„Dürkheimer Bruch“ – Versionsunterschied

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Der '''Dürkheimer Bruch''' [{{IPA|bru:χ}}] nordöstlich von [[Bad Dürkheim]] ist ein 698 ha großes [[Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)|FFH-Gebiet]] und Teil des [[Landschaftsschutzgebiet]]es [[Bad Dürkheimer und Erpolzheimer Bruch]].
Der '''Dürkheimer Bruch''' [{{IPA|bru:χ}}] nordöstlich von [[Bad Dürkheim]] ist ein 698 ha großes [[Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)|FFH-Gebiet]] und Teil des Landschaftsschutzgebietes [[Bad Dürkheimer und Erpolzheimer Bruch]].<ref>[https://www.rhein-pfalz-kreis.de/gesundheit-umwelt/natur-artenschutz/schutzgebiete/landschaftsschutzgebiete/lsg-badduerkheimer-und-erpolzheimer-bruch.pdf?cid=1nx Rechtsverordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Bad Dürkheimer und Erpolzheimer Bruch“]</ref> Der Großteil des Bruches gehört auch zum [[Europäisches Vogelschutzgebiet|Europäischen Vogelschutzgebiet]] [[Haardtrand (Vogelschutzgebiet)|Haardtrand]].


== Beschaffenheit ==
== Beschaffenheit ==
Er gehört sowohl zur [[Verbandsgemeinde Maxdorf]] im [[Rhein-Pfalz-Kreis]], als auch zur Stadt [[Bad Dürkheim]] und der [[Verbandsgemeinde Freinsheim]], im [[Landkreis Bad Dürkheim]]. Wechselfeuchte Wiesen, kleine Fließgewässer, Hecken, Gebüsche und Baumgruppen prägen das Landschaftsbild. Durch das Gebiet strömt der [[Bach]] [[Isenach]]. Außergewöhnlich im Dürkheimer Bruch sind die [[Salzwiese]]n.
Er gehört sowohl zur [[Verbandsgemeinde Maxdorf]] im [[Rhein-Pfalz-Kreis]], als auch zur Stadt [[Bad Dürkheim]] und der [[Verbandsgemeinde Freinsheim]], im [[Landkreis Bad Dürkheim]]. Das 2005 von der EU bestätigte ''FFH-Gebiet Dürkheimer Bruch'' und das 1981 ausgewiesene ''Landschaftsschutzgebiet Bad Dürkheimer und Erpolzheimer Bruch'' sind flächenmäßig nicht identisch.
Wechselfeuchte Wiesen, kleine Fließgewässer, Hecken, Gebüsche und Baumgruppen prägen das Landschaftsbild. Durch das Gebiet strömt der [[Bach]] [[Isenach]]. Außergewöhnlich im Dürkheimer Bruch sind die [[Salzwiese]]n.


=== Fauna und Flora ===
=== Fauna und Flora ===
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* [[Sumpfohreule]] (''Asio flammeus'')
* [[Steinkauz]] (''Athene noctua'')
* [[Grauammer]] (''Emberiza calandra'')
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* [[Grünspecht]] (''Picus viridis'')
* [[Grünspecht]] (''Picus viridis'')
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* [[Wechselkröte]] (''Bufo viridis'')
* [[Wechselkröte]] (''Bufo viridis'')
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* [[Zauneidechse]] (''Lacerta agilis'')
* [[Mauereidechse]] (''Podarcis muralis'')
* [[Feldgrashüpfer]] (''Chorthippus apricarius'')
* [[Feldgrashüpfer]] (''Chorthippus apricarius'')
* [[Wiesengrashüpfer]] (''Chorthippus dorsatus'')
* [[Wiesengrashüpfer]] (''Chorthippus dorsatus'')
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* [[Schmale Windelschnecke]] (''Vertigo angustior'')
* [[Schmale Windelschnecke]] (''Vertigo angustior'')
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Ausnahmsweise brütete auch die [[Sumpfohreule]] im Gebiet.<ref>Raudszus, D. (2008): Brut einer Sumpfohreule (Asio flammeus) bei Bad Dürkheim. Berichte aus den Arbeitskreisen. AK Ornithologie. Pollichia-Kurier 24(1).</ref> Es gibt Nachweise der [[Zwergohreule]].


