„Kobierzyce“ – Versionsunterschied

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{{Weiterleitungshinweis|Koberwitz|Zum deutschen Journalisten, Autor und KZ-Überlebenden siehe [[Edgar Kupfer-Koberwitz]].}}
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{{Infobox Ort in Polen
{{Infobox Ort in Polen
| Ort = Kobierzyce
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| Gemeinde = Kobierzyce
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| Webpräsenz = www.ugk.pl
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| Bürgermeister = Ryszard Pacholik
| BürgermeisterArt = Gemeindevorsteher
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| AnschriftOrt = 55-040 Kobierzyce
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'''Kobierzyce''' ({{deS}} ''Koberwitz'', 1937–45 ''Rößlingen'') ist ein Dorf und zugleich Sitz der gleichnamigen Landgemeinde im [[Powiat Wrocławski]] (''Breslauer Bezirk'') der [[Polen|polnischen]] [[Woiwodschaft Niederschlesien]].

== Geographische Lage ==
Die Ortschaft liegt in [[Niederschlesien]] im Schlesischen Tiefland in der Nähe des südlichen Stadtrands von [[Breslau]], wo auch die Nordgrenze der Landgemeinde verlaäuft, etwa 15 Kilometer südlich des Stadtzentrums von Breslau.

== Geschichte ==
[[Datei:Koberwitz Bahnhof.jpg|mini|Bahnhof Koberwitz (1914)]]
[[Datei:Koberwitz Bahnhof.jpg|mini|Bahnhof Koberwitz (1914)]]
[[Datei:Koberwitz Schloss.jpg|mini|Schloss Koberwitz (1910)]]
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[[Datei:Kobierzyce-palac.jpg|mini|Schloss Koberwitz (2006)]]
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'''Kobierzyce''' (deutsch: ''Koberwitz'', 1937–45 ''Rößlingen'') ist ein Ort in der und zugleich Sitz der [[Gmina Kobierzyce|Landgemeinde Kobierzyce]] im [[Powiat Wrocławski]] der [[Woiwodschaft Niederschlesien]] in Polen. Es liegt in der [[Nizina Śląska|Schlesischen Tiefebene]], etwa fünfzehn Kilometer südlich des Stadtzentrums von [[Breslau]].
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes ''Cobliwiz'' entstammt einem Dokument des Breslauer Herzogs [[Heinrich III. (Schlesien)|Heinrich&nbsp;III.]] aus dem Jahr 1257. Bereits 1333 tauchte mit dem ''Gut Koberwitz'', der bis 1937 gültige Ortsname auf.<ref name="ugk">Vgl. http://www.ugk.pl/</ref>


== Geschichte ==
In Koberwitz zweigte die 1898 eröffnete Eisenbahnlinie über [[Szczepankowice|Schönbankwitz]] nach [[Łagiewniki|Heidersdorf]] von der bereits 1885 eröffneten Eisenbahnlinie [[Breslau]]–[[Strzeblów|Ströbel]] ab.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes „Cobliwiz“ entstammt einem Dokument des Breslauer Herzogs [[Heinrich III. (Schlesien)|Heinrich III.]] aus dem Jahr 1257. Seit 1333 wurde es als ''Gut Koberwitz'' bezeichnet, was bis 1937 der amtliche Ortsname blieb.<ref name="ugk">[http://www.ugk.pl/ Gmina Kobierzyce], ugk.pl</ref>
Durch den Ort führte die [[Reichsstraße (Deutsches Reich)|Reichsstraße]] 116 ([[Breslau]]–[[Kłodzko|Glatz]]).

In Koberwitz zweigte die 1898 eröffnete Eisenbahnlinie über [[Szczepankowice|Schönbankwitz]] nach [[Łagiewniki|Heidersdorf]] von der bereits 1885 eröffneten Eisenbahnlinie [[Breslau]]–[[Strzeblów|Ströbel]] ab. Durch den Ort führte die [[Reichsstraße (Deutsches Reich)|Reichsstraße]] 116 (Breslau–[[Kłodzko|Glatz]]).


