„Telepharmazie“ – Versionsunterschied
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Unter '''Telepharmazie''' versteht man die Kommunikation des pharmazeutischen Personals von öffentlichen [[Apotheke]]n und Krankenhausapotheken im Rahmen einer pharmazeutischen Tätigkeit, bei der sich das Apothekenpersonal sowie die Leistungsempfänger (Patienten und Kunden) nicht am gleichen Ort aufhalten. Sie erfolgt unter Zuhilfenahme von digitalen Telekommunikationsmethoden (z. B. [[Videotechnik|Videoverbindung]], Telefonie, andere synchrone und asynchrone digitale Kommunikationsanwendungen). Telepharmazeutische Angebote könnte prinzipiell auch aus dem Home Office erfolgen, so lange die rechtlichen Pflichten in Bezug auf Berufsausübung, Datenschutz und Verschwiegenheit eingehalten werden. |
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Dabei kann das [[Pharmazeutisches Personal|pharmazeutische Personal]] Beratungen zu [[Verschreibungspflicht|verschreibungspflichtigen]] Arzneimitteln, [[Rezeptfreies Medikament|OTC-Arzneimitteln]], [[Hilfsmittel (Rehabilitation)|Hilfsmittel]]n, [[Kosmetika]], pharmazeutischen Dienstleistungen und anderen apothekenüblichen Waren unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durchführen und berechnen. |
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Unter '''Telepharmazie''' versteht man die Beratung von Patienten und Kunden mittels [[Videotechnik|Videoverbindung]] aus der öffentlichen [[Apotheke]]. |
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Während der [[COVID-19-Pandemie]] („Corona“) ermöglichte es die Telepharmazie,<ref name="daz-22-05-2020" /> Menschen ohne direkten Kontakt zu beraten. In Deutschland haben erste Apotheken 2020 die telepharmazeutische Beratung aufgenommen. Verschiedene Anbieter haben Anwendungen (Apps) für diesen Zweck entwickelt. |
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Hierbei wird von [[Pharmazeutisches Personal|pharmazeutischem Personal]] eine Beratung zu [[Verschreibungspflicht|verschreibungspflichtigen]] Arzneimitteln, [[Rezeptfreies Medikament|OTC-Arzneimitteln]], [[Hilfsmittel (Rehabilitation)|Hilfsmittel]]n, [[Kosmetika]] und anderen apothekenüblichen Waren unter Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben durchgeführt. Diese Beratung ist kostenpflichtig und stellt eine apothekenübliche Dienstleistung dar. In Zeiten der [[COVID-19-Pandemie]] („Corona“) ermöglicht es die Telepharmazie,<ref name="daz-22-05-2020" /> Menschen ohne direkten Kontakt, dennoch persönlich und [[Empathie|empathisch]] zu beraten. Dies ist insbesondere ein Vorteil bei der Beratung von Senioren, Risikopatienten, Eltern mit Kleinkindern oder Menschen mit körperlicher Einschränkung. |
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⚫ | In Frankreich ist im September 2019 der Rahmenvertrag zweier französischer Apothekerverbände (Fédération des syndicats pharmaceutiques de France (FSPF) und Union des Syndicats de Pharmaciens d'Officine (USPO)) mit der nationalen Union der Krankenversicherungen (Uncam) über die Einführung von Telekonsultationen in Apotheken um Details zur technischen Umsetzung ergänzt worden. Nach Umfrageergebnissen von „Direct Medica“ und „Les Échos Études“ zufolge gab zirka ein Viertel der französischen Apotheken an, bald in die Teleberatung einzusteigen zu wollen.<ref name="daz-17-09-2019" /> |
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In Deutschland haben erste deutsche Apotheken 2020 die telepharmazeutische Beratung aufgenommen. Verschiedene Anbieter haben Anwendungen (Apps) für diesen Zweck entwickelt, darunter das apothekereigene Unternehmen Apomondo GmbH. Besonders das Verschwimmen der Trennung von Arzt und Apotheke durch den Erwerb des Anbieters Teleclinic ([[Videosprechstunde]]n für Ärzte) durch den [[DocMorris]]-Mutterkonzern [[Zur Rose Group|Zur Rose]] hat im Juli 2020 hat für kritische Stimmen in Deutschland gesorgt. |