== Beeinträchtigung der Natur im FFH-Gebiet ==
== Beeinträchtigung der Natur im FFH-Gebiet ==
Im FFH-Gebiet Dürkheimer Bruch sind nach der Schutzausweisung Vogelarten wie [[Bekassine]] und [[Großer Brachvogel]] als Brutvogel verschwunden und im Bereich des westlichen Bruch sogar die [[Feldlerche]]. Insbesondere im Bereich 28. Bruchgewann ist das Schutzgebiet durch zunehmende intensive und natuzerstörerische Pferdehaltung massiv beeinträchtigt. Es wurden bis in die Gegenwart neue Pferdeställe mit Beleuchtungsmasten errichtet. Die Beleuchtungsmasten führen zu einer Lichtverschmutzung in den Abendstunden und im Winter. Bäume, Hecken und Gebüsche rodeten man. Auf früheren Mähflächen schüttete man große Mengen Erde auf.<ref name="Fragwürdige Pferdehaltung"/>
Im FFH-Gebiet Dürkheimer Bruch sind nach der Schutzausweisung Vogelarten wie [[Bekassine]] und [[Großer Brachvogel]] als Brutvogel verschwunden und im Bereich des westlichen Bruch sogar die [[Feldlerche]]. Insbesondere im Bereich 28. Bruchgewann ist das Schutzgebiet durch zunehmende intensive und naturzerstörerische Pferdehaltung massiv beeinträchtigt. Es wurden bis in die Gegenwart neue Pferdeställe mit Beleuchtungsmasten errichtet. Die Beleuchtungsmasten führen zu einer Lichtverschmutzung in den Abendstunden und im Winter. Bäume, Hecken und Gebüsche rodete man. Auf früheren Mähflächen schüttete man große Mengen Erde auf. Der Pferdemist wird teilweise seit Jahren auf ungenehmigten Ablagerungsstellen deponiert. Obwohl im Vogelschutzgebiet bzw. FFH-Gebiet Handlungen, die im Widerspruch zu den Erhaltungszielen stehen, verboten sind, reagieren die zuständigen Behörden, wie die Untere Naturschutzbehörde, kaum auf die rechtswidrigen Vorgänge im Gebiet bzw. beantworteten 2019 nicht einmal Anfragen, obwohl vom Naturschutzverein [[Pollichia]] darauf hingewiesen wurde. Noch 2017 wies die Verbandsgemeinde [[Maxdorf]] ein [[Baugebiet]] im Dürkheimer Bruch aus.<ref name="Fragwürdige Pferdehaltung"/>


[[Japanischer Staudenknöterich]], eine [[invasive Pflanze|invasiven Pflanze]], der mit Dominanzbeständen andere Arten verdrängt, bereitet weitere Probleme.<ref>[https://www.rheinpfalz.de/lokal/kreis-bad-duerkheim_artikel,-gr%C3%BCne-plage-wuchert-im-bruch-_arid,982507.html Grüne Plage wuchert im Bruch]Die Rheinpfalz vom 18. September 2017</ref>
[[Japanischer Staudenknöterich]], eine [[invasive Pflanze]], die mit Dominanzbeständen andere Arten verdrängt, bereitet weitere Probleme.<ref>[https://www.rheinpfalz.de/lokal/kreis-bad-duerkheim_artikel,-gr%C3%BCne-plage-wuchert-im-bruch-_arid,982507.html Grüne Plage wuchert im Bruch] Die Rheinpfalz vom 18. September 2017</ref>


