„Jost Henkel“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Karl Jost Henkel (1909-1961).jpg|mini|Jost Henkel (ca. 1950)]]
''Karl'' '''Jost Henkel''' (* [[27. Juli]] [[1909]] in [[Düsseldorf]]; † [[7. Juli]] [[1961]] in Düsseldorf) war ein deutscher Unternehmer. Er war ein Enkel von [[Friedrich Karl Henkel|Fritz Henkel]]. Er übernahm 1938 von seinem Vater [[Hugo Henkel]] die Leitung des Konzerns [[Henkel (Konzern)|Henkel]]. Henkel führte 1932 [[Adolf Hitler]] in den [[Industrie-Club Düsseldorf]] ein, er wurde später im [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|nationalsozialistischen Deutschen Reich]] zum [[Wehrwirtschaftsführer]] ernannt.<ref>''Die Henkel-Saga – Ein Leben für Persil'', eine Dokumentation des [[WDR]] von Lothar Schröder, ausgestrahlt am 10. Oktober 2003, gem. http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0001_jupp.htm</ref>
'''Karl Jost Henkel''' (* [[27. Juli]] [[1909]] in [[Düsseldorf]]; † [[7. Juli]] [[1961]] ebenda) war ein deutscher Unternehmer und Enkel von [[Friedrich Karl Henkel|Fritz Henkel]]. Von 1938 bis zu seinem Tod leitete er den [[Henkel (Konzern)|Henkel-Konzern]].


== Leben ==
== Leben ==
Nach dem Abitur 1928 am [[Heinrich-Heine-Gesamtschule Düsseldorf|Rethel-Gymnasium]] in Düsseldorf absolvierte Henkel von 1928 bis 1930 eine kaufmännische Lehre in Bremen. Dem folgte in den Jahren 1930 bis 1932 ein Studium der [[Volkswirtschaftslehre]] an den Universitäten Bonn, Berlin und Hamburg, das er mit Diplom abschloss. Von 1932 bis 1934 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er an der [[Universität zu Köln]]. Parallel dazu war er 1933 bis 1934 im Außendienst des Henkel-Unternehmens tätig. Dem folgte von 1934 bis 1935 ein Studium in den [[Vereinigte Staaten|USA]].


Jost Henkel trat 1938 in den [[Industrie-Club Düsseldorf]] ein.<ref>{{Literatur |Autor=Volker Ackermann |Titel=Treffpunkt der Eliten. Die Geschichte des Industrie-Clubs Düsseldorfs |Hrsg=Industrie-Club Düsseldorf e.&nbsp;V. |Sammelwerk= |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort=Düsseldorf |Datum=2016 |ISBN= |Seiten=119 ff.}}</ref> Er wurde später im [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|nationalsozialistischen Deutschen Reich]] zum [[Wehrwirtschaftsführer]] ernannt.<ref>''Die Henkel-Saga – Ein Leben für Persil'', eine Dokumentation des [[WDR]] von Lothar Schröder, ausgestrahlt am 10. Oktober 2003</ref>
Nach dem Abitur 1928 am [[Heinrich-Heine-Gesamtschule Düsseldorf|Rethel-Gymnasium]] in Düsseldorf vollzog Henkel von 1928 bis 1930 eine kaufmännische Lehre in [[Bremen]].<ref>[http://www.henkel.de/SID-0AC83309-AAE38966/karriere/lebenslauf-dr-jost-henkel-24539.htm]|''Lebenslauf Dr. Jost Henkel'' auf der Henkel-Unternehmens-Website</ref> Dem folgte in den Jahren 1930 bis 1932 ein Studium der [[Volkswirtschaftslehre]] an den Universitäten Bonn, Berlin und Hamburg, das er als [[Diplom-Volkswirt]] abschloss. Von 1932 bis 1934 [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er an der [[Universität zu Köln]] mit Abschluss Dr. rer. pol. Parallel dazu war er 1933 bis 1934 im Außendienst des Henkel-Unternehmens tätig. Dem folgte von 1934 bis 1935 ein Studium in den [[Vereinigte Staaten|USA]]. 1938 wurde er Geschäftsführer und in den Vorstand des Henkel-Unternehmens berufen. 1950 wurde er ordentlicher Geschäftsführer. Im Jahre 1958 rief Henkel die „Dr.&nbsp;Jost-Henkel-Stiftung“ ins Leben. Ab 1959 übernahm er den Vorsitz des Aufsichtsrats & Beiratsmitglied der ''Henkel & Cie GmbH''.