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Die Telepharmazie wird nach Ansicht der Apothekerkammer Nordrhein eine immer größere Rolle in der Patientenversorgung spielen, insbesondere in Gebieten mit medizinischer Unterversorgung. Herausforderungen bestünden insbesondere in der technischen Implementierung und der Datensicherheit.<ref>{{Internetquelle |autor=Ausschuss für Digitalisierung, AKNR |url=https://www.aknr.de/files/downloads/publikationen/whitepaper-und-positionspapier-zum-thema-telepharmazie.pdf |titel=Whitepaper und Positionspapier zum Thema Telepharmazie |werk=AKNR.de |hrsg=Apothekerkammer Nordrhein |datum=04.06.2024 |abruf=14.09.2024}}</ref> |
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⚫ | In Frankreich ist im September 2019 der Rahmenvertrag zweier französischer Apothekerverbände (Fédération des syndicats pharmaceutiques de France (FSPF) und Union des Syndicats de Pharmaciens d'Officine (USPO)) mit der nationalen Union der Krankenversicherungen (Uncam) über die Einführung von Telekonsultationen in Apotheken um Details zur technischen Umsetzung ergänzt worden. Nach Umfrageergebnissen von „Direct Medica“ und „Les Échos Études“ zufolge gab zirka ein Viertel der französischen Apotheken an, bald in die Teleberatung einzusteigen zu wollen.<ref name="daz-17-09-2019" /> |
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== Siehe auch == |
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== Quellen == |
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* B. Rohrer: [https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/05/18/die-telepharmazie-kommt-in-die-apotheken ''Die Telepharmazie kommt in die Apotheken''], [[Deutsche Apothekerzeitung#DAZ.online|DAZ.online]], 18. Mai 2020 |
* B. Rohrer: [https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/05/18/die-telepharmazie-kommt-in-die-apotheken ''Die Telepharmazie kommt in die Apotheken''], [[Deutsche Apothekerzeitung#DAZ.online|DAZ.online]], 18. Mai 2020 |
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* T. Lau: [https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/markt/apomondo-apotheker-entwickeln-kostenloses-telepharmazie-portal/ ''Apomondo: Apotheker entwickeln kostenloses Telepharmazie-Portal''], Apotheke adhoc, 16. April 2020 |
* T. Lau: [https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/markt/apomondo-apotheker-entwickeln-kostenloses-telepharmazie-portal/ ''Apomondo: Apotheker entwickeln kostenloses Telepharmazie-Portal''], Apotheke adhoc, 16. April 2020 |
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* J. Endries: [https://www.pharmazeutische-zeitung.de/per-neuer-video-app-apotheken-kunden-zu-hause-beraten-116885/ ''Per neuer Video-App Apotheken-Kunden zu Hause beraten''], Pharmazeutische Zeitung 10. April 2020 |
* J. Endries: [https://www.pharmazeutische-zeitung.de/per-neuer-video-app-apotheken-kunden-zu-hause-beraten-116885/ ''Per neuer Video-App Apotheken-Kunden zu Hause beraten''], Pharmazeutische Zeitung vom 10. April 2020 |
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* T. Klose, M. Putzker: [https://www.apotheke-und-marketing.de/telepharmazie-2160551.html ''Telepharmazie''], apotheke + marketing (Springer Medizin Verlag GmbH), 4. Mai 2018 |
* T. Klose, M. Putzker: [https://www.apotheke-und-marketing.de/telepharmazie-2160551.html ''Telepharmazie''], apotheke + marketing (Springer Medizin Verlag GmbH), 4. Mai 2018 |
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* Ausschuss für Digitalisierung, AKNR: [https://www.aknr.de/files/downloads/publikationen/whitepaper-und-positionspapier-zum-thema-telepharmazie.pdf Whitepaper und Positionspapier zum Thema Telepharmazie], AKNR.de, 4. Juni 2024 |
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* ABDA: [https://www.abda.de/aktuelles-und-presse/newsroom/detail/positionspapiere-zur-telepharmazie-verabschiedet/ Positionspapiere zur Telepharmazie verabschiedet], ABDA.de, 11. Juni 2024 |
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== Einzelnachweise == |
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<ref name="daz-17-09-2019">H. Blasius: [https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2019/09/17-09-2019/in-frankreich-startet-die-telepharmazie ''In Frankreich startet die Telepharmazie''], Deutsche Apothekerzeitung, 17. September |
