Gebäudekomplexes ist exakt auf den [[Kölner Dom]] ausgerichtet, der 14 Kilometer Luftlinie entfernt liegt. [[Johann Georg Jacobi]] schreibt in seinem Tagebuch: |
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{{Zitat|Schloss und Dorf liegen auf einem hohen Berge, von dem man viele Meilen voll Wälder, Äcker und Heiden, in der Ferne eine Strecke des [[Rhein]]es und die berühmten [[Siebengebirge|Sieben Berge]] sieht. […] Ich glaube, dass die Götter dann und wann auf einer silbernen Wolke so ihren Nektar trinken und die Hälfte der Erde übersehen!}} |
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[[Johann Wilhelm (Pfalz)|Johann Wilhelm II.]] (im Volksmund: „Jan Wellem“) regierte als [[Herzog]] von [[Herzogtum Jülich|Jülich]] und [[Herzogtum Berg|Berg]] von 1679 bis 1716. Johann Wilhelm folgte 1690 seinem Vater [[Philipp Wilhelm (Pfalz)|Philipp Wilhelm]] als 18. [[Kurfürst]] von der [[Kurpfalz|Pfalz]]. In der Herbstzeit zog es ihn von seiner Residenz im [[Düsseldorfer Schloss]] zur [[Jagd]] nach Bensberg. Der angrenzende [[Königsforst]] war sein bevorzugtes Jagdrevier. Jan Wellems zweite Ehefrau [[Anna Maria Luisa de’ Medici]], Tochter des [[Großherzog]]s der [[Toskana]], schwärmte vom Blick des [[Burg Bensberg|alten Bensberger Schlosses]] auf die hügelige Umgebung, die sie an die Toskana erinnerte. |
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Goethe selbst schrieb im 14. Buch in Dichtung und Wahrheit: |
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Vermutlich seiner Frau zuliebe beauftragte Jan Wellem 1703 den [[Graf]]en [[Matteo Alberti|Matteo d’Alberti]] mit dem Bau eines neuen Schlosses im [[Barock]]stil. Bis 1711 schuf der venezianische [[Baumeister]] ein prächtiges [[Jagdschloss]] nach dem Vorbild des [[Schloss Schönbrunn|Schlosses Schönbrunn]]. Die Mittelachse des Gebäudekomplexes ist exakt auf den [[Kölner Dom]] ausgerichtet. Für die Innenarchitektur engagierte der [[Kurfürst]] renommierte zeitgenössische Künstler wie [[Antonio Belluci]], [[Antonio Pellegrini]], [[Jan Weenix]] und [[Domenico Zanetti]]. Als [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]] 1774 das Schloss besuchte, schrieb sein Begleiter [[Johann Georg Jacobi]] in sein Tagebuch: {{"|Schloss und Dorf liegen auf einem hohen Berge, von dem man viele Meilen voll Wälder, Äcker und Heiden, in der Ferne eine Strecke des [[Rhein]]es und die berühmten [[Siebengebirge|Sieben Berge]] sieht. … Ich glaube, dass die Götter dann und wann auf einer silbernen Wolke so ihren Nektar trinken und die Hälfte der Erde übersehen!}}. |
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{{Zitat|Deutlicher ist mir eine Fahrt nach dem Jagdschloß Bensberg, das auf der rechten Seite des Rheins gelegen, der herrlichsten Aussicht genoß. Was mich daselbst über alle Maßen entzückte, waren die Wandverzierungen durch Weenix […]}} |
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Jan Wellem erlebte die Fertigstellung seines repräsentativen bergischen Jagdschlosses nicht mehr. Als er 1716 starb, zeichnete sich bereits der Niedergang des fürstlichen Schlosses ab. Die nachfolgenden Herrscher residierten mehr in der Pfalz als im [[Herzogtum Berg]] und besuchten das Schloss nur selten. |
Jan Wellem erlebte die Fertigstellung seines repräsentativen bergischen Jagdschlosses nicht mehr. Als er 1716 starb, zeichnete sich bereits der Niedergang des fürstlichen Schlosses ab. Die nachfolgenden Herrscher residierten mehr in der Pfalz als im [[Herzogtum Berg]] und besuchten das Schloss nur selten. |
