„Rheinbischofsheim“ – Versionsunterschied

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| Gemeindename = Rheinau (Baden)
| Gemeindename = Rheinau (Baden)
| Alternativanzeige-Gemeindename = Rheinau
| Alternativanzeige-Gemeindename = Rheinau
| Ortswappen = Wappen Rheinbischofsheim.png
| Ortswappen = Wappen Rheinbischofsheim.svg
| Ortswappen-Beschreibung = „Rheinbischofsheimer Wappen“: In Silber über blauem Wasser ein schwarzer hoher Steg, auf dem sich auf goldenem Helm ein blauer Schwanenrumpf mit rotem Schnabel befindet.
| Ortswappen-Beschreibung = „Rheinbischofsheimer Wappen“: In Silber über blauem Wasser ein schwarzer hoher Steg, auf dem sich auf goldenem Helm ein blauer Schwanenrumpf mit rotem Schnabel befindet.
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| Lagekarte = Rheinbischofsheim in Rheinau.png
| Lagekarte = Rheinbischofsheim in Rheinau.png
| Lagekarte-Beschreibung = Lage von Rheinbischofsheim in Rheinau
| Lagekarte-Beschreibung = Lage von Rheinbischofsheim in Rheinau
|Bild = Rheinbischofsheim 01 Kirche fcm.jpg
|Bild = Rheinbischofsheim 01 Kirche (fcm).jpg
|Bild-Beschreibung = Evangelische Kirche in Rheinbischofsheim
|Bild-Beschreibung = Evangelische Kirche in Rheinbischofsheim
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[[Datei:Rheinbischofsheim-St Johannes der Taeufer-02-gje.jpg|mini|hochkant=1.2|St. Johannes der Taeufer]]
'''Rheinbischofsheim''' (historisch: ''Bischofsheim am hohen Steg'') ist ein [[Stadtteil]] der Stadt [[Rheinau (Baden)|Rheinau]] in [[Baden-Württemberg]].
'''Rheinbischofsheim''' (historisch: ''Bischofsheim am hohen Steg'') ist ein [[Stadtteil]] der Stadt [[Rheinau (Baden)|Rheinau]] im [[Baden-Württemberg|baden-württembergischen]] [[Ortenaukreis]].


== Geographie ==
== Geographie ==
Rheinbischofheim hat eine Fläche von 12,33 km² und zählte im Jahr 2012 2565 Einwohner.
Rheinbischofsheim hat eine Fläche von 12,33 km² und zählte im Jahr 2012 2565 Einwohner.


=== Geographische Lage ===
=== Geographische Lage ===
Rheinbischofsheim liegt in der [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheinischen Tiefebene]] in der Stadt Rheinau. Die [[Gemarkung]] Rheinbischofsheim besteht zu einem Großteil aus Wald und Gewässern, zu denen unter anderem die [[Rench]] und der [[Holchenbach]] gehören, der im Dorf in den [[Galgenbach (Mühlbach)|Galgenbach]] mündet. Der „Thomaswald“ ist das größte Waldgebiet in Rheinbischofsheim. Es verdankt seinen Namen dem Thomasstift in [[Straßburg]], dem er zwischen 913 und 933 von [[Richwin (Straßburg)|Bischof Richwin]] geschenkt wurde. Im Westen der Gemarkung liegt noch ein kleiner Teil des [[Auwald]]es, in dem es mehrere [[Altrhein]]arme gibt. Dazu zählen der [[Bischemer Grund]] und das von der [[Ludwig und Jakob Götz|Ludwig und Jakob Götz GmbH & Co. KG]] zum Baggersee vergrößerte [[Groschenwasser]].
Rheinbischofsheim liegt in der [[Oberrheinische Tiefebene|Oberrheinischen Tiefebene]] in der Stadt Rheinau. Die [[Gemarkung]] Rheinbischofsheim besteht zu einem Großteil aus Wald und Gewässern, zu denen unter anderem die ''[[Rench]]'' und der ''[[Holchenbach]]'' gehören, der im Dorf in den ''[[Galgenbach (Mühlbach)|Galgenbach]]'' mündet. Der „Thomaswald“ ist das größte Waldgebiet in Rheinbischofsheim. Es verdankt seinen Namen dem [[Thomasstift]] in [[Straßburg]], dem er zwischen 913 und 933 von [[Richwin (Straßburg)|Bischof Richwin]] geschenkt wurde. Im Westen der Gemarkung liegt noch ein kleiner Teil des [[Auwald]]es, in dem es mehrere [[Altrhein]]arme gibt. Dazu zählen der ''[[Bischemer Grund]]'' und das von der [[Reederei]] [[Ludwig und Jakob Götz]] zum [[Baggersee]] vergrößerte ''[[Rheinseitenkanal (Ortenau)#Nutzung|Groschenwasser]]''.


=== Nachbarorte ===
=== Nachbarorte ===
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Mittelalter ===
=== Mittelalter ===
Das Dorf Bischofsheim am hohen Steg lag im [[Amt Lichtenau (Ortenau)|Amt Lichtenau]] der [[Herrschaft Lichtenberg]].<ref> Eyer, S. 239; Knöpp, S. 11; Matt, S. 9. </ref> Es war ein [[Lehenswesen|Lehen]] des [[Bistum Straßburg|Bischofs von Straßburg]]<ref> Eyer, S. 56, 141; Knöpp, S. 13. </ref>, die Erstbelehnung erfolgte vermutlich 1274.<ref> Eyer, S. 56, 145. </ref> Das ist zugleich die älteste überlieferte Erwähnung des Ortes als „Bischovesheim“. Später werden auch andere Namensformen verwendet: „Bischovisheim“ und „Bischofesheim prope Rhenum“ (nahe dem Rhein).<ref name="Geschichte"> Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363. </ref>
Das Dorf Bischofsheim am hohen Steg lag im [[Amt Lichtenau (Ortenau)|Amt Lichtenau]] der [[Herrschaft Lichtenberg]].<ref>Eyer, S. 239; Knöpp, S. 11; Matt, S. 9.</ref> Es war ein [[Lehenswesen|Lehen]] des [[Bistum Straßburg|Bischofs von Straßburg]]<ref>Eyer, S. 56, 141; Knöpp, S. 13.</ref>, die Erstbelehnung erfolgte vermutlich 1274.<ref>Eyer, S. 56, 145.</ref> Das ist zugleich die älteste überlieferte Erwähnung des Ortes als „Bischovesheim“. Später werden auch andere Namensformen verwendet: „Bischovisheim“ und „Bischofesheim prope Rhenum“ (nahe dem Rhein).<ref name="Geschichte">Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363.</ref>


