„Sobótka“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Ort in Polen
{{Infobox Ort in Polen
| Ort = Sobótka
| Ort = Sobótka<br /> ''Zobten''
| Wappen = [[Datei:POL gmina Sobotka COA.svg|90px|Wappen von Sobótka]]
| Wappen = [[Datei:POL gmina Sobotka COA.svg|90px|Wappen der Gmina Sobótka]]
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| Straße1 = [[Breslau]]–[[Wałbrzych]]
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| Schienen1 =
| Flughafen1 = [[Flughafen Breslau|Breslau]]
| Flughafen1 = [[Nikolaus-Kopernikus-Flughafen Breslau|Breslau]]
| GemeindeTyp = Stadt- und Landgemeinde
| Schulzenämter = 23
| Ortschaften =
| GemeindeFläche = 135.30
| TERYT = 0223073
| Bürgermeister = Zenon Gali
| BürgermeisterDatum = 2007
| AnschriftStraße = Rynek 1
| AnschriftOrt = 55-050 Sobótka
| Webpräsenz = www.sobotka.pl
}}
}}
'''Sobótka''' [{{IPA|sɔˈbutka}}] (deutsch ''Zobten am Berge'', [[Schlesisch (deutscher Dialekt)|schlesisch]] ''Zota'') ist eine Stadt im [[Powiat Wrocławski]] der [[Polen|polnischen]] [[Woiwodschaft Niederschlesien]]. Sie ist Sitz der gleichnamigen [[Stadt- und Landgemeinde]].
'''Sobótka''' [{{IPA|sɔˈbutka}}] (deutsch: ''Zobten am Berge'', [[Schlesisch (deutscher Dialekt)|schlesisch]] ''Zota'') ist eine Stadt im [[Powiat Wrocławski]] der [[Woiwodschaft Niederschlesien]] in Polen. Sie ist Sitz der [[Gmina Sobótka|gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde]] mit {{FormatZahl|{{Metadaten Einwohnerzahl PL-02|0223073}}}} Einwohnern (Stand {{EWD|PL|0223073}}).


== Geographische Lage ==
== Geographische Lage ==
Die Stadt liegt in [[Niederschlesien]], etwa 30&nbsp;km südwestlich von [[Breslau]] und 15&nbsp;km nordöstlich von [[Świdnica]] (''Schweidnitz'') unterhalb des [[Ślęża|Zobtenberges]].
[[Datei:Schlesien Region Breslau inkl Lkr.png|mini|links|Zobten südwestlich von Breslau auf einer Landkarte von 1905]]
Die Stadt liegt in [[Niederschlesien]], etwa 30&nbsp;km südwestlich von [[Breslau]] und 15&nbsp;km nordöstlich von [[Świdnica]] (''Schweidnitz'') zu Füßen der [[Ślęża]] (''Zobtenberg'').


Das 718&nbsp;m ü. [[Normalnull|NN]] hohe Zobtenberg-Massiv, eines aus der Schlesischen Tiefebene aufragenden [[Zeugenberg]]s der [[Sudeten|Mittelsudeten]], an dessen Nordabhang die Stadt gelegen ist, dominiert die gesamte Umgebung. Das zugehörige Gemeindegebiet umfasst den Gipfel des Massivs, seine Nord- und Ostflanke sowie Teile der Südflanke. Die Stadt liegt am Ufer des Flusslaufs Czarna Woda, der im Südosten des Zobtenberg-Massivs entspringt, bei den Ortsteilen Sulistrowice (''Senkenberg'') und Sulistrowiczki (''Silingtal'') aufgestaut wird und in die [[Schweidnitzer Weistritz]] (polnisch ''Bystrzyca'') mündet.
Das {{Höhe|718|PL}} hohe Zobtenberg-Massiv, eines aus der [[Schlesische Tiefebene|Schlesischen Tiefebene]] aufragenden [[Zeugenberg]]s der [[Sudeten|Mittelsudeten]], an dessen Nordabhang die Stadt gelegen ist, dominiert die gesamte Umgebung. Das zugehörige Gemeindegebiet umfasst den Gipfel des Massivs, seine Nord- und Ostflanke sowie Teile der Südflanke. Die Stadt liegt am Ufer des Flusslaufs Czarna Woda (''Schwarzwasser''), der im Südosten des Zobtenberg-Massivs entspringt, bei den Ortsteilen Sulistrowice (''Senkenberg'') und Sulistrowiczki (''Silingtal'') aufgestaut wird und in die [[Bystrzyca (Oder)|Schweidnitzer Weistritz]] ({{plS|Bystrzyca}}) mündet.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Ślęża - niedźwiedź krzyż.JPG|mini|hochkant|links|Archäologische Funde am Zobtenberg: ''Niedźwiedź'' („Der Bär“) mit der [[Swastika]], dem Symbol des Sonnenkultes, auf dem Rücken]]
[[Datei:Ślęża - niedźwiedź krzyż.JPG|mini|hochkant|Archäologische Funde am Zobtenberg: ''Niedźwiedź'' („Der Bär“) mit der [[Swastika]], dem Symbol des Sonnenkultes, auf dem Rücken]]
[[Datei:SM Sobótka Kościół św Anny Samotrzeciej (0) ID 599793.jpg|mini|St.-Anna-Kirche]]
[[Datei:SM Sobótka Kościół św Anny Samotrzeciej (0) ID 599793.jpg|mini|St.-Anna-Kirche]]
[[Datei:Rathausvonzobten.JPG|mini|Rathaus]]
[[Datei:Rathausvonzobten.JPG|mini|Rathaus]]
[[Datei:SM Księginice Małe pastorówka (2) ID 599771.jpg|mini|Im Ortsteil [[Księginice Małe]], bis 1945 ''Klein Kniegnitz'', befindet sich das Geburtshaus des Attentäters [[Heinrich Ludwig Tschech]] (Foto 2008)]]
[[Datei:SM Księginice Małe pastorówka (2) ID 599771.jpg|mini|Im Ortsteil [[Księginice Małe]], bis 1945 ''Klein Kniegnitz'', befindet sich das Geburtshaus des Attentäters [[Heinrich Ludwig Tschech]] (Foto 2008)]]
Das Gemeindegebiet von Sobótka ist seit [[Ur- und Frühgeschichte|prähistorischer]] Zeit ununterbrochen besiedelt, was durch zahlreiche [[Archäologie|archäologische]] Funde belegt ist, und stellt die wohl bedeutendste Keimzelle der Siedlungsgeschichte [[Schlesien]]s dar. In der [[Bronzezeit]] befand sich auf der [[Ślęża]] eines der am weitesten nach Nordosten vorgeschobenen Heiligtümer der [[Kelten|keltischen]] [[Boier]], in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten siedelten hier [[Germanen|germanische]] [[Silingen]], bevor im [[7. Jahrhundert]] [[Slawen|slawische]] Stämme, von denen die [[Slensanen]] der regional bedeutendste waren, die Gegend in Besitz nahmen. Seit dem ausgehenden [[10. Jahrhundert]] war Schlesien Teil des [[Piasten|piastischen]] [[Polen]].
Das Gemeindegebiet von Sobótka ist seit [[Ur- und Frühgeschichte|prähistorischer]] Zeit ununterbrochen besiedelt, was durch zahlreiche [[Archäologie|archäologische]] Funde belegt ist. In der [[Bronzezeit]] befand sich auf der [[Ślęża]] eines der am weitesten nach Nordosten vorgeschobenen Heiligtümer der [[Kelten|keltischen]] [[Boier]], in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten siedelten hier [[Germanen|germanische]] [[Silingen]], bevor im siebten Jahrhundert [[Slawen|slawische]] Stämme, von denen die [[Slensanen]] der regional bedeutendste waren, die Gegend in Besitz nahmen. Seit dem ausgehenden 10. Jahrhundert war Schlesien Teil des [[Piasten|piastischen]] [[Polen]].


