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Hans Raphon (* vor 1460 in Northeim oder Göttingen(?); † nach 1512) war ein deutscher Maler der Dürer-Zeit.

Lebensdaten

Zum Leben des 1488–1512 urkundlich nachweisbaren Malers Hans Raphon, dessen Name Rebhuhn^[1] bedeutet, ist wegen fehlender Quellen kaum etwas bekannt. Vermutlich gehörte er einer ursprünglich aus Gandersheim stammenden bürgerlich-handwerklichen Familie an, die mehrere Geistliche stellte und in Göttingen, Einbeck, Northeim und Gandersheim nachweisbar ist.^[1] Eine Herkunft aus Northeim oder Göttingen wurde angenommen.^[2] Sein Tätigkeitsbereich beschränkte sich auf den südniedersächsischen Raum. Allerdings legen stilistische Vergleiche nahe, dass Raphon wohl auf einer Gesellenwanderung wichtige Anregungen aus Franken, besonders aus Nürnberg, erhielt und dabei auch Kenntnisse der Werke Albrecht Dürers und Michael Wohlgemuts erlangte.^[1] 1488–1891 war er als Mester hanse Raphoyn in Hann. Münden mit nicht genannten kleineren Arbeiten am Weiterbau der St. Blasius-Kirche beteiligt.^[3] Das setzt ein höheres Alter von etwa 30 Jahren voraus, weswegen seine Geburt vor 1460 angenommen wird.^[1] Obwohl er um 1499 Tafelwerke für mehrere Göttinger Kirchenaltäre schuf, ist sein Aufenthalt in Göttingen ist weder sicher beleg- noch widerlegbar.^[4] 1504–1508 ist er als Bürger und Dechant im Stift St. Alexandri in Einbeck nachzuweisen.

Werk

15 erhaltene Werke lassen sich Hans Raphon und seiner Werkstatt zuschreiben.^[1] Raphons frühestes nachweisbares und zugleich bedeutendstes Werk ist sein 1499 vollendeter und signierter Passionszyklus mit 41 Tafeln für den Hochaltar der Göttinger Pauliner-Kirche.^[5] Wenige Jahrzehnte später, um 1533, wurde das Werk in Folge der Göttinger Reformation in das Zisterzienserkloster Walkenried geschafft. Im Dreißigjährigen Krieg flüchtete der katholische Konvent 1631 vor den schwedischen Truppen und nahm die Tafeln nach Prag mit. Nach weiteren Umwegen befinden sie sich dort seit 1946 in der Nationalgalerie.^[1]^[6] Die fragmentarisch erhaltene lateinische Inschrift auf dem Altar lautet in deutscher Übersetzung: „Dieses herrliche Werk ist vollendet worden durch die Fürsorge Johannes Pipers, eines überaus diensteifrigen Priors (und) außerdem sehr tüchtigen Lektors, und durch Hans Raphon, der wie ein zweiter Apelles malt. Im Jahre des Herrn 1499.“^[6] Der den Einfluss des Humanismus verratende Text dürfte nicht vom Maler selbst, sondern eher von dem erwähnten Stifter des Bildes Johannes Piper verfasst worden ist. Die anderen bekannten Werke Raphons enthalten keine derart panegyrischen Inschriften.^[6] Es wird vermutet, dass sich Raphon in der Mittelfigur der Kreuzigungsszene selbst dargestellt hat.^[1]

Weitere Hauptwerke Raphons sind der Kreuzigungsaltar von 1508 im Domschatz Halberstadt,^[7] und der 1512 datierte Flügelaltar im Chor von St. Marien zu Heiligenstadt (Eichsfeld). Ein um 1500 entstandener Flügelaltar für die Stiftskirche St. Alexandri zu Einbeck befindet sich heute im Landesmuseum Hannover.^[8] Im gleichen Museum wird ein einzelner Altarflügel des 1507 entstandenen Jodokusschreins aus der Klosterkirche Reinhausen aufbewahrt; das Gegenstück sowie ein ehemaliges zweites Flügelpaar sind nicht mehr erhalten.^[9]