== Der Käskönig-Brauch ==
== Der Käskönig-Brauch ==
Laut [[Johann Georg Lehmann (Historiker)|Johann Georg Lehmann]] gehörte der Dürkheimer Bruch 1035 zum [[Salier|salischen]] Stiftungsgut des [[Kloster Limburg|Klosters Limburg]].<ref name="Lehmann"/> Sehr früh schon gewährte dessen Abt der Gemeinde [[Bad Dürkheim|Dürkheim]] die Ausübung der dortigen Weiderechte. Dürkheim ließ an diesen Rechten, gegen eine Gebühr, auch Nachbardörfer teilhaben. Alljährlich am Pfingstmontag ritt ein Beauftragter umher, um die fälligen Abgaben einzusammeln. Da sie neben Geld zumeist in Käse bestanden wurde der Sammler auch als ''„[[Käskönig]]“'' bezeichnet. Dieser Käskönig-Brauch existierte noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. [[Michael Frey (Historiker)|Michael Frey]] hält in seiner ''Beschreibung des [[Rheinkreis]]es'' fest, dass beispielsweise der Müller auf der ''Eyersheimer Mühle'' als Einzelabgabe 15 [[Albus (Münze)|Albus]] und einen Käse zu entrichten hatte. Der Inhaber des ''Eyersheimer Hofes'', auf den die Verpflichtungen des ehemaligen Dorfes [[Eyersheim]] übergegangen waren, musste hingegen 15 Albus und 32 Käse entgelten.<ref name="Frey"/><ref name="Schöppner"/> Karl Geib schreibt in seinem „Reisehandbuch durch alle Teile der königlich bayerischen Rheinpfalz“, der ''Eyersheimer Hof'' sei der Endpunkt des alljährlichen Käskönig-Rittes gewesen, wo eine „ländliche Lustbarkeit“ stattgefunden habe, bevor der Käskönig wieder nach Bad Dürkheim zurückkehrte.<ref name="Geib"/> In Erinnerung an den historischen Brauch gibt es heute in Bad Dürkheim das ''Käskönigfest''.<ref name="Käskönigfest"/>
Laut [[Johann Georg Lehmann (Historiker)|Johann Georg Lehmann]] gehörte der Dürkheimer Bruch 1035 zum [[Salier|salischen]] Stiftungsgut des [[Kloster Limburg|Klosters Limburg]].<ref name="Lehmann"/> Sehr früh schon gewährte dessen Abt der Gemeinde [[Bad Dürkheim|Dürkheim]] die Ausübung der dortigen Weiderechte. Dürkheim ließ an diesen Rechten, gegen eine Gebühr, auch Nachbardörfer teilhaben. Alljährlich am Pfingstmontag ritt ein Beauftragter umher, um die fälligen Abgaben einzusammeln. Da sie neben Geld zumeist in Käse bestanden, wurde der Sammler auch als „[[Käskönig]]“ bezeichnet. Dieser Käskönig-Brauch existierte noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. [[Michael Frey (Historiker)|Michael Frey]] hält in seiner ''Beschreibung des [[Rheinkreis]]es'' fest, dass beispielsweise der Müller auf der ''Eyersheimer Mühle'' als Einzelabgabe 15 [[Albus (Münze)|Albus]] und einen Käse zu entrichten hatte. Der Inhaber des ''Eyersheimer Hofes'', auf den die Verpflichtungen des ehemaligen Dorfes [[Eyersheim]] übergegangen waren, musste hingegen 15 Albus und 32 Käse entgelten.<ref name="Frey"/><ref name="Schöppner"/> [[Karl Geib]] schreibt in seinem „Reisehandbuch durch alle Teile der königlich bayerischen Rheinpfalz“, der ''Eyersheimer Hof'' sei der Endpunkt des alljährlichen Käskönig-Rittes gewesen, wo eine „ländliche Lustbarkeit“ stattgefunden habe, bevor der Käskönig wieder nach Bad Dürkheim zurückkehrte.<ref name="Geib"/> In Erinnerung an den historischen Brauch gibt es heute in Bad Dürkheim das ''Käskönigfest''.<ref name="Käskönigfest"/>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commonscat|Landschaftsschutzgebiet Bad Dürkheimer und Erpolzheimer Bruch|3=S}}
