„Bassekou Kouyaté“ – Versionsunterschied

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'''Bassekou Kouyaté''' (*1966 in [[Garana (Mali)|Garana]]) ist ein [[Mali|malischer]] Musiker. Er ist Leiter der Gruppe ''Ngoni Ba'' und wurde als virtuoser [[Ngoni]]-Spieler und Modernisierer der Musik der westafrikanischen [[Griot]]s bekannt.
'''Bassekou Kouyaté''' (* [[1966]] in [[Garana (Mali)|Garana]]) ist ein [[Mali|malischer]] Musiker. Bekannt geworden ist er als virtuoser [[Ngoni]]-Spieler und Modernisierer der Musik der westafrikanischen [[Griot]]s. Kouyaté ist Leiter der Gruppe „Ngoni Ba“.


== Leben und Werk ==
== Leben und Werk ==
Bassekou Kouyaté wurde in Garana, ungefähr 60&nbsp;km von [[Ségou]] in einen der bedeutendsten Griot-Clans Afrikas geboren, dem neben Bassekou Kouyaté viele weitere international erfolgreiche Künstler wie [[Kandia Kouyaté]] und [[Habib Koité]] angehören. Im Alter von 12 Jahren begann Bassekou Kouyaté, von seinem Vater ''Mustapha Kouyaté'' das Ngonispiel zu erlernen, das in seiner Familie eine lange Tradition hatte. Ende der Achtzigerjahre zog er in die malesische Hauptstadt [[Bamako]], wo er mit dem [[Kora|spieler]] [[Toumani Diabaté]] zusammentraf, mit dem er in der Folge häufig zusammenarbeitete. Außerdem hatte er Auftritte auf Platten von [[Ali Farka Touré]] und [[Taj Mahal (Musiker)|Taj Mahal]], die ihm zu internationaler Beachtung verhalfen. In Bamako lernte er auch seine Frau, die Sängerin ''Ami Sacko'' kennen, mit der er die Gruppe ''Ngoni Ba'' (eigentlich: ''Ngoni Batitle'', „die große Ngoni“) gründete. Diese Gruppe, die neben Bassekou Kouyaté und Ami Sacko noch zwei [[Perkussion (Musik)|Perkussionisten]] und drei weitere Ngonis unterschiedlicher [[Stimmlage|Lagen]] umfasst, erzielte mit dem Debütalbum „Segu Blu“ (2007) internationale Erfolge, unter anderem wurde die Platte mit dem [[BBC]] World Music Award 2008 ausgezeichnet.<ref>http://www.bbc.co.uk/radio3/worldmusic/a4wm2008/winners.shtml</ref>
Bassekou Kouyaté wurde in Garana, ungefähr 60&nbsp;km von [[Ségou]], in einen der bedeutendsten Griot-Clans Afrikas geboren, dem neben Bassekou Kouyaté viele weitere international erfolgreiche Künstler wie [[Kandia Kouyaté]], [[Soriba Kouyaté]] und [[Habib Koité]] angehören. Im Alter von zwölf Jahren begann Bassekou Kouyaté von seinem Vater Mustapha Kouyaté das Ngonispiel zu erlernen, das in seiner Familie eine lange Tradition hat. Ende der Achtzigerjahre zog er in die malische Hauptstadt [[Bamako]]. Dort traf er den [[Kora (Musikinstrument)|Kora]]spieler [[Toumani Diabaté]], mit dem er häufig zusammenarbeitet. Er bekam zudem Auftritte bei Plattenaufnahmen von [[Ali Farka Touré]] und [[Taj Mahal (Musiker)|Taj Mahal]], die ihm zu internationaler Beachtung verhalfen. In Bamako lernte er auch seine Frau, die Sängerin Ami Sacko, kennen, mit der er die Gruppe „Ngoni Ba“ (eigentlich: Ngoni Batitle, „die große Ngoni“) gründete. Diese Gruppe, die neben Bassekou Kouyaté und Ami Sacko noch zwei [[Perkussion (Musik)|Perkussionisten]] und drei weitere Ngonispieler umfasst, feierte mit ihrem Debütalbum „Segu Blu“ (2007) internationale Erfolge; unter anderem wurde die Platte 2008 mit dem [[BBC Radio 3 Awards for World Music|BBC World Music Award]] ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |autor=Bbc |url=http://www.bbc.co.uk/radio3/worldmusic/a4wm2008/winners.shtml |titel=BBC - Radio 3 - Awards for World Music 2008 - Winners |werk=[[British Broadcasting Corporation|bbc.co.uk]] |sprache=en |datum=2007-03-20 |abruf=2024-02-04}}</ref>
[[Datei:Horizonte 2014 So 1174.JPG|mini|Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba beim [[Weltmusikfestival Horizonte]] 2014]]


