„Mohammed Assaf“ – Versionsunterschied

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'''Mohammed Assaf''' (* [[10. September]] [[1989]] in [[Misrata]], [[Libyen]]<ref>[http://www.news.nom.co/arab-dol-winner-mohammed-assaf-returns-news/ ''Arab Idol winner Mohammed Assaf returns to the Gaza Strip''] www.news.nom.co; abgerufen am 26. Juni 2013</ref>) ist ein [[Palästinensische Autonomiegebiete|palästinensischer]] [[Journalismus]]-[[Student]] und Gewinner der zweiten Staffel des [[Castingshow|Castingwettbewerbs]] ''[[Arab Idol]]'', die am 22. Juni 2013 ihr Finale hatte. Er wuchs im [[Gaza-Streifen]] auf.
'''Mohammed Assaf''' (* [[10. September]] [[1989]] in [[Misrata]], [[Libyen]]<ref>[http://www.news.nom.co/arab-dol-winner-mohammed-assaf-returns-news/ ''Arab Idol winner Mohammed Assaf returns to the Gaza Strip'']{{Toter Link |url=http://www.news.nom.co/arab-dol-winner-mohammed-assaf-returns-news/ |date=2019-05 |archivebot=2019-05-02 03:39:35 InternetArchiveBot}} www.news.nom.co; abgerufen am 26. Juni 2013</ref>) ist ein [[Palästinensische Autonomiegebiete|palästinensischer]] [[Journalismus]]-[[Student]] und Gewinner der zweiten Staffel des [[Castingshow|Castingwettbewerbs]] ''[[Arab Idol]]'', die am 22. Juni 2013 ihr Finale hatte. Er wuchs im [[Gazastreifen]] auf.


== Leben und Karriere ==
Assafs Großeltern stammen aus dem Süden [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]]s und flüchteten 1948 anlässlich des [[Israelischer Unabhängigkeitskrieg|israelischen Unabhängigkeitskrieges]] aus ihrer Heimat. Sein Vater arbeitete im libyschen [[Misrata]] als [[Buchhalter]],<ref name="N24">[http://www.n24.de/n24/Wissen/Kultur-Gesellschaft/d/2880802/ein-superstar-fuer-gaza.html ''Ein Superstar für Gaza''], [[N24]] online, 22. Mai 2013.</ref> dort wurde Assaf geboren. Als er vier Jahre alt war, zog die Familie nach [[Chan Junis]] in ein [[Flüchtlingslager]] um. Im Alter von sechs Jahren begann er, in einem [[Chor (Musik)|Chor]] zu singen. Später verdiente er sein Geld als Hochzeitssänger.
Assafs Großeltern stammen aus dem Süden [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästinas]] und flüchteten 1948 anlässlich des [[Palästinakrieg|israelischen Unabhängigkeitskrieges]] aus ihrer Heimat. Sein Vater arbeitete im libyschen [[Misrata]] als [[Buchhalter]],<ref name="N24">[http://www.n24.de/n24/Wissen/Kultur-Gesellschaft/d/2880802/ein-superstar-fuer-gaza.html ''Ein Superstar für Gaza''], [[N24]] online, 22. Mai 2013.</ref> dort wurde Assaf geboren. Als er vier Jahre alt war, zog die Familie nach [[Chan Junis]] in ein [[Flüchtlingslager]] um. Im Alter von sechs Jahren begann er, in einem [[Chor (Musik)|Chor]] zu singen. Später verdiente er sein Geld als Hochzeitssänger.