Literatur

Thomas Appel: Göttinger Künstlerlexikon. Maler – Grafiker – Bildhauer – Architekten. Vom 14. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2022, ISBN 978-3-86395-504-5 (Digitalisat auf univerlag.uni-goettingen.de, abgerufen am 15. April 2023), S. 453–454.
Karl Arndt: Das Retabel der Göttinger Paulinerkirche, gemalt von Hans Raphon, in: Thomas Noll und Carsten-Peter Warnke (Hrsg.): Kunst und Frömmigkeit in Göttingen. Die Altarbilder des späten Mittelalters, Berlin/München, 2012, S. 188–219.
Heinz Kelterborn: Zur Frage der Herkunft des Hans Raphon. In: Göttinger Jahrbuch, Bd. 13, 1965, S. 71–76.
Edgar Müller: Hans Raphon und seine Familie, in: Thomas Noll und Carsten-Peter Warnke (Hrsg.): Kunst und Frömmigkeit in Göttingen. Die Altarbilder des späten Mittelalters, Berlin/München, 2012, S. 241–257.
Götz J. Pfeiffer: Das Kreuzigungsretabel von 1506 aus der St. Jürgens-Kapelle, samt einem Anhang der Werke Hans Raphons und seiner Werkstatt, in: Thomas Noll und Carsten-Peter Warnke (Hrsg.): Kunst und Frömmigkeit in Göttingen. Die Altarbilder des späten Mittelalters, Berlin/München, 2012, S. 220–240.
Joseph Eduard Wessely: Raphon von Raphun, Johann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 283.
Hans Raphon. 500 Let pasijoveho oltare z Goettingenu: Gotika ze sbirky kolowratu. 500 Jahre des Passionsaltars aus Goettingen: Gotische Kunst aus der Sammlung Kolowrat. Hrsg. von Olga Kotková. Narodni Galerie, Praha 1999.
Karin Hahn-Jänecke: Ein wiederentdeckter Altar des Hans Raphon in der Národni Galerie zu Prag. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte. IV, 1965. (Weitere Fassung des Aufsatzes auch in: Göttinger Jahrbuch, Bd. 13, 1965, S. 39–70.)
Christian Tegtmeier: Walkenrieder Altar. Betrachtungen zum spätgotischen Flügelaltar von Hans Raphon. Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde, Walkenried [1999?].

Einzelnachweise

↑ ^a ^b ^c ^d ^e ^f ^g Thomas Appel: Göttinger Künstlerlexikon. Maler – Grafiker – Bildhauer – Architekten. Vom 14. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2022, ISBN 978-3-86395-504-5, S. 453–454, hier S. 453.
↑ Heinz Kelterborn: Zur Frage der Herkunft des Hans Raphon. In: Göttinger Jahrbuch, Bd. 13, 1965, S. 71–76, hier S. 71.
↑ Thomas Appel: Göttinger Künstlerlexikon. Maler – Grafiker – Bildhauer – Architekten. Vom 14. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2022, ISBN 978-3-86395-504-5, S. 35.
↑ Vermutungen aus Archivalienhinweisen von Heinz Kelterborn (Hans Raphon, ein Göttinger Bürgersohn. In: Göttinger Jahrbuch, Bd. 14, 1966, S. 127–139) sind von der übrigen Forschung nicht aufgenommen worden. Nach Kelterborn sei Hans Raphon ein Sohn des Göttinger Bürgers und Wundarztes Hans Raphon. Der Maler sei um 1480 wohl in Göttingen geboren, habe sich um 1511 in Northeim niedergelassen und dort noch 1541 gelebt.
↑ Thomas Appel: Göttinger Künstlerlexikon. Maler – Grafiker – Bildhauer – Architekten. Vom 14. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2022, ISBN 978-3-86395-504-5, S. 36.
↑ ^a ^b ^c Werner Arnold: DI 19, Stadt Göttingen, Nr. 56, Prag, Národní-Galerie. In: Deutsche Inschriften Online (inschriften.net). Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz, 1980, abgerufen am 15. April 2023.
↑ Olga Kotková: Kreuzigungsaltar von Hans Raphon. In: Meller, Mundt, Schmuhl (Hrsg.): Der heilige Schatz zu Halberstadt. Schnell + Steiner, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-2117-5, S. 358–361.
↑ Franz Hoffmann: St. Alexandri Einbeck. In: Grosse Baudenkmäler. 2. Auflage. Nr. 318. Deutscher Kunstverlag, München 1981, S. 10.
↑ Sebastian Heim: Die spätgotischen Altäre in St Christophorus Reinhausen. In: 1000 Jahre Kirche auf dem Kirchberg zu Reinhausen. Das Milleniumsbuch zu 1000 Jahre Kirche, Kultur und Leben, herausgegeben von der Planungsgruppe P14, 2015, S. 40–53