{{commonscat|Landschaftsschutzgebiet Bad Dürkheimer und Erpolzheimer Bruch|3=S}}
* [https://lfu.rlp.de/fileadmin/lfu/Naturschutz/Dokumente/NSG-Album/Bad_Duerkheim/FFH-Album_Duerkheimer_Bruch.pdf FFH-ALBUM Dürkheimer Bruch]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references>
<references>
<ref name="natura2000">[http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=g&c=ffh&pk=FFH6515-301 LUWG: ''Steckbrief zum FFH-Gebiet 6515-301 „Dürkheimer Bruch“''] (Stand 29. April 2013)</ref>
<ref name="natura2000">{{Webarchiv|url=http://www.natura2000.rlp.de/steckbriefe/index.php?a=s&b=g&c=ffh&pk=FFH6515-301 |wayback=20151120003540 |text=LUWG: ''Steckbrief zum FFH-Gebiet 6515-301 „Dürkheimer Bruch“'' |archiv-bot=2024-11-30 10:14:36 InternetArchiveBot }} (Stand 29. April 2013)</ref>
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<ref name="Fragwürdige Pferdehaltung">{{Webarchiv|url=https://www.pollichia.de/images/Pollichia_Kurier_2019_01_tn.pdf |wayback=20200715112552 |text=Makus Hundsdorfer: ''Fragwürdige Pferdehaltung im Dürkheimer Bruch bei Birkenheide'' |archiv-bot=2024-11-30 10:14:36 InternetArchiveBot }}. Pollichia Kurier, Jahrgang 35, Heft 1, S. 38–42. (PDF-Datei; 13,4 MB)</ref>
<ref name="Lehmann">[[Johann Georg Lehmann (Historiker)|Johann Georg Lehmann]]: ''Geschichtliche Gemälde aus dem Rheinkreise Bayerns'', Band 2, Heidelberg, 1834, S. 130 u. 131; [https://books.google.de/books?id=A5BBAAAAcAAJ&pg=PA131 (Digitalscan)]</ref>
<ref name="Lehmann">[[Johann Georg Lehmann (Historiker)|Johann Georg Lehmann]]: ''Geschichtliche Gemälde aus dem Rheinkreise Bayerns'', Band 2, Heidelberg, 1834, S. 130 u. 131; [https://books.google.de/books?id=A5BBAAAAcAAJ&pg=PA131 (Digitalscan)]</ref>
<ref name="Frey">Michael Frey: ''Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des königlich bayerischen Rheinkreises'', Band 2, Speyer, 1836, S. 418–420; [https://books.google.de/books?id=IZw-AAAAYAAJ&pg=PA420 (Digitalscan)]</ref>
<ref name="Frey">Michael Frey: ''Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des königlich bayerischen Rheinkreises'', Band 2, Speyer, 1836, S. 418–420; [https://books.google.de/books?id=IZw-AAAAYAAJ&pg=PA420 (Digitalscan)]</ref>
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<ref name="Geib">Karl Geib: ''Reisehandbuch durch alle Teile der königlich bayerischen Rheinpfalz'', Zweibrücken, 1841, S. 116; [https://books.google.de/books?id=ecLWhYQYRHgC&pg=PA116 (Digitalscan)]</ref>
<ref name="Geib">Karl Geib: ''Reisehandbuch durch alle Teile der königlich bayerischen Rheinpfalz'', Zweibrücken, 1841, S. 116; [https://books.google.de/books?id=ecLWhYQYRHgC&pg=PA116 (Digitalscan)]</ref>
<ref name="Käskönigfest">[http://www.rlb.de/cgi-bin/wwwalleg/gooi.pl?s1=107t961500 Zum Käskönigfest]</ref>
<ref name="Käskönigfest">{{Webarchiv|url=http://www.rlb.de/cgi-bin/wwwalleg/gooi.pl?s1=107t961500 |wayback=20150626114710 |text=Zum Käskönigfest |archiv-bot=2024-11-30 10:14:36 InternetArchiveBot }}</ref>
</references>
</references>