Um zum Casting in [[Ägypten]] zu kommen, musste er mit von der [[Hamas]] erbetteltem Geld ägyptische Grenzbeamte bestechen. Das Hotel in [[Kairo]], in dem die Veranstaltung stattfand, war bereits geschlossen, so dass er über einen Zaun kletterte, um hineinzukommen. Alle Startnummern waren bereits vergeben worden, doch ein Bekannter aus [[Saudi-Arabien]] trat ihm seine Teilnahme ab, „weil er schöner singen würde“.
Um zum Casting in [[Ägypten]] zu kommen, musste er mit von der [[Hamas]] erbetteltem Geld ägyptische Grenzbeamte bestechen. Das Hotel in [[Kairo]], in dem die Veranstaltung stattfand, war bereits geschlossen, so dass er über einen Zaun kletterte, um hineinzukommen. Alle Startnummern waren bereits vergeben worden, doch ein Bekannter aus [[Saudi-Arabien]] trat ihm seine Teilnahme ab, „weil er schöner singen würde“.
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Im Finale setzte er sich unter anderem gegen einen Kandidaten aus [[Ägypten]], das die zwanzigfache Einwohnerzahl der [[Palästinensische Autonomiegebiete|Palästinensischen Autonomiegebiete]] aufweist, durch. Für die Abstimmung, die per [[SMS]] stattfand, senkten die palästinensischen Telefongesellschaften die Tarife und Präsident [[Mahmud Abbas]] rief die [[Auslandsvertretung|Vertretungen im Ausland]] auf, die [[Palästinenser]] in der [[Diaspora]] zur Stimmabgabe zu bewegen. Bei seiner triumphalen Rückkehr in den Gaza-Streifen<ref>[http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-23045880 ''Gaza welcomes Arab Idol winner Mohammed Assaf''], [[BBC]] News Middle East, 25. Juni 2013.</ref> sandte auch die Hamas, die westliche Fernsehshows und nichtislamische Songs missbilligt und Assafs Teilnahme an dem Wettbewerb anfänglich verurteilt und eine Facebook-Kampagne gegen ihn gestartet hatte,<ref name="N24" /> einen offiziellen Vertreter des Kulturministeriums zum Empfang an die Grenze.<ref>[http://www.haaretz.com/news/middle-east/palestinian-arab-idol-winner-receives-hero-s-welcome-in-gaza-1.531976 ''Palestinian Arab Idol winner receives hero's welcome in Gaza''], [[Haaretz]] ([[Reuters]]), 25. Juni 2013.</ref> Zu seinem ersten Auftritt im [[Westjordanland]], einem Gratiskonzert in [[Ramallah]], kamen 40.000 Menschen.<ref>Monika Bolliger: [http://www.nzz.ch/aktuell/panorama/die-einigende-stimme-aus-gaza-1.18109752 ''Der neue arabische Superstar''], [[NZZ]] online vom 3. Juli 2013, abgerufen am 4. Juli 2013.</ref>
Im Finale setzte er sich unter anderem gegen einen Kandidaten aus [[Ägypten]], das die zwanzigfache Einwohnerzahl der [[Palästinensische Autonomiegebiete|Palästinensischen Autonomiegebiete]] aufweist, durch. Für die Abstimmung, die per [[SMS]] stattfand, senkten die palästinensischen Telefongesellschaften die Tarife und Präsident [[Mahmud Abbas]] rief die [[Auslandsvertretung|Vertretungen im Ausland]] auf, die [[Palästinenser]] in der [[Diaspora]] zur Stimmabgabe zu bewegen. Bei seiner triumphalen Rückkehr in den Gaza-Streifen<ref>[http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-23045880 ''Gaza welcomes Arab Idol winner Mohammed Assaf''], [[BBC]] News Middle East, 25. Juni 2013.</ref> sandte auch die Hamas, die westliche Fernsehshows und nichtislamische Songs missbilligt und Assafs Teilnahme an dem Wettbewerb anfänglich verurteilt und eine Facebook-Kampagne gegen ihn gestartet hatte,<ref name="N24" /> einen offiziellen Vertreter des Kulturministeriums zum Empfang an die Grenze.<ref>[http://www.haaretz.com/news/middle-east/palestinian-arab-idol-winner-receives-hero-s-welcome-in-gaza-1.531976 ''Palestinian Arab Idol winner receives hero's welcome in Gaza''], [[Haaretz]] ([[Reuters]]), 25. Juni 2013.</ref> Zu seinem ersten Auftritt im [[Westjordanland]], einem Gratiskonzert in [[Ramallah]], kamen 40.000 Menschen.<ref>Monika Bolliger: [http://www.nzz.ch/aktuell/panorama/die-einigende-stimme-aus-gaza-1.18109752 ''Der neue arabische Superstar''], [[NZZ]] online vom 3. Juli 2013, abgerufen am 4. Juli 2013.</ref>