Weblinks

Commons: Hans Raphon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur von und über Hans Raphon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Flügelaltar mit Kalvarienberg, auf nat.museum-digital.de

Personendaten
NAME	Raphon, Hans
ALTERNATIVNAMEN	Hans Rebhuhn; Raphon von Raphun, Johann; Raphon, Johannes
KURZBESCHREIBUNG	deutscher Maler der Dürer-Zeit
GEBURTSDATUM	zwischen 1460 und 1470
GEBURTSORT	Northeim
STERBEDATUM	nach 1512
STERBEORT	Northeim

[:0-1] ↑ ^a ^b ^c ^d ^e ^f ^g Thomas Appel: Göttinger Künstlerlexikon. Maler – Grafiker – Bildhauer – Architekten. Vom 14. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2022, ISBN 978-3-86395-504-5, S. 453–454, hier S. 453.

[2] Heinz Kelterborn: Zur Frage der Herkunft des Hans Raphon. In: Göttinger Jahrbuch, Bd. 13, 1965, S. 71–76, hier S. 71.

[3] Thomas Appel: Göttinger Künstlerlexikon. Maler – Grafiker – Bildhauer – Architekten. Vom 14. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2022, ISBN 978-3-86395-504-5, S. 35.

[4] Vermutungen aus Archivalienhinweisen von Heinz Kelterborn (Hans Raphon, ein Göttinger Bürgersohn. In: Göttinger Jahrbuch, Bd. 14, 1966, S. 127–139) sind von der übrigen Forschung nicht aufgenommen worden. Nach Kelterborn sei Hans Raphon ein Sohn des Göttinger Bürgers und Wundarztes Hans Raphon. Der Maler sei um 1480 wohl in Göttingen geboren, habe sich um 1511 in Northeim niedergelassen und dort noch 1541 gelebt.

[5] Thomas Appel: Göttinger Künstlerlexikon. Maler – Grafiker – Bildhauer – Architekten. Vom 14. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2022, ISBN 978-3-86395-504-5, S. 36.

[:1-6] Werner Arnold: DI 19, Stadt Göttingen, Nr. 56, Prag, Národní-Galerie. In: Deutsche Inschriften Online (inschriften.net). Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz, 1980, abgerufen am 15. April 2023.

[7] Olga Kotková: Kreuzigungsaltar von Hans Raphon. In: Meller, Mundt, Schmuhl (Hrsg.): Der heilige Schatz zu Halberstadt. Schnell + Steiner, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7954-2117-5, S. 358–361.

[8] Franz Hoffmann: St. Alexandri Einbeck. In: Grosse Baudenkmäler. 2. Auflage. Nr. 318. Deutscher Kunstverlag, München 1981, S. 10.

[9] Sebastian Heim: Die spätgotischen Altäre in St Christophorus Reinhausen. In: 1000 Jahre Kirche auf dem Kirchberg zu Reinhausen. Das Milleniumsbuch zu 1000 Jahre Kirche, Kultur und Leben, herausgegeben von der Planungsgruppe P14, 2015, S. 40–53

