„Emmerberg (Herrschaft)“ – Versionsunterschied

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Emmerberger 1182 bis 1433: Landsee passt hier nicht + neuer Satz https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11443142?page=122,123&q=%22Bertholdus++dapifer+de+Emmerbergk%22
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Wulfing von [[Prosset]] (Wulfingus de Brozzat), erwähnt ab den dreißiger Jahren des 12. Jahrhunderts, ist der erste namentlich bekannte Landadelige in der Gegend der ''Neuen Welt''. Er war ein Gefolgsmann des steirischen Markgrafen [[Ottokar III. (Steiermark)|Otakar III.]]<ref>{{Literatur |Autor=[[Heinz Dopsch]] mit [[Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] und [[Maximilian Weltin]] |Hrsg= [[Herwig Wolfram]] |Titel=1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter |Sammelwerk=Österreichische Geschichte |Band=3 |Verlag=Ueberreuter |Ort=Wien |Datum=1999 |ISBN=3-8000-3525-1 |Seiten=290 |Sprache=de |Umfang=620}}</ref> Otakar trachtete danach, eine „Entfremdung“ des [[Grafschaft Pitten|Pittner Gebiets]] von der Steiermark zu verhindern. Zu diesem Zweck errichtete er an seiner nördlichen Landesgrenze entlang der Piesting einen „Sperrgürtel“ zwischen dem [[Babenberger|babenbergischen]] Österreich und dem von den [[Grafschaft Formbach|Formbachern]] dominierten Pittner Kernland um [[Pitten]] und [[Neunkirchen (Niederösterreich)|Neunkirchen]]. Dazu forcierte er den Bau von Festungsanlagen durch von ihm eingesetzte [[Ministeriale]]n, zum einen Dienstmannen aus seinem angestammten Herrschaftsgebiet im [[Traungau]] im [[Steirisches Ennstal|Ennstal]], zum anderen kooperationsbereiten ortsansässigen Adeligen. Wulfing war ein solcher und stammte vom „castrum Prozath“. Wulfing nannte sich nach dem „castrum Prozath“ als auch nach der [[Pfarrkirche Maiersdorf|Burg Stein]] in Maiersdorf.<ref>{{Literatur |Autor=[[Heinz Dopsch]] mit [[Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] und [[Maximilian Weltin]] |Hrsg= [[Herwig Wolfram]] |Titel=1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter |Sammelwerk=Österreichische Geschichte |Band=3 |Verlag=Ueberreuter |Ort=Wien |Datum=1999 |ISBN=3-8000-3525-1 |Seiten=284 |Sprache=de |Umfang=620}}</ref> Er errichtete Wulfingstein, später [[Burgruine Dachenstein|Tachenstein]] oder Dachenstein genannt.<ref>{{Literatur |Autor=[[Heinz Dopsch]] mit [[Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] und [[Maximilian Weltin]] |Hrsg= [[Herwig Wolfram]] |Titel=1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter |Sammelwerk=Österreichische Geschichte |Band=3 |Verlag=Ueberreuter |Ort=Wien |Datum=1999 |ISBN=3-8000-3525-1 |Seiten=290 |Sprache=de |Umfang=620}}</ref> Er wurde zum Stammvater der Herren von [[Stubenberg (Adelsgeschlecht)|Stubenberg-Kapfenberg-Hohenwang-Landesehre-Neuburg]]. Die Stubenberg-[[Burg Oberkapfenberg|Kapfenberg]] waren über viele Generationen die reichsten und mächtigsten steirischen Ministerialen. In der älteren Forschung wurde das Castrum eher in der Gegend von [[Weikersdorf am Steinfelde|Weikersdorf]] lokalisiert.<ref>{{Literatur |Autor=[[Joseph von Zahn|Josef von Zahn]] |Titel=Geschichte von Hernstein in Niederösterreich und der damit vereinigten Güter Starhemberg und Emmerberg |Verlag=Holzhausen |Ort=Wien |Datum=1888 |Seiten=111 |Sprache=de |Online=https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11454249?page=136,137&q=prozath |Abruf=2023-11-11 |Umfang=512 + Anhang}}</ref> Ronald Woldron lokalisiert das Castrum auf dem Gebiet der heutigen Schafflersiedlung in Winzendorf.<ref>Ronald Woldron: ''Prosset.'' In: ''Wehrbauten und Adelssitze in Niederösterreich. Das Viertel unter dem Wienerwald.'' Band 4. Hrsg.: Institut für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten (in Vorbereitung).</ref> Die [[Josephinische Landesaufnahme]] zeigt eine atypisch runde Parzelle, eine Art Insel in der Prosst auf der ''Proseckwiese''. In diese eingeschlossen war eine zweite Parzelle, die das Kernwerk der Burg gewesen sein könnte. Die Lage der Burgstelle passt mit den historischen Angaben gut überein und wurde vermutlich wegen der Lage in der Überschwemmungszone aufgeben. Eine archäologische Bestätigung ist noch ausständig.
Wulfing von [[Prosset]] (Wulfingus de Brozzat), erwähnt ab den dreißiger Jahren des 12. Jahrhunderts, ist der erste namentlich bekannte Landadelige in der Gegend der ''Neuen Welt''. Er war ein Gefolgsmann des steirischen Markgrafen [[Ottokar III. (Steiermark)|Otakar III.]]<ref>{{Literatur |Autor=[[Heinz Dopsch]] mit [[Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] und [[Maximilian Weltin]] |Hrsg= [[Herwig Wolfram]] |Titel=1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter |Sammelwerk=Österreichische Geschichte |Band=3 |Verlag=Ueberreuter |Ort=Wien |Datum=1999 |ISBN=3-8000-3525-1 |Seiten=290 |Sprache=de |Umfang=620}}</ref> Otakar trachtete danach, eine „Entfremdung“ des [[Grafschaft Pitten|Pittner Gebiets]] von der Steiermark zu verhindern. Zu diesem Zweck errichtete er an seiner nördlichen Landesgrenze entlang der Piesting einen „Sperrgürtel“ zwischen dem [[Babenberger|babenbergischen]] Österreich und dem von den [[Grafschaft Formbach|Formbachern]] dominierten Pittner Kernland um [[Pitten]] und [[Neunkirchen (Niederösterreich)|Neunkirchen]]. Dazu forcierte er den Bau von Festungsanlagen durch von ihm eingesetzte [[Ministeriale]]n, zum einen Dienstmannen aus seinem angestammten Herrschaftsgebiet im [[Traungau]] im [[Steirisches Ennstal|Ennstal]], zum anderen kooperationsbereiten ortsansässigen Adeligen. Wulfing war ein solcher und stammte vom „castrum Prozath“. Wulfing nannte sich nach dem „castrum Prozath“ als auch nach der [[Pfarrkirche Maiersdorf|Burg Stein]] in Maiersdorf.<ref>{{Literatur |Autor=[[Heinz Dopsch]] mit [[Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] und [[Maximilian Weltin]] |Hrsg= [[Herwig Wolfram]] |Titel=1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter |Sammelwerk=Österreichische Geschichte |Band=3 |Verlag=Ueberreuter |Ort=Wien |Datum=1999 |ISBN=3-8000-3525-1 |Seiten=284 |Sprache=de |Umfang=620}}</ref> Er errichtete Wulfingstein, später [[Burgruine Dachenstein|Tachenstein]] oder Dachenstein genannt.<ref>{{Literatur |Autor=[[Heinz Dopsch]] mit [[Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] und [[Maximilian Weltin]] |Hrsg= [[Herwig Wolfram]] |Titel=1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter |Sammelwerk=Österreichische Geschichte |Band=3 |Verlag=Ueberreuter |Ort=Wien |Datum=1999 |ISBN=3-8000-3525-1 |Seiten=290 |Sprache=de |Umfang=620}}</ref> Er wurde zum Stammvater der Herren von [[Stubenberg (Adelsgeschlecht)|Stubenberg-Kapfenberg-Hohenwang-Landesehre-Neuburg]]. Die Stubenberg-[[Burg Oberkapfenberg|Kapfenberg]] waren über viele Generationen die reichsten und mächtigsten steirischen Ministerialen. In der älteren Forschung wurde das Castrum eher in der Gegend von [[Weikersdorf am Steinfelde|Weikersdorf]] lokalisiert.<ref>{{Literatur |Autor=[[Joseph von Zahn|Josef von Zahn]] |Titel=Geschichte von Hernstein in Niederösterreich und der damit vereinigten Güter Starhemberg und Emmerberg |Verlag=Holzhausen |Ort=Wien |Datum=1888 |Seiten=111 |Sprache=de |Online=https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11454249?page=136,137&q=prozath |Abruf=2023-11-11 |Umfang=512 + Anhang}}</ref> Ronald Woldron lokalisiert das Castrum auf dem Gebiet der heutigen Schafflersiedlung in Winzendorf.<ref>Ronald Woldron: ''Prosset.'' In: ''Wehrbauten und Adelssitze in Niederösterreich. Das Viertel unter dem Wienerwald.'' Band 4. Hrsg.: Institut für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten (in Vorbereitung).</ref> Die [[Josephinische Landesaufnahme]] zeigt eine atypisch runde Parzelle, eine Art Insel in der Prosst auf der ''Proseckwiese''. In diese eingeschlossen war eine zweite Parzelle, die das Kernwerk der Burg gewesen sein könnte. Die Lage der Burgstelle passt mit den historischen Angaben gut überein und wurde vermutlich wegen der Lage in der Überschwemmungszone aufgeben. Eine archäologische Bestätigung ist noch ausständig.