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{{Panorama|Bergisch Gladbach Bensberg - Schloss 08 ies.jpg|850|Gesamtansicht Schloss Bensberg}} |
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== Umnutzungen == |
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== Umnutzung im 19. und 20. Jahrhundert == |
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[[Datei:Schloss Bensberg Pflaster.jpg|mini|Auffahrt]] |
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In der Folgezeit wurde das Bauwerk zu den unterschiedlichsten Zwecken genutzt: Von 1819 bis 1832 als [[Lazarett]] und [[Apotheke]], von 1840 bis 1918 als preußische [[Kadettenanstalt]] und danach als [[Kaserne]]. Von 1935 bis 1945 richteten die Nationalsozialisten eine ''[[Nationalpolitische Erziehungsanstalt]]'' (NPEA) dort ein. Nach 1945 wurde es zunächst von amerikanischen, englischen und ab 1946 von belgischen Besatzungstruppen genutzt und in der Zeit von 1965 bis 1989 diente es als Sitz der belgischen [[Schule|Auslandsschule]] ''Koninklijk Atheneum Bensberg''. |
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Zu Beginn der [[Koalitionskriege]] kam es 1792 zu Gefechten zwischen der [[Erste Französische Republik|französischen]] Revolutionsarmee und den [[Habsburgermonarchie|österreichischen]] [[Regiment]]ern in der [[Schlacht bei Jemappes]].<ref name=Gaertner>August Gärtner: ''Bensberg und sein Kadettenhaus'', Siegen 1862</ref> Gegen den Widerstand der [[Burggraf|Burggräfin]] Helena Theresia Moureaux richtete man im Januar 1793 im Schloss Bensberg ein Feldlazarett ein, das in der Folgezeit die Verletzten aufzunehmen hatte. Es unterstand dem [[Stadtkommandant]]en von [[Köln]]. Immer wieder war es schwierig, die notwendigen Einrichtungsgegenstände, Stroh für die Lagerung der Verletzten und Brennholz herbeizuschaffen. Auch gab es immer wieder Engpässe mit der Verpflegung. Zudem waren die [[Hygiene|hygienischen]] Verhältnisse äußerst mangelhaft. So brach bereits im März 1793 zum ersten Mal [[Typhus]] aus, der zahlreiche Opfer forderte. Damit sich die [[Seuche]] nicht weiter ausbreiten konnte, schaffte man die Leichen auf dem schnellsten Weg mit Karren hinab ins [[Milchborntal]] und verscharrte sie dort in großen Massengräbern. Ähnlich richteten die Franzosen 1813 ebenfalls im Schloss Bensberg ein Lazarett ein. Auch bei ihnen brach Typhus aus, was wiederum zu vielen Toten führte, die man ebenso im Milchborntal in der Nähe der kaiserlichen Gräber beisetzte. Mit dem [[Kaiserlicher Kirchhof|Kaiserlichen Kirchhof]] und dem [[Französischer Kirchhof|Französischen Kirchhof]] errichtete man den toten Soldaten Gedenkstätten im Milchborntal.<ref>Anton Jux: ''Das K.K. Hauptarmeespital in Bensberg und der Kaiserliche Kirchhof'' (= ''Bergische Heimatführer. Sonderreihe.'' Bd. 1, {{ZDB|1223641-x}}). Martini & Grüttefien, Wuppertal-Elberfeld 1955.</ref> |
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=== Militärische Nutzung === |
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== Grandhotel Schloss Bensberg == |
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[[Datei:Bergisch Gladbach Bensberg - Schloss 21 ies.jpg|mini|Axiale Ausrichtung auf den [[Kölner Dom]]]] |