1304 besaßen hier das [[Kloster Allerheiligen (Schwarzwald)|Kloster Allerheiligen]], das [[Kloster Gengenbach]] und Jung St. Peter Höfe und Güter. 1335 nahmen die mittlere und die jüngere Linie des Hauses [[Lichtenberg (Adelsgeschlecht)|Lichtenberg]] eine Landesteilung vor. Dabei fiel das Amt Lichtenau – und damit Rheinbischofsheim – an [[Ludwig III. von Lichtenberg]], der die jüngere Linie des Hauses begründete.<ref> Eyer, S. 79f. </ref> 1371 wurde die Kirche urkundlich erwähnt. Von 1390 bis 1393 musste der verschuldete [[Heinrich IV. von Lichtenberg]]-Lichtenau alle zum Amt Lichtenau gehörenden Orte (alle Orte des unteren, später so genannten „[[Hanauerland]]es“), also auch Bischofsheim, an den [[Ritter]] Dietmar von Blumenau verpfänden.<ref name="Geschichte"> Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363. </ref>
1304 besaßen hier das [[Kloster Allerheiligen (Schwarzwald)|Kloster Allerheiligen]], das [[Kloster Gengenbach]] und Jung St. Peter Höfe und Güter. 1335 nahmen die mittlere und die jüngere Linie des Hauses [[Lichtenberg (Adelsgeschlecht)|Lichtenberg]] eine Landesteilung vor. Dabei fiel das Amt Lichtenau – und damit Rheinbischofsheim – an [[Ludwig III. von Lichtenberg]], der die jüngere Linie des Hauses begründete.<ref>Eyer, S. 79f.</ref> 1371 wurde die Kirche urkundlich erwähnt. Von 1390 bis 1393 musste der verschuldete [[Heinrich IV. von Lichtenberg]]-Lichtenau alle zum Amt Lichtenau gehörenden Orte (alle Orte des unteren, später so genannten „[[Hanauerland]]es“), also auch Bischofsheim, an den [[Ritter]] Dietmar von Blumenau verpfänden.<ref name="Geschichte">Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363.</ref>


Während des „Bischofskrieges“ kamen 1429 ungefähr 60 Bischofsheimer Bauern in der brennenden Kirche ums Leben. Mit dem Tod des letzten Lichtenbergers, [[Jakob von Lichtenberg]], 1480, fiel das Amt und damit auch Bischofsheim an die Erben der [[Anna von Lichtenberg]] (* 1442; † 1474), Tochter [[Ludwig V. von Lichtenberg|Ludwigs V. von Lichtenberg]] (* 1417; † 1474) und eine der beiden Erbtöchter der Herrschaft. Sie hatte 1458 den Grafen [[Philipp I. (Hanau-Lichtenberg)|Philipp I. von Hanau-Babenhausen]] (* 1417; † 1480) geheiratet, der eine kleine [[Sekundogenitur]] aus dem Bestand der [[Grafschaft Hanau]] erhalten hatte, um sie heiraten zu können. Durch diese Heirat entstand die [[Grafschaft Hanau-Lichtenberg]].<ref name="Geschichte"> Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363. </ref>
Während des „Bischofskrieges“ kamen 1429 ungefähr 60 Bischofsheimer Bauern in der brennenden Kirche ums Leben. Mit dem Tod des letzten Lichtenbergers, [[Jakob von Lichtenberg]], 1480, fiel das Amt und damit auch Bischofsheim an die Erben der [[Anna von Lichtenberg]] (* 1442; † 1474), Tochter [[Ludwig V. von Lichtenberg|Ludwigs V. von Lichtenberg]] (* 1417; † 1474) und eine der beiden Erbtöchter der Herrschaft. Sie hatte 1458 den Grafen [[Philipp I. (Hanau-Lichtenberg)|Philipp I. von Hanau-Babenhausen]] (* 1417; † 1480) geheiratet, der eine kleine [[Sekundogenitur]] aus dem Bestand der [[Grafschaft Hanau]] erhalten hatte, um sie heiraten zu können. Durch diese Heirat entstand die [[Grafschaft Hanau-Lichtenberg]].<ref name="Geschichte">Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363.</ref>


=== Hanau-Lichtenberg ===
=== Hanau-Lichtenberg ===
Im [[Deutscher Bauernkrieg|Deutschen Bauernkrieg]] waren Hans Schneider und Thomas Fuhrer die Anführer der Bischofsheimer Bauern, die vom 22. bis zum 25. Mai 1525 an den Verhandlungen in Renchen über die 12 Artikel der Bauern teilnahmen. Graf [[Philipp IV. (Hanau-Lichtenberg)| Philipp IV.]] von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte nach seinem Regierungsantritt 1538 die [[Reformation]] in seiner Grafschaft konsequent durch, die nun [[Lutherische Kirche|lutherisch]] wurde.
Im [[Deutscher Bauernkrieg|Deutschen Bauernkrieg]] waren Hans Schneider und Thomas Fuhrer die Anführer der Bischofsheimer Bauern, die vom 22. bis zum 25. Mai 1525 an den Verhandlungen in Renchen über die 12 Artikel der Bauern teilnahmen. Graf [[Philipp IV. (Hanau-Lichtenberg)|Philipp IV.]] von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte nach seinem Regierungsantritt 1538 die [[Reformation]] in seiner Grafschaft konsequent durch, die nun [[Lutherische Kirche|lutherisch]] wurde.