=== Emmerberger 1182 bis 1433 ===
In der Mitte des 12. Jahrhunderts wird During von Prosset (Durinc de Brozzat) als Ministeriale von Otakar III. genannt. In welchem Verhältnis er zu Wulfing stand, ist nicht bekannt. During gilt als Stammherr der Herren von Emmerberg und Starhemberg. Wulfings ältester Sohn Gottschalk von Prosset (Gotscalcus Schirling) wurde ganz im Osten des Pittner Gebiets, auf der [[Burgruine Landsee|Burg Landsee]] im heutigen Burgenland positioniert, nach innen gegen die Pittner, nach außen gegen die Ungarn positioniert.<ref>{{Literatur |Autor=[[Heinz Dopsch]] mit [[Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] und [[Maximilian Weltin]] |Hrsg= [[Herwig Wolfram]] |Titel=1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter |Sammelwerk=Österreichische Geschichte |Band=3 |Verlag=Ueberreuter |Ort=Wien |Datum=1999 |ISBN=3-8000-3525-1 |Seiten=290 |Sprache=de |Umfang=620}}</ref> Er nannte sich seit 1553 „von Landesehre“, eine andere Bezeichnung für die Feste Landsee.
In der Mitte des 12. Jahrhunderts wird During von Prosset (Durinc de Brozzat) als Ministeriale von Otakar III. genannt. In welchem Verhältnis er zu Wulfing stand, ist nicht bekannt. 1182 erscheint wieder ein „Durinch de emberberc“ bei Ottokar als Zeuge.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Anton Schmidt |Titel=Ottokar Herzog von Steyer ertheilt dem Kloster Sekkau die Bewilligung auf Salz und alle andere Metalle graben zu dürfen. Am 29. November 1182 |Sammelwerk=Chronologisch-systematische Sammlung der Berggesetze der österreichischen Monarchie. 1 |Ort=Wien |Datum=1839 |Seiten=544 |Sprache=de |Online=[https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10293340?page=26,27&q=Emberberc digitale-sammlungen.de] [[Münchener Digitalisierungszentrum|Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)]] |Abruf=2024-01-07 |Umfang=544 |Seiten=1-3}}</ref> During gilt als Stammherr der Herren von Emmerberg und Starhemberg. Wulfings ältester Sohn Gottschalk von Prosset (Gotscalcus Schirling) wurde ganz im Osten des Pittner Gebiets, auf der [[Burgruine Landsee|Burg Landsee]] im heutigen Burgenland positioniert, nach innen gegen die Pittner, nach außen gegen die Ungarn positioniert.<ref>{{Literatur |Autor=[[Heinz Dopsch]] mit [[Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] und [[Maximilian Weltin]] |Hrsg= [[Herwig Wolfram]] |Titel=1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter |Sammelwerk=Österreichische Geschichte |Band=3 |Verlag=Ueberreuter |Ort=Wien |Datum=1999 |ISBN=3-8000-3525-1 |Seiten=290 |Sprache=de |Umfang=620}}</ref> 1212 ist „Pertoldus de Embirberch“ bei [[Leopold VI. (Österreich)|Leopold VI.]] Zeuge für die Vergabe des Stadtrechts von [[Enns#Frühgeschichte und Entwicklung der Stadt|Enns]] und in der Schreibweise „Bertholdus dapifer de Emmerbergk“ einen Vergleich in [[Passau]]. „Dapifer“ meint das Amt das [[Truchsess (Hofamt)|Truchsess]], als oberster Aufseher über die fürstliche Tafel.<ref>{{Literatur |Autor=Andreas von Meiller |Titel=Regesten zur Geschichte der Markgrafen und Herzoge Oesterreichs aus dem Hause Babenberg |Sammelwerk= |Ort=Wien |Datum=1850 |Seiten=384 |Sprache=de |Online=[https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11443142?page=122,123&q=%22Bertholdus++dapifer+de+Emmerbergk%22 digitale-sammlungen.de] [[Münchener Digitalisierungszentrum|Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)]] |Abruf=2024-01-07 |Umfang=384 |Seiten=109}}</ref>