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Von 1840 bis 1918 diente das Schloss als [[Preußen|preußische]] [[Kadettenanstalt]].<ref name=Gaertner /><ref>[https://www.rundschau-online.de/region/rhein-berg/preussen-in-bensberg-vom-kadettenhaus-direkt-in-den-krieg-1154996 Preußen in Bensberg – Vom Kadettenhaus direkt in den Krieg, Bergische Landeszeitung vom 19. April 2015] abgerufen am 1. September 2016</ref> Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] richtete man eine [[Kaserne]] für Besatzungstruppen ein. Anschließend hatte das inzwischen stark renovierungsbedürftige Schloss ab 1922 keine adäquate Verwendung. Teile des riesigen Gebäudes wurden lange Zeit durch die [[Gemeindeverwaltung]] Bensberg und die [[Evangelische Kirche]] genutzt. Sodann waren hier zeitweise bis zu 41 [[Obdachlosigkeit|obdachlose]] [[Familie]]n untergebracht. Um 1924 gab es Überlegungen, das Schloss für 99 Jahre an die Jesuiten zu verpachten.<ref>{{Internetquelle |url=https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/229356/5 |titel=Sächsische Volkszeitung |datum=19.10.1924 |abruf=18.04.2024}}</ref> Von 1935 bis 1945 richteten die Nationalsozialisten eine ''[[Nationalpolitische Erziehungsanstalt]]'' (offizielle Abkürzung: NPEA, im Volksmund auch NAPOLA genannt) dort ein.<ref>{{Literatur |Autor=[[Herbert Stahl]] |Titel=Nationalpolitische Erziehungsanstalt im Schloss Bensberg, Zur Geschichte des Schlosses als schulische Einrichtung |Sammelwerk=[[Rheinisch-Bergischer Kalender]] |Datum=2013 |Seiten=91–96}}</ref> Zu dieser Zeit waren auch ausländische Arbeitskräfte im Schloss tätig und untergebracht. Zudem war infolge eines Brandes 1943 am Schloss Bensberg ein Arbeitslager des KZ Buchenwald angesiedelt. In diesem KZ-Außenkommando Bensberg waren zeitweise bis zu 40 Häftlinge hauptsächlich aus Polen und der Sowjetunion zur Arbeit für die NPEA und die später im Schloss untergebrachten militärischen Dienststellen gezwungen. Am 22. März wurden zwei „Ostarbeiter“ im Park des Schlosses erschossen.<ref>{{Literatur |Autor=Johann Paul |Titel=Vom Volksrat zum Volkssturm. Bergisch Gladbach von 1918-1945 |Ort=Bergisch Gladbach |Datum=1988 |Seiten=170f.}}</ref> Nach 1945 wurde es zunächst von amerikanischen, englischen und ab 1946 von [[Belgische Streitkräfte in Deutschland|belgischen Besatzungstruppen]] genutzt. In der Zeit von 1965 bis 1997 diente es als Sitz des [[Belgische Schulen in Deutschland|belgischen Gymnasiums]] ''Koninklijk Atheneum Bensberg.''<ref>{{Webarchiv|url=http://www.kabensberg.net/index.php/KAB:School |wayback=20161221090739 |text=''Koninklijk Atheneum Bensberg''}}</ref> |
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=== Hotelbetrieb === |
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Im Jahr 1997 wurde das ehemals fürstliche Jagdschloss umfassend restauriert und zu einem Grandhotel mit fünf [[Hotelstern|Sternen]] umgebaut. Es gehört zu den [[The Leading Hotels of the World|Leading Hotels of the World]]. Zur Anlage gehören drei Restaurants (u. a. Sternekoch [[Joachim Wissler]]), ein Beauty- und Wellnessclub sowie ein Juwelier. |
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Im Jahr 1997 wurde das Gebäude zum [[Grand Hotel]] umgebaut. Eigentümer ist die [[Generali Deutschland]] Lebensversicherung AG, Betreiber die Gruppe [[Althoff Hotels]]. Es hat 84 Zimmer sowie 36 Suiten und drei Restaurants, darunter das zwei-Sterne-Restaurant ''Vendôme'' unter der Leitung von [[Joachim Wissler]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.elvata.de/die-geschichte-von-schloss-bensberg/ |titel=Die Geschichte von Schloss Bensberg |werk=Elvata |sprache=de-DE |abruf=2021-12-21}}</ref> |
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== Denkmalschutz == |