Die erste urkundliche Erwähnung von Sobótka erfolgte 1148 in einer Bulle Papst [[Eugen III.|Eugens III.]], wo der Marktort als ''Sabath'' aufgeführt ist. Der Name leitet sich von den damals wöchentlich hier stattfindenden Samstagsmärkten ab (lat. ''sabbatum'', poln. ''sobota'' = [[Samstag]]). Sobótka zählt zu den ältesten Marktorten Schlesiens, das Marktprivileg wurde 1193 von dem [[Breslau]]er Piastenherzog [[Boleslaw I. (Schlesien)|Bolesław I. dem Langen]] bestätigt. 1128 gründete [[Peter Wlast]], [[Paladin]] von Herzog [[Bolesław III. Schiefmund]] und Eigentümer ausgedehnter Ländereien in [[Niederschlesien]], am Ślęża-Massiv ein [[Augustinerorden|Augustinerkloster]] mit Mönchen aus [[Arrouaise]], das jedoch bereits 1134 auf die Sandinsel in Breslau verlegt wurde und fortan als Breslauer Sandstift bekannt war. Sobótka verblieb dennoch im Besitz der Augustiner und Polens Seniorherzog [[Heinrich I. (Polen)|Heinrich I. der Bärtige]] verlieh dem Ort auf Nachsuchen des [[Abt]]es Witosław 1221 das [[Magdeburger Stadtrecht]].
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Marktort „Sabath“ 1148 in einer [[Päpstliche Bulle|Bulle]] des Papstes [[Eugen&nbsp;III.]] Der damalige Ortsname wurde von den wöchentlich hier stattfindenden Samstagsmärkten ({{laS|sabbatum}}, polnisch ''sobota'' = [[Samstag]]) abgeleitet. Sobótka zählt zu den ältesten Marktorten Schlesiens, das [[Marktprivileg]] wurde 1193 vom [[Herzogtum Breslau|Breslauer]] Herzog [[Boleslaw I. (Schlesien)|Bolesław&nbsp;I.]] bestätigt. 1128 gründete [[Piotr Włostowic|Peter Wlast]], [[Paladin]] des polnischen Herzogs [[Bolesław III. Schiefmund]] und Eigentümer ausgedehnter Ländereien in Niederschlesien, am Ślęża-Massiv ein [[Augustiner-Chorherrenstift]], das mit Mönchen aus [[Arrouaise]] besiedelt wurde. Das Chorherrenstift wurde bereits 1134 auf die Breslauer Sandinsel verlegt, wo es als [[St. Maria auf dem Sande|Sandstift]] bekannt wurde. Sobótka verblieb weiterhin im Besitz der Augustinerchorherren. Auf Nachsuchen des [[Abt]]es Witosław verlieh Seniorherzog [[Heinrich I. (Polen)|Heinrich&nbsp;I.]] dem Ort Sobótka 1221 das [[Magdeburger Recht|Magdeburger Stadtrecht]].