1552 übernachtete der spanische [[Herzog Alba]], dessen Truppen die Dörfer plünderten, im Haus des [[Schultheiß]]en. 1574 wird der Ort als „Bischoffesheim zum hohen Steg“ bezeichnet, der offizielle Ortsname bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts (daher der Steg im heutigen Wappen). 1579 war Tobias Römer der erste Bischofsheimer [[evangelisch]]e Geistliche. Zum „[[Kirchenspiel]] Bischofsheim“ gehörten damals die Filialen Freistett und [[Memprechtshofen]], ab 1731 auch Diersheim.<ref name="Geschichte"> Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363. </ref>
1552 übernachtete der spanische [[Herzog Alba]], dessen Truppen die Dörfer plünderten, im Haus des [[Schultheiß]]en. 1574 wird der Ort als „Bischoffesheim zum hohen Steg“ bezeichnet, der offizielle Ortsname bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts (daher der Steg im heutigen Wappen). 1579 war Tobias Römer der erste Bischofsheimer [[evangelisch]]e Geistliche. Zum „[[Kirchenspiel]] Bischofsheim“ gehörten damals die Filialen Freistett und [[Memprechtshofen]], ab 1731 auch Diersheim.<ref name="Geschichte">Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363.</ref>


1602 wurde in Bischofsheim aus kirchlichen Mitteln ein Schulhaus errichtet. 1626 wurden im Zuge des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] 200 Mann kaiserlicher Truppen in Bischofsheim einquartiert. 1634 belegte Rittmeister Ingold den Stab Bischofsheim mit mehreren tausend [[Gulden]] und in den Jahren 1636 und 1637 wütete die [[Pest]] im Hanauerland. Fünf Jahre darauf, 1642 wurde die Bischofsheimer Kirche zerstört.<ref name="Geschichte"> Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363. </ref>
1602 wurde in Bischofsheim aus kirchlichen Mitteln ein Schulhaus errichtet. 1626 wurden im Zuge des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] 200 Mann kaiserlicher Truppen in Bischofsheim einquartiert. 1634 belegte Rittmeister Ingold den Stab Bischofsheim mit mehreren tausend [[Gulden]] und in den Jahren 1636 und 1637 wütete die [[Pest]] im Hanauerland. Fünf Jahre darauf, 1642 wurde die Bischofsheimer Kirche zerstört.<ref name="Geschichte">Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363.</ref>


Der Aufbau nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges erfolgte aber nur langsam: Die Kirche war 1654 wieder hergestellt. Aber 1670, 22 Jahre nach dem Ende des Kriegs, waren noch 22 Höfe verödet. 1652 kaufte Graf [[Johann Reinhard II. von Hanau-Lichtenberg]] (1628–1666) „ein stattliches Fachwerkhaus hinter der gemeinen Laube“ (Rathaus) und 1653 den Schlossweiher. Ihm war durch väterliches Testament das Amt Lichtenau zum Unterhalt und Wohnsitz zugewiesen. Hier kümmerte er sich um den Wiederaufbau nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges, förderte die Einwanderung von Schweizern und begann mit dem Aufbau der zerstörten Infrastruktur, etwa der Schulen.<ref> Mechler, S. 36. </ref> Er vereinigte die Ämter Lichtenau und [[Amt Willstätt|Willstätt]] und schuf daraus ein „Amt Bischofsheim“. 1666 starb Johann Reinhard II. und [[Anna Magdalena von Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler|Anna Magdalena]], seine Witwe, zog 1672 zusammen mit ihren hier geborenen Kindern, [[Johann Reinhard III. (Hanau)|Johann Reinhard III.]], [[Philipp Reinhard (Hanau-Münzenberg)|Philipp Reinhard]], [[Johanna Magdalena von Hanau|Johanna Magdalena]] und [[Luise Sophie von Hanau|Luise Sophie]] ins [[Schloss Babenhausen (Hessen)|Schloss Babenhausen]]. Auch die Verwaltung des Amtes wurde 1680 durch Amtmann Hüffel wieder nach Willstätt verlegt.<ref name="Geschichte"> Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363. </ref>
Der Aufbau nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges erfolgte aber nur langsam: Die Kirche war 1654 wieder hergestellt. Aber 1670, 22 Jahre nach dem Ende des Kriegs, waren noch 22 Höfe verödet. 1652 kaufte Graf [[Johann Reinhard II. von Hanau-Lichtenberg]] (1628–1666) „ein stattliches Fachwerkhaus hinter der gemeinen Laube“ (Rathaus) und 1653 den Schlossweiher. Ihm war durch väterliches Testament das Amt Lichtenau zum Unterhalt und Wohnsitz zugewiesen. Hier kümmerte er sich um den Wiederaufbau nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges, förderte die Einwanderung von Schweizern und begann mit dem Aufbau der zerstörten Infrastruktur, etwa der Schulen.<ref>Mechler, S. 36.</ref> Er vereinigte die Ämter Lichtenau und [[Amt Willstätt|Willstätt]] und schuf daraus ein „Amt Bischofsheim“. 1666 starb Johann Reinhard II. und [[Anna Magdalena von Pfalz-Birkenfeld-Bischweiler|Anna Magdalena]], seine Witwe, zog 1672 zusammen mit ihren hier geborenen Kindern, [[Johann Reinhard III. (Hanau)|Johann Reinhard III.]], [[Philipp Reinhard (Hanau-Münzenberg)|Philipp Reinhard]], [[Johanna Magdalena von Hanau|Johanna Magdalena]] und [[Luise Sophie von Hanau|Luise Sophie]] ins [[Schloss Babenhausen (Hessen)|Schloss Babenhausen]]. Auch die Verwaltung des Amtes wurde 1680 durch Amtmann Hüffel wieder nach Willstätt verlegt.<ref name="Geschichte">Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363.</ref>


Während des [[Devolutionskrieg]]s [[Ludwig XIV.]] 1667–1679 wurden in Bischofsheim französische Truppen des Marschalls [[Henri de La Tour d’Auvergne, vicomte de Turenne|Turenne]] einquartiert. 1688 wurden erneut französische Truppen einquartiert, Plünderungen und Zerstörungen waren zahlreich. Ebenfalls 1688 besuchte Johann Reinhard III. zum ersten Mal als Regent seinen Geburtsort und erließ der Not leidenden Bevölkerung das 4. Quartal der [[Frondienst|Frongelder]] und [[Steuer]]n.
Während des [[Devolutionskrieg]]s [[Ludwig XIV.]] 1667–1679 wurden in Bischofsheim französische Truppen des Marschalls [[Henri de La Tour d’Auvergne, vicomte de Turenne|Turenne]] einquartiert. 1688 wurden erneut französische Truppen einquartiert, Plünderungen und Zerstörungen waren zahlreich. Ebenfalls 1688 besuchte Johann Reinhard III. zum ersten Mal als Regent seinen Geburtsort und erließ der Not leidenden Bevölkerung das 4. Quartal der [[Frondienst|Frongelder]] und [[Steuer]]n.