=== Wolfenreut 1433 bis 1579 ===
=== Wolfenreut 1433 bis 1579 ===
1433 ist Albrecht der Wolfenreuter als Inhaber von Emmerberg genannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Zajic |url=https://hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/teil1/noe-3-obj45.xml |titel=Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3. Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems. St. Michael, Fk. Hl. Michael. |titelerg=Kat. Nr. 45. 72. Band, Wiener Reihe 3. Band |werk=[[Die Deutschen Inschriften]] |hrsg=Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press |datum=2024-12-29 |sprache=de |abruf=2024-12-29}}</ref> Er war 1420 bis 1433 niederösterreichischer Landunter[[marschall]] und 1429/32 Salzburger Hofmeister in (Hof-)[[Arnsdorf (Herrschaft)|Arnsdorf]]. Die Familie hatte die Herrschaft fast 120 Jahre inne. Ein Jörg Wolfenreuter verkaufte 1455 Bernhard dem Dachensteiner das Dorf Gerestorf ([[Gerasdorf am Steinfeld]]).<ref>{{Literatur |Autor=Franz Schnürer |Hrsg=[[Moritz Alois Becker]] |Titel=Hernstein in Niederösterreich, sein Gutsgebiet und das Land im weiteren Umkreise |TitelErg=Mit Unterstützung seiner kaiserlichen Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Leopold. |Ort=Wien |Datum=1889 |Seiten=421 |Sprache=de |Online=https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11556574?q=%22J%C3%B6rg+Wolfenreuter%22&page=432,433}}</ref> 1503 bis 1513 hatte Wilhelm Wolfenreuter die [[Stixenstein (Herrschaft)|Herrschaft Stixenstein]] vom Kaiser pfandweise inne.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Schnürer |Hrsg=[[Moritz Alois Becker]] |Titel=Hernstein in Niederösterreich, sein Gutsgebiet und das Land im weiteren Umkreise |TitelErg=Mit Unterstützung seiner kaiserlichen Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Leopold. |Ort=Wien |Datum=1889 |Seiten=490 |Sprache=de |Online=https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11454248?page=394,395&q=Wolfenreuter}}</ref> 1524 kam Emerberg an Ritter Georg von Wolfenreut, [[Pfleger (Verwalter)|Pfleger]] der Herrschaft Neustadt.<ref>{{Literatur |Autor=Maximilian Fischer / Johann von Frast |Titel=Topographie des Erzherzogthums Oesterreich. Bd. 12, Das Decanat Wiener-Neustadt |Sammelwerk=Topographie des Erzherzogthums Oesterreich; oder Darstellung der Entstehung der Städte, Märkte, Dörfer und ihrer Schicksale; dann der Ruinen, Schlösser und Edelsitze, und der noch möglichen Reihenfolge ihrer Besitzer |Ort=Wien |Jahr=1831 |Online=https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10011598?page=156,157&q=%22Georg+von+Wolfenreut%22+ |Sprache=de |Seiten=259}}</ref> Der letzte männliche Wolfenreuter auf Emmerberg, Georg von Wolfenreith, starb am 24. April 1549. Er uns seine Gemahlin sind im Mittelschiff der Pfarrkirche zu Wr. Neustadt begraben. Eine rote Marmortafel mit Wappen und Inschrift zeigt ihn und seine Gemahlin.<ref>{{Internetquelle |autor=Josef Schmutzer |url=https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/30/Josef_Schmutzer_1957_Winzendorf_und_Emmerberg_Heimatkunde_Version_1.0_220316.pdf |titel=Winzendorf und Emmerberg. Heimatkunde |datum=1957 |seiten=66 |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-12-29}}</ref>
1433 ist Albrecht der Wolfenreuter als Inhaber von Emmerberg genannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Zajic |url=https://hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/teil1/noe-3-obj45.xml |titel=Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3. Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems. St. Michael, Fk. Hl. Michael. |titelerg=Kat. Nr. 45. 72. Band, Wiener Reihe 3. Band |werk=[[Die Deutschen Inschriften]] |hrsg=Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press |datum=2024-12-29 |sprache=de |abruf=2024-12-29}}</ref> Er war 1420 bis 1433 niederösterreichischer Landunter[[marschall]] und 1429/32 Salzburger Hofmeister in (Hof-)[[Arnsdorf (Herrschaft)|Arnsdorf]]. Die Familie hatte die Herrschaft fast 120 Jahre inne. Ein Jörg Wolfenreuter verkaufte 1455 Bernhard dem Dachensteiner das Dorf Gerestorf ([[Gerasdorf am Steinfeld]]).<ref>{{Literatur |Autor=Franz Schnürer |Hrsg=[[Moritz Alois Becker]] |Titel=Hernstein in Niederösterreich, sein Gutsgebiet und das Land im weiteren Umkreise |TitelErg=Mit Unterstützung seiner kaiserlichen Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Leopold. |Ort=Wien |Datum=1889 |Seiten=421 |Sprache=de |Online=https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11556574?q=%22J%C3%B6rg+Wolfenreuter%22&page=432,433}}</ref> 1503 bis 1513 hatte Wilhelm Wolfenreuter die [[Stixenstein (Herrschaft)|Herrschaft Stixenstein]] vom Kaiser pfandweise inne.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Schnürer |Hrsg=[[Moritz Alois Becker]] |Titel=Hernstein in Niederösterreich, sein Gutsgebiet und das Land im weiteren Umkreise |TitelErg=Mit Unterstützung seiner kaiserlichen Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Leopold. |Ort=Wien |Datum=1889 |Seiten=490 |Sprache=de |Online=https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11454248?page=394,395&q=Wolfenreuter}}</ref> 1524 kam Emerberg an Ritter Georg von Wolfenreut, [[Pfleger (Verwalter)|Pfleger]] der Herrschaft Neustadt.<ref>{{Literatur |Autor=Maximilian Fischer / Johann von Frast |Titel=Topographie des Erzherzogthums Oesterreich. Bd. 12, Das Decanat Wiener-Neustadt |Sammelwerk=Topographie des Erzherzogthums Oesterreich; oder Darstellung der Entstehung der Städte, Märkte, Dörfer und ihrer Schicksale; dann der Ruinen, Schlösser und Edelsitze, und der noch möglichen Reihenfolge ihrer Besitzer |Ort=Wien |Jahr=1831 |Online=https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10011598?page=156,157&q=%22Georg+von+Wolfenreut%22+ |Sprache=de |Seiten=259}}</ref> Der letzte männliche Wolfenreuter auf Emmerberg, Georg von Wolfenreith, starb am 24. April 1549. Er uns seine Gemahlin sind im Mittelschiff der Pfarrkirche zu Wr. Neustadt begraben. Eine rote Marmortafel mit Wappen und Inschrift zeigt ihn und seine Gemahlin.<ref>{{Internetquelle |autor=Josef Schmutzer |url=https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/30/Josef_Schmutzer_1957_Winzendorf_und_Emmerberg_Heimatkunde_Version_1.0_220316.pdf |titel=Winzendorf und Emmerberg. Heimatkunde |datum=1957 |seiten=66 |format=PDF |sprache=de |abruf=2024-12-29}}</ref>
Zuvor hatte er seine Tochter Elisabeth mit Erasmus von [[Scherffenberg|Schärfenberg]] verheiratet, der nun Herr auf Emmerberg wurde. Elisabeth (sie stirbt 1579) vererbte die Burg an ihre zwei Töchter Julia und Sidonie, worauf das Manneslehen als verfallen erklärt wurde. Schärfenberg erwirkte daraufhin von der Landesregierung die sogenannte Viertelsgnade, d.&nbsp;h. den Zuspruch für den vierten Teil des Lehens. Er bekam damit aber anscheinend das gesamte Lehen unter seine Kontrolle, da er es bald danach, laut [[Lehnswesen|Lehensbrief]] vom 11. Februar 1581, an den Freiherren von Teufel um 11.220 fl ([[Gulden]]) veräußerte.
Zuvor hatte er seine Tochter Elisabeth mit Erasmus von [[Scherffenberg|Schärfenberg]] verheiratet, der nun Herr auf Emmerberg wurde. Elisabeth (sie stirbt 1579) vererbte die Burg an ihre zwei Töchter Julia und Sidonie, worauf das Manneslehen als verfallen erklärt wurde. Schärfenberg erwirkte daraufhin von der Landesregierung die sogenannte Viertelsgnade, d.&nbsp;h. den Zuspruch für den vierten Teil des Lehens. Er bekam damit aber anscheinend das gesamte Lehen unter seine Kontrolle, da er es bald danach, laut [[Lehnswesen|Lehensbrief]] vom 11. Februar 1581, an den Freiherren von Teufel um 11.220 fl ([[Gulden]]) veräußerte.
[[Datei:Teufel-St-Wappen Sm.png|mini|links|hochkant=0.6|Das Wappen der Familie Teufel]]
[[Datei:Teufel-St-Wappen Sm.png|mini|links|hochkant=0.6|Wappen der Familie Teufel]]