Das [[Rittergut]] gehörte zur bedeutenden [[Zuckerfabrik]] in [[Wrocław-Krzyki (Stadtbezirk)|Klettendorf]] bei Breslau, die bis 1945 unter dem Namen „Vom Rath, [[Schoeller (Unternehmerfamilie)|Schoeller]] & Skene“ firmierte.
Das [[Rittergut]] gehörte zur bedeutenden [[Zuckerfabrik]] in [[Wrocław-Krzyki (Stadtbezirk)|Klettendorf]] bei Breslau, die bis 1945 unter dem Namen „Vom Rath, [[Schoeller (Unternehmerfamilie)|Schoeller]] & Skene“ firmierte.


Im Juni 1924 veranstaltete [[Rudolf Steiner]] auf dem Gut von Graf Carl von [[Keyserlingk]] (1869–1928, seit 1899 mit Johanna von Skene (1879–1966) verheiratet) einen mehrtägigen Kurs über [[Biologisch-dynamische Landwirtschaft]].<ref name="Koberwitz">Paull, John [http://www.eurojournals.com/EJSS_21_1_05.pdf "Attending the First Organic Agriculture Course: Rudolf Steiner’s Agriculture Course at Koberwitz, 1924"], ''European Journal of Social Sciences'', 2011, 21(1):64-70.</ref><ref>Paull, John (2013) [http://orgprints.org/22491/17/22491.pdf "Koberwitz (Kobierzyce); In the footsteps of Rudolf Steiner'"], Journal of Bio-Dynamics Tasmania, 109 (Autumn), pp. 7-11.</ref>
Im Juni 1924 veranstaltete [[Rudolf Steiner]] auf dem Gut von Graf Carl von [[Keyserlingk (Adelsgeschlecht)|Keyserlingk]] (1869–1928), seit 1899 mit Johanna von [[Skene (Familie)|Skene]] (1879–1966) verheiratet) einen mehrtägigen Kurs über [[Biologisch-dynamische Landwirtschaft]].<ref name="Koberwitz">John Paull: {{Webarchiv|url=http://www.eurojournals.com/EJSS_21_1_05.pdf |wayback=20110722003023 |text=''Attending the First Organic Agriculture Course: Rudolf Steiner’s Agriculture Course at Koberwitz, 1924''. }} (PDF) In: ''European Journal of Social Sciences'', 2011, 21(1), S. 64–70.</ref><ref>Paull, John (2013) [http://orgprints.org/22491/17/22491.pdf ''Koberwitz (Kobierzyce); In the footsteps of Rudolf Steiner''.] (PDF; 592&nbsp;kB) In: ''Journal of Bio-Dynamics Tasmania'', 109 (Autumn), S. 7–11.</ref>
Im September 1999 wurde zu Ehren von Rudolf Steiner eine Tafel an der [[Fassade]] von [[Schloss (Gebäude)|Schloss]] Kobierzyce angebracht.
Im September 1999 wurde zu Ehren von Rudolf Steiner eine Tafel an der [[Fassade]] von [[Schloss (Gebäude)|Schloss]] Kobierzyce angebracht.


1937 wurde der aus dem Slawischen stammende Ortsname Koberwitz durch „Rößlingen“ ersetzt.
1937 wurde der aus dem Slawischen stammende Ortsname Koberwitz durch „Rößlingen“ ersetzt. Gegen Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurde Rößlingen im Frühjahr 1945 von der [[Rote Armee|Roten Armee]] besetzt. Im Sommer 1945 wurde die Region wie fast ganz Schlesien von der [[sowjetisch]]en Besatzungsmacht unter [[Volksrepublik Polen|polnische]] Verwaltung gestellt. Die polnische Ortsbezeichnung ''Kobierzyce'' wurde eingeführt. Die deutsche Bevölkerung, wurde soweit sie nicht schon vorher evakuiert oder geflohen war, von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus Rößlingen [[Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten|vertrieben]]. Die neu angesiedelten Bewohner kamen zum Teil aus den an die [[Sowjetunion]] gefallenen Gebieten östlich der [[Curzon-Linie]].