Er wurde ab 1938 gemeinsam mit Carl August [[Bagel (Unternehmerfamilie)|Bagel]] und Werner Lüps Geschäftsführer des Unternehmens und am 11. Juli 1942 als Nachfolger des verstorbenen Werner Lüps zum „Betriebsführer der Henkel-Werke“ gewählt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.henkel.com/resource/blob/264388/9dbe482808d2ba085f8383706ace145b/chronik-140-jahre-henkel-data.pdf |titel=Chronik 140 Jahre Henkel |datum= |seiten=34ff. |abruf=2019-05-21 |sprache=de}}</ref> 1945 wurde Jost Henkel von den Alliierten inhaftiert und kehrte im November 1947 zusammen mit weiteren Familienmitgliedern in die Firma zurück.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.henkel.com/resource/blob/264388/9dbe482808d2ba085f8383706ace145b/chronik-140-jahre-henkel-data.pdf |titel=Chronik 140 Jahre Henkel |datum= |seiten=38 ff. |abruf=2019-05-21 |sprache=de}}</ref> Im Dezember 1947 wurde er zum ordentlichen Geschäftsführer ernannt.

1950 wurde er ordentlicher Geschäftsführer. Im Jahre 1958 rief er die ''Dr.&nbsp;Jost-Henkel-Stiftung'' ins Leben. Ab 1959 übernahm er den Vorsitz des Aufsichtsrats und wurde Beiratsmitglied der ''Henkel & Cie GmbH''.


Von 1959 an war er aktiv im [[Verband der Chemischen Industrie]]. Er übernahm dort Vorstandsaufgaben und war Mitglied im Hauptausschuss sowie im Präsidium.
Von 1959 an war er aktiv im [[Verband der Chemischen Industrie]]. Er übernahm dort Vorstandsaufgaben und war Mitglied im Hauptausschuss sowie im Präsidium.


Henkel spielte schon in seiner Jugend [[Tennis]]. Im Jahre 1937 wurde Henkel Vorsitzender des [[Rochusclub]]s. Von 1949 bis 1953 war er Vorsitzender des Tennis-Verbandes Niederrhein. Ab 1952 bis 1958 leitete er den [[Deutscher Tennisbund|Deutschen Tennisbund]].<ref>[http://www.dtb-tennis.de/5903_5912.php?selected=1101&selectedsub=5763 Rochusclub: ''Jost Henkel.'']</ref>
Henkel spielte schon in seiner Jugend Tennis. Im Jahre 1937 wurde er Vorsitzender des Düsseldorfer [[Rochusclub]]s. Von 1949 bis 1953 war er Vorsitzender des Tennis-Verbandes Niederrhein, und von 1952 bis 1958 Präsident des [[Deutscher Tennis Bund|Deutschen Tennis Bundes]].


Jost Henkel verstarb im Alter von 51 Jahren. Nach seinem Tod übernahm sein jüngerer Bruder [[Konrad Henkel|Konrad]] die Unternehmensleitung des Henkel-Konzerns.
Henkel starb 1961 im Alter von 51 Jahren an einer [[Lungenentzündung]].<ref>[[Der Spiegel]] (30/1961) vom 19. Juli 1961 ([http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43365144.html online])</ref> Nach seinem Tod übernahm sein jüngerer Bruder [[Konrad Henkel|Konrad]] die Unternehmensleitung des Henkel-Konzerns.


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
Für seine Verdienste wurde Henkel 1958 mit dem [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großen Bundesverdienstkreuz]] ausgezeichnet. Die Stadt Berlin ehrte ihn als ersten Industriellen mit der ''Berliner Freiheitsglocke'' für seine Verdienste um die Stadt.


== Siehe auch ==
Für seine Verdienste wurde er 1958 mit dem [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großen Bundesverdienstkreuz]] ausgezeichnet.<ref>Internationales Biographisches Archiv 33/1961 vom 7. August 1961</ref>
* [[Henkel (Unternehmerfamilie)]]


== Literatur und Weblinks ==
Die Stadt Berlin ehrte ihn als ersten Industriellen mit der ''Berliner Freiheitsglocke'' für seine Verdienste um die Stadt.<ref>[http://www.henkel.de/SID-0AC83309-AAE38966/karriere/lebenslauf-dr-jost-henkel-24539.htm]|''Lebenslauf Dr. Jost Henkel'' auf der Henkel-Unternehmens-Website</ref>
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* {{Munzinger|00000008434|Jost Henkel}}
* {{Internetquelle |url=http://www.henkel.de/SID-0AC83309-AAE38966/karriere/lebenslauf-dr-jost-henkel-24539.htm |titel=Lebenslauf Dr. Jost Henkel |hrsg=Henkel-Konzern |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110219011113/http://www.henkel.de/SID-0AC83309-AAE38966/karriere/lebenslauf-dr-jost-henkel-24539.htm |archiv-datum=2011-02-19 |zugriff=2015-01-30}}
* Toralf Blitzer: ''Die Präsidenten des Deutschen Tennis Bundes.'' Aus: Deutscher Tennis Bund (Hrsg.): ''Tennis in Deutschland. Von den Anfängen bis 2002.'' Duncker & Humblot, Berlin 2002, ISBN 3-428-10846-9. S. 288–292
* {{Internetquelle |url=http://www.dtb-tennis.de/Verband/Wir-ueber-uns/Historie/Praesidenten-von-1902-bis-heute |titel=Präsidenten von 1902 bis heute |hrsg=Deutscher Tennis Bund |zugriff=2015-01-30}}