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Im Schloss Bensberg finden auch Großveranstaltungen statt, von 2002 bis 2005 etwa die jährliche Preisverleihung für den [[Grimme Online Award]]. Bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] war Schloss Bensberg das Quartier der [[Südkoreanische Fußballnationalmannschaft|südkoreanischen Nationalmannschaft]]. |
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Das Schloss Bensberg wurde am 30. Juni 1988 als Nr. 136 in der [[Denkmalliste]] von Bergisch Gladbach eingetragen. |
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== Kunstschätze des Schlosses == |
== Kunstschätze des Schlosses == |
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[[Datei:Bibliothek Schloss Bensberg, rechte Seite von oben.jpg|mini|Bibliothek Schloss Bensberg, Innenansicht, rechte Seite]] |
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[[Datei:Bibliothek Schloss Bensberg, linke Seite.jpg|mini|Bibliothek Schloss Bensberg, Innenansicht, linke Seite]] |
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Die Bibliothek umfasst auf 55 m² (4,55 m × 5,60 m) eine Sammlung mit ca. 5.000 antiquarischen Büchern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.althoffcollection.com/de/althoff-grandhotel-schloss-bensberg/tagungen-veranstaltungen/raeumlichkeiten |titel=Räumlichkeiten |sprache=de |abruf=2024-01-27}}</ref> Bemerkenswert ist überdies der Zanetti-Saal mit dem Deckenfresko 'Sturz der Titanen' von Domenico Zanetti.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ksta.de/region/rhein-berg/bergisch-gladbach/zum-geburtstag-des-bensberger-schlosswegs-ging-s-hinter-die-kulissen-615819 |titel=Geführte Wanderung: Zum Geburtstag des Bensberger Schlosswegs ging es hinter die Kulissen |datum=2023-07-24 |sprache=de |abruf=2024-03-01}}</ref> |
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== Wanderwege == |
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[[Datei:Bensberger Schlossweg IMG 0294.jpg|mini|Bensberger Schlossweg]] |
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Der Rundwanderweg „Bensberger Schloss“ (Bergischer Streifzug Nr. 13) hat das Bensberger Schloss als Start- und Endpunkt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bergisches-wanderland.de/de/roi-details/roi/585/bensberger-schlossweg/index.html |titel=Bensberger Schlossweg |datum=2012-10-23 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20121023232445/http://www.bergisches-wanderland.de/de/roi-details/roi/585/bensberger-schlossweg/index.html |abruf=2024-03-01}}</ref> Der Premium-Wanderweg von 9,3 km Länge erhielt Fördergelder von EU und NRW. |
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== Siehe auch == |
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* [[Kadettenweiher]] |
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* [[Liste der Baudenkmäler in Bergisch Gladbach]] |
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== Literatur == |
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* August Gertner: ''Bensberg und sein Kadettenhaus.'' Kogler, Siegen 1862, [https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/ihd/content/pageview/2645162 Digitalisat]. |
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* Werner Dobisch: ''Das Neue Schloß zu Bensberg'' (= ''Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz.'' Jg. 31, {{ZDB|2061727}}). Schwann, Düsseldorf 1938. |
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* Godehard Hoffmann: ''Schloß Bensberg und sein Schicksal – Preußisches Kadettenhaus und Nationalpolitische Erziehungsanstalt'' – in: [[Rheinische Heimatpflege]] – 33. Jahrgang – 1/96, S. 9 ff |