Nach dem Verzicht Polens auf Schlesien unter König [[Kasimir III. (Polen)|Kasimir III. dem Großen]] fiel Sobótka, nunmehr bekannt als ''Zobten'', 1353 als Mitgift der [[Böhmen|böhmischen]] Krone dem [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] zu. König [[Wenzel (HRR)|Wenzel IV.]] bestätigte 1399 das Magdeburger Stadtrecht. 1494 kauften die Augustinerherren die 1428 von den [[Hussiten]] nahezu ruinierte Stadt zurück. Zobten erlebt seine Blütezeit unter den [[Habsburger]]n, die 1526 die Herrschaft in Böhmen und Schlesien übernahmen, wurde jedoch während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] erneut fast vollständig zerstört. Die Einwohnerzahl sank von über 1.000 auf unter 200. Auch nach dem Beginn der [[Preußen|preußischen]] Herrschaft in Schlesien 1742 verblieb Zobten zunächst in Klosterbesitz. Dieser Abschnitt der Stadtgeschichte endete jedoch 1810 endgültig, als König [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm III.]] per Edikt die geistlichen Territorialbesitztümer in Preußen [[Säkularisierung|säkularisierte]].
Nach dem Verzicht Polens auf Schlesien unter König [[Kasimir III. (Polen)|Kasimir III. dem Großen]] fiel Sobótka, nunmehr bekannt als ''Zobten'', 1353 als Mitgift der [[Krone Böhmen]] dem [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] zu. König [[Wenzel (HRR)|Wenzel&nbsp;IV.]] bestätigte 1399 das Magdeburger Stadtrecht. 1494 kauften die Augustiner-Chorherren die 1428 von den [[Hussiten]] nahezu ruinierte Stadt zurück. Zobten erlebte seine Blütezeit unter den [[Habsburg]]ern, die 1526 die Herrschaft in Böhmen und Schlesien übernahmen, wurde jedoch während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] erneut fast vollständig zerstört. Die Einwohnerzahl sank von über 1000 auf unter 200. Nach dem [[Erster Schlesischer Krieg|Ersten Schlesischen Krieg]] fiel Zobten mit dem größten Teil Schlesiens an [[Preußen]]. Trotzdem verlieb Zobten zunächst in Klosterbesitz, und es wurde dem [[Landkreis Breslau]] eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. Unter König [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm&nbsp;III.]] wurden 1810 die geistlichen Territorialbesitztümer in Preußen [[Säkularisierung|säkularisiert]].


Im Jahr 1813 wurde in Zobten das [[Lützowsches Freikorps|Lützowsche Freikorps]] gebildet.<ref name="ML1909">''Meyers Großes Konversations-Lexikon''. 6. Auflage, Band 20, Leipzig/Wien 1909, [http://www.zeno.org/Meyers-1905/K/meyers-1905-020-0973 S. 972.]</ref>
Im Jahr 1813 wurde in Zobten das [[Lützowsches Freikorps|Lützowsche Freikorps]] gebildet.<ref name="Meyers">{{Meyers-1905 |Lemma=Zobten |BK-Nummer=1 |Band=20 |Seite=972 |zenoID=20007727518}}</ref> Nach den [[Befreiungskriege]]n gegen [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] entwickelte sich Zobten im 19. Jahrhundert zu einer Hochburg der [[Burschenschaft]]en und [[Freikorps]] in Schlesien. Zur Erinnerung an das Lützowsche Freikorps wurde in Zobten ein Obelisk errichtet.<ref name="Meyers" /> Im Jahr 1885 wurde die [[Bahnstrecke Wrocław–Jedlina-Zdrój|Eisenbahnstrecke nach Breslau]] eröffnet und 1907 der [[Bismarckdenkmal|Bismarckturm]] eingeweiht.
Nach den [[Befreiungskriege]]n gegen [[Napoléon Bonaparte|Napoleon]] entwickelte sich Zobten im 19. Jahrhundert zu einer Hochburg der [[Burschenschaften]] und [[Freikorps]] in Schlesien. Zur Erinnerung an das Lützowsche Freikorps wurde in Zobten ein Obelisk errichtet.<ref name="ML1909" /> Im Jahr 1885 wurde die [[Bahnstrecke Wrocław–Jedlina-Zdrój|Eisenbahnstrecke nach Breslau]] eröffnet und 1907 der [[Bismarck-Denkmal|Bismarckturm]] eingeweiht.


Als Folge des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] fiel Zobten zusammen mit dem größten Teil Schlesiens 1945 an Polen und in ''Sobótka'' umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, 1946 [[Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten|vertrieben]]. Bei der Einnahme der Stadt durch die [[Rote Armee]] am 7. Mai 1945 wurde Zobten zu über 50 % zerstört. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise [[Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944–1946|Zwangsumgesiedelte]] aus [[Kresy|Ostpolen]], das an die [[Sowjetunion]] gefallen war. Nach dem Krieg wurde die Stadt wieder aufgebaut. Von 1975 bis 1998 gehörte die Stadt der [[Woiwodschaft Breslau]] an, die 1999 in die neue [[Woiwodschaft Niederschlesien]] aufging.
Im Jahr 1945 gehörte Zobten zum [[Landkreis Schweidnitz]] im [[Regierungsbezirk Breslau]] der preußischen [[Provinz Niederschlesien]] des [[Deutsches Reich|Deutschen Reichs]].


== Sehenswürdigkeiten ==
Bei der Einnahme der Stadt durch die [[Rote Armee]] am 7. Mai 1945 wurde Zobten zu über 50 % zerstört. Nach Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde Zobten mit fast ganz Schlesien von der [[Sowjetunion|sowjetischen]] Besatzungsmacht unter [[Volksrepublik Polen|polnische]] Verwaltung gestellt. Zobten erhielt den polnischen Namen ''Sobótka''. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde [[Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten|vertrieben]] und durch [[Polen (Ethnie)|Polen]] ersetzt. Nach dem Krieg wurde die Stadt wieder aufgebaut. Von 1975 bis 1998 gehörte die Stadt der [[Woiwodschaft Breslau]] an, die 1999 in die neue [[Woiwodschaft Niederschlesien]] aufging.
[[Datei:Sobótka, ul. Zamkowa 12 zamek Sobótka-Górka nr 599810 (1).JPG|mini|Schloss Górka]]