<ref name="daz-17-09-2019">H. Blasius: [https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2019/09/17-09-2019/in-frankreich-startet-die-telepharmazie ''In Frankreich startet die Telepharmazie''], Deutsche Apothekerzeitung, 17. September 2019.</ref> |
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<ref name="daz-22-05-2020">B. Rohrer: [https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/05/22/botendienste-und-telepharmazie-angebote-in-vielen-laendern-ausgeweitet ''Botendienste und Telepharmazie-Angebote in vielen Ländern ausgeweitet''], Deutsche Apothekerzeitung, 22. Mai 2020.</ref> |
<ref name="daz-22-05-2020">B. Rohrer: [https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/05/22/botendienste-und-telepharmazie-angebote-in-vielen-laendern-ausgeweitet ''Botendienste und Telepharmazie-Angebote in vielen Ländern ausgeweitet''], Deutsche Apothekerzeitung, 22. Mai 2020.</ref> |
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Aktuelle Version vom 25. Oktober 2024, 11:13 Uhr
Unter Telepharmazie versteht man die Kommunikation des pharmazeutischen Personals von öffentlichen Apotheken und Krankenhausapotheken im Rahmen einer pharmazeutischen Tätigkeit, bei der sich das Apothekenpersonal sowie die Leistungsempfänger (Patienten und Kunden) nicht am gleichen Ort aufhalten. Sie erfolgt unter Zuhilfenahme von digitalen Telekommunikationsmethoden (z. B. Videoverbindung, Telefonie, andere synchrone und asynchrone digitale Kommunikationsanwendungen). Telepharmazeutische Angebote könnte prinzipiell auch aus dem Home Office erfolgen, so lange die rechtlichen Pflichten in Bezug auf Berufsausübung, Datenschutz und Verschwiegenheit eingehalten werden.
Dabei kann das pharmazeutische Personal Beratungen zu verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, OTC-Arzneimitteln, Hilfsmitteln, Kosmetika, pharmazeutischen Dienstleistungen und anderen apothekenüblichen Waren unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durchführen und berechnen.
Während der COVID-19-Pandemie („Corona“) ermöglichte es die Telepharmazie,[1] Menschen ohne direkten Kontakt zu beraten. In Deutschland haben erste Apotheken 2020 die telepharmazeutische Beratung aufgenommen. Verschiedene Anbieter haben Anwendungen (Apps) für diesen Zweck entwickelt.
In Frankreich ist im September 2019 der Rahmenvertrag zweier französischer Apothekerverbände (Fédération des syndicats pharmaceutiques de France (FSPF) und Union des Syndicats de Pharmaciens d'Officine (USPO)) mit der nationalen Union der Krankenversicherungen (Uncam) über die Einführung von Telekonsultationen in Apotheken um Details zur technischen Umsetzung ergänzt worden. Nach Umfrageergebnissen von „Direct Medica“ und „Les Échos Études“ zufolge gab zirka ein Viertel der französischen Apotheken an, bald in die Teleberatung einzusteigen zu wollen.[2]
Die Telepharmazie wird nach Ansicht der Apothekerkammer Nordrhein eine immer größere Rolle in der Patientenversorgung spielen, insbesondere in Gebieten mit medizinischer Unterversorgung. Herausforderungen bestünden insbesondere in der technischen Implementierung und der Datensicherheit.[3]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- B. Rohrer: Die Telepharmazie kommt in die Apotheken, DAZ.online, 18. Mai 2020
- T. Lau: Apomondo: Apotheker entwickeln kostenloses Telepharmazie-Portal, Apotheke adhoc, 16. April 2020
- J. Endries: Per neuer Video-App Apotheken-Kunden zu Hause beraten, Pharmazeutische Zeitung vom 10. April 2020
- T. Klose, M. Putzker: Telepharmazie, apotheke + marketing (Springer Medizin Verlag GmbH), 4. Mai 2018
- Ausschuss für Digitalisierung, AKNR: Whitepaper und Positionspapier zum Thema Telepharmazie, AKNR.de, 4. Juni 2024
- ABDA: Positionspapiere zur Telepharmazie verabschiedet, ABDA.de, 11. Juni 2024
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ B. Rohrer: Botendienste und Telepharmazie-Angebote in vielen Ländern ausgeweitet, Deutsche Apothekerzeitung, 22. Mai 2020.
- ↑ H. Blasius: In Frankreich startet die Telepharmazie, Deutsche Apothekerzeitung, 17. September 2019.
- ↑ Ausschuss für Digitalisierung, AKNR: Whitepaper und Positionspapier zum Thema Telepharmazie. In: AKNR.de. Apothekerkammer Nordrhein, 4. Juni 2024, abgerufen am 14. September 2024.