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+'''Hans Raphon''' (* vor [[1460]] in [[Northeim]] oder [[Göttingen]](?); † nach [[1512]]) war ein deutscher Maler der [[Albrecht Dürer|Dürer]]-Zeit.
-{{Überarbeiten}}
+== Lebensdaten ==
-'''Hans Raphon''', auch ''Hans Rebhuhn''), ( * [[1460]]/70 in [[Northeim ]], + nach [[ 1512]] ebenda) war ein deutscher Maler der Dürer-Zeit.
+Zum Leben des 1488–1512 urkundlich nachweisbaren Malers Hans Raphon, dessen Name ''Rebhuhn''<ref name=":0">Thomas Appel: ''Göttinger Künstlerlexikon. Maler – Grafiker –  Bildhauer – Architekten. Vom 14. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts''. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2022, ISBN 978-3-86395-504-5, S. 453–454, hier S. 453.</ref> bedeutet, ist wegen fehlender Quellen kaum etwas bekannt. Vermutlich gehörte er einer ursprünglich aus [[Bad Gandersheim|Gandersheim]] stammenden bürgerlich-handwerklichen Familie an, die mehrere Geistliche stellte und in Göttingen, [[Einbeck]], Northeim und Gandersheim nachweisbar ist.<ref name=":0" /> Eine Herkunft aus Northeim oder Göttingen wurde angenommen.<ref>Heinz Kelterborn: ''Zur Frage der Herkunft des Hans Raphon''. In: Göttinger Jahrbuch, Bd. 13, 1965, S. 71–76, hier S. 71.</ref> Sein Tätigkeitsbereich beschränkte sich auf den südniedersächsischen Raum. Allerdings legen stilistische Vergleiche nahe, dass Raphon wohl auf einer Gesellenwanderung wichtige Anregungen aus [[Franken (Region)|Franken]], besonders aus [[Nürnberg]], erhielt und dabei auch Kenntnisse der Werke [[Albrecht Dürer]]s und [[Michael Wolgemut|Michael Wohlgemuts]] erlangte.<ref name=":0" /> 1488–1891 war er als ''Mester hanse Raphoyn'' in [[Hann. Münden]] mit nicht genannten kleineren Arbeiten am Weiterbau der [[St. Blasius (Hannoversch Münden)|St. Blasius-Kirche]] beteiligt.<ref>Thomas Appel: ''Göttinger Künstlerlexikon. Maler – Grafiker –  Bildhauer – Architekten. Vom 14. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts''. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2022, ISBN 978-3-86395-504-5, S. 35.</ref> Das setzt ein höheres Alter von etwa 30 Jahren voraus, weswegen seine Geburt vor 1460 angenommen wird.<ref name=":0" /> Obwohl er um 1499 Tafelwerke für mehrere Göttinger Kirchenaltäre schuf, ist sein Aufenthalt in Göttingen ist weder sicher beleg- noch widerlegbar.<ref>Vermutungen aus Archivalienhinweisen von Heinz Kelterborn (''Hans Raphon, ein Göttinger Bürgersohn.'' In: Göttinger Jahrbuch, Bd. 14, 1966, S. 127–139) sind von der übrigen Forschung nicht aufgenommen worden. Nach Kelterborn sei Hans Raphon ein Sohn des Göttinger Bürgers und Wundarztes Hans Raphon. Der Maler sei um 1480 wohl in Göttingen geboren, habe sich um 1511 in Northeim niedergelassen und dort noch 1541 gelebt.</ref> 1504–1508 ist er als [[Bürger]] und Dechant im Stift St. Alexandri in Einbeck nachzuweisen.
-==Leben==
+== Werk ==
+[[Datei:Hans-Raphon Kristus-v-predpekli(1499).jpg|mini|hochkant|Nebentafel aus dem Hochaltarretabel mit Passionsszenen der Göttinger Pauliner-Kirche (1499)]]
-Sein bedeutendstes Werk, ein Passionsaltar mit 41 Tafeln, wurde 1499 im Auftrag der Göttinger Pauliner-Kirche begonnen und während der Reformation in das Kloster Walkenried geschafft. Er befindet sich heute in der Nationalgalerie Prag. Ein weiteres wichtiges Werk ist der Flügelaltar im Chor von St. Marien zu Heiligenstadt (Eichsfeld), datiert auf das Jahr 1512.