Von der Stadt aus führen mehrere markierte Wanderwege auf den Gipfel des Zobtenbergs, zum Teil an prähistorischen Steinfiguren kultischen Ursprungs vorbei.
=== Bevölkerungsentwicklung ===
* Kirche [[Anna selbdritt|hl. Anna selbdritt]] (''Sanktuarium Św. Anny Samotrzeciej'') aus dem frühen 16. Jahrhundert mit Turmhelm und den frühmittelalterlichen Steinfiguren ''Lwy romańskie'' (''Romanische Löwen'') und ''Grzyb'' (''Pilz'') zu beiden Seiten des Eingangs.
* Der [[Ring (Marktplatz)|Ring]] (''Rynek'') und der Plac Wolności sehenswerten Bürgerhäusern des 19. Jahrhunderts umsäumt.
* [[Heimatmuseum Zobten]] In der ul. Św. Jakuba 18 mit umfangreichem [[Lapidarium]]. Es wurde 1962 in dem ehemaligen Augustinerspital, einem sehenswerten [[Renaissance]]bau von 1568, eingerichtet und widmet sich schwerpunktmäßig den archäologischen Funden der Umgebung sowie der [[Keltische Mythologie|kKeltischen Mythologie]] und der [[Slawische Mythologie|Slawischen Mythologie]]. Die 1995 ins Leben gerufene Kunstgalerie des Museums veranstaltet regelmäßige Ausstellungen mit Werken polnischer und ausländischer Künstler wie [[Wiesław Ochman]], [[Jerzy Duda-Gracz]] oder [[Stasys Eidrigevičius]].
* In Górka (''Gorkau''), einem westlich der Stadt gelegenen Vorort, befindet sich das ehemalige Kloster der [[Augustiner-Chorherren]] aus dem 12. Jahrhundert, welches nach der [[Säkularisation]] von 1810 in den Privatbesitz der Familie von [[Lüttwitz]] gelangte und 1885 bis 1886 im Stil der [[Neorenaissance]] zu einem [[Schloss Gorkau|Schloss]]. Im Schlosspark sind wiederum zwei der ''Romanischen Löwen'' aus dem Frühmittelalter zu sehen, der Gesamtkomplex dient heute als Hotel.
* Pfarrkirche St. Stanislaus (''Kościół Św. Stanisława'') in Stary Zamek (''Altenburg'') aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die später hinzugefügte Vorhalle dient als Schutz für das wertvolle romanische Eingangsportal mit doppelseitigem [[Tympanon (Architektur)|Tympanon]], auf welchem vorderseitig Maria mit dem Jesuskind und der [[Stanislaus von Krakau|hl. Stanislaus]] sowie rückseitig die Verklärung des Hl. Stanislaus nach seinem Märtyrertod dargestellt sind. Es handelt sich hierbei um die älteste bildliche Darstellung des 1253 [[Heiligsprechung|kanonisierten]] polnischen Nationalheiligen in ganz Polen. Der [[Barock|barocke]] Hochaltar von 1714 zeigt ebenfalls den hl. Stanislaus von Krakau, während auf der Barockkanzel [[Evangelist (Neues Testament)|Vier Evangelisten]] dargestellt werden.
* Das Renaissance-Wasserschloss in Będkowice (''Burghübel'') aus dem Jahr 1546 gehörte vormals den Herzögen von [[Herzogtum Schweidnitz-Jauer|Schweidnitz-Jauer]]. Die Innenausstattung ist zum Teil erhalten geblieben. Sehenswert sind u. a. die Torbögen aus [[Sandstein]], ein barocker Kamin von 1700, ein [[Klassizismus|klassizistischer]] Kachelofen und die bemalten [[Kassettendecke]]n.


== Einwohnerentwicklung ==
{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
|-
! Jahr
! Jahr
! Einwohner
! Einwohner
! Anmerkungen
! Anmerkungen
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| 1825 || align=center | 1.267 || davon 180 Evangelische<ref>[[Johann Georg Knie]]: ''Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht aller Dörfer, Flecken, Städte und andere Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien''. Breslau 1830, [https://books.google.de/books?id=wIRfAAAAcAAJ&pg=PA1045 S. 1045].
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| 1840 ||style="text-align:center;"| 1547 || davon 1234 Katholiken und 313 Evangelische<ref name="Knie953">Johann Georg Knie: ''Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien.'' 2. Auflage. Breslau 1845, S. 953–954 ([https://books.google.de/books?id=f8AGAAAAcAAJ&pg=Pa953 books.google.de]).</ref>
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| 1843 ||style="text-align:center;"| 1620 || davon 1346 Katholiken, 271 Evangelische und drei Juden<ref name="Knie953" />
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|}
|}


== Sehenswürdigkeiten ==
== Gemeinde ==
Zur [[Gmina Sobótka|Stadt- und Landgemeinde Sobótka]] gehören die Stadt selbst und 23 Dörfer mit Schulzenämtern.
[[Datei:Sobótka, ul. Zamkowa 12 zamek Sobótka-Górka nr 599810 (1).JPG|mini|Schloss Górka]]
{{Hauptartikel|Gmina Sobótka}}
Von der Stadt aus führen mehrere markierte Wanderwege auf den Gipfel des Zobtenbergs, zum Teil an prähistorischen Steinfiguren kultischen Ursprungs vorbei. Am Berg gibt auch über zwei [[Skipiste]]n mit Liften. In den verschiedenen Ortsteilen zählen die folgenden Objekte zu den Sehenswürdigkeiten:


== Städtepartnerschaften ==
* Innerhalb der Stadt lohnt das Sanktuarium der [[Anna selbdritt|Hl. Anna selbdritt]] (''Sanktuarium Św. Anny Samotrzeciej'') einen Besuch, eine [[Gotik|gotische]] Kirche aus dem frühen [[16. Jahrhundert]] mit Turmhelm und den frühmittelalterlichen Steinfiguren ''Lwy romańskie'' (''Romanische Löwen'') und ''Grzyb'' (''Pilz'') zu beiden Seiten des Eingangs. Der Ring (''Rynek'') und der Plac Wolności sind von teils sehenswerten Bürgerhäusern des [[19. Jahrhundert]]s umsäumt. In der ul. Św. Jakuba 18 befindet sich das Lokalmuseum ''Muzeum Ślężańskie im. Stanisława Dunajewskiego'' mit umfangreichem [[Lapidarium]]. Es wurde [[1962]] in dem ehemaligen Augustinerspital, einem sehenswerten [[Renaissance]]bau von [[1568]], eingerichtet und widmet sich schwerpunktmäßig den archäologischen Funden der Umgebung sowie der [[Keltische Mythologie|keltischen Mythologie]] und der [[Slawische Mythologie|slawischen Mythologie]]. Unbedingt sehenswert ist das Lapidarium mit den dort ausgestellten Steinfiguren und sonstigen Fundstücken. Die [[1995]] ins Leben gerufene Kunstgalerie des Museums veranstaltet regelmäßige Ausstellungen mit Werken polnischer und ausländischer Künstler wie [[Wiesław Ochman]], [[Jerzy Duda-Gracz]] oder [[Stasys Eidrigevicius]].
* [[Berga/Elster]], Deutschland – seit dem 9.&nbsp;Dezember 2000