Als Folge des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] fiel Koberwitz/Rößlingen 1945 mit dem größten Teil [[Schlesien]]s an Polen. Nachfolgend wurde es in ''Kobierzyce'' umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, weitgehend [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|vertrieben]]. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise [[Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944–1946|Zwangsumgesiedelte aus Ostpolen]], das an die [[Sowjetunion]] gefallen war.
Nach der politischen Wende von 1989 erlebte die Gemeinde wegen der Nähe zum florierenden Wirtschaftsstandort Breslau und der [[Autostrada A4 (Polen)|Autobahn A4]] einen rasanten Aufschwung. Nach Angaben der Gemeinde wurden mittlerweile über 1,6 Milliarden Euro von ausländischen Unternehmen investiert und rund 6000 Arbeitsplätze geschaffen – vor allem im Gewerbegebiet ''Węzeł Bielański'' im Ortsteil Bielany Wrocławskie nahe der A4 mit dem riesigen ''Centrum Bielany'' mit vielen Bau-, Einrichtungs- und [[Hypermarkt|Hypermärkten]]. Im Ortsteil Biskupice Podgórne wurde zudem von der [[LG.Philips LCD]] ab 2005 ein Werk für [[Flüssigkristallbildschirm]]e errichtet, von dem sich die Gemeinde samt den neu entstehenden Zulieferbetrieben bis 2015 20.000 neue Arbeitsplätze erhofft.<ref name="ugk" />


Nach der [[Runder Tisch (Polen)|politischen Wende von 1989]] erlebten die zur Landgemeinde [[Gmina Kobierzyce]] gehörenden Orte wegen der Nähe zu Breslau und der Autobahn A4 einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Im Jahr 2016 begann [[LG Chem]] mit dem Bau einer Fabrik für Elektroauto-[[Traktionsbatterie]]n.

== Gemeinde ==
{{Hauptartikel|Gmina Kobierzyce}}
Die Landgemeinde Kobierzyce umfasst ein Gebiet von 149,11 km² mit rund 20.000 Einwohnern.

== Sehenswürdigkeiten ==
* Das ''[[Schloss Koberwitz]]'' im Stil der [[Neorenaissance]] ist Sitz der Gemeindeverwaltung.


=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===
Die Einwohnerzahlen von Kobierzyce (inkl. Gutsbezirk; spätere Zahlen beziehen sich auf die gesamte Landgemeinde):<ref>Quellen der Einwohnerzahlen:
Die Einwohnerzahlen von Kobierzyce (inkl. Gutsbezirk; spätere Zahlen beziehen sich auf die gesamte Landgemeinde):<ref>Quellen der Einwohnerzahlen:<br />
:1885: [http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=117122] – 1910: [http://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?schlesien/breslau.htm] – 1933, 1939: [http://www.geschichte-on-demand.de/sch_breslau.html] – 1995, 2000, 2005: [{{Toter Link | inline=ja | date=2017-06-07 | url=http://www.stat.gov.pl/bdr_s/app/strona.indeks}}] 2007: {{Webarchiv | url=http://www.stat.gov.pl/cps/rde/xbcr/gus/PUBL_ludnosc_stan_struktura_teryt_1pol_2007.pdf | wayback=20080216015323 | text=PDF}}</ref>
1910: [http://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?schlesien/breslau.htm gemeindeverzeichnis.de] – 1933, 1939: {{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=sch_breslau.html}} – 1995, 2000, 2005: {{Webarchiv|url=http://www.stat.gov.pl/bdr_s/app/strona.indeks |wayback=20080213033131 |text=stat.gov.pl |archiv-bot=2022-11-27 13:39:53 InternetArchiveBot }} – 2007: {{Webarchiv|url=http://www.stat.gov.pl/cps/rde/xbcr/gus/PUBL_ludnosc_stan_struktura_teryt_1pol_2007.pdf | wayback=20080216015323 | text=stat.gov.pl}} (PDF)</ref>