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* Barbara Precht-von Taboritzki: ''Das neue Schloß Bensberg in Bergisch Gladbach''. Köln 1996. ISBN 3-88094-802-X (Rheinische Kunststätten Heft 418), hrsg. v. Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. |
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* Schloss Bensberg e.V.: ''Geister, Goethe und Soldaten. Geschichten & Gedichte um Schloss Bensberg.'' informa Verlag, Bensberg 2000. |
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* Herbert Stahl: ''Die Grube Jungfrau und das Schloss Bensberg'', in: [[Rheinisch-Bergischer Kalender]] 2005, 75. Jahrgang, Heider Verlag Bergisch Gladbach o. J., S, 213 ff. |
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* Herbert Stahl: ''Nationalpolitische Erziehungsanstalt im Schloss Bensberg, Zur Geschichte des Schlosses als schulische Einrichtung'' in: [[Rheinisch-Bergischer Kalender]] 2013, 83. Jahrgang, Heider Verlag Bergisch Gladbach o. J., S, 91 ff. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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* [https://web.archive.org/web/20160310184703/http://www.rundschau-online.de/region/rhein-berg/experten-sehen-chance-wird-schloss-bensberg-welterbe--3303048 Wird Schloss Bensberg Welterbe?] (2014, Webarchiv) |
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== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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* [http://www.lust-auf-bensberg.de/bensberg/galerie/schloss/sb_galerie1.htm Foto-Galerie zu Schloss Bensberg] |
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* [http://www.graf-von-berg.de/burgen/bensberg-neues-schloss/index.htm Neues Schloss Bensberg] |
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Aktuelle Version vom 2. Oktober 2024, 15:10 Uhr
Schloss Bensberg im Stadtteil Bensberg von Bergisch Gladbach im Bergischen Land (Nordrhein-Westfalen) ist ein im frühen 18. Jahrhundert erbautes Jagdschloss, das heute als Grand Hotel genutzt wird.
Jagdschloss Bensberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johann Wilhelm II. beauftragte 1703 den Grafen Matteo d’Alberti mit dem Bau eines neuen Schlosses im Barockstil. Es war als Jagdschloss für seine zweite Frau gedacht und orientierte sich stilistisch an Schloss Versailles und Winchester Castle.[1] Die Mittelachse des Gebäudekomplexes ist exakt auf den Kölner Dom ausgerichtet, der 14 Kilometer Luftlinie entfernt liegt. Johann Georg Jacobi schreibt in seinem Tagebuch:
„Schloss und Dorf liegen auf einem hohen Berge, von dem man viele Meilen voll Wälder, Äcker und Heiden, in der Ferne eine Strecke des Rheines und die berühmten Sieben Berge sieht. […] Ich glaube, dass die Götter dann und wann auf einer silbernen Wolke so ihren Nektar trinken und die Hälfte der Erde übersehen!“
Goethe selbst schrieb im 14. Buch in Dichtung und Wahrheit:
„Deutlicher ist mir eine Fahrt nach dem Jagdschloß Bensberg, das auf der rechten Seite des Rheins gelegen, der herrlichsten Aussicht genoß. Was mich daselbst über alle Maßen entzückte, waren die Wandverzierungen durch Weenix […]“
Jan Wellem erlebte die Fertigstellung seines repräsentativen bergischen Jagdschlosses nicht mehr. Als er 1716 starb, zeichnete sich bereits der Niedergang des fürstlichen Schlosses ab. Die nachfolgenden Herrscher residierten mehr in der Pfalz als im Herzogtum Berg und besuchten das Schloss nur selten.
Umnutzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Beginn der Koalitionskriege kam es 1792 zu Gefechten zwischen der französischen Revolutionsarmee und den österreichischen Regimentern in der Schlacht bei Jemappes.[2] Gegen den Widerstand der Burggräfin Helena Theresia Moureaux richtete man im Januar 1793 im Schloss Bensberg ein Feldlazarett ein, das in der Folgezeit die Verletzten aufzunehmen hatte. Es unterstand dem Stadtkommandanten von Köln. Immer wieder war es schwierig, die notwendigen Einrichtungsgegenstände, Stroh für die Lagerung der Verletzten und Brennholz herbeizuschaffen. Auch gab es immer wieder Engpässe mit der Verpflegung. Zudem waren die hygienischen Verhältnisse äußerst mangelhaft. So brach bereits im März 1793 zum ersten Mal Typhus aus, der zahlreiche Opfer forderte. Damit sich die Seuche nicht weiter ausbreiten konnte, schaffte man die Leichen auf dem schnellsten Weg mit Karren hinab ins Milchborntal und verscharrte sie dort in großen Massengräbern. Ähnlich richteten die Franzosen 1813 ebenfalls im Schloss Bensberg ein Lazarett ein. Auch bei ihnen brach Typhus aus, was wiederum zu vielen Toten führte, die man ebenso im Milchborntal in der Nähe der kaiserlichen Gräber beisetzte. Mit dem Kaiserlichen Kirchhof und dem Französischen Kirchhof errichtete man den toten Soldaten Gedenkstätten im Milchborntal.[3]
Militärische Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1840 bis 1918 diente das Schloss als preußische Kadettenanstalt.[2][4] Nach dem Ersten Weltkrieg richtete man eine Kaserne für Besatzungstruppen ein. Anschließend hatte das inzwischen stark renovierungsbedürftige Schloss ab 1922 keine adäquate Verwendung. Teile des riesigen Gebäudes wurden lange Zeit durch die Gemeindeverwaltung Bensberg und die Evangelische Kirche genutzt. Sodann waren hier zeitweise bis zu 41 obdachlose Familien untergebracht. Um 1924 gab es Überlegungen, das Schloss für 99 Jahre an die Jesuiten zu verpachten.[5] Von 1935 bis 1945 richteten die Nationalsozialisten eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt (offizielle Abkürzung: NPEA, im Volksmund auch NAPOLA genannt) dort ein.[6] Zu dieser Zeit waren auch ausländische Arbeitskräfte im Schloss tätig und untergebracht. Zudem war infolge eines Brandes 1943 am Schloss Bensberg ein Arbeitslager des KZ Buchenwald angesiedelt. In diesem KZ-Außenkommando Bensberg waren zeitweise bis zu 40 Häftlinge hauptsächlich aus Polen und der Sowjetunion zur Arbeit für die NPEA und die später im Schloss untergebrachten militärischen Dienststellen gezwungen. Am 22. März wurden zwei „Ostarbeiter“ im Park des Schlosses erschossen.[7] Nach 1945 wurde es zunächst von amerikanischen, englischen und ab 1946 von belgischen Besatzungstruppen genutzt. In der Zeit von 1965 bis 1997 diente es als Sitz des belgischen Gymnasiums Koninklijk Atheneum Bensberg.[8]
Hotelbetrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1997 wurde das Gebäude zum Grand Hotel umgebaut. Eigentümer ist die Generali Deutschland Lebensversicherung AG, Betreiber die Gruppe Althoff Hotels. Es hat 84 Zimmer sowie 36 Suiten und drei Restaurants, darunter das zwei-Sterne-Restaurant Vendôme unter der Leitung von Joachim Wissler.[9]
Denkmalschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schloss Bensberg wurde am 30. Juni 1988 als Nr. 136 in der Denkmalliste von Bergisch Gladbach eingetragen.
Kunstschätze des Schlosses
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Jagdszenen von Jan Weenix befinden sich heute in der Alten Pinakothek in München. Seidentapeten und weitere Gemälde befinden sich heute im Schloss Augustusburg in Brühl.
Die Bibliothek umfasst auf 55 m² (4,55 m × 5,60 m) eine Sammlung mit ca. 5.000 antiquarischen Büchern.[10] Bemerkenswert ist überdies der Zanetti-Saal mit dem Deckenfresko 'Sturz der Titanen' von Domenico Zanetti.[11]
Wanderwege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rundwanderweg „Bensberger Schloss“ (Bergischer Streifzug Nr. 13) hat das Bensberger Schloss als Start- und Endpunkt.[12] Der Premium-Wanderweg von 9,3 km Länge erhielt Fördergelder von EU und NRW.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- August Gertner: Bensberg und sein Kadettenhaus. Kogler, Siegen 1862, Digitalisat.