+[[Datei:Hans Raphon, Kreuzigungsaltar, Niedersachsen 1508. Domschatz Halberstadt.jpg|mini|Kreuzigungsaltar, [[Domschatz Halberstadt]] (1508)]]
+erhaltene Werke lassen sich Hans Raphon und seiner Werkstatt zuschreiben.<ref name=":0" /> Raphons frühestes nachweisbares und zugleich bedeutendstes Werk ist sein 1499 vollendeter und signierter [[Passion Jesu|Passionszyklus]] mit 41 Tafeln für den Hochaltar der [[Göttingen|Göttinger]] [[Paulinerkirche (Göttingen)|Pauliner-Kirche]].<ref>Thomas Appel: ''Göttinger Künstlerlexikon. Maler – Grafiker –  Bildhauer – Architekten. Vom 14. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts''. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2022, ISBN 978-3-86395-504-5, S. 36.</ref> Wenige Jahrzehnte später, um 1533, wurde das Werk in Folge der Göttinger [[Reformation]] in das [[Kloster Walkenried|Zisterzienserkloster Walkenried]] geschafft. Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] flüchtete der katholische Konvent 1631 vor den schwedischen Truppen und nahm die Tafeln nach [[Prag]] mit. Nach weiteren Umwegen befinden sie sich dort seit 1946 in der [[Nationalgalerie Prag|Nationalgalerie]].<ref name=":0" /><ref name=":1">{{Internetquelle |autor=Werner Arnold |url=https://www.inschriften.net/goettingen/inschrift/nr/di019-0056.html?tx_hisodat_sources%5Baction%5D=show&tx_hisodat_sources%5Bcontroller%5D=Sources&cHash=a5411c1cc3b527cffdd26e19dfcf9dcd |titel=DI 19, Stadt Göttingen, Nr. 56, Prag, Národní-Galerie |werk=Deutsche Inschriften Online (inschriften.net) |hrsg=Akademie der Wissenschaften und der Literatur {{!}} Mainz |datum=1980 |abruf=2023-04-15}}</ref> Die fragmentarisch erhaltene lateinische Inschrift auf dem Altar lautet in deutscher Übersetzung: „Dieses herrliche Werk ist vollendet worden durch die Fürsorge Johannes Pipers, eines überaus diensteifrigen Priors (und) außerdem sehr tüchtigen Lektors, und durch Hans Raphon, der wie ein zweiter [[Apelles]] malt. Im Jahre des Herrn 1499.“<ref name=":1" /> Der den Einfluss des Humanismus verratende Text dürfte nicht vom Maler selbst, sondern eher von dem erwähnten Stifter des Bildes Johannes Piper verfasst worden ist. Die anderen bekannten Werke Raphons enthalten keine derart [[Panegyrisch|panegyrischen]] Inschriften.<ref name=":1" /> Es wird vermutet, dass sich Raphon in der Mittelfigur der Kreuzigungsszene selbst dargestellt hat.<ref name=":0" />
+Weitere Hauptwerke Raphons sind der Kreuzigungsaltar von 1508 im [[Domschatz Halberstadt]],<ref>{{Literatur |Autor=Olga Kotková |Titel=Kreuzigungsaltar von Hans Raphon |Hrsg=Meller, Mundt, Schmuhl |Sammelwerk=Der heilige Schatz zu Halberstadt |Verlag=Schnell + Steiner |Ort=Regensburg |Datum=2008 |ISBN=978-3-7954-2117-5 |Seiten=358-361}}</ref> und der 1512 datierte [[Flügelaltar]] im Chor von [[St. Marien (Heilbad Heiligenstadt)|St. Marien]] zu [[Heilbad Heiligenstadt|Heiligenstadt]] ([[Eichsfeld]]). Ein um 1500 entstandener Flügelaltar für die Stiftskirche [[Münsterkirche St. Alexandri (Einbeck)|St. Alexandri]] zu Einbeck befindet sich heute im [[Niedersächsisches Landesmuseum Hannover|Landesmuseum Hannover]].<ref>{{Literatur | Autor=Franz Hoffmann | Titel=St. Alexandri Einbeck | Sammelwerk=Grosse Baudenkmäler | Band= | Nummer=318 | Auflage=2 | Verlag=Deutscher Kunstverlag | Ort=München | Jahr=1981 | Seiten=10 }}</ref> Im gleichen Museum wird ein einzelner Altarflügel des 1507 entstandenen Jodokusschreins aus der [[St. Christophorus (Reinhausen)|Klosterkirche Reinhausen]] aufbewahrt; das Gegenstück sowie ein ehemaliges zweites Flügelpaar sind nicht mehr erhalten.<ref>Sebastian Heim: ''Die spätgotischen Altäre in St Christophorus Reinhausen''. In: ''1000 Jahre Kirche auf dem Kirchberg zu Reinhausen. Das Milleniumsbuch zu 1000 Jahre Kirche, Kultur und Leben'', herausgegeben von der Planungsgruppe P14, 2015, S. 40–53</ref>