=== Teufel 1581 bis 1593 ===
=== Teufel 1581 bis 1593 ===
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=== Brassican 1593 bis 1706 ===
=== Brassican 1593 bis 1706 ===
Um 1590 belehnte Kaiser [[Rudolf II. (HRR)]] Johann Alexander von Brassican (†&nbsp;1631) mit der Veste Emmerberg und verlieh ihm das Recht sich und seine Nachkommen danach zu benennen.<ref>{{ANNO|bav|08|00|1859|46|Die St. Michaelskirche in Wien|AUTOR=Karl Lind|ALTSEITE=46|anno-plus=ja}}</ref> Die Brassicani oder von Brassican stammten aus Mitteldeutschland.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Karl Wißgrill / Karl von Odelga |TitelErg=Brassicani von Emerberg |Ort=Wien |Datum=1794 |Sprache=de |Online=[https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10358672?page=396,397&q=emerberg digitale-sammlungen.de] [[Münchener Digitalisierungszentrum|Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)]] |Abruf=2024-01-01 |Umfang=427 |Titel=Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten. 1 |Seiten=371-377}}</ref> Der Familienname ist die [[Latinisierung|latinisierte]] Form von „Koelburger“ oder „Kohlburger“. Die Wiener Kollburggasse im 16. Bezirk ist nach Ambros Brassicani von Kollburg (auch Kölburg) (1589–1669), Besitzer des [[Freihof]]s [[Ottakring (Wiener Bezirksteil)|Ottakring]] benannt.<ref>{{Wien Geschichte Wiki|Kollburggasse|Kollburggasse}}</ref> Wie schon der Vater von Johann Alexander, Johann Philipp Brassicanus, war auch er kaiserlicher Burghauptmann zu [[Wiener Neustadt#DieNeustadt nach 1500|Neustadt]].<ref>{{Literatur |Autor=M. A. Becker |Hrsg=Verein für Landeskunde von Niederösterreich |Titel=Emmerberg. Eine historisch-topographische Studie. |Sammelwerk=Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. 17. |Ort=Wien |Datum=1883 |Sprache=de |Online=[https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11555237?page=266,267&q=%28%22Hanns+Ludwig+Br%C3%A4ssican%22 digitale-sammlungen.de] [[Münchener Digitalisierungszentrum|Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)]] |Abruf=2024-01-01 |Umfang=604 |Seiten=219-259}}</ref> Johann Alexander war der Enkel von Johannes Ludwig Brassicanus (1509–1549),<ref>{{Literatur |Autor=Franz Karl Wißgrill / Karl von Odelga |TitelErg=Brassicani von Emerberg |Titel=Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten. 1 |Ort=Wien |Datum=1794 |Sprache=de |Online=[https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10358672?page=396,397&q=emerberg digitale-sammlungen.de] [[Münchener Digitalisierungszentrum|Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)]] |Abruf=2024-01-01|Umfang=427|Seiten=371-377}}</ref> zweimaliger Rektor der [[Universität Wien]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://geschichte.univie.ac.at/de/personen/funktionaere?title=&functionary=127&page=10 |titel=650 plus - Geschichte der Universität Wien |titelerg=Chronologische Auflistung der FunktionärInnen der Universität Wien |werk= |hrsg=[[Universität Wien]] |datum=2024-01-05 |sprache=de |abruf=2025-01-05}}</ref> und katholisch.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.deutsche-biographie.de/pnd100053912.html |titel=Brassicanus, Johann Ludwig |titelerg=Indexeitrag |werk=[[Deutsche Biographie]] |hrsg= |datum=2024-01-05 |sprache=de |abruf=2025-01-05}}</ref> Vater Philipp Brassicanus und Onkel Ambros (ebenfalls Rektor an der Uni Wien, aber schon evangelisch) waren 1576 in den Ritterstand aufgenommen worden.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Karl Wißgrill / Karl von Odelga |Titel=Brassicani von Emerberg |Titel=Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten. 1 |Ort=Wien |Datum=1794 |Seiten=256-258 |Sprache=de |Online=[https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10358672?page=396,397&q=emerberg digitale-sammlungen.de] [[Münchener Digitalisierungszentrum|Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)]] |Abruf=2024-01-06|Umfang=427|Seiten=371-377}}</ref>
Um 1590 belehnte Kaiser [[Rudolf II. (HRR)]] Johann Alexander von Brassican (†&nbsp;1631) mit der Veste Emmerberg und verlieh ihm das Recht sich und seine Nachkommen danach zu benennen.<ref>{{ANNO|bav|08|00|1859|46|Die St. Michaelskirche in Wien|AUTOR=Karl Lind|ALTSEITE=46|anno-plus=ja}}</ref> Die Brassicani oder von Brassican stammten aus Mitteldeutschland.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Karl Wißgrill / Karl von Odelga |TitelErg=Brassicani von Emerberg |Ort=Wien |Datum=1794 |Sprache=de |Online=[https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10358672?page=396,397&q=emerberg digitale-sammlungen.de] [[Münchener Digitalisierungszentrum|Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)]] |Abruf=2024-01-01 |Umfang=427 |Titel=Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten. 1 |Seiten=371-377}}</ref> Der Familienname ist die [[Latinisierung|latinisierte]] Form von „Koelburger“ oder „Kohlburger“. Die Wiener Kollburggasse im 16. Bezirk ist nach Ambros Brassicani von Kollburg (auch Kölburg) (1589–1669), Besitzer des [[Freihof]]s [[Ottakring (Wiener Bezirksteil)|Ottakring]] benannt.<ref>{{Wien Geschichte Wiki|Kollburggasse|Kollburggasse}}</ref> Wie schon der Vater von Johann Alexander, Johann Philipp Brassicanus, war auch er kaiserlicher Burghauptmann zu [[Wiener Neustadt#DieNeustadt nach 1500|Neustadt]].<ref>{{Literatur |Autor=M. A. Becker |Hrsg=Verein für Landeskunde von Niederösterreich |Titel=Emmerberg. Eine historisch-topographische Studie. |Sammelwerk=Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. 17. |Ort=Wien |Datum=1883 |Sprache=de |Online=[https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11555237?page=266,267&q=%28%22Hanns+Ludwig+Br%C3%A4ssican%22 digitale-sammlungen.de] [[Münchener Digitalisierungszentrum|Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)]] |Abruf=2024-01-01 |Umfang=604 |Seiten=219-259}}</ref> Johann Alexander war der Enkel von Johannes Ludwig Brassicanus (1509–1549),<ref>{{Literatur |Autor=Franz Karl Wißgrill / Karl von Odelga |TitelErg=Brassicani von Emerberg |Titel=Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten. 1 |Ort=Wien |Datum=1794 |Sprache=de |Online=[https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10358672?page=396,397&q=emerberg digitale-sammlungen.de] [[Münchener Digitalisierungszentrum|Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)]] |Abruf=2024-01-01|Umfang=427|Seiten=371-377}}</ref> zweimaliger Rektor der [[Universität Wien]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://geschichte.univie.ac.at/de/personen/funktionaere?title=&functionary=127&page=10 |titel=650 plus - Geschichte der Universität Wien |titelerg=Chronologische Auflistung der FunktionärInnen der Universität Wien |werk= |hrsg=[[Universität Wien]] |datum=2024-01-05 |sprache=de |abruf=2025-01-05}}</ref> und katholisch.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.deutsche-biographie.de/pnd100053912.html |titel=Brassicanus, Johann Ludwig |titelerg=Indexeitrag |werk=[[Deutsche Biographie]] |hrsg= |datum=2024-01-05 |sprache=de |abruf=2025-01-05}}</ref> Vater Philipp Brassicanus und Onkel Ambros (ebenfalls Rektor an der Uni Wien, aber schon evangelisch) waren 1576 in den Ritterstand aufgenommen worden.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Karl Wißgrill / Karl von Odelga |TitelErg=Brassicani von Emerberg |Titel=Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten. 1 |Ort=Wien |Datum=1794 |Sprache=de |Online=[https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb10358672?page=396,397&q=emerberg digitale-sammlungen.de] [[Münchener Digitalisierungszentrum|Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)]] |Abruf=2024-01-06|Umfang=427|Seiten=371-377}}</ref>