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== Gemeinde ==
[[Datei:Gut Schlanz Sammlung Duncker.jpg|mini|Gut Schlanz um 1860, Sammlung [[Alexander Duncker]]]]
[[Datei:Schloss Gross Tinz Sammlung Duncker.jpg|mini|Schloss Groß Tinz um 1860, Sammlung Alexander Duncker]]
Die Landgemeinde Kobierzyce umfasst ein Gebiet von 149,11&nbsp;km² mit rund 15.000 Einwohnern. Zur Gemeinde gehören neben dem Hauptort Kobierzyce folgende Orte:

* [[Bąki (Kobierzyce)|Bąki]] ''(Wilhelmsthal)''
* [[Bielany Wrocławskie]] ''(Bettlern)''
* [[Biskupice Podgórne]] ''(Bischwitz am Berge''; 1937–45: ''Linden am Berge)''
* [[Budziszów (Kobierzyce)|Budziszów]] ''(Buchwitz''; 1937–45: ''Buchen N.S.)''
* [[Chrzanów-Magnice]] ''(Zaumgarten'' – ''Magnitz''; 1937–45: ''Magning)''
* [[Cieszyce (Kobierzyce)|Cieszyce]] ''(Seschwitz''; 1937–45: ''Trostdorf)''
* [[Dobkowice (Kobierzyce)|Dobkowice]] ''(Duckwitz''; 1937–45: ''Gutendorf)''
* [[Domasław (Kobierzyce)|Domasław]] ''(Domslau)''
* [[Damianowice]] ''(Damsdorf)''
* [[Jaszowice (Kobierzyce)|Jaszowice]] ''(Jäschwitz''; 1937–45: ''Hannsfeld N.S.)''
* [[Królikowice-Nowiny]] ''(Krolkwitz''; 1937–45: ''Weidmannsau – Neuen)''
* [[Krzyżowice (Kobierzyce)|Krzyżowice]] ''(Schlanz)''
* [[Księginice (Kobierzyce)|Księginice]] ''(Kniegnitz''; bis 1908: ''Polnisch Kniegnitz''; 1937–45: ''Elfhofen)''
* [[Kuklice]] ''(Guckelwitz''; 1937–45: ''Berghuben)''
* [[Małuszów (Kobierzyce)|Małuszów]] ''(Malsen)''
* [[Oswianka (Kobierzyce)|Owsianka]] ''(Haberstroh)''
* [[Pełczyce (Kobierzyce)|Pełczyce]] ''(Peltschütz''; 1937–45: ''Buschfelde)''
* [[Pustków Wilczkowski]] ''(Stein)''
* [[Pustków Żurawski]] ''(Puschkowa''; 1937–45: ''Hubertushof)''
* [[Rolantowice]] ''(Lorankwitz''; 1937–45: ''Rolandsmühle)''
* [[Solna (Kobierzyce)|Solna]] ''(Groß Sägewitz''; 1937–45: ''Segen)''
* [[Ślęza (Kobierzyce)|Ślęza]] ''(Lohe)''
* [[Szczepankowice]] ''(Schönbankwitz''; 1937–45: ''Schönlehn)''
* [[Tyniec Mały]] ''(Klein Tinz)''
* [[Tyniec nad Ślęzą]] ''(Groß Tinz a. d. Lohe)''
* [[Wysoka (Kobierzyce)|Wysoka]] ''(Wessig''; 1937–45: ''Bergmühle)''
* [[Wierzbice]] ''(Wirrwitz''; 1937–45: ''Konradserbe)''
* [[Żerniki Małe-Racławice Wielkie]] ''(Klein Sürding'' – ''Haidänichen)''
* [[Żurawice (Kobierzyce)|Żurawice]] ''(Schauerwitz''; 1937–45: ''Freienfeld)''

== Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:BiskupicePodgorne-palac.jpg|mini|Das Schloss in Biskupice Podgórne (2006)]]
* Schloss in Kobierzyce im Stil der [[Neorenaissance]] (Sitz der Gemeindeverwaltung)
* [[Neobarock|Neubarockes]] Schloss in Biskupice Podgórne mit ausgedehntem Schlosspark
* [[Fachwerk]]-Herrenhaus in [[Bielany Wrocławskie]] aus dem 16. Jahrhundert
* Spätromanische St.-Michaels-Kirche (''kościół św. Michała Archanioła'') in [[Tyniec nad Ślęzą]] aus dem 13. Jahrhundert mit barocker Ausstattung und einem Turm aus dem 16. Jahrhundert. Vor der Kirche befindet sich eine Statue des böhmischen Landesheiligen [[Johann von Nepomuk]] von 1733
* Spätgotische Kirche Mariä Himmelfahrt (''kościół Wniebowzięcia Najświętszej Marii Panny'') in Tyniec Mały von 1493-1516 mit einem schiefen, niedrigen Glockenturm