- Werner Dobisch: Das Neue Schloß zu Bensberg (= Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz. Jg. 31, ZDB-ID 2061727). Schwann, Düsseldorf 1938.
- Godehard Hoffmann: Schloß Bensberg und sein Schicksal – Preußisches Kadettenhaus und Nationalpolitische Erziehungsanstalt – in: Rheinische Heimatpflege – 33. Jahrgang – 1/96, S. 9 ff
- Barbara Precht-von Taboritzki: Das neue Schloß Bensberg in Bergisch Gladbach. Köln 1996. ISBN 3-88094-802-X (Rheinische Kunststätten Heft 418), hrsg. v. Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V.
- Schloss Bensberg e.V.: Geister, Goethe und Soldaten. Geschichten & Gedichte um Schloss Bensberg. informa Verlag, Bensberg 2000.
- Herbert Stahl: Die Grube Jungfrau und das Schloss Bensberg, in: Rheinisch-Bergischer Kalender 2005, 75. Jahrgang, Heider Verlag Bergisch Gladbach o. J., S, 213 ff.
- Herbert Stahl: Nationalpolitische Erziehungsanstalt im Schloss Bensberg, Zur Geschichte des Schlosses als schulische Einrichtung in: Rheinisch-Bergischer Kalender 2013, 83. Jahrgang, Heider Verlag Bergisch Gladbach o. J., S, 91 ff.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grandhotel Schloss Bensberg
- Wird Schloss Bensberg Welterbe? (2014, Webarchiv)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Abschnitt Geschichte in der Hotelbeschreibung, abgerufen am 8. März 2023
- ↑ a b August Gärtner: Bensberg und sein Kadettenhaus, Siegen 1862
- ↑ Anton Jux: Das K.K. Hauptarmeespital in Bensberg und der Kaiserliche Kirchhof (= Bergische Heimatführer. Sonderreihe. Bd. 1, ZDB-ID 1223641-x). Martini & Grüttefien, Wuppertal-Elberfeld 1955.
- ↑ Preußen in Bensberg – Vom Kadettenhaus direkt in den Krieg, Bergische Landeszeitung vom 19. April 2015 abgerufen am 1. September 2016
- ↑ Sächsische Volkszeitung. 19. Oktober 1924, abgerufen am 18. April 2024.
- ↑ Herbert Stahl: Nationalpolitische Erziehungsanstalt im Schloss Bensberg, Zur Geschichte des Schlosses als schulische Einrichtung. In: Rheinisch-Bergischer Kalender. 2013, S. 91–96.
- ↑ Johann Paul: Vom Volksrat zum Volkssturm. Bergisch Gladbach von 1918-1945. Bergisch Gladbach 1988, S. 170 f.
- ↑ Koninklijk Atheneum Bensberg ( vom 21. Dezember 2016 im Internet Archive)
- ↑ Die Geschichte von Schloss Bensberg. In: Elvata. Abgerufen am 21. Dezember 2021 (deutsch).
- ↑ Räumlichkeiten. Abgerufen am 27. Januar 2024.
- ↑ Geführte Wanderung: Zum Geburtstag des Bensberger Schlosswegs ging es hinter die Kulissen. 24. Juli 2023, abgerufen am 1. März 2024.
- ↑ Bensberger Schlossweg. 23. Oktober 2012, archiviert vom ; abgerufen am 1. März 2024.
Koordinaten: 50° 58′ 1″ N, 7° 9′ 44″ O
- Schloss im Rheinisch-Bergischen Kreis
- Jagdschloss in Nordrhein-Westfalen
- Betriebsstätte eines Beherbergungsbetriebes
- Barockbauwerk in Nordrhein-Westfalen
- Baudenkmal in Bergisch Gladbach
- Bauwerk in Bergisch Gladbach
- Hotel in Nordrhein-Westfalen
- Nationalpolitische Erziehungsanstalt
- Erbaut in den 1710er Jahren
- Unternehmen (Bergisch Gladbach)
- Restaurant (Michelin)
- Schloss in Europa