Bassekou Kouyaté gilt als Erneuerer der traditionellen Griot-Musik. Dies bezieht sich neben seiner Spielweise auch auf technische Weiterentwicklungen des Instruments etwa durch das Hinzufügen zusätzlicher Saiten (Kouyaté verwendet bis zu siebensaitige Ngonis) und die Verwendung elektrischer Verstärker. Außerdem setzt er bei Ngoni Ba erstmals vier Ngonis zugleich ein (üblicherweise werden nur ein oder zwei Ngonis zusammen gespielt). Durch seine Zusammenarbeit mit Musikern wie Taj Mahal setzt er auch Bezugspunkte zum afroamerikanischen [[Blues]] und ruft die afrikanischen Wurzeln dieser Musik in Erinnerung.<ref>http://www.irieites.de/pkritiken/OtherStuff/2007_bassekou_kouyate.htm</ref>
Kouyaté gilt als Erneuerer der traditionellen Griot-Musik. Dies bezieht sich neben seiner Spielweise auch auf technische Weiterentwicklungen des Instruments etwa durch das Hinzufügen zusätzlicher Saiten (Kouyaté verwendet bis zu siebensaitige Ngonis) und die Verwendung elektrischer Verstärker. Außerdem setzt er bei „Ngoni Ba“ erstmals vier Ngonis unterschiedlicher [[Stimmlage|Lagen]] gleichzeitig ein (üblicherweise werden nur ein oder zwei Ngonis zusammen gespielt). Durch seine Zusammenarbeit mit Musikern wie Taj Mahal setzt er auch Bezugspunkte zum afroamerikanischen [[Blues]] und ruft die afrikanischen Wurzeln dieser Musik in Erinnerung.<ref>http://www.irieites.de/pkritiken/OtherStuff/2007_bassekou_kouyate.htm</ref>


Mit dem rockmusiknahen Album ''Ba Power'' (2015) gingen Kouyaté und seine Band im April und Mai 2015 auf eine Europa-Tournee.<ref>[http://www.deutschlandradiokultur.de/bassekou-kouyate-und-band-rock-mit-afrikanischer-spiesslaute.2177.de.html?dram:article_id=318496 Bassekou Kouyate und Band: Rock mit afrikanischer Spießlaute], Deutschlandradio Kultur vom 29. April 2015</ref>
== Diskographie ==

== Auszeichnungen ==
* 2007: [[Trophées de la musique au Mali|Tamani]] für den besten Videoclip
* 2008: BBC Radio 3 Awards for 'World Music Album of the Year' & 'African Artist of the Year'
* 2010: [[Kora Awards|Kora Award]] in der Kategorie 'Bester traditioneller Künstler'