Aktuelle Version vom 30. November 2024, 11:14 Uhr

FFH-Gebiet Dürkheimer Bruch

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Dürkheimer Bruch, östliches Ende, am Eyersheimer Hof

Dürkheimer Bruch, östliches Ende, am Eyersheimer Hof

Lage Landkreis Bad Dürkheim
Fläche 6,98 km²
Kennung 6515-301
WDPA-ID 555521572
Natura-2000-ID DE6515301
FFH-Gebiet 6,98 km²
Geographische Lage 49° 29′ N, 8° 14′ OKoordinaten: 49° 28′ 52″ N, 8° 13′ 58″ O
Dürkheimer Bruch (Rheinland-Pfalz)
Dürkheimer Bruch (Rheinland-Pfalz)
Einrichtungsdatum 2005

Der Dürkheimer Bruch [bru:χ] nordöstlich von Bad Dürkheim ist ein 698 ha großes FFH-Gebiet und Teil des Landschaftsschutzgebietes Bad Dürkheimer und Erpolzheimer Bruch.[1] Der Großteil des Bruches gehört auch zum Europäischen Vogelschutzgebiet Haardtrand.

Beschaffenheit

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Er gehört sowohl zur Verbandsgemeinde Maxdorf im Rhein-Pfalz-Kreis, als auch zur Stadt Bad Dürkheim und der Verbandsgemeinde Freinsheim, im Landkreis Bad Dürkheim. Das 2005 von der EU bestätigte FFH-Gebiet Dürkheimer Bruch und das 1981 ausgewiesene Landschaftsschutzgebiet Bad Dürkheimer und Erpolzheimer Bruch sind flächenmäßig nicht identisch.

Wechselfeuchte Wiesen, kleine Fließgewässer, Hecken, Gebüsche und Baumgruppen prägen das Landschaftsbild. Durch das Gebiet strömt der Bach Isenach. Außergewöhnlich im Dürkheimer Bruch sind die Salzwiesen.

Fauna und Flora

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Der Dürkheimer Bruch beheimatet seltene Tierarten, vor allem geschützte Vögel und Schmetterlinge:[2]

Ausnahmsweise brütete auch die Sumpfohreule im Gebiet.[3] Es gibt Nachweise der Zwergohreule.

Beeinträchtigung der Natur im FFH-Gebiet

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Im FFH-Gebiet Dürkheimer Bruch sind nach der Schutzausweisung Vogelarten wie Bekassine und Großer Brachvogel als Brutvogel verschwunden und im Bereich des westlichen Bruch sogar die Feldlerche. Insbesondere im Bereich 28. Bruchgewann ist das Schutzgebiet durch zunehmende intensive und naturzerstörerische Pferdehaltung massiv beeinträchtigt. Es wurden bis in die Gegenwart neue Pferdeställe mit Beleuchtungsmasten errichtet. Die Beleuchtungsmasten führen zu einer Lichtverschmutzung in den Abendstunden und im Winter. Bäume, Hecken und Gebüsche rodete man. Auf früheren Mähflächen schüttete man große Mengen Erde auf. Der Pferdemist wird teilweise seit Jahren auf ungenehmigten Ablagerungsstellen deponiert. Obwohl im Vogelschutzgebiet bzw. FFH-Gebiet Handlungen, die im Widerspruch zu den Erhaltungszielen stehen, verboten sind, reagieren die zuständigen Behörden, wie die Untere Naturschutzbehörde, kaum auf die rechtswidrigen Vorgänge im Gebiet bzw. beantworteten 2019 nicht einmal Anfragen, obwohl vom Naturschutzverein Pollichia darauf hingewiesen wurde. Noch 2017 wies die Verbandsgemeinde Maxdorf ein Baugebiet im Dürkheimer Bruch aus.[4]