Emmerberg wurde von Alexanders Sohn, Hans Friedrich Brassican verwaltet, der den Besitz in einen [[Familienfideikommiss|Fideikommiß]] überführte. Im Jahr 1663 um die Zeit des [[Erster Österreichischer Türkenkrieg|Ersten Österreichischen Türkenkriegs]] macht sich Hanss Ludwig Brässican von Emerberg Gedanken über eine Sperre der Prosset und die dafür notwendige Befestigungen.<ref>{{Literatur |Autor=Hanss Ludwig Brässican von Emerberg (Obristen Wachtmeister) |Titel=Emerberg. Relationen über die Visitation der Zuflucht-Haüser Stätt und Schlösser im Viertl under Wienner-Waldt. |Hrsg=Verein für Landeskunde von Niederösterreich |Sammelwerk=Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. 17. |Ort=Wien |Datum=1883 |Seiten=256-258 |Sprache=de |Online=[https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11555237?page=266,267&q=%28%22Hanns+Ludwig+Br%C3%A4ssican%22 digitale-sammlungen.de] [[Münchener Digitalisierungszentrum|Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)]] |Abruf=2024-01-04|Umfang=604}}</ref> Er schlug auch vor, den „grossen Teicht“ der Teichmühle, der durch viele Unwetter mit Erde verlegt war, zu räumen und dahingehend auszubauen, dass er zur Feindesabwehr durch die Prossetschlucht abgelassen werden könne, etwa wenn [[Wiener Neustadt]] belagert werden würde. Aufgrund des eher geringen Wasservolumens des Baches scheint das Projekt etwas zu ambitioniert, aber es muss vor dem Hintergrund des Werbens um finanziellen Unterstützung der Landesstände für die Türkenabwehr gesehen werden, was ihm als Inhaber der Herrschaft Emmerberg genützt hätte. Nach diversen Erbstreitigkeiten unter den Brassican fiel die Burg an Graf Johann Anton von [[Spaur (Adelsgeschlecht)|Spaur]], der auch die benachbarte [[Burgruine Starhemberg|Burg Starhemberg]] bis 1706 verwaltete.
Emmerberg wurde von Alexanders Sohn, Hans Friedrich Brassican verwaltet, der den Besitz in einen [[Familienfideikommiss|Fideikommiß]] überführte. Im Jahr 1663 um die Zeit des [[Erster Österreichischer Türkenkrieg|Ersten Österreichischen Türkenkriegs]] macht sich Hanss Ludwig Brässican von Emerberg Gedanken über eine Sperre der Prosset und die dafür notwendige Befestigungen.<ref>{{Literatur |Autor=Hanss Ludwig Brässican von Emerberg (Obristen Wachtmeister) |Titel=Emerberg. Relationen über die Visitation der Zuflucht-Haüser Stätt und Schlösser im Viertl under Wienner-Waldt. |Hrsg=Verein für Landeskunde von Niederösterreich |Sammelwerk=Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. 17. |Ort=Wien |Datum=1883 |Seiten=256-258 |Sprache=de |Online=[https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb11555237?page=266,267&q=%28%22Hanns+Ludwig+Br%C3%A4ssican%22 digitale-sammlungen.de] [[Münchener Digitalisierungszentrum|Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)]] |Abruf=2024-01-04|Umfang=604}}</ref> Er schlug auch vor, den „grossen Teicht“ der Teichmühle, der durch viele Unwetter mit Erde verlegt war, zu räumen und dahingehend auszubauen, dass er zur Feindesabwehr durch die Prossetschlucht abgelassen werden könne, etwa wenn [[Wiener Neustadt]] belagert werden würde. Aufgrund des eher geringen Wasservolumens des Baches scheint das Projekt etwas zu ambitioniert, aber es muss vor dem Hintergrund des Werbens um finanziellen Unterstützung der Landesstände für die Türkenabwehr gesehen werden, was ihm als Inhaber der Herrschaft Emmerberg genützt hätte. Nach diversen Erbstreitigkeiten unter den Brassican fiel die Burg an Graf Johann Anton von [[Spaur (Adelsgeschlecht)|Spaur]], der auch die benachbarte [[Burgruine Starhemberg|Burg Starhemberg]] bis 1706 verwaltete.


[[Datei:Wappen Familie Heusenstamm.jpg|mini|links|hochkant=0.6|Wappen der Familie Heusenstamm]]
=== Heussenstein 1706 bis 1805 ===
=== Heussenstein 1706 bis 1805 ===
Die Herrschaften Emmerberg und Starhemberg kamen 1706 in den Besitz des Grafen [[Heusenstamm (Adelsgeschlecht)|Heussenstein]].<ref>{{Literatur |Autor=Ferdinand Dorner |Hrsg=NÖ Landesbibliothek |Titel=Wehrbauten in Niederösterreich. |TitelErg=Die „Topographica Romantica“ in der NÖ Landesbibliothek. Sonderausstellung im NÖ Landesmuseum, 10. September – 6. Oktober 1985. |Ort=Wien |Datum=1985 |Seiten=23-24 |Sprache=de |Online=https://www.noe.gv.at/noe/Landesbibliothek/Sonderausstellung_Ferdinand_Dorner.pdf}}</ref> Aus steuerlichen Gründen ([[Dachsteuer]]) ließ Graf Heinrich von Heussenstein 1760 den Eichendachstuhl abdecken und das Material verkaufen. Das führte zum Verfall der Burg. Karl Reichsgraf v. Heußenstamm zu Heißenstein und Grafenhausen, Freiherr zu Starhemberg-Emmerberg (1799–1871) war der letzte, der Emmerberg im Namen führte.<ref>{{ANNO|gra|18|05|1871|3|(Personalnachrichten)}}</ref> Er war noch vor dem Verkauf von Starhemberg und Emmerberg geboren und lebte in Wien. Die Familie hatte seit 1637 das vom Kaiser [[Ferdinand III. (HRR)|Ferdinand III.]] verliehene Recht, „...sich nach etwa noch zu erwerbenden Schlössern und Herrschaften nennen zu dürfen.“<ref name="Ritsert 1884">{{Literatur |Autor=Friedrich Ritsert |Hrsg=Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine |Titel=Geschichte der Herrn und Grafen von Heussenstamm. |TitelErg=Mitteilungen für Deutsche Geschichte und Altertumskunde überhaupt. |Ort=Darmstadt |Datum=1884 |Seiten=93-109 |Sprache=de |Online=https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb00000198?page=98,99 |URN=nbn:de:bvb:12-bsb00000198-6}}</ref>
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Version vom 7. Januar 2025, 22:29 Uhr

Burgruine Emmerberg um 2016

Die Herrschaft Emmerberg (auch Emerberg) war eine Grundherrschaft im Viertel unter dem Wienerwald im Erzherzogtum Österreich unter der Enns, dem heutigen Niederösterreich. Sie wurde 1833 mit der Herrschaft Gerasdorf am Steinfelde zur Herrschaft Gerasdorf am Steinfelde und Emerberg vereinigt. Ihr Zentrum war über Jahrhunderte die Feste Emmerberg.

Ausdehnung

Bei der Zusammenlegung mit Gerasdorf umfasste die Herrschaft die Ortsobrigkeit über Emmerberg, Winzendorf, Raglitz und Neusiedl am Schneeberg. Emmerberg wurde 1833 mit Gerasdorf am Steinfelde zusammengelegt.[1] Der Sitz der Verwaltung befand sich zuletzt im Schloss Gerasdorf, der heutigen Justizanstalt Gerasdorf, später in Schloss Hernstein. Im Zuge der Revolution von 1848/1849 im Kaisertum Österreich wurde die Herrschaft wie alle anderen aufgelöst.