* [[Sobotka]], Tschechien – seit dem 21.&nbsp;Mai 2004
* In Górka (''Gorkau''), einem westlich der Stadt gelegenen Vorort, befindet sich das ehemalige Kloster der [[Augustinerorden|Augustinermönche]] aus dem [[12. Jahrhundert]], welches nach der [[Säkularisation]] von 1810 in den Privatbesitz der Familie von [[Lüttwitz]] gelangte und [[1885]] bis [[1886]] im Stil der [[Neorenaissance]] zu einem Schloss umgebaut wurde – daher der Name ''Zamek w Górce'' („Schloss Górka“). Im Park sind wiederum zwei der ''Romanischen Löwen'' aus dem [[Mittelalter|Frühmittelalter]] zu sehen, der Gesamtkomplex dient heute als Hotel.
* [[Gauchy]], Frankreich – seit dem 26.&nbsp;Juni 2004

* In Stary Zamek (''Altenburg'') kann die Pfarrkirche St. Stanislaus (''Kościół Św. Stanisława'') besichtigt werden, ein bedeutendes Baudenkmal aus altpolnischer Zeit. Die [[Romanik|romanische]] Kirche wurde während der zweiten Hälfte des [[13. Jahrhundert]]s errichtet. Die später hinzugefügte Vorhalle dient als Schutz für das wertvolle romanische Eingangsportal mit doppelseitigem [[Tympanon (Architektur)|Tympanon]], auf welchem vorderseitig Maria mit dem Jesuskind und der [[Heiliger Stanislaus|Hl. Stanislaus]] von [[Krakau]] sowie rückseitig die Verklärung des Hl. Stanislaus nach seinem Märtyrertod dargestellt sind. Es handelt sich hierbei um die älteste bildliche Darstellung des [[1253]] [[Heiligsprechung|kanonisierten]] polnischen Nationalheiligen in ganz Polen. Der [[Barock|barocke]] Hochaltar von [[1714]] zeigt ebenfalls den Hl. Stanislaus von Krakau, während auf der Barockkanzel Standbilder der vier [[Evangelist (Neues Testament)|Evangelisten]] zu sehen sind.

* In Będkowice (''Burghübel'') steht ein Renaissance-[[Wasserschloss (Architektur)|Wasserschloss]] von [[1546]], das sich früher im Besitz der [[Piasten]]herzöge von [[Herzogtum Schweidnitz-Jauer|Schweidnitz-Jauer]] befand. Die Innenausstattung ist zum Teil erhalten geblieben. Sehenswert sind die Torbögen aus [[Sandstein]], ein barocker Kamin von [[1700]], ein [[Klassizismus|klassizistischer]] Kachelofen und die bemalten [[Kassettendecke]]n.

== Gemeinde ==
Die [[Stadt- und Landgemeinde]] Sobótka umfasst neben dem namengebenden Hauptort die folgenden Ortsteile (''deutscher Ortsname''):
{|
|width="40%" valign="top" |
* [[Będkowice]] (''Bankwitz, 1937–1945 Burghübel'')
* Garncarsko (''Marxdorf'')
* [[Księginice Małe]] (''Klein Kniegnitz'')
* Kryształowice (bis 1914 ''Christelwitz, 1914–1937 Kristelwitz, 1937–1945 Weidengrund'')
* Kunów (''Kuhnau'')
* Michałowice (''Michelsdorf'')
* Mirosławice (''Rosenthal-Mörschelwitz, 1937–1945 Rosenborn'')
* Nasławice (''Naselwitz, 1937–1945 Steinberge'')
* Okulice (''Ocklitz, 1937–1945 Eichwall'')
* Olbrachtowice (''Albrechtsdorf'')
* Przezdrowice (''Prschiedrowitz, 1937–1945 Silinghain'')
|width="40%" valign="top" |
* Ręków (''Rankau'')
* [[Rogów Sobócki]] (''Rogau-Rosenau'')
* Siedlakowice (''Schiedlagwitz, 1937–1945 Siedlingen'')
* Stary Zamek (''Altenburg'')
* Strachów (''Strachau, 1937–1945 Silingau'')
* Strzegomiany (''Striegelmühle'')
* Sulistrowice (''Groß Silsterwitz, 1937–1945 Senkenberg'')
* Sulistrowiczki (''Klein Silsterwitz, 1937–1945 Silingtal'')
* Świątniki (''Groß Schwundnig'')
* Wojnarowice (''Wernersdorf'')
* Żerzuszyce (''Grunau'')
|}


== Verkehr ==
== Verkehr ==
Aufgrund ihrer Lage im Südwesten des Großraums [[Breslau]] und dank ihrer landschaftlichen Gegebenheiten ist die Stadt Zentrum eines bei den Großstädtern beliebten Naherholungsgebiets. Die Stadt kann über die Straße Breslau–[[Wałbrzych]] erreicht werden, auf der [[Bahnstrecke Wrocław–Jedlina-Zdrój|Bahnstrecke von und nach Breslau und Świdnica]] wurde 2000 der Personenverkehr eingestellt.
Aufgrund ihrer Lage im Südwesten des Großraums Breslau und dank ihrer landschaftlichen Gegebenheiten ist die Stadt Zentrum eines bei den Großstädtern beliebten Naherholungsgebiets. Die Stadt kann über die Straße Breslau–[[Wałbrzych]] erreicht werden, auf der [[Bahnstrecke Wrocław–Jedlina-Zdrój|Bahnstrecke von und nach Breslau und Świdnica]] wurde 2000 der Personenverkehr eingestellt und 2022 wiedereröffnet.