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 1. Dezember 2024, 17:51 Uhr

Jost Henkel (ca. 1950)

Karl Jost Henkel (* 27. Juli 1909 in Düsseldorf; † 7. Juli 1961 ebenda) war ein deutscher Unternehmer und Enkel von Fritz Henkel. Von 1938 bis zu seinem Tod leitete er den Henkel-Konzern.

Nach dem Abitur 1928 am Rethel-Gymnasium in Düsseldorf absolvierte Henkel von 1928 bis 1930 eine kaufmännische Lehre in Bremen. Dem folgte in den Jahren 1930 bis 1932 ein Studium der Volkswirtschaftslehre an den Universitäten Bonn, Berlin und Hamburg, das er mit Diplom abschloss. Von 1932 bis 1934 promovierte er an der Universität zu Köln. Parallel dazu war er 1933 bis 1934 im Außendienst des Henkel-Unternehmens tätig. Dem folgte von 1934 bis 1935 ein Studium in den USA.

Jost Henkel trat 1938 in den Industrie-Club Düsseldorf ein.[1] Er wurde später im nationalsozialistischen Deutschen Reich zum Wehrwirtschaftsführer ernannt.[2]

Er wurde ab 1938 gemeinsam mit Carl August Bagel und Werner Lüps Geschäftsführer des Unternehmens und am 11. Juli 1942 als Nachfolger des verstorbenen Werner Lüps zum „Betriebsführer der Henkel-Werke“ gewählt.[3] 1945 wurde Jost Henkel von den Alliierten inhaftiert und kehrte im November 1947 zusammen mit weiteren Familienmitgliedern in die Firma zurück.[4] Im Dezember 1947 wurde er zum ordentlichen Geschäftsführer ernannt.

1950 wurde er ordentlicher Geschäftsführer. Im Jahre 1958 rief er die Dr. Jost-Henkel-Stiftung ins Leben. Ab 1959 übernahm er den Vorsitz des Aufsichtsrats und wurde Beiratsmitglied der Henkel & Cie GmbH.

Von 1959 an war er aktiv im Verband der Chemischen Industrie. Er übernahm dort Vorstandsaufgaben und war Mitglied im Hauptausschuss sowie im Präsidium.

Henkel spielte schon in seiner Jugend Tennis. Im Jahre 1937 wurde er Vorsitzender des Düsseldorfer Rochusclubs. Von 1949 bis 1953 war er Vorsitzender des Tennis-Verbandes Niederrhein, und von 1952 bis 1958 Präsident des Deutschen Tennis Bundes.

Henkel starb 1961 im Alter von 51 Jahren an einer Lungenentzündung.[5] Nach seinem Tod übernahm sein jüngerer Bruder Konrad die Unternehmensleitung des Henkel-Konzerns.

Für seine Verdienste wurde Henkel 1958 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Stadt Berlin ehrte ihn als ersten Industriellen mit der Berliner Freiheitsglocke für seine Verdienste um die Stadt.

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Commons: Jost Henkel – Sammlung von Bildern
  • Jost Henkel im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Lebenslauf Dr. Jost Henkel. Henkel-Konzern, archiviert vom Original am 19. Februar 2011; abgerufen am 30. Januar 2015.
  • Toralf Blitzer: Die Präsidenten des Deutschen Tennis Bundes. Aus: Deutscher Tennis Bund (Hrsg.): Tennis in Deutschland. Von den Anfängen bis 2002. Duncker & Humblot, Berlin 2002, ISBN 3-428-10846-9. S. 288–292
  • Präsidenten von 1902 bis heute. Deutscher Tennis Bund, abgerufen am 30. Januar 2015.

Einzelnachweise

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  1. Volker Ackermann: Treffpunkt der Eliten. Die Geschichte des Industrie-Clubs Düsseldorfs. Hrsg.: Industrie-Club Düsseldorf e. V. Düsseldorf 2016, S. 119 ff.
  2. Die Henkel-Saga – Ein Leben für Persil, eine Dokumentation des WDR von Lothar Schröder, ausgestrahlt am 10. Oktober 2003
  3. Chronik 140 Jahre Henkel. S. 34ff., abgerufen am 21. Mai 2019.
  4. Chronik 140 Jahre Henkel. S. 38 ff., abgerufen am 21. Mai 2019.
  5. Der Spiegel (30/1961) vom 19. Juli 1961 (online)