„August Müller (Politiker, 1873)“ – Versionsunterschied

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== Leben und Beruf ==
== Leben und Beruf ==
August Müller besuchte die Volksschule und absolvierte zunächst eine [[Gärtner]]lehre. Seit 1896 arbeitete er als Gewerkschaftssekretär. Auf Empfehlung von [[Adolph von Elm]] trat er am 1. Februar 1898 die Stelle des 2. Redakteurs bei der ''[[Magdeburger Volksstimme]]'' an.<ref>Rüdiger Zimmermann: ''Biographisches Lexikon der ÖTV und ihrer Vorläuferorganisationen.'' a. a. O., Teil 127.</ref> 1900 unterbrach er seine berufliche Tätigkeit und studierte in Zürich Nationalökonomie. Obgleich er kein Abitur hatte, wurde er als Doktorand angenommen und promovierte zum [[Doktor|Dr. jur. publ. et rer. cam.]] mit der Bestnote ''summa cum laude''.<ref>Erwin Hasselmann: ''Geschichte der deutschen Konsumgenossenschaften''. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main 1971, S. 374 f.</ref> 1909 wurde er Vorstandsmitglied des ''[[Zentralverband deutscher Konsumvereine|Zentralverbandes deutscher Konsumvereine]]'' (ZdK). Von 1920 bis 1933 war er Mitglied des [[Vorläufiger Reichswirtschaftsrat|Vorläufigen Reichswirtschaftsrates]]. Darüber hinaus wirkte er als außerordentlicher Professor in [[Berlin]].
August Müller besuchte die Volksschule und absolvierte zunächst eine [[Gärtner]]lehre. Seit 1896 arbeitete er als Gewerkschaftssekretär. Auf Empfehlung von [[Adolph von Elm]] trat er am 1. Februar 1898 die Stelle des 2. Redakteurs bei der ''[[Volksstimme|Magdeburger Volksstimme]]'' an.<ref name="zimmerm">Rüdiger Zimmermann: ''Biographisches Lexikon der ÖTV und ihrer Vorläuferorganisationen.'' - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 1998. Teil 127.</ref> 1900 unterbrach er seine berufliche Tätigkeit und studierte in Zürich Nationalökonomie. Obgleich er kein Abitur hatte, wurde er als Doktorand angenommen und promovierte zum [[Doktor|Dr. jur. publ. et rer. cam.]] mit der Bestnote ''summa cum laude''.<ref>[[Erwin Hasselmann]]: ''Geschichte der deutschen Konsumgenossenschaften''. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main 1971, S. 374 f.</ref> 1909 wurde er Vorstandsmitglied des ''[[Zentralverband deutscher Konsumgenossenschaften|Zentralverbandes deutscher Konsumvereine]]'' (ZdK). Von 1920 bis 1933 war er Mitglied des [[Vorläufiger Reichswirtschaftsrat|Vorläufigen Reichswirtschaftsrates]]. Darüber hinaus wirkte er als außerordentlicher Professor in [[Berlin]].


In den [[Sozialistische Monatshefte|Sozialistischen Monatsheften]] veröffentlichte er zwischen 1905 und 1919 insgesamt 12 Aufsätze.
In den [[Sozialistische Monatshefte|Sozialistischen Monatsheften]] veröffentlichte er zwischen 1905 und 1919 insgesamt 12 Aufsätze.


== Partei ==
== Partei ==
Er trat während der Zeit des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreiches]] in die SPD ein. Müller war Mitglied des rechten Flügels der Sozialdemokratie und sprach sich im Ersten Weltkrieg für Annexionen von belgischen Gebieten aus.<ref>[http://library.fes.de/cgi-bin/digisomo.pl?id=01722&dok=1917/1917_01&f=1917_0001&l=1917_0007&c=1917_0003 ''AugustMüller – Das europäische Friedensproblem'']. In: ''Sozialistische Monatshefte.'' 23 (1917), 17. Januar 1917. Online auf library.fes.de, abgerufen am 5. Oktober 2013, S. 3.</ref> 1925 wechselte er zur DDP über. 1929 trat er aus der DDP aus.<ref>Rüdiger Zimmermann: ''Biographisches Lexikon der ÖTV und ihrer Vorläuferorganisationen''. a. a. O., Teil 127</ref>
Er trat während der Zeit des [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreiches]] in die SPD ein. Müller war Mitglied des rechten Flügels der Sozialdemokratie und sprach sich im Ersten Weltkrieg für Annexionen von belgischen Gebieten aus.<ref>[http://library.fes.de/cgi-bin/digisomo.pl?id=01722&dok=1917/1917_01&f=1917_0001&l=1917_0007&c=1917_0003 ''AugustMüller – Das europäische Friedensproblem'']. In: ''Sozialistische Monatshefte.'' 23 (1917), 17. Januar 1917. Online auf library.fes.de, abgerufen am 5. Oktober 2013, S. 3.</ref> 1925 wechselte er zur [[Deutsche Demokratische Partei|Deutschen Demokratischen Partei]] (DDP). 1929 trat er aus der DDP aus.<ref name="zimmerm"/>


== Öffentliche Ämter ==
== Öffentliche Ämter ==
Müller wurde 1916 unter den Bedingungen des [[Burgfriedenspolitik|Burgfriedens]] im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] als erster Sozialdemokrat in eine obere Reichsbehörde berufen und 1917 zum Unterstaatssekretär im [[Kriegsernährungsamt]] ernannt. Nach dem Waffenstillstand 1918 war er zunächst Unterstaatssekretär und seit dem 14. November [[Staatssekretär]] im [[Reichswirtschaftsamt]]. Sein Nachfolger war am 13. Februar [[Rudolf Wissell]], ebenfalls SPD.
Müller wurde 1916 unter den Bedingungen des [[Burgfriedenspolitik|Burgfriedens]] im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] als erster Sozialdemokrat in eine obere Reichsbehörde berufen und 1917 zum Unterstaatssekretär im [[Reichsernährungsamt|Kriegsernährungsamt]] ernannt. Nach dem Waffenstillstand 1918 war er zunächst Unterstaatssekretär und seit dem 14. November [[Staatssekretär]] im [[Reichswirtschaftsamt]]. Sein Nachfolger war am 13. Februar [[Rudolf Wissell]], ebenfalls SPD.