Unmittelbar nach seinem Erfolg bei ''Arab Idol'' ernannte das [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten]] Assaf zum „regionalen Jugendbotschafter für palästinensische Flüchtlinge“.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.unrwa.org/etemplate.php?id=1797 |titel=„Arab Idol“ Winner Mohammad Assaf named UNRWA Regional Youth Ambassador for Palestine Refugees |autor= |datum=22. Juni 2013 |zugriff=26. Juni 2013 }}</ref>
Unmittelbar nach seinem Erfolg bei ''Arab Idol'' ernannte das [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten]] Assaf zum „regionalen Jugendbotschafter für palästinensische Flüchtlinge“.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.unrwa.org/etemplate.php?id=1797 |titel=„Arab Idol“ Winner Mohammad Assaf named UNRWA Regional Youth Ambassador for Palestine Refugees |datum=2013-06-22 |abruf=2013-06-26}}</ref>


== Film ==
== Film ==
Der niederländisch-israelischer Regisseur [[Hany Abu-Assad]] verfilmte das Leben Mohammed Assaf in seinen 2015 veröffentlichten Film, ''"The Idol"'' der Anfang Dezember 2016 unter dem Titel ''"Ein Lied für Nour"'' auch in deutschen Kinos anlief.
Der Regisseur [[Hany Abu-Assad]] verfilmte das Leben von Mohammed Assaf in seinem 2015 veröffentlichten Film ''The Idol'', der Anfang Dezember 2016 unter dem Titel ''[[Ein Lied für Nour]]'' auch in den deutschen Kinos anlief.

== Diskografie ==
=== Alben ===
* 2014: ''Assaf / عساف''
* 2017: ''Ma Wahshnak / ما وحشناك''

=== EPs ===
* 2021: ''Tales About Palestine / قصص من فلسطين''

=== Singles (Auswahl) ===
* 2013: ''Alyi El Kofiya''
* 2014: ''La Wayn Brouh''
* 2014: ''Ya Halali Ya Mali''
* 2015: ''Ana Dami Falastini''
* 2017: ''Allouma Allouma''
* 2017: ''Rani'' (mit [[Faudel]])
* 2017: ''Baddek Enaya'' (mit [[Gente de Zona]])
* 2018: ''Roll with It'' (mit [[Massari (Sänger)|Massari]])
* 2018: ''Makanak Khaly''
* 2019: ''Besaraha''
* 2020: ''Dalaa Dalouna''
* 2021: ''Mraytak''
* 2021: ''Jinalek Ya Falsteen''


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* {{IMDb|nm5733355}}
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* [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/mohammed-assaf-gewinnt-arab-idol-a-907396.html "Arab Idol": Palästinensischer Flüchtling gewinnt Talentshow], [[Spiegel Online]] vom 23. Juni 2013
* [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/mohammed-assaf-gewinnt-arab-idol-a-907396.html "Arab Idol": Palästinensischer Flüchtling gewinnt Talentshow], [[Spiegel Online]] vom 23. Juni 2013
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Aktuelle Version vom 11. Juli 2024, 19:03 Uhr

Mohammed Assaf 2014

Mohammed Assaf (* 10. September 1989 in Misrata, Libyen[1]) ist ein palästinensischer Journalismus-Student und Gewinner der zweiten Staffel des Castingwettbewerbs Arab Idol, die am 22. Juni 2013 ihr Finale hatte. Er wuchs im Gazastreifen auf.

Leben und Karriere

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Assafs Großeltern stammen aus dem Süden Palästinas und flüchteten 1948 anlässlich des israelischen Unabhängigkeitskrieges aus ihrer Heimat. Sein Vater arbeitete im libyschen Misrata als Buchhalter,[2] dort wurde Assaf geboren. Als er vier Jahre alt war, zog die Familie nach Chan Junis in ein Flüchtlingslager um. Im Alter von sechs Jahren begann er, in einem Chor zu singen. Später verdiente er sein Geld als Hochzeitssänger.