Geschichte

siehe auch Burgruine Emmerberg

Herren von Prosset 11. Jahrhundert

Das Castrum Prozath lag vermutlich im Bereich der heutigen Schafflersiedlung

Wulfing von Prosset (Wulfingus de Brozzat), erwähnt ab den dreißiger Jahren des 12. Jahrhunderts, ist der erste namentlich bekannte Landadelige in der Gegend der Neuen Welt. Er war ein Gefolgsmann des steirischen Markgrafen Otakar III.[2] Otakar trachtete danach, eine „Entfremdung“ des Pittner Gebiets von der Steiermark zu verhindern. Zu diesem Zweck errichtete er an seiner nördlichen Landesgrenze entlang der Piesting einen „Sperrgürtel“ zwischen dem babenbergischen Österreich und dem von den Formbachern dominierten Pittner Kernland um Pitten und Neunkirchen. Dazu forcierte er den Bau von Festungsanlagen durch von ihm eingesetzte Ministerialen, zum einen Dienstmannen aus seinem angestammten Herrschaftsgebiet im Traungau im Ennstal, zum anderen kooperationsbereiten ortsansässigen Adeligen. Wulfing war ein solcher und stammte vom „castrum Prozath“. Wulfing nannte sich nach dem „castrum Prozath“ als auch nach der Burg Stein in Maiersdorf.[3] Er errichtete Wulfingstein, später Tachenstein oder Dachenstein genannt.[4] Er wurde zum Stammvater der Herren von Stubenberg-Kapfenberg-Hohenwang-Landesehre-Neuburg. Die Stubenberg-Kapfenberg waren über viele Generationen die reichsten und mächtigsten steirischen Ministerialen. In der älteren Forschung wurde das Castrum eher in der Gegend von Weikersdorf lokalisiert.[5] Ronald Woldron lokalisiert das Castrum auf dem Gebiet der heutigen Schafflersiedlung in Winzendorf.[6] Die Josephinische Landesaufnahme zeigt eine atypisch runde Parzelle, eine Art Insel in der Prosst auf der Proseckwiese. In diese eingeschlossen war eine zweite Parzelle, die das Kernwerk der Burg gewesen sein könnte. Die Lage der Burgstelle passt mit den historischen Angaben gut überein und wurde vermutlich wegen der Lage in der Überschwemmungszone aufgeben. Eine archäologische Bestätigung ist noch ausständig.

Emmerberger 1182 bis 1433

In der Mitte des 12. Jahrhunderts wird During von Prosset (Durinc de Brozzat) als Ministeriale von Otakar III. genannt. In welchem Verhältnis er zu Wulfing stand, ist nicht bekannt. 1182 erscheint wieder ein „Durinch de emberberc“ bei Ottokar als Zeuge.[7] During gilt als Stammherr der Herren von Emmerberg und Starhemberg. Wulfings ältester Sohn Gottschalk von Prosset (Gotscalcus Schirling) wurde ganz im Osten des Pittner Gebiets, auf der Burg Landsee im heutigen Burgenland positioniert, nach innen gegen die Pittner, nach außen gegen die Ungarn positioniert.[8] 1212 ist „Pertoldus de Embirberch“ bei Leopold VI. Zeuge für die Vergabe des Stadtrechts von Enns und in der Schreibweise „Bertholdus dapifer de Emmerbergk“ einen Vergleich in Passau. „Dapifer“ meint das Amt das Truchsess, als oberster Aufseher über die fürstliche Tafel.[9]

Wolfenreut 1433 bis 1579

1433 ist Albrecht der Wolfenreuter als Inhaber von Emmerberg genannt.[10] Er war 1420 bis 1433 niederösterreichischer Landuntermarschall und 1429/32 Salzburger Hofmeister in (Hof-)Arnsdorf. Die Familie hatte die Herrschaft fast 120 Jahre inne. Ein Jörg Wolfenreuter verkaufte 1455 Bernhard dem Dachensteiner das Dorf Gerestorf (Gerasdorf am Steinfeld).[11] 1503 bis 1513 hatte Wilhelm Wolfenreuter die Herrschaft Stixenstein vom Kaiser pfandweise inne.[12] 1524 kam Emerberg an Ritter Georg von Wolfenreut, Pfleger der Herrschaft Neustadt.[13] Der letzte männliche Wolfenreuter auf Emmerberg, Georg von Wolfenreith, starb am 24. April 1549. Er uns seine Gemahlin sind im Mittelschiff der Pfarrkirche zu Wr. Neustadt begraben. Eine rote Marmortafel mit Wappen und Inschrift zeigt ihn und seine Gemahlin.[14] Zuvor hatte er seine Tochter Elisabeth mit Erasmus von Schärfenberg verheiratet, der nun Herr auf Emmerberg wurde. Elisabeth (sie stirbt 1579) vererbte die Burg an ihre zwei Töchter Julia und Sidonie, worauf das Manneslehen als verfallen erklärt wurde. Schärfenberg erwirkte daraufhin von der Landesregierung die sogenannte Viertelsgnade, d. h. den Zuspruch für den vierten Teil des Lehens. Er bekam damit aber anscheinend das gesamte Lehen unter seine Kontrolle, da er es bald danach, laut Lehensbrief vom 11. Februar 1581, an den Freiherren von Teufel um 11.220 fl (Gulden) veräußerte.

Wappen der Familie Teufel

Teufel 1581 bis 1593

Für rund 10 Jahre waren die Brüder Teufel, die Freiherren Christoph, Johann Christoph, Georg Christoph und Johann Christian zu Gundersdorf (1581–1592) Besitzer der Herrschaft.[15] Beim Verkauf 1593 behält sich Hans Christoph Teufel vom Gesamtkomplex der Herrschaft Emmerberg „acht underthan zu Winzendorf und zwen underthan zu Nötting“ zurück.[16]

Brassican 1593 bis 1706

Um 1590 belehnte Kaiser Rudolf II. (HRR) Johann Alexander von Brassican († 1631) mit der Veste Emmerberg und verlieh ihm das Recht sich und seine Nachkommen danach zu benennen.[17] Die Brassicani oder von Brassican stammten aus Mitteldeutschland.[18] Der Familienname ist die latinisierte Form von „Koelburger“ oder „Kohlburger“. Die Wiener Kollburggasse im 16. Bezirk ist nach Ambros Brassicani von Kollburg (auch Kölburg) (1589–1669), Besitzer des Freihofs Ottakring benannt.[19] Wie schon der Vater von Johann Alexander, Johann Philipp Brassicanus, war auch er kaiserlicher Burghauptmann zu Neustadt.[20] Johann Alexander war der Enkel von Johannes Ludwig Brassicanus (1509–1549),[21] zweimaliger Rektor der Universität Wien[22] und katholisch.[23] Vater Philipp Brassicanus und Onkel Ambros (ebenfalls Rektor an der Uni Wien, aber schon evangelisch) waren 1576 in den Ritterstand aufgenommen worden.[24]

Emmerberg wurde von Alexanders Sohn, Hans Friedrich Brassican verwaltet, der den Besitz in einen Fideikommiß überführte. Im Jahr 1663 um die Zeit des Ersten Österreichischen Türkenkriegs macht sich Hanss Ludwig Brässican von Emerberg Gedanken über eine Sperre der Prosset und die dafür notwendige Befestigungen.[25] Er schlug auch vor, den „grossen Teicht“ der Teichmühle, der durch viele Unwetter mit Erde verlegt war, zu räumen und dahingehend auszubauen, dass er zur Feindesabwehr durch die Prossetschlucht abgelassen werden könne, etwa wenn Wiener Neustadt belagert werden würde. Aufgrund des eher geringen Wasservolumens des Baches scheint das Projekt etwas zu ambitioniert, aber es muss vor dem Hintergrund des Werbens um finanziellen Unterstützung der Landesstände für die Türkenabwehr gesehen werden, was ihm als Inhaber der Herrschaft Emmerberg genützt hätte. Nach diversen Erbstreitigkeiten unter den Brassican fiel die Burg an Graf Johann Anton von Spaur, der auch die benachbarte Burg Starhemberg bis 1706 verwaltete.