Kurz nach seiner Hochzeit (1699) nahm Graf Johann Reinhard III. von Hanau in seinem Geburtsort ''Bischofsheim am Hohen Steg'' den Bau eines Schlosses in Angriff, doch aufgrund des [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanischen Erbfolgekrieges]] 1701–1714 wurde nur der linke Seitenflügel erstellt. Dieser wurde im 18. Jh. für die Lagerung z.B. von Feldfrüchten, Holz oder Werkzeugen des Wasser- oder Landbaues genutzt. 1808 wurde im Schlossflügel eine Wohnung für den Oberbeamten des Bischofsheimer Amtes eingerichtet.<ref>Honold, Schütt, ''Chronik'', S. 84 - 86.</ref> Der Schlossflügel wurde nach vielfältigen Reparaturen zwischen 1843 und 1848 abgetragen.<ref>Ewald M. Hall: ''Flurnamenbuch der Stadt Rheinau''. Stadt Rheinau, Rheinau, S. 12.</ref><ref>Honold, Schütt, ''Chronik'', S. 86</ref>
Kurz nach seiner Hochzeit (1699) nahm Graf Johann Reinhard III. von Hanau in seinem Geburtsort ''Bischofsheim am Hohen Steg'' den Bau eines Schlosses in Angriff, doch aufgrund des [[Spanischer Erbfolgekrieg|Spanischen Erbfolgekrieges]] 1701–1714 wurde nur der linke Seitenflügel erstellt. Dieser wurde im 18. Jh. für die Lagerung z.&nbsp;B. von Feldfrüchten, Holz oder Werkzeugen des Wasser- oder Landbaues genutzt. 1808 wurde im Schlossflügel eine Wohnung für den Oberbeamten des Bischofsheimer Amtes eingerichtet.<ref>Honold, Schütt, ''Chronik'', S. 84–86.</ref> Der Schlossflügel wurde nach vielfältigen Reparaturen zwischen 1843 und 1848 abgetragen.<ref>Ewald M. Hall: ''Flurnamenbuch der Stadt Rheinau''. Stadt Rheinau, Rheinau, S. 12.</ref><ref>Honold, Schütt, ''Chronik'', S. 86</ref>


Auf Befehl der Franzosen halfen im Jahr 1707 11 Mann bei Schanzarbeiten bei [[Stollhofen (Rheinmünster)|Stollhofen]], ungefähr gegenüber von [[Fort-Louis]]. 1725 beteiligten sich die Bischofsheimer aufgrund hoher Abgaben, Willkürherrschaft von Beamten und Bruch des Renchner Vertrags von 1525 am Hanauer Bauernaufstand.<ref name="Geschichte"> Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363. </ref>
Auf Befehl der Franzosen halfen im Jahr 1707 11 Mann bei Schanzarbeiten bei [[Stollhofen (Rheinmünster)|Stollhofen]], ungefähr gegenüber von [[Fort-Louis]]. 1725 beteiligten sich die Bischofsheimer aufgrund hoher Abgaben, Willkürherrschaft von Beamten und Bruch des Renchner Vertrags von 1525 am Hanauer Bauernaufstand.<ref name="Geschichte">Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363.</ref>


=== Hessen-Darmstadt ===
=== Hessen-Darmstadt ===
Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III. 1736, fiel das Erbe – und damit auch das Amt Lichtenau – an den Sohn seiner einzigen Tochter, [[Charlotte von Hanau-Lichtenberg]], Landgraf [[Ludwig IX. (Hessen-Darmstadt)|Ludwig (IX.)]] von [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt|Hessen-Darmstadt]].
Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III. 1736, fiel das Erbe – und damit auch das Amt Lichtenau – an den Sohn seiner einzigen Tochter, [[Charlotte von Hanau-Lichtenberg]], Landgraf [[Ludwig IX. (Hessen-Darmstadt)|Ludwig (IX.)]] von [[Landgrafschaft Hessen-Darmstadt|Hessen-Darmstadt]].


1743 traf der [[Österreichischer Erbfolgekrieg|Österreichische Erbfolgekrieg]] auch Bischofsheim: Von 1740 bis 1748 lagen ungarische und böhmische Regimenter in den Dörfern des Hanauerlandes und von 1792 bis 1797 [[Dragoner]] und [[Husaren]] des österreichischen Feldmarschalls [[Dagobert Sigmund von Wurmser]].
1743 traf der [[Österreichischer Erbfolgekrieg|Österreichische Erbfolgekrieg]] auch Bischofsheim: Von 1740 bis 1748 lagen ungarische und böhmische Regimenter in den Dörfern des Hanauerlandes und von 1792 bis 1797 [[Dragoner]] und [[Husaren]] des österreichischen Feldmarschalls [[Dagobert Sigmund von Wurmser]].


1754 wurde ein neues Schulhaus gebaut. 1757 war [[Charles de Rohan, prince de Soubise|Prinz Soubise]] im Schloss zu Gast. Auf Kosten des [[Amt Buchsweiler|Amtes Buchsweiler]] gab es ein großes Gelage für insgesamt 5045 Gulden. Freistetter Burschen verwüsteten im Jahr 1789 das Haus des [[Fiskal]] Jenser und im Jahr 1797 wurde das Dorf nach der [[Schlacht bei Diersheim]] stark verwüstet.<ref name="Geschichte"> Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363. </ref>
1754 wurde ein neues Schulhaus gebaut. 1757 war [[Charles de Rohan, prince de Soubise|Prinz Soubise]] im Schloss zu Gast. Auf Kosten des [[Amt Buchsweiler|Amtes Buchsweiler]] gab es ein großes Gelage für insgesamt 5045 Gulden. Freistetter Burschen verwüsteten im Jahr 1789 das Haus des [[Fiskal]] Jenser und im Jahr 1797 wurde das Dorf nach der [[Schlacht bei Diersheim]] stark verwüstet.<ref name="Geschichte">Honold und Schütt: ''Chronik'', S. 361–363.</ref>