== Verkehr ==
== Verkehr ==
Die Ortschaft liegt an der [[Europastraße 67]]. Die nächste Anschlussstelle zur [[Autostrada A4 (Polen)|Autobahn A4]] befindet sich in zehn Kilometern Entfernung.
Die Ortschaft liegt an der [[Europastraße 67]]. Die nächste Anschlussstelle zur [[Autostrada A4 (Polen)|Autobahn A4]] befindet sich in zehn Kilometern Entfernung.


Der ehemalige Bahnhof Kobierzyce liegt am Abzweig der ehemaligen [[Bahnstrecke Kobierzyce–Piława Górna]] von der noch teilweise im Güterverkehr betriebenen [[Bahnstrecke Wrocław–Jedlina-Zdrój]].
Der ehemalige Bahnhof Kobierzyce liegt am Abzweig der ehemaligen [[Bahnstrecke Kobierzyce–Piława Górna]] von der noch teilweise im Güterverkehr betriebenen [[Bahnstrecke Wrocław–Jedlina-Zdrój]].


== Söhne und Töchter des Ortes ==
== Söhne und Töchter des Ortes ==
* [[Johann Daniel Ritter]] (1709–1775), Historiker und Hochschullehrer
* [[Mortimer von Tschirschky]] (1844–1908), Majoratsherr, Politiker, Mitglied des Preußischen Herrenhauses
* [[Berthold Karwahne]] (1887–1957), Politiker (KPD, NSDAP)
* [[Berthold Karwahne]] (1887–1957), Politiker (KPD, NSDAP)
* [[Erich Hasse]] (1897–1945), Beamter und Politiker (NSDAP)
* [[Erich Hasse]] (1897–1945), Beamter und Politiker (NSDAP)
* [[Edgar Kupfer-Koberwitz]] (1906–1991), Schriftsteller und Dachau-Überlebender
* [[Ernst Amadeus Wolff]] (1928−2008), Rechtswissenschaftler


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.ugk.home.pl/www/baza/www_angielska/ Kobierzyce (engl.)]
* [http://www.ugk.home.pl/www/baza/www_angielska/ Kobierzyce] (englisch)
*[http://www.slideshare.net/fullscreen/johnpaull/rudolf-steiners-koberwitz-kobierzyce-poland-birthplace-of-biodynamic-agriculture Rudolf Steiner's Koberwitz (Kobierzyce, Poland) - Birthplace of Biodynamic Agriculture, A Photographic Exhibition.]
* [http://www.slideshare.net/fullscreen/johnpaull/rudolf-steiners-koberwitz-kobierzyce-poland-birthplace-of-biodynamic-agriculture Rudolf Steiner’s Koberwitz (Kobierzyce, Poland) Birthplace of Biodynamic Agriculture, A Photographic Exhibition.]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Powiat Wrocławski}}


[[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Niederschlesien]]
[[Kategorie:Ort der Woiwodschaft Niederschlesien]]

Aktuelle Version vom 4. Oktober 2024, 12:38 Uhr

Kobierzyce
Wappen von Kobierzyce
Kobierzyce (Polen)
Kobierzyce (Polen)
Kobierzyce
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Breslau
Gmina: Kobierzyce
Geographische Lage: 50° 58′ N, 16° 56′ OKoordinaten: 50° 58′ 21″ N, 16° 55′ 48″ O

Höhe: 133 m n.p.m.
Einwohner: 2057 (12. November 2020)
Postleitzahl: 55-040
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DWR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Autobahn A4
E 67 KłodzkoBreslau
Nächster int. Flughafen: Breslau
Verwaltung
Webpräsenz: www.ugk.pl
Bahnhof Koberwitz (1914)
Schloss Koberwitz (1910)
Schloss Koberwitz (2006)