Wappen der Familie Heusenstamm

Heussenstein 1706 bis 1805

Die Herrschaften Emmerberg und Starhemberg kamen 1706 in den Besitz des Grafen Heussenstein.[26] Aus steuerlichen Gründen (Dachsteuer) ließ Graf Heinrich von Heussenstein 1760 den Eichendachstuhl abdecken und das Material verkaufen. Das führte zum Verfall der Burg. Karl Reichsgraf v. Heußenstamm zu Heißenstein und Grafenhausen, Freiherr zu Starhemberg-Emmerberg (1799–1871) war der letzte, der Emmerberg im Namen führte.[27] Er war noch vor dem Verkauf von Starhemberg und Emmerberg geboren und lebte in Wien. Die Familie hatte seit 1637 das vom Kaiser Ferdinand III. verliehene Recht, „...sich nach etwa noch zu erwerbenden Schlössern und Herrschaften nennen zu dürfen.“[28]

Watzdorf 1811 bis 1813

Ab 1805 fiel der Besitz zuerst an eine Frau Minassi, etwas später an Vincenz von Suttner, 1807 an die Freiherren von Stutterheim. 1811 erbte der königlich-sächsische Offizier Karl Friedrich Ludwig von Watzdorf (1759–1840), Gesandter am russischen Zarenhof, die Herrschaft Emmerberg.[29]

Wartensleben 1814 bis 1833

Ruine Emmerberg um 1900 mit verfallen Stallungen im Vordergrund

1814 kaufte der spätere k.k. Feldmarschallleutnant Ferdinand Wilhelm Graf Wartensleben (1778–1821) die Herrschaft Emmerberg um 141.250 Gulden und übernahm auch alle Außenstände.[30] Er wurde vom Kaiser Franz II. mit der Herrschaft belehnt.[31] Da ihm für seinen Einsatz in der Schlacht bei Wagram das Kommandeur Kreuz des Militär-Maria-Theresien-Orden verwehrt blieb, zog er sich enttäuscht aus dem Militärdienst zurück und widmete sich fortan der Zucht von Araber-Pferden.[32] 1810 hatte er das knapp 40 km von Emmerberg entfernte Gut Rehhof bei Thenneberg an der Triesting erworben. Im Zuge der Napoleonischen Kriege war die Nachfrage nach Pferden sehr groß. Sein Zuchtprojekt war erfolgreich.[33] Zu den Kunden zählten die Könige von Holland, Baiern, Neapel oder Württemberg. Er übersiedelte das Gestüt vom Rehhof nach Emmerberg, wo er ein Herrenhaus (das heutige Forsthaus) und große Stallungen (heute nur mehr Grundmauern ersichtlich) errichtete. Das Baumaterial wurde aus der Ruine Emmerberg gewonnen, wo sich auch seine untertänigen Bauern aus der Umgebung bedienten. Steinentnahmen gibt es bis heute, so sind z. B. die Fußbodensteine aus der restaurierten Kapelle verschwunden. Gartenmauern in der Umgebung wurden ebenfalls aus Steinen aus der Ruine errichtet.

Bald nahm Ferdinand seinen Militärdienst wieder auf. Er verstarb im März 1821 bei Lemberg, wo er auch begraben liegt. Sein jüngster Bruder Graf Alexander Wilhelm Wartensleben (1787–1844), der in Graz und später in Pest lebte, erbte 1821 die Herrschaft Emmerberg und den Rehhof. Als Alexanders Belehnung anstand, stellte sich heraus, dass für Emmerberg seit Frau Minassi keine Lehensbuchungen vorgenommen worden waren.[30] Erschwert wurde die Situation durch den Umstand, dass die zuständigen Behörden, die niederösterreichische Lehenskammer und die Hofkammerprokuratur, unterschiedliche Positionen bezüglich der Abgaben vertraten. Außerdem hatte Ferdinand das Gut ohne Rückfragen bei der Regierung finanziell belastet. Sein Nachlass wurde daher unter Zwangsverwaltung gestellt. Alexander anerkannte erst 1829 das Lehensband und wurde 1832 mit Emmerberg belehnt, aber der Konkurs war unvermeidbar.[34] Das Gestüt, wieder zurück am Rehhof, war schon 1830 versteigert worden. Es bestand aus 20 trächtigen Stuten, drei Hengsten sowie mehreren Jungpferden.[35]

Habsburg-Lothringen ab 1833

1833 kauft Erzherzog Rainer, Vizekönig von Lombardo-Venetien, Emmerberg um 80.000 Gulden.[36]

Erzherzog Rainer war der letzte Inhaber der Allodialherrschaft. Nach den Reformen 1848/1849 wurde die Herrschaft aufgelöst. Der verbleibende Großgrundbesitz ist bis heute im Besitz der Familie Habsburg-Lothringen.[37]