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* Rüdiger Zimmermann: [http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/tit00205/00205h18.htm ''Biographisches Lexikon der ÖTV und ihrer Vorläuferorganisationen.''] - [Electronic ed.]. - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 1998. - 2550 Kb, Text. Teil 127, Gekürzte Fassung erschien 1996 im Verl: Frankfurt am Main, Union Dr. und Verlag-Anst. u.d.T.: 100 Jahre ÖTV
* [[Rüdiger Zimmermann]]: [http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/tit00205/00205h18.htm ''Biographisches Lexikon der ÖTV und ihrer Vorläuferorganisationen.''] - [Electronic ed.]. - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 1998. - 2550 Kb, Text. Teil 127, Gekürzte Fassung erschien 1996 im Verl: Frankfurt am Main, Union Dr. und Verlag-Anst. u.d.T.: 100 Jahre ÖTV
*{{DNB-Portal|133585263|NAME=August Müller}}
* {{DNB-Portal|133585263|NAME=August Müller}}
* [http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0011/adr/adrmr/kap1_1/para2_260.html Kurzbiographie in den Akten der Reichskanzlei]
* [http://www.bundesarchiv.de/aktenreichskanzlei/1919-1933/0011/adr/adrmr/kap1_1/para2_260.html Kurzbiographie in den Akten der Reichskanzlei]
* [http://library.fes.de/cgi-bin/populo/sozmon.pl ''Literatur von August Müller''] in den Sozialistischen Monatsheften. Online-Edition der Bibliothek der [[Friedrich-Ebert-Stiftung]] (in die Suchfunktion ''August Müller'' eingeben). Abruf 13. März 2009.
* [http://library.fes.de/cgi-bin/populo/sozmon.pl ''Literatur von August Müller''] in den Sozialistischen Monatsheften. Online-Edition der Bibliothek der [[Friedrich-Ebert-Stiftung]] (in die Suchfunktion ''August Müller'' eingeben). Abruf am 13. März 2009.


== Belege ==
== Belege ==

Aktuelle Version vom 2. September 2024, 21:34 Uhr

August Müller (* 20. November 1873 in Wiesbaden; † 1946 in Berlin) war ein deutscher Nationalökonom, Publizist und Politiker (SPD, DDP). 1918/1919 war er für die SPD Reichswirtschaftsminister (damalige Bezeichnung: Staatssekretär im Reichswirtschaftsamt).

Leben und Beruf

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August Müller besuchte die Volksschule und absolvierte zunächst eine Gärtnerlehre. Seit 1896 arbeitete er als Gewerkschaftssekretär. Auf Empfehlung von Adolph von Elm trat er am 1. Februar 1898 die Stelle des 2. Redakteurs bei der Magdeburger Volksstimme an.[1] 1900 unterbrach er seine berufliche Tätigkeit und studierte in Zürich Nationalökonomie. Obgleich er kein Abitur hatte, wurde er als Doktorand angenommen und promovierte zum Dr. jur. publ. et rer. cam. mit der Bestnote summa cum laude.[2] 1909 wurde er Vorstandsmitglied des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine (ZdK). Von 1920 bis 1933 war er Mitglied des Vorläufigen Reichswirtschaftsrates. Darüber hinaus wirkte er als außerordentlicher Professor in Berlin.

In den Sozialistischen Monatsheften veröffentlichte er zwischen 1905 und 1919 insgesamt 12 Aufsätze.

Er trat während der Zeit des Deutschen Kaiserreiches in die SPD ein. Müller war Mitglied des rechten Flügels der Sozialdemokratie und sprach sich im Ersten Weltkrieg für Annexionen von belgischen Gebieten aus.[3] 1925 wechselte er zur Deutschen Demokratischen Partei (DDP). 1929 trat er aus der DDP aus.[1]

Öffentliche Ämter

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Müller wurde 1916 unter den Bedingungen des Burgfriedens im Ersten Weltkrieg als erster Sozialdemokrat in eine obere Reichsbehörde berufen und 1917 zum Unterstaatssekretär im Kriegsernährungsamt ernannt. Nach dem Waffenstillstand 1918 war er zunächst Unterstaatssekretär und seit dem 14. November Staatssekretär im Reichswirtschaftsamt. Sein Nachfolger war am 13. Februar Rudolf Wissell, ebenfalls SPD.

Veröffentlichungen

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  • Sozialisierung oder Sozialismus. Verlag Ullstein & Co, Berlin 1919.
  • Erwin Hasselmann: Geschichte der deutschen Konsumgenossenschaften. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main 1971.
  1. a b Rüdiger Zimmermann: Biographisches Lexikon der ÖTV und ihrer Vorläuferorganisationen. - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn 1998. Teil 127.
  2. Erwin Hasselmann: Geschichte der deutschen Konsumgenossenschaften. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main 1971, S. 374 f.
  3. AugustMüller – Das europäische Friedensproblem. In: Sozialistische Monatshefte. 23 (1917), 17. Januar 1917. Online auf library.fes.de, abgerufen am 5. Oktober 2013, S. 3.