== Städtepartnerschaften ==
* [[Berga/Elster]], [[Deutschland]] – seit dem 9.&nbsp;Dezember 2000
* [[Sobotka]], [[Tschechien]] – seit dem 21.&nbsp;Mai 2004
* [[Gauchy]], [[Frankreich]] – seit dem 26.&nbsp;Juni 2004


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
* [[Maximilian von Fürst und Kupferberg]] (1717–1790), geboren in Albrechtsdorf, preußischer Großkanzler
* [[Heinrich Ludwig Tschech]] (1789–1844), geboren in Klein Kniegnitz, verübte 1844 ein Attentat auf König [[Friedrich Wilhelm IV.]]
* [[Mary Hahn (Autorin)|Mary Hahn]] (1867–1929), Autorin und Verlegerin von Kochbüchern
* [[Mary Hahn (Autorin)|Mary Hahn]] (1867–1929), Autorin und Verlegerin von Kochbüchern
* [[Otto Eduard Graf von Zedlitz und Trützschler]] (1873–1927), Ornithologe und Schriftsteller
* [[Richard Semmel]] (1875–1950), Unternehmer und Kunstsammler
* [[Richard Semmel]] (1875–1950), Unternehmer und Kunstsammler
* [[Hermann Plaskuda]] (1879–1918), deutscher Meister und Olympiateilnehmer im Fechten
* [[Hermann Plaskuda]] (1879–1918), Deutscher Meister und Olympiateilnehmer im Fechten
* [[Hanshugo Nehmiz]] (1909–1945), Archivar und Historiker
* [[Barbara Piasecka Johnson]] (1937–2013), Kunstsammlerin und Philanthropin, verbrachte ihre letzten Lebensjahre in Sobótka
* [[Klaus Peter (Mediziner)|Klaus Peter]] (* 1938), Anästhesist und Hochschullehrer an der Ludwig-Maximilians-Universität München
* [[Wilfried Kuckelkorn]] (* 1943), Politiker (SPD), Mitglied des Europäischen Parlaments
* [[Wilfried Kuckelkorn]] (* 1943), Politiker (SPD), Mitglied des Europäischen Parlaments
* [[Gerd Wollschon]] (1944–2012), Autor, Musiker und Kabarettist
* [[Gerd Wollschon]] (1944–2012), Autor, Musiker und Kabarettist
* [[Dieter Grahn]] (* 1944), Ruderer und seit 2000 Trainer der deutschen Männer-Nationalmannschaft
* [[Dieter Grahn]] (* 1944), Ruderer und seit 2000 Trainer der deutschen Männer-Nationalmannschaft
* [[Tadeusz Dolny]] (* 1958), Fußballspieler, polnische Nationalmannschaft
* [[Tadeusz Dolny]] (* 1958), Fußballspieler, polnische Nationalmannschaft
* [[Barbara Piasecka Johnson]] (1937–2013), Kunstsammlerin und Philanthropin, verbrachte ihre letzten Lebensjahre in Sobótka


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{MerianTopo |Titel=Zobten |Band=11 |Seite=191}}
* [[Johann Georg Knie]]: ''Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht aller Dörfer, Flecken, Städte und andere Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien''. Breslau 1830, S. 1044–1046 ([https://books.google.de/books?id=wIRfAAAAcAAJ&pg=PA1044 E-Kopie]).
* [[Hermann Adler (Historiker)|Hermann Adler]]: ''Aelteste Geschichte der am Fusse des Zobtenberges liegenden Dörfer des Augustiner-Chorherren-Stiftes auf dem Sande zu Breslau''. Breslau 1873 ([https://books.google.de/books?id=W2lkAAAAcAAJ&pg=PP5 E-Kopie]).
* [[Johann Georg Knie]]: ''Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht aller Dörfer, Flecken, Städte und andere Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien''. Breslau 1830, S. 1044–1046 ([https://books.google.de/books?id=wIRfAAAAcAAJ&pg=PA1044 books.google.de]).
* Hermann Adler: ''Aelteste Geschichte der am Fusse des Zobtenberges liegenden Dörfer des Augustiner-Chorherren-Stiftes auf dem Sande zu Breslau.'' Breslau 1873 ([https://books.google.de/books?id=W2lkAAAAcAAJ&pg=PP5 books.google.de]).


== Weblinks ==
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* [https://www.territorial.de/ndschles/schweidn/zobten.htm Stadt Zobten.] territorial.de (Rolf Jehke, 2005).
{{Wikisource|Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae: Zobten|Zobten in der Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae}}
* [http://www.territorial.de/ndschles/schweidn/zobten.htm Stadt Zobten] (Rolf Jehke, 2005).
* [https://www.sobotka.pl/ Webpräsenz der Stadt Sobótka] Informationen und Bilder (polnisch).
* [http://www.sobotka.pl Webpräsenz der Stadt Sobótka] – Informationen und Bilder (polnisch)
* [https://www.sobotka.pl/kultura_instytucje.html Muzeum Ślężańskie im. Stanisława Dunajewskiego] – Informationen zu Lokalmuseum und Lapidarium (polnisch).
* [http://www.sobotka.pl/kultura_instytucje.html Muzeum Ślężańskie im. Stanisława Dunajewskiego] – Informationen zu Lokalmuseum und Lapidarium (polnisch)

== Fußnoten ==
<references/>


== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Niederschlesien]]
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[[Kategorie:Gmina Sobótka]]
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[[Kategorie:Ersterwähnung 1148]]
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[[Kategorie:Stadtrechtsverleihung 1221]]

Aktuelle Version vom 15. Dezember 2024, 17:07 Uhr

Sobótka
Zobten
Wappen der Gmina Sobótka
Sobótka Zobten (Polen)
Sobótka
Zobten (Polen)
Sobótka
Zobten
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Wrocławski
Gmina: Sobótka
Fläche: 32,2 km²
Geographische Lage: 50° 54′ N, 16° 45′ OKoordinaten: 50° 53′ 57″ N, 16° 44′ 32″ O

Höhe: 160 m n.p.m.
Einwohner: 6954 (31. Dezember 2020)
Postleitzahl: 55-050
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DWR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: BreslauWałbrzych
Nächster int. Flughafen: Breslau

Sobótka [sɔˈbutka] (deutsch: Zobten am Berge, schlesisch Zota) ist eine Stadt im Powiat Wrocławski der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde mit 12.872 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020).