+== Literatur ==
+* Thomas Appel: ''Göttinger Künstlerlexikon. Maler – Grafiker –  Bildhauer – Architekten. Vom 14. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts''. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2022, ISBN 978-3-86395-504-5 ([https://univerlag.uni-goettingen.de/bitstream/handle/3/isbn-978-3-86395-504-5/Appel_diss.pdf?sequence=1&isAllowed=y Digitalisat auf univerlag.uni-goettingen.de], abgerufen am 15. April 2023), S. 453–454.
+* [[Karl Arndt (Kunsthistoriker)|Karl Arndt]]: ''Das Retabel der Göttinger Paulinerkirche, gemalt von Hans Raphon'', in: Thomas Noll und Carsten-Peter Warnke (Hrsg.): Kunst und Frömmigkeit in Göttingen. Die Altarbilder des späten Mittelalters, Berlin/München, 2012, S. 188–219.
+* Heinz Kelterborn: ''Zur Frage der Herkunft des Hans Raphon''. In: [[Göttinger Jahrbuch]], Bd. 13, 1965, S. 71–76.
+* Edgar Müller: ''Hans Raphon und seine Familie'', in: Thomas Noll und Carsten-Peter Warnke (Hrsg.): Kunst und Frömmigkeit in Göttingen. Die Altarbilder des späten Mittelalters, Berlin/München, 2012, S. 241–257.
+* Götz J. Pfeiffer: ''Das Kreuzigungsretabel von 1506 aus der St. Jürgens-Kapelle, samt einem Anhang der Werke Hans Raphons und seiner Werkstatt'', in: Thomas Noll und Carsten-Peter Warnke (Hrsg.): Kunst und Frömmigkeit in Göttingen. Die Altarbilder des späten Mittelalters, Berlin/München, 2012, S. 220–240.
+* {{ADB|27|283|283|Raphon von Raphun, Johann|[[Joseph Eduard Wessely]]|ADB:Raphon von Raphun, Johann}}
+* ''Hans Raphon. 500 Let pasijoveho oltare z Goettingenu: Gotika ze sbirky kolowratu. 500 Jahre des Passionsaltars aus Goettingen: Gotische Kunst aus der Sammlung Kolowrat.'' Hrsg. von [[Olga Kotková]]. Narodni Galerie, Praha 1999.
+* Karin Hahn-Jänecke: ''Ein wiederentdeckter Altar des Hans Raphon in der [[Nationalgalerie Prag|Národni Galerie zu Prag]].'' In: ''[[Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte]].'' IV, 1965. (Weitere Fassung des Aufsatzes auch in: [[Göttinger Jahrbuch]], Bd. 13, 1965, S. 39–70.)
+* Christian Tegtmeier: ''Walkenrieder Altar. Betrachtungen zum spätgotischen Flügelaltar von Hans Raphon.'' Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde, Walkenried [1999?].
+== Einzelnachweise ==
+<references />
+== Weblinks ==
+{{Commonscat}}
+* {{DNB-Portal|121667383}}
+* ''[https://nat.museum-digital.de/object/1007368?navlang=de Flügelaltar mit Kalvarienberg]'', auf nat.museum-digital.de
+{{Normdaten|TYP=p|GND=121667383|LCCN=no2001094266|VIAF=64869000}}
+{{SORTIERUNG:Raphon, Hans}}
+[[Kategorie:Maler der Renaissance]]
+[[Kategorie:Maler (Deutschland)]]
+[[Kategorie:Mann]]
+[[Kategorie:Geboren im 15. Jahrhundert]]
+[[Kategorie:Gestorben im 16. Jahrhundert]]
+[[Kategorie:Person (Einbeck)]]
+[[Kategorie:Person (Northeim)]]
+{{Personendaten
+|NAME=Raphon, Hans
+|ALTERNATIVNAMEN=Hans Rebhuhn; Raphon von Raphun, Johann; Raphon, Johannes
+|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Maler der Dürer-Zeit
+|GEBURTSDATUM=zwischen 1460 und 1470
+|GEBURTSORT=[[Northeim]]
+|STERBEDATUM=nach 1512
+|STERBEORT=[[Northeim]]
+}}

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