Japanischer Staudenknöterich, eine invasive Pflanze, die mit Dominanzbeständen andere Arten verdrängt, bereitet weitere Probleme.[5]

Der Käskönig-Brauch

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Laut Johann Georg Lehmann gehörte der Dürkheimer Bruch 1035 zum salischen Stiftungsgut des Klosters Limburg.[6] Sehr früh schon gewährte dessen Abt der Gemeinde Dürkheim die Ausübung der dortigen Weiderechte. Dürkheim ließ an diesen Rechten, gegen eine Gebühr, auch Nachbardörfer teilhaben. Alljährlich am Pfingstmontag ritt ein Beauftragter umher, um die fälligen Abgaben einzusammeln. Da sie neben Geld zumeist in Käse bestanden, wurde der Sammler auch als „Käskönig“ bezeichnet. Dieser Käskönig-Brauch existierte noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Michael Frey hält in seiner Beschreibung des Rheinkreises fest, dass beispielsweise der Müller auf der Eyersheimer Mühle als Einzelabgabe 15 Albus und einen Käse zu entrichten hatte. Der Inhaber des Eyersheimer Hofes, auf den die Verpflichtungen des ehemaligen Dorfes Eyersheim übergegangen waren, musste hingegen 15 Albus und 32 Käse entgelten.[7][8] Karl Geib schreibt in seinem „Reisehandbuch durch alle Teile der königlich bayerischen Rheinpfalz“, der Eyersheimer Hof sei der Endpunkt des alljährlichen Käskönig-Rittes gewesen, wo eine „ländliche Lustbarkeit“ stattgefunden habe, bevor der Käskönig wieder nach Bad Dürkheim zurückkehrte.[9] In Erinnerung an den historischen Brauch gibt es heute in Bad Dürkheim das Käskönigfest.[10]

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Commons: Landschaftsschutzgebiet Bad Dürkheimer und Erpolzheimer Bruch – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. ↑ Rechtsverordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Bad Dürkheimer und Erpolzheimer Bruch“
  2. ↑ LUWG: Steckbrief zum FFH-Gebiet 6515-301 „Dürkheimer Bruch“ (Memento des Originals vom 20. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.natura2000.rlp.de (Stand 29. April 2013)
  3. ↑ Raudszus, D. (2008): Brut einer Sumpfohreule (Asio flammeus) bei Bad Dürkheim. Berichte aus den Arbeitskreisen. AK Ornithologie. Pollichia-Kurier 24(1).
  4. ↑ Makus Hundsdorfer: Fragwürdige Pferdehaltung im Dürkheimer Bruch bei Birkenheide (Memento des Originals vom 15. Juli 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pollichia.de. Pollichia Kurier, Jahrgang 35, Heft 1, S. 38–42. (PDF-Datei; 13,4 MB)
  5. ↑ Grüne Plage wuchert im Bruch Die Rheinpfalz vom 18. September 2017
  6. ↑ Johann Georg Lehmann: Geschichtliche Gemälde aus dem Rheinkreise Bayerns, Band 2, Heidelberg, 1834, S. 130 u. 131; (Digitalscan)
  7. ↑ Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des königlich bayerischen Rheinkreises, Band 2, Speyer, 1836, S. 418–420; (Digitalscan)
  8. ↑ Webseite zum Käskönig-Brauch
  9. ↑ Karl Geib: Reisehandbuch durch alle Teile der königlich bayerischen Rheinpfalz, Zweibrücken, 1841, S. 116; (Digitalscan)
  10. ↑ Zum Käskönigfest (Memento des Originals vom 26. Juni 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rlb.de
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