Einzelnachweise

  1. Carl von Gochnat: Nieder-Oesterreichischer Dominien-Schematismus für das Jahr 1848. [Ein Handbuch des ganzen Personalstandes von den sämmtlichen Dominien in Oesterreich unter der Ens (etc.).] Verlag bei Edlen von Schmidbauer und Holzwarth, Wien 1848, S. 45 (Scan in der Google-Buchsuche).
  2. Heinz Dopsch mit Karl Brunner und Maximilian Weltin: 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. In: Herwig Wolfram (Hrsg.): Österreichische Geschichte. Band 3. Ueberreuter, Wien 1999, ISBN 3-8000-3525-1, S. 290 (620 S.).
  3. Heinz Dopsch mit Karl Brunner und Maximilian Weltin: 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. In: Herwig Wolfram (Hrsg.): Österreichische Geschichte. Band 3. Ueberreuter, Wien 1999, ISBN 3-8000-3525-1, S. 284 (620 S.).
  4. Heinz Dopsch mit Karl Brunner und Maximilian Weltin: 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. In: Herwig Wolfram (Hrsg.): Österreichische Geschichte. Band 3. Ueberreuter, Wien 1999, ISBN 3-8000-3525-1, S. 290 (620 S.).
  5. Josef von Zahn: Geschichte von Hernstein in Niederösterreich und der damit vereinigten Güter Starhemberg und Emmerberg. Holzhausen, Wien 1888, S. 111 (512 + Anhang, digitale-sammlungen.de [abgerufen am 11. November 2023]).
  6. Ronald Woldron: Prosset. In: Wehrbauten und Adelssitze in Niederösterreich. Das Viertel unter dem Wienerwald. Band 4. Hrsg.: Institut für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten (in Vorbereitung).
  7. Franz Anton Schmidt: Ottokar Herzog von Steyer ertheilt dem Kloster Sekkau die Bewilligung auf Salz und alle andere Metalle graben zu dürfen. Am 29. November 1182. In: Chronologisch-systematische Sammlung der Berggesetze der österreichischen Monarchie. 1. Wien 1839, S. 1–3 (544 S., digitale-sammlungen.de Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) [abgerufen am 7. Januar 2024]).
  8. Heinz Dopsch mit Karl Brunner und Maximilian Weltin: 1122–1278. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. In: Herwig Wolfram (Hrsg.): Österreichische Geschichte. Band 3. Ueberreuter, Wien 1999, ISBN 3-8000-3525-1, S. 290 (620 S.).
  9. Andreas von Meiller: Regesten zur Geschichte der Markgrafen und Herzoge Oesterreichs aus dem Hause Babenberg. Wien 1850, S. 109 (384 S., digitale-sammlungen.de Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) [abgerufen am 7. Januar 2024]).
  10. Andreas Zajic: Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3. Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems. St. Michael, Fk. Hl. Michael. Kat. Nr. 45. 72. Band, Wiener Reihe 3. Band. In: Die Deutschen Inschriften. Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press, 29. Dezember 2024, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  11. Franz Schnürer: Hernstein in Niederösterreich, sein Gutsgebiet und das Land im weiteren Umkreise. Mit Unterstützung seiner kaiserlichen Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Leopold. Hrsg.: Moritz Alois Becker. Wien 1889, S. 421 (digitale-sammlungen.de).
  12. Franz Schnürer: Hernstein in Niederösterreich, sein Gutsgebiet und das Land im weiteren Umkreise. Mit Unterstützung seiner kaiserlichen Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Leopold. Hrsg.: Moritz Alois Becker. Wien 1889, S. 490 (digitale-sammlungen.de).
  13. Maximilian Fischer / Johann von Frast: Topographie des Erzherzogthums Oesterreich. Bd. 12, Das Decanat Wiener-Neustadt. In: Topographie des Erzherzogthums Oesterreich; oder Darstellung der Entstehung der Städte, Märkte, Dörfer und ihrer Schicksale; dann der Ruinen, Schlösser und Edelsitze, und der noch möglichen Reihenfolge ihrer Besitzer. Wien 1831, S. 259 (digitale-sammlungen.de).
  14. Josef Schmutzer: Winzendorf und Emmerberg. Heimatkunde. (PDF) 1957, S. 66, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  15. Josef Schmutzer: Winzendorf und Emmerberg. Heimatkunde. (PDF) 1957, S. 30, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  16. Maximilian Weltin: Festschrift zur Markterhebung der Gemeinde Winzendorf-Muthmannsdorf. Hrsg.: Selbstverlag der Marktgemeinde Winzendorf-Muthmannsdorf. Wiener Neustadt 1977, S. 15.
  17. Karl Lind: Die St. Michaelskirche in Wien. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien / Mitteilungen des Vereines für Geschichte der Stadt Wien. Früher Altertums-Verein zu Wien / Jahrbuch des Vereines für Geschichte der Stadt Wien, Jahrgang 1859, S. 46 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bav
  18. Franz Karl Wißgrill / Karl von Odelga: Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten. 1. Brassicani von Emerberg. Wien 1794, S. 371–377 (427 S., digitale-sammlungen.de Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) [abgerufen am 1. Januar 2024]).
  19. Kollburggasse im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  20. M. A. Becker: Emmerberg. Eine historisch-topographische Studie. In: Verein für Landeskunde von Niederösterreich (Hrsg.): Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. 17. Wien 1883, S. 219–259 (604 S., digitale-sammlungen.de Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) [abgerufen am 1. Januar 2024]).
  21. Franz Karl Wißgrill / Karl von Odelga: Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten. 1. Brassicani von Emerberg. Wien 1794, S. 371–377 (427 S., digitale-sammlungen.de Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) [abgerufen am 1. Januar 2024]).
  22. 650 plus - Geschichte der Universität Wien. Chronologische Auflistung der FunktionärInnen der Universität Wien. Universität Wien, 5. Januar 2024, abgerufen am 5. Januar 2025.
  23. Brassicanus, Johann Ludwig. Indexeitrag. In: Deutsche Biographie. 5. Januar 2024, abgerufen am 5. Januar 2025.
  24. Franz Karl Wißgrill / Karl von Odelga: Schauplatz des landsässigen Nieder-Oesterreichischen Adels vom Herren- und Ritterstande von dem XI. Jahrhundert an, bis auf jetzige Zeiten. 1. Brassicani von Emerberg. Wien 1794, S. 371–377 (427 S., digitale-sammlungen.de Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) [abgerufen am 6. Januar 2024]).
  25. Hanss Ludwig Brässican von Emerberg (Obristen Wachtmeister): Emerberg. Relationen über die Visitation der Zuflucht-Haüser Stätt und Schlösser im Viertl under Wienner-Waldt. In: Verein für Landeskunde von Niederösterreich (Hrsg.): Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. 17. Wien 1883, S. 256–258 (604 S., digitale-sammlungen.de Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) [abgerufen am 4. Januar 2024]).
  26. Ferdinand Dorner: Wehrbauten in Niederösterreich. Die „Topographica Romantica“ in der NÖ Landesbibliothek. Sonderausstellung im NÖ Landesmuseum, 10. September – 6. Oktober 1985. Hrsg.: NÖ Landesbibliothek. Wien 1985, S. 23–24 (noe.gv.at [PDF]).
  27. (Personalnachrichten). In: Grätzer Zeitung. Der Aufmerksame. Steyermärkische Intelligenzblätter. Steyermärkisches Intelligenzblatt. Steyermärkisches Amtsblatt / Stiria, ein Blatt des Nützlichen und Schönen / Gratzer Zeitung. Steiermärkisches Amtsblatt, 18. Mai 1871, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/gra
  28. Friedrich Ritsert: Geschichte der Herrn und Grafen von Heussenstamm. Mitteilungen für Deutsche Geschichte und Altertumskunde überhaupt. Hrsg.: Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine. Darmstadt 1884, S. 93–109, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00000198-6 (digitale-sammlungen.de).
  29. Josef Schmutzer: Winzendorf und Emmerberg. Heimatkunde. (PDF) 1957, S. 67, abgerufen am 29. Dezember 2024.
  30. a b Josef Zahn: Geschichte von Hernstein in Niederösterreich und der damit vereinigten Güter Starhemberg und Emmerberg. Holzhausen, Wien 1888, S. 144 (512 + Anhang, digitale-sammlungen.de [abgerufen am 3. November 2023]).
  31. Julius Caesar Graf von Wartensleben: Nachrichten von dem Geschlechte der Grafen von Wartensleben. 1. Nauck, Berlin 1858, S. 278 (388 + Anhang, digitale-sammlungen.de [abgerufen am 3. November 2023]).
  32. Julius Caesar Graf von Wartensleben: Nachrichten von dem Geschlechte der Grafen von Wartensleben. 2. Nauck, Berlin 1858, S. 254–261 (321 + Anhang, digitale-sammlungen.de [abgerufen am 3. November 2023]).
  33. Jrtep: 2. Pferdezucht in Niederösterreich. In: Ökonomische Neuigkeiten und Verhandlungen: Zeitschrift für alle Zweige der Land- und Hauswirthschaft, des Forst- und Jagdwesens im österreichischen Kaiserthume. Calve, Prag 1814, S. 357 (524 S., digitale-sammlungen.de [abgerufen am 3. November 2023]).
  34. [Konkurseröffnung] Erinnerungen. An Herrn Alexander Grafen von Wartensleben.. In: Wiener Zeitung, 16. Jänner 1832, S. 52 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  35. Gestütpferde-Licitation. In: Wiener Zeitung, 10. August 1830, S. 275 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  36. Julius Caesar Graf von Wartensleben: Nachrichten von dem Geschlechte der Grafen von Wartensleben. 1. Nauck, Berlin 1858, S. 278 (388 + Anhang, digitale-sammlungen.de [abgerufen am 4. November 2023]).
  37. Josef Schmutzer: Winzendorf und Emmerberg. Heimatkunde. (PDF) 1957, S. 67, abgerufen am 7. November 2023.