=== Baden ===
=== Baden ===
Mit dem [[Reichsdeputationshauptschluss]] wurde das Amt– und damit auch Bischofsheim – 1803 dem [[Kurfürstentum Baden]] zugeordnet. Die neue Herrschaft von [[Karl Friedrich (Baden)|Kurfürst Karl Friedrich von Baden]] errichtete unter Oberamtmann Kappler das [[Amt Rheinbischofsheim]]. Sein Nachfolger, von Wechmar, residierte ab 1806 vorübergehend in [[Neufreistett]], bis 1808 das Schloss zu Diensträumen für das Amt und die Wohnung des Beamten ausgebaut war.<ref>Honold, Schütt, ''Chronik'', S. 86.</ref>
Mit dem [[Reichsdeputationshauptschluss]] wurde das Amt- und damit auch Bischofsheim – 1803 dem [[Kurfürstentum Baden]] zugeordnet. Die neue Herrschaft von [[Karl Friedrich (Baden)|Kurfürst Karl Friedrich von Baden]] errichtete unter Oberamtmann Kappler das [[Bezirksamt Rheinbischofsheim|Amt Rheinbischofsheim]]. Sein Nachfolger, von Wechmar, residierte ab 1806 vorübergehend in [[Neufreistett]], bis 1808 das Schloss zu Diensträumen für das Amt und die Wohnung des Beamten ausgebaut war.<ref>Honold, Schütt, ''Chronik'', S. 86.</ref>


1813 wurde dem Dorf sein heutiger Name, ''Rheinbischofsheim'', verliehen. Bisher hatte es ''Bischofsheim am hohen Steg'' geheißen.<ref> Wilhelm Mechler: ''Das Territorium der Lichtenberger rechts des Rheins''. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 31–37 (31). </ref> 1817 wurde die Lateinschule von Neufreistett nach Rheinbischofsheim verlegt und erhielt 1821 ein neues Schulhaus neben der Kirche.
1813 wurde dem Dorf sein heutiger Name, ''Rheinbischofsheim'', verliehen. Bisher hatte es ''Bischofsheim am hohen Steg'' geheißen.<ref>Wilhelm Mechler: ''Das Territorium der Lichtenberger rechts des Rheins''. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 31–37 (31).</ref> 1817 wurde die Lateinschule von Neufreistett nach Rheinbischofsheim verlegt und erhielt 1821 ein neues Schulhaus neben der Kirche.


1856 wurde das Amt nach [[Kork (Kehl)|Kork]] verlegt. 1864 wurde eine [[römisch-katholisch]]e Kirche gebaut, als Filialkirche der Pfarrei St. Michael [[Honau (Rheinau)|Honau]]. Die heutige, von [[Ludwig Diemer]] entworfene, [[Evangelische Landeskirche in Baden|evangelische]] Kirche wurde von 1873 bis 1876 errichtet.
1857 wurde das Amt aufgelöst und in das [[Bezirksamt Kork]] eingegliedert.<ref>[https://books.google.de/books?id=1M8VAAAAYAAJ&hl=de&pg=PA357#v=onepage&q&f=false Großherzoglich-Badisches Regierungsblatt 1857, S. 357]</ref> 1864 wurde eine [[römisch-katholisch]]e Kirche gebaut, als Filialkirche der Pfarrei St. Michael [[Honau (Rheinau)|Honau]]. Die heutige, von [[Ludwig Diemer]] entworfene, [[Evangelische Landeskirche in Baden|evangelische]] Kirche wurde von 1873 bis 1876 errichtet.


=== 20. Jahrhundert ===
=== 20. Jahrhundert ===
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Von 1944 bis 1945 wurde Rheinbischofsheim durch Artillerie beschossen und es gab einige Bombenangriffe. Fünf Einwohner starben.
Von 1944 bis 1945 wurde Rheinbischofsheim durch Artillerie beschossen und es gab einige Bombenangriffe. Fünf Einwohner starben.

Am 1. Januar 1973 wechselte Rheinbischofsheim vom [[Landkreis Kehl]] in den neu gebildeten Ortenaukreis.


Am 1. Januar 1975 wurde Rheinbischofsheim in die neue Stadt Rheinau eingegliedert.<ref>{{BibISBN|3170032631|Seite=514}}</ref>
Am 1. Januar 1975 wurde Rheinbischofsheim in die neue Stadt Rheinau eingegliedert.<ref>{{BibISBN|3170032631|Seite=514}}</ref>


=== Bevölkerungsentwicklung ===
=== Demographie ===
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.
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! class="hintergrundfarbe5"| 2012
|- align="right"
|- align="right"
| class="hintergrundfarbe5" | '''Einwohner'''|| 84 || 207 || 215 || 1428 || 1569 || 1377 || 1439 || 1354 || 1411 || 1473 || 1653 || 1629 || 2565
| class="hintergrundfarbe5" | '''Einwohner'''|| 84 || 207 || 215 || 1.428 || 1.569 || 1.377 || 1.439 || 1.354 || 1.411 || 1.473 || 1.653 || 1.629 || 2.565
|-
|-
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== Politik ==
== Politik ==
=== Wappen ===
=== Wappen ===
Das Wappen von Rheinbischofsheim zeigt einen blauen Schwanenrumpf mit rotem Schnabel auf einem goldenen Helm auf einem hohen, schwarzen Steg über blauem Wasser auf silbernem Grund. Rheinbischofsheim führt dieses Wappen seit dem Jahr 1907.<ref>{{cite web|title=Rheinbischofsheim - Heraldry of the World|url=http://www.ngw.nl/heraldrywiki/index.php?title=Rheinbischofsheim|publisher=Heraldry of the World|accessdate=2015-08-17}}</ref>
Das Wappen von Rheinbischofsheim zeigt einen blauen Schwanenrumpf mit rotem Schnabel auf einem goldenen Helm auf einem hohen, schwarzen Steg über blauem Wasser auf silbernem Grund. Rheinbischofsheim führt dieses Wappen seit dem Jahr 1907.<ref>{{cite web|title=Rheinbischofsheim - Heraldry of the World|url=https://www.heraldry-wiki.com/heraldrywiki/index.php?title=Rheinbischofsheim|publisher=Heraldry of the World|accessdate=2015-08-17}}</ref>

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==

=== Religionen ===
Seit der Dekanatsreform am 1. Januar 2008 gehört Rheinbischofsheim und die St. Johannes-Kirche zum [[Dekanat Offenburg-Kinzigtal]] und gehört zudem zur Seelsorgeeinheit Hanauerland.