Geographische Lage

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Die Stadt liegt in Niederschlesien, etwa 30 km südwestlich von Breslau und 15 km nordöstlich von Świdnica (Schweidnitz) unterhalb des Zobtenberges.

Das 718 m n.p.m. hohe Zobtenberg-Massiv, eines aus der Schlesischen Tiefebene aufragenden Zeugenbergs der Mittelsudeten, an dessen Nordabhang die Stadt gelegen ist, dominiert die gesamte Umgebung. Das zugehörige Gemeindegebiet umfasst den Gipfel des Massivs, seine Nord- und Ostflanke sowie Teile der Südflanke. Die Stadt liegt am Ufer des Flusslaufs Czarna Woda (Schwarzwasser), der im Südosten des Zobtenberg-Massivs entspringt, bei den Ortsteilen Sulistrowice (Senkenberg) und Sulistrowiczki (Silingtal) aufgestaut wird und in die Schweidnitzer Weistritz (polnisch Bystrzyca) mündet.

Archäologische Funde am Zobtenberg: Niedźwiedź („Der Bär“) mit der Swastika, dem Symbol des Sonnenkultes, auf dem Rücken
St.-Anna-Kirche
Rathaus
Im Ortsteil Księginice Małe, bis 1945 Klein Kniegnitz, befindet sich das Geburtshaus des Attentäters Heinrich Ludwig Tschech (Foto 2008)

Das Gemeindegebiet von Sobótka ist seit prähistorischer Zeit ununterbrochen besiedelt, was durch zahlreiche archäologische Funde belegt ist. In der Bronzezeit befand sich auf der Ślęża eines der am weitesten nach Nordosten vorgeschobenen Heiligtümer der keltischen Boier, in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten siedelten hier germanische Silingen, bevor im siebten Jahrhundert slawische Stämme, von denen die Slensanen der regional bedeutendste waren, die Gegend in Besitz nahmen. Seit dem ausgehenden 10. Jahrhundert war Schlesien Teil des piastischen Polen.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Marktort „Sabath“ 1148 in einer Bulle des Papstes Eugen III. Der damalige Ortsname wurde von den wöchentlich hier stattfindenden Samstagsmärkten (lateinisch sabbatum, polnisch sobota = Samstag) abgeleitet. Sobótka zählt zu den ältesten Marktorten Schlesiens, das Marktprivileg wurde 1193 vom Breslauer Herzog Bolesław I. bestätigt. 1128 gründete Peter Wlast, Paladin des polnischen Herzogs Bolesław III. Schiefmund und Eigentümer ausgedehnter Ländereien in Niederschlesien, am Ślęża-Massiv ein Augustiner-Chorherrenstift, das mit Mönchen aus Arrouaise besiedelt wurde. Das Chorherrenstift wurde bereits 1134 auf die Breslauer Sandinsel verlegt, wo es als Sandstift bekannt wurde. Sobótka verblieb weiterhin im Besitz der Augustinerchorherren. Auf Nachsuchen des Abtes Witosław verlieh Seniorherzog Heinrich I. dem Ort Sobótka 1221 das Magdeburger Stadtrecht.

Nach dem Verzicht Polens auf Schlesien unter König Kasimir III. dem Großen fiel Sobótka, nunmehr bekannt als Zobten, 1353 als Mitgift der Krone Böhmen dem Heiligen Römischen Reich zu. König Wenzel IV. bestätigte 1399 das Magdeburger Stadtrecht. 1494 kauften die Augustiner-Chorherren die 1428 von den Hussiten nahezu ruinierte Stadt zurück. Zobten erlebte seine Blütezeit unter den Habsburgern, die 1526 die Herrschaft in Böhmen und Schlesien übernahmen, wurde jedoch während des Dreißigjährigen Krieges erneut fast vollständig zerstört. Die Einwohnerzahl sank von über 1000 auf unter 200. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Zobten mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Trotzdem verlieb Zobten zunächst in Klosterbesitz, und es wurde dem Landkreis Breslau eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. Unter König Friedrich Wilhelm III. wurden 1810 die geistlichen Territorialbesitztümer in Preußen säkularisiert.

Im Jahr 1813 wurde in Zobten das Lützowsche Freikorps gebildet.[1] Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon entwickelte sich Zobten im 19. Jahrhundert zu einer Hochburg der Burschenschaften und Freikorps in Schlesien. Zur Erinnerung an das Lützowsche Freikorps wurde in Zobten ein Obelisk errichtet.[1] Im Jahr 1885 wurde die Eisenbahnstrecke nach Breslau eröffnet und 1907 der Bismarckturm eingeweiht.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Zobten zusammen mit dem größten Teil Schlesiens 1945 an Polen und in Sobótka umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, 1946 vertrieben. Bei der Einnahme der Stadt durch die Rote Armee am 7. Mai 1945 wurde Zobten zu über 50 % zerstört. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Zwangsumgesiedelte aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. Nach dem Krieg wurde die Stadt wieder aufgebaut. Von 1975 bis 1998 gehörte die Stadt der Woiwodschaft Breslau an, die 1999 in die neue Woiwodschaft Niederschlesien aufging.

Sehenswürdigkeiten

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Schloss Górka

Von der Stadt aus führen mehrere markierte Wanderwege auf den Gipfel des Zobtenbergs, zum Teil an prähistorischen Steinfiguren kultischen Ursprungs vorbei.