Kobierzyce (deutsch: Koberwitz, 1937–45 Rößlingen) ist ein Ort in der und zugleich Sitz der Landgemeinde Kobierzyce im Powiat Wrocławski der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt in der Schlesischen Tiefebene, etwa fünfzehn Kilometer südlich des Stadtzentrums von Breslau.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes „Cobliwiz“ entstammt einem Dokument des Breslauer Herzogs Heinrich III. aus dem Jahr 1257. Seit 1333 wurde es als Gut Koberwitz bezeichnet, was bis 1937 der amtliche Ortsname blieb.[1]

In Koberwitz zweigte die 1898 eröffnete Eisenbahnlinie über Schönbankwitz nach Heidersdorf von der bereits 1885 eröffneten Eisenbahnlinie BreslauStröbel ab. Durch den Ort führte die Reichsstraße 116 (Breslau–Glatz).

Das Rittergut gehörte zur bedeutenden Zuckerfabrik in Klettendorf bei Breslau, die bis 1945 unter dem Namen „Vom Rath, Schoeller & Skene“ firmierte.

Im Juni 1924 veranstaltete Rudolf Steiner auf dem Gut von Graf Carl von Keyserlingk (1869–1928), seit 1899 mit Johanna von Skene (1879–1966) verheiratet) einen mehrtägigen Kurs über Biologisch-dynamische Landwirtschaft.[2][3] Im September 1999 wurde zu Ehren von Rudolf Steiner eine Tafel an der Fassade von Schloss Kobierzyce angebracht.

1937 wurde der aus dem Slawischen stammende Ortsname Koberwitz durch „Rößlingen“ ersetzt.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Koberwitz/Rößlingen 1945 mit dem größten Teil Schlesiens an Polen. Nachfolgend wurde es in Kobierzyce umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, weitgehend vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Zwangsumgesiedelte aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.

Nach der politischen Wende von 1989 erlebten die zur Landgemeinde Gmina Kobierzyce gehörenden Orte wegen der Nähe zu Breslau und der Autobahn A4 einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Die Landgemeinde Kobierzyce umfasst ein Gebiet von 149,11 km² mit rund 20.000 Einwohnern.

Sehenswürdigkeiten

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Einwohnerentwicklung

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Die Einwohnerzahlen von Kobierzyce (inkl. Gutsbezirk; spätere Zahlen beziehen sich auf die gesamte Landgemeinde):[4]

Jahr Einwohner
1910 1459
1933 1296
1939 1203
1995 11.371
2000 12.038
2005 13.081
2008 14.508

Die Ortschaft liegt an der Europastraße 67. Die nächste Anschlussstelle zur Autobahn A4 befindet sich in zehn Kilometern Entfernung.

Der ehemalige Bahnhof Kobierzyce liegt am Abzweig der ehemaligen Bahnstrecke Kobierzyce–Piława Górna von der noch teilweise im Güterverkehr betriebenen Bahnstrecke Wrocław–Jedlina-Zdrój.

Söhne und Töchter des Ortes

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Commons: Kobierzyce – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gmina Kobierzyce, ugk.pl
  2. John Paull: Attending the First Organic Agriculture Course: Rudolf Steiner’s Agriculture Course at Koberwitz, 1924. (Memento vom 22. Juli 2011 im Internet Archive) (PDF) In: European Journal of Social Sciences, 2011, 21(1), S. 64–70.
  3. Paull, John (2013) Koberwitz (Kobierzyce); In the footsteps of Rudolf Steiner. (PDF; 592 kB) In: Journal of Bio-Dynamics Tasmania, 109 (Autumn), S. 7–11.
  4. Quellen der Einwohnerzahlen:
    1910: gemeindeverzeichnis.de – 1933, 1939: Michael Rademacher: Sch_breslau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. – 1995, 2000, 2005: stat.gov.pl (Memento des Originals vom 13. Februar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stat.gov.pl – 2007: stat.gov.pl (Memento vom 16. Februar 2008 im Internet Archive) (PDF)