== Wirtschaft und Infrastruktur ==
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
=== Verkehr ===
=== Verkehr ===
In Rheinbischofsheim gibt es zwei Bushaltestellen, die den Ort durch [[Omnibus|Buslinien]] mit [[Achern]], [[Lichtenau (Baden)]], [[Bühl (Baden)]] und [[Kehl]] verbinden.
In Rheinbischofsheim gibt es zwei Haltestellen, die den Ort durch [[Regionalbusverkehr|Buslinien]] mit [[Achern]], [[Lichtenau (Baden)|Lichtenau]], [[Bühl]] und [[Kehl]] verbinden.


Durch Rheinbischofsheim führt die [[Bundesstraße 36]]. Außerdem verbindet die L87 Rheinbischofsheim mit den Autobahnanschlussstellen Achern ([[Bundesautobahn 5]]) und Offendorf ([[Autoroute A35]]). In Frankreich heißt die L87 dann D2.
Durch Rheinbischofsheim führt die Landesstraße 75. Außerdem verbindet die L87 Rheinbischofsheim mit den Autobahnanschlussstellen ''Achern'' ([[Bundesautobahn 5]]) und ''Offendorf'' ([[Autoroute A35]]). In Frankreich wird die L87 als D2 fortgesetzt.


=== Bildung ===
=== Bildung ===
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* [[Philipp Reinhard (Hanau-Münzenberg)]] (1664–1712), geboren in Bischofsheim am hohen Steg, von 1680 bis 1712 Graf von [[Grafschaft Hanau-Münzenberg|Hanau-Münzenberg]]
* [[Philipp Reinhard (Hanau-Münzenberg)]] (1664–1712), geboren in Bischofsheim am hohen Steg, von 1680 bis 1712 Graf von [[Grafschaft Hanau-Münzenberg|Hanau-Münzenberg]]
* [[Johann Reinhard III. (Hanau)]] (1665–1736), geboren in Bischofsheim am hohen Steg, von 1680 bis 1736 Graf von [[Grafschaft Hanau-Lichtenberg|Hanau-Lichtenberg]] und von 1712 bis 1736 von [[Grafschaft Hanau-Münzenberg|Hanau-Münzenberg]]
* [[Johann Reinhard III. (Hanau)]] (1665–1736), geboren in Bischofsheim am hohen Steg, von 1680 bis 1736 Graf von [[Grafschaft Hanau-Lichtenberg|Hanau-Lichtenberg]] und von 1712 bis 1736 von [[Grafschaft Hanau-Münzenberg|Hanau-Münzenberg]]
* [[Jakob Dörr (Politiker, 1799)|Jakob Dörr]] (1799–1868), Kaufmann, Mitglied der Badischen Ständeversammlung


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{BibISBN|3922923313}}
* Fritz Eyer: ''Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts'' = Schriften der [[Erwin von Steinbach-Stiftung]] 10. 2. Aufl. Bad Neustadt an der Saale 1985 [Nachdruck des Werks von 1938]. ISBN 3-922923-31-3
* Nikolaus Honold und Kurt Schütt: ''Chronik der Stadt Rheinau''. 1988.
* Nikolaus Honold und Kurt Schütt: ''Chronik der Stadt Rheinau''. 1988.
* Friedrich Knöpp: ''Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils''. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in [[Hessisches Staatsarchiv Darmstadt]], Signatur: N 282/6].
* Friedrich Knöpp: ''Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils''. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in [[Hessisches Staatsarchiv Darmstadt]], Signatur: N 282/6].
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[[Kategorie:Ehemalige Gemeinde (Ortenaukreis)]]
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[[Kategorie:Ersterwähnung 1274]]
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Aktuelle Version vom 28. Oktober 2024, 16:34 Uhr

Rheinbischofsheim
Stadt Rheinau
„Rheinbischofsheimer Wappen“: In Silber über blauem Wasser ein schwarzer hoher Steg, auf dem sich auf goldenem Helm ein blauer Schwanenrumpf mit rotem Schnabel befindet.
Koordinaten: 48° 39′ N, 7° 56′ OKoordinaten: 48° 39′ 7″ N, 7° 55′ 40″ O
Höhe: 132 m
Fläche: 12,33 km²
Einwohner: 2565 (31. Dez. 2012)
Bevölkerungsdichte: 208 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 77866
Vorwahl: 07844
Karte
Lage von Rheinbischofsheim in Rheinau
Evangelische Kirche in Rheinbischofsheim
Evangelische Kirche in Rheinbischofsheim
St. Johannes der Taeufer

Rheinbischofsheim (historisch: Bischofsheim am hohen Steg) ist ein Stadtteil der Stadt Rheinau im baden-württembergischen Ortenaukreis.

Rheinbischofsheim hat eine Fläche von 12,33 km² und zählte im Jahr 2012 2565 Einwohner.

Geographische Lage

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Rheinbischofsheim liegt in der Oberrheinischen Tiefebene in der Stadt Rheinau. Die Gemarkung Rheinbischofsheim besteht zu einem Großteil aus Wald und Gewässern, zu denen unter anderem die Rench und der Holchenbach gehören, der im Dorf in den Galgenbach mündet. Der „Thomaswald“ ist das größte Waldgebiet in Rheinbischofsheim. Es verdankt seinen Namen dem Thomasstift in Straßburg, dem er zwischen 913 und 933 von Bischof Richwin geschenkt wurde. Im Westen der Gemarkung liegt noch ein kleiner Teil des Auwaldes, in dem es mehrere Altrheinarme gibt. Dazu zählen der Bischemer Grund und das von der Reederei Ludwig und Jakob Götz zum Baggersee vergrößerte Groschenwasser.