Um zum Casting in Ägypten zu kommen, musste er mit von der Hamas erbetteltem Geld ägyptische Grenzbeamte bestechen. Das Hotel in Kairo, in dem die Veranstaltung stattfand, war bereits geschlossen, so dass er über einen Zaun kletterte, um hineinzukommen. Alle Startnummern waren bereits vergeben worden, doch ein Bekannter aus Saudi-Arabien trat ihm seine Teilnahme ab, „weil er schöner singen würde“.

Im Finale setzte er sich unter anderem gegen einen Kandidaten aus Ägypten, das die zwanzigfache Einwohnerzahl der Palästinensischen Autonomiegebiete aufweist, durch. Für die Abstimmung, die per SMS stattfand, senkten die palästinensischen Telefongesellschaften die Tarife und Präsident Mahmud Abbas rief die Vertretungen im Ausland auf, die Palästinenser in der Diaspora zur Stimmabgabe zu bewegen. Bei seiner triumphalen Rückkehr in den Gaza-Streifen[3] sandte auch die Hamas, die westliche Fernsehshows und nichtislamische Songs missbilligt und Assafs Teilnahme an dem Wettbewerb anfänglich verurteilt und eine Facebook-Kampagne gegen ihn gestartet hatte,[2] einen offiziellen Vertreter des Kulturministeriums zum Empfang an die Grenze.[4] Zu seinem ersten Auftritt im Westjordanland, einem Gratiskonzert in Ramallah, kamen 40.000 Menschen.[5]

Unmittelbar nach seinem Erfolg bei Arab Idol ernannte das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten Assaf zum „regionalen Jugendbotschafter für palästinensische Flüchtlinge“.[6]

Film

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Der Regisseur Hany Abu-Assad verfilmte das Leben von Mohammed Assaf in seinem 2015 veröffentlichten Film The Idol, der Anfang Dezember 2016 unter dem Titel Ein Lied für Nour auch in den deutschen Kinos anlief.

Diskografie

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Alben

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  • 2014: Assaf / عساف
  • 2017: Ma Wahshnak / ما وحشناك

EPs

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  • 2021: Tales About Palestine / قصص من فلسطين

Singles (Auswahl)

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  • 2013: Alyi El Kofiya
  • 2014: La Wayn Brouh
  • 2014: Ya Halali Ya Mali
  • 2015: Ana Dami Falastini
  • 2017: Allouma Allouma
  • 2017: Rani (mit Faudel)
  • 2017: Baddek Enaya (mit Gente de Zona)
  • 2018: Roll with It (mit Massari)
  • 2018: Makanak Khaly
  • 2019: Besaraha
  • 2020: Dalaa Dalouna
  • 2021: Mraytak
  • 2021: Jinalek Ya Falsteen
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Commons: Mohammed Assaf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. ↑ Arab Idol winner Mohammed Assaf returns to the Gaza Strip@1@2Vorlage:Toter Link/www.news.nom.co (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. www.news.nom.co; abgerufen am 26. Juni 2013
  2. ↑ a b Ein Superstar für Gaza, N24 online, 22. Mai 2013.
  3. ↑ Gaza welcomes Arab Idol winner Mohammed Assaf, BBC News Middle East, 25. Juni 2013.
  4. ↑ Palestinian Arab Idol winner receives hero's welcome in Gaza, Haaretz (Reuters), 25. Juni 2013.
  5. ↑ Monika Bolliger: Der neue arabische Superstar, NZZ online vom 3. Juli 2013, abgerufen am 4. Juli 2013.
  6. ↑ „Arab Idol“ Winner Mohammad Assaf named UNRWA Regional Youth Ambassador for Palestine Refugees. 22. Juni 2013, abgerufen am 26. Juni 2013.
Personendaten
NAME Assaf, Mohammed
KURZBESCHREIBUNG palästinensischer Journalismus-Student und Gewinner der zweiten Staffel von Arab Idol
GEBURTSDATUM 10. September 1989
GEBURTSORT Misrata
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