  • Kirche hl. Anna selbdritt (Sanktuarium Św. Anny Samotrzeciej) aus dem frühen 16. Jahrhundert mit Turmhelm und den frühmittelalterlichen Steinfiguren Lwy romańskie (Romanische Löwen) und Grzyb (Pilz) zu beiden Seiten des Eingangs.
  • Der Ring (Rynek) und der Plac Wolności sehenswerten Bürgerhäusern des 19. Jahrhunderts umsäumt.
  • Heimatmuseum Zobten In der ul. Św. Jakuba 18 mit umfangreichem Lapidarium. Es wurde 1962 in dem ehemaligen Augustinerspital, einem sehenswerten Renaissancebau von 1568, eingerichtet und widmet sich schwerpunktmäßig den archäologischen Funden der Umgebung sowie der kKeltischen Mythologie und der Slawischen Mythologie. Die 1995 ins Leben gerufene Kunstgalerie des Museums veranstaltet regelmäßige Ausstellungen mit Werken polnischer und ausländischer Künstler wie Wiesław Ochman, Jerzy Duda-Gracz oder Stasys Eidrigevičius.
  • In Górka (Gorkau), einem westlich der Stadt gelegenen Vorort, befindet sich das ehemalige Kloster der Augustiner-Chorherren aus dem 12. Jahrhundert, welches nach der Säkularisation von 1810 in den Privatbesitz der Familie von Lüttwitz gelangte und 1885 bis 1886 im Stil der Neorenaissance zu einem Schloss. Im Schlosspark sind wiederum zwei der Romanischen Löwen aus dem Frühmittelalter zu sehen, der Gesamtkomplex dient heute als Hotel.
  • Pfarrkirche St. Stanislaus (Kościół Św. Stanisława) in Stary Zamek (Altenburg) aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die später hinzugefügte Vorhalle dient als Schutz für das wertvolle romanische Eingangsportal mit doppelseitigem Tympanon, auf welchem vorderseitig Maria mit dem Jesuskind und der hl. Stanislaus sowie rückseitig die Verklärung des Hl. Stanislaus nach seinem Märtyrertod dargestellt sind. Es handelt sich hierbei um die älteste bildliche Darstellung des 1253 kanonisierten polnischen Nationalheiligen in ganz Polen. Der barocke Hochaltar von 1714 zeigt ebenfalls den hl. Stanislaus von Krakau, während auf der Barockkanzel Vier Evangelisten dargestellt werden.
  • Das Renaissance-Wasserschloss in Będkowice (Burghübel) aus dem Jahr 1546 gehörte vormals den Herzögen von Schweidnitz-Jauer. Die Innenausstattung ist zum Teil erhalten geblieben. Sehenswert sind u. a. die Torbögen aus Sandstein, ein barocker Kamin von 1700, ein klassizistischer Kachelofen und die bemalten Kassettendecken.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Anmerkungen
1825 1267 davon 180 Evangelische[2]
1840 1547 davon 1234 Katholiken und 313 Evangelische[3]
1843 1620 davon 1346 Katholiken, 271 Evangelische und drei Juden[3]
1875 2077 [4]
1880 2285 [4]
1890 2393 [4]
1905 2280 davon 1038 Evangelische und 34 Juden[1]
1933 3229 [4]
1939 3229 [4]

Zur Stadt- und Landgemeinde Sobótka gehören die Stadt selbst und 23 Dörfer mit Schulzenämtern.

Städtepartnerschaften

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  • Berga/Elster, Deutschland – seit dem 9. Dezember 2000
  • Sobotka, Tschechien – seit dem 21. Mai 2004
  • Gauchy, Frankreich – seit dem 26. Juni 2004

Aufgrund ihrer Lage im Südwesten des Großraums Breslau und dank ihrer landschaftlichen Gegebenheiten ist die Stadt Zentrum eines bei den Großstädtern beliebten Naherholungsgebiets. Die Stadt kann über die Straße Breslau–Wałbrzych erreicht werden, auf der Bahnstrecke von und nach Breslau und Świdnica wurde 2000 der Personenverkehr eingestellt und 2022 wiedereröffnet.

Persönlichkeiten

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  • Mary Hahn (1867–1929), Autorin und Verlegerin von Kochbüchern
  • Richard Semmel (1875–1950), Unternehmer und Kunstsammler
  • Hermann Plaskuda (1879–1918), Deutscher Meister und Olympiateilnehmer im Fechten
  • Hanshugo Nehmiz (1909–1945), Archivar und Historiker
  • Barbara Piasecka Johnson (1937–2013), Kunstsammlerin und Philanthropin, verbrachte ihre letzten Lebensjahre in Sobótka
  • Klaus Peter (* 1938), Anästhesist und Hochschullehrer an der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Wilfried Kuckelkorn (* 1943), Politiker (SPD), Mitglied des Europäischen Parlaments
  • Gerd Wollschon (1944–2012), Autor, Musiker und Kabarettist
  • Dieter Grahn (* 1944), Ruderer und seit 2000 Trainer der deutschen Männer-Nationalmannschaft
  • Tadeusz Dolny (* 1958), Fußballspieler, polnische Nationalmannschaft
  • Martin Zeiller: Zobten. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae (= Topographia Germaniae. Band 11). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650, S. 191 (Volltext [Wikisource]).
  • Johann Georg Knie: Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht aller Dörfer, Flecken, Städte und andere Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien. Breslau 1830, S. 1044–1046 (books.google.de).
  • Hermann Adler: Aelteste Geschichte der am Fusse des Zobtenberges liegenden Dörfer des Augustiner-Chorherren-Stiftes auf dem Sande zu Breslau. Breslau 1873 (books.google.de).
Commons: Sobótka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Zobten. [1]. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 20: Veda–Zz. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1909, S. 972 (Digitalisat. zeno.org).
  2. Johann Georg Knie: Alphabetisch-Statistisch-Topographische Uebersicht aller Dörfer, Flecken, Städte und andere Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien. Breslau 1830, S. 1045 (books.google.de).
  3. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preusz. Provinz Schlesien. 2. Auflage. Breslau 1845, S. 953–954 (books.google.de).
  4. a b c d e Michael Rademacher: Schweidnitz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.