Die Nachbarorte von Rheinbischofsheim sind die Rheinauer Stadtteile Freistett im Norden und Diersheim im Westen, sowie Hohbühn (zu Linx), Hausgereut und Holzhausen im Süden. Ansonsten grenzt die Gemarkung an den Acherner Stadtteil Wagshurst, den Kehler Stadtteil Zierolshofen, Renchen, und Appenweier.

Das Dorf Bischofsheim am hohen Steg lag im Amt Lichtenau der Herrschaft Lichtenberg.[1] Es war ein Lehen des Bischofs von Straßburg[2], die Erstbelehnung erfolgte vermutlich 1274.[3] Das ist zugleich die älteste überlieferte Erwähnung des Ortes als „Bischovesheim“. Später werden auch andere Namensformen verwendet: „Bischovisheim“ und „Bischofesheim prope Rhenum“ (nahe dem Rhein).[4]

1304 besaßen hier das Kloster Allerheiligen, das Kloster Gengenbach und Jung St. Peter Höfe und Güter. 1335 nahmen die mittlere und die jüngere Linie des Hauses Lichtenberg eine Landesteilung vor. Dabei fiel das Amt Lichtenau – und damit Rheinbischofsheim – an Ludwig III. von Lichtenberg, der die jüngere Linie des Hauses begründete.[5] 1371 wurde die Kirche urkundlich erwähnt. Von 1390 bis 1393 musste der verschuldete Heinrich IV. von Lichtenberg-Lichtenau alle zum Amt Lichtenau gehörenden Orte (alle Orte des unteren, später so genannten „Hanauerlandes“), also auch Bischofsheim, an den Ritter Dietmar von Blumenau verpfänden.[4]

Während des „Bischofskrieges“ kamen 1429 ungefähr 60 Bischofsheimer Bauern in der brennenden Kirche ums Leben. Mit dem Tod des letzten Lichtenbergers, Jakob von Lichtenberg, 1480, fiel das Amt und damit auch Bischofsheim an die Erben der Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474), Tochter Ludwigs V. von Lichtenberg (* 1417; † 1474) und eine der beiden Erbtöchter der Herrschaft. Sie hatte 1458 den Grafen Philipp I. von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480) geheiratet, der eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten hatte, um sie heiraten zu können. Durch diese Heirat entstand die Grafschaft Hanau-Lichtenberg.[4]

Hanau-Lichtenberg

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Im Deutschen Bauernkrieg waren Hans Schneider und Thomas Fuhrer die Anführer der Bischofsheimer Bauern, die vom 22. bis zum 25. Mai 1525 an den Verhandlungen in Renchen über die 12 Artikel der Bauern teilnahmen. Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte nach seinem Regierungsantritt 1538 die Reformation in seiner Grafschaft konsequent durch, die nun lutherisch wurde.

1552 übernachtete der spanische Herzog Alba, dessen Truppen die Dörfer plünderten, im Haus des Schultheißen. 1574 wird der Ort als „Bischoffesheim zum hohen Steg“ bezeichnet, der offizielle Ortsname bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts (daher der Steg im heutigen Wappen). 1579 war Tobias Römer der erste Bischofsheimer evangelische Geistliche. Zum „Kirchenspiel Bischofsheim“ gehörten damals die Filialen Freistett und Memprechtshofen, ab 1731 auch Diersheim.[4]

1602 wurde in Bischofsheim aus kirchlichen Mitteln ein Schulhaus errichtet. 1626 wurden im Zuge des Dreißigjährigen Krieges 200 Mann kaiserlicher Truppen in Bischofsheim einquartiert. 1634 belegte Rittmeister Ingold den Stab Bischofsheim mit mehreren tausend Gulden und in den Jahren 1636 und 1637 wütete die Pest im Hanauerland. Fünf Jahre darauf, 1642 wurde die Bischofsheimer Kirche zerstört.[4]

Der Aufbau nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges erfolgte aber nur langsam: Die Kirche war 1654 wieder hergestellt. Aber 1670, 22 Jahre nach dem Ende des Kriegs, waren noch 22 Höfe verödet. 1652 kaufte Graf Johann Reinhard II. von Hanau-Lichtenberg (1628–1666) „ein stattliches Fachwerkhaus hinter der gemeinen Laube“ (Rathaus) und 1653 den Schlossweiher. Ihm war durch väterliches Testament das Amt Lichtenau zum Unterhalt und Wohnsitz zugewiesen. Hier kümmerte er sich um den Wiederaufbau nach den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges, förderte die Einwanderung von Schweizern und begann mit dem Aufbau der zerstörten Infrastruktur, etwa der Schulen.[6] Er vereinigte die Ämter Lichtenau und Willstätt und schuf daraus ein „Amt Bischofsheim“. 1666 starb Johann Reinhard II. und Anna Magdalena, seine Witwe, zog 1672 zusammen mit ihren hier geborenen Kindern, Johann Reinhard III., Philipp Reinhard, Johanna Magdalena und Luise Sophie ins Schloss Babenhausen. Auch die Verwaltung des Amtes wurde 1680 durch Amtmann Hüffel wieder nach Willstätt verlegt.[4]

Während des Devolutionskriegs Ludwig XIV. 1667–1679 wurden in Bischofsheim französische Truppen des Marschalls Turenne einquartiert. 1688 wurden erneut französische Truppen einquartiert, Plünderungen und Zerstörungen waren zahlreich. Ebenfalls 1688 besuchte Johann Reinhard III. zum ersten Mal als Regent seinen Geburtsort und erließ der Not leidenden Bevölkerung das 4. Quartal der Frongelder und Steuern.

Kurz nach seiner Hochzeit (1699) nahm Graf Johann Reinhard III. von Hanau in seinem Geburtsort Bischofsheim am Hohen Steg den Bau eines Schlosses in Angriff, doch aufgrund des Spanischen Erbfolgekrieges 1701–1714 wurde nur der linke Seitenflügel erstellt. Dieser wurde im 18. Jh. für die Lagerung z. B. von Feldfrüchten, Holz oder Werkzeugen des Wasser- oder Landbaues genutzt. 1808 wurde im Schlossflügel eine Wohnung für den Oberbeamten des Bischofsheimer Amtes eingerichtet.[7] Der Schlossflügel wurde nach vielfältigen Reparaturen zwischen 1843 und 1848 abgetragen.[8][9]

Auf Befehl der Franzosen halfen im Jahr 1707 11 Mann bei Schanzarbeiten bei Stollhofen, ungefähr gegenüber von Fort-Louis. 1725 beteiligten sich die Bischofsheimer aufgrund hoher Abgaben, Willkürherrschaft von Beamten und Bruch des Renchner Vertrags von 1525 am Hanauer Bauernaufstand.[4]

Hessen-Darmstadt

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Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III. 1736, fiel das Erbe – und damit auch das Amt Lichtenau – an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte von Hanau-Lichtenberg, Landgraf Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt.

1743 traf der Österreichische Erbfolgekrieg auch Bischofsheim: Von 1740 bis 1748 lagen ungarische und böhmische Regimenter in den Dörfern des Hanauerlandes und von 1792 bis 1797 Dragoner und Husaren des österreichischen Feldmarschalls Dagobert Sigmund von Wurmser.

1754 wurde ein neues Schulhaus gebaut. 1757 war Prinz Soubise im Schloss zu Gast. Auf Kosten des Amtes Buchsweiler gab es ein großes Gelage für insgesamt 5045 Gulden. Freistetter Burschen verwüsteten im Jahr 1789 das Haus des Fiskal Jenser und im Jahr 1797 wurde das Dorf nach der Schlacht bei Diersheim stark verwüstet.[4]

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss wurde das Amt- und damit auch Bischofsheim – 1803 dem Kurfürstentum Baden zugeordnet. Die neue Herrschaft von Kurfürst Karl Friedrich von Baden errichtete unter Oberamtmann Kappler das Amt Rheinbischofsheim. Sein Nachfolger, von Wechmar, residierte ab 1806 vorübergehend in Neufreistett, bis 1808 das Schloss zu Diensträumen für das Amt und die Wohnung des Beamten ausgebaut war.[10]

1813 wurde dem Dorf sein heutiger Name, Rheinbischofsheim, verliehen. Bisher hatte es Bischofsheim am hohen Steg geheißen.[11] 1817 wurde die Lateinschule von Neufreistett nach Rheinbischofsheim verlegt und erhielt 1821 ein neues Schulhaus neben der Kirche.

1857 wurde das Amt aufgelöst und in das Bezirksamt Kork eingegliedert.[12] 1864 wurde eine römisch-katholische Kirche gebaut, als Filialkirche der Pfarrei St. Michael Honau. Die heutige, von Ludwig Diemer entworfene, evangelische Kirche wurde von 1873 bis 1876 errichtet.

20. Jahrhundert

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Im Januar 1919 begann die Besetzung durch französische Truppen, welche bis 1924 andauerte.

Von 1944 bis 1945 wurde Rheinbischofsheim durch Artillerie beschossen und es gab einige Bombenangriffe. Fünf Einwohner starben.

Am 1. Januar 1973 wechselte Rheinbischofsheim vom Landkreis Kehl in den neu gebildeten Ortenaukreis.

Am 1. Januar 1975 wurde Rheinbischofsheim in die neue Stadt Rheinau eingegliedert.[13]

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand.

Jahr 1590 1790 1802 1857 1885 1925 1939 1946 1950 1961 1970 1975 2012
Einwohner 84 207 215 1.428 1.569 1.377 1.439 1.354 1.411 1.473 1.653 1.629 2.565

Das Wappen von Rheinbischofsheim zeigt einen blauen Schwanenrumpf mit rotem Schnabel auf einem goldenen Helm auf einem hohen, schwarzen Steg über blauem Wasser auf silbernem Grund. Rheinbischofsheim führt dieses Wappen seit dem Jahr 1907.[14]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Seit der Dekanatsreform am 1. Januar 2008 gehört Rheinbischofsheim und die St. Johannes-Kirche zum Dekanat Offenburg-Kinzigtal und gehört zudem zur Seelsorgeeinheit Hanauerland.

Wirtschaft und Infrastruktur

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In Rheinbischofsheim gibt es zwei Haltestellen, die den Ort durch Buslinien mit Achern, Lichtenau, Bühl und Kehl verbinden.

Durch Rheinbischofsheim führt die Landesstraße 75. Außerdem verbindet die L87 Rheinbischofsheim mit den Autobahnanschlussstellen Achern (Bundesautobahn 5) und Offendorf (Autoroute A35). In Frankreich wird die L87 als D2 fortgesetzt.

In Rheinbischofsheim gibt es neben einer Grundschule auch das Anne-Frank-Gymnasium und im Karl-Grampp-Gebäude eine Werkrealschule. In der Werkrealschule werden allerdings nur die 7. bis 10. Klassen unterrichtet. Der Unterricht für die 5. und 6. Klassen findet in Freistett statt.

Ansässige Unternehmen

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Das einzige größere Unternehmen in Rheinbischofsheim ist RMA Rheinau.

Persönlichkeiten

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  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
  • Nikolaus Honold und Kurt Schütt: Chronik der Stadt Rheinau. 1988.
  • Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
  • Wilhelm Mechler: Das Territorium der Lichtenberger rechts des Rheins. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 31–37.
Commons: Rheinbischofsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Eyer, S. 239; Knöpp, S. 11; Matt, S. 9.
  2. Eyer, S. 56, 141; Knöpp, S. 13.
  3. Eyer, S. 56, 145.
  4. a b c d e f g h Honold und Schütt: Chronik, S. 361–363.
  5. Eyer, S. 79f.
  6. Mechler, S. 36.
  7. Honold, Schütt, Chronik, S. 84–86.
  8. Ewald M. Hall: Flurnamenbuch der Stadt Rheinau. Stadt Rheinau, Rheinau, S. 12.
  9. Honold, Schütt, Chronik, S. 86
  10. Honold, Schütt, Chronik, S. 86.
  11. Wilhelm Mechler: Das Territorium der Lichtenberger rechts des Rheins. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 31–37 (31).
  12. Großherzoglich-Badisches Regierungsblatt 1857, S. 357
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 514 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  14. Rheinbischofsheim - Heraldry of the World. Heraldry of the World, abgerufen am 17. August 2015.