== Diskografie ==
* Toumani Diabaté: ''Songhai'' (Nuevos Medios, 1989)
* Toumani Diabaté: ''Songhai'' (Nuevos Medios, 1989)
* Toumani Diabaté: ''Djelika'' (Hannibal, 1995)
* Toumani Diabaté: ''Djelika'' (Hannibal, 1995)
* Ali Farka Touré: ''Savane'' (World Circuit, 2006)
* Ali Farka Touré: ''Savane'' (World Circuit, 2006)
* Bassekou Kouyaté & Ngoni ba: ''Segu Blue'' (Out Here Records, 2007)
* Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba: ''Segu Blue'' (Out Here Records, 2007)
* Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba: ''I Speak Fula'' (Out Here Records, 2009)
* Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba: ''Jama ko'' (Out Here Records, 2013)
* Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba: ''Ba Power'' (Glitterbeat, 2015)
* Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba: ''Miri'' (Out Here Records, 2019)


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* {{internetquelle |autor= |hrsg= [[3sat]]|url= http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/specials/121936/index.html|format= |sprache= |titel=Moderner Bewahrer: Griot-Musiker Bassekou Kouyaté |werk= |seiten= |datum= |zugriff=6. Oktober 2008}}
* {{internetquelle |autor= |hrsg=laut.de |url=http://www.laut.de/wortlaut/artists/l/kouyate_bassekou/biographie/index.htm |format= |sprache= |titel= Biografie Bassekou Kouyate|werk= |seiten= |datum= |zugriff=6. Oktober 2008}}
* {{internetquelle |autor= |hrsg= [[3sat]]|url= http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/specials/121936/index.html|format= |sprache= |titel=Moderner Bewahrer: Griot-Musiker Bassekou Kouyaté |werk= |seiten= |datum= |abruf=6. Oktober 2008}}
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* [http://www.zeit.de/2007/20/Mit_Grossvaters_Musik_in_die Die Zeit schreibt online über Bassekou Kouyaté "mit Großvaters Musik in die Zukunft]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 17. Juli 2024, 21:54 Uhr

Bassekou Kouyaté (2008)

Bassekou Kouyaté (* 1966 in Garana) ist ein malischer Musiker. Bekannt geworden ist er als virtuoser Ngoni-Spieler und Modernisierer der Musik der westafrikanischen Griots. Kouyaté ist Leiter der Gruppe „Ngoni Ba“.

Bassekou Kouyaté wurde in Garana, ungefähr 60 km von Ségou, in einen der bedeutendsten Griot-Clans Afrikas geboren, dem neben Bassekou Kouyaté viele weitere international erfolgreiche Künstler wie Kandia Kouyaté, Soriba Kouyaté und Habib Koité angehören. Im Alter von zwölf Jahren begann Bassekou Kouyaté von seinem Vater Mustapha Kouyaté das Ngonispiel zu erlernen, das in seiner Familie eine lange Tradition hat. Ende der Achtzigerjahre zog er in die malische Hauptstadt Bamako. Dort traf er den Koraspieler Toumani Diabaté, mit dem er häufig zusammenarbeitet. Er bekam zudem Auftritte bei Plattenaufnahmen von Ali Farka Touré und Taj Mahal, die ihm zu internationaler Beachtung verhalfen. In Bamako lernte er auch seine Frau, die Sängerin Ami Sacko, kennen, mit der er die Gruppe „Ngoni Ba“ (eigentlich: Ngoni Batitle, „die große Ngoni“) gründete. Diese Gruppe, die neben Bassekou Kouyaté und Ami Sacko noch zwei Perkussionisten und drei weitere Ngonispieler umfasst, feierte mit ihrem Debütalbum „Segu Blu“ (2007) internationale Erfolge; unter anderem wurde die Platte 2008 mit dem BBC World Music Award ausgezeichnet.[1]

Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba beim Weltmusikfestival Horizonte 2014

Kouyaté gilt als Erneuerer der traditionellen Griot-Musik. Dies bezieht sich neben seiner Spielweise auch auf technische Weiterentwicklungen des Instruments etwa durch das Hinzufügen zusätzlicher Saiten (Kouyaté verwendet bis zu siebensaitige Ngonis) und die Verwendung elektrischer Verstärker. Außerdem setzt er bei „Ngoni Ba“ erstmals vier Ngonis unterschiedlicher Lagen gleichzeitig ein (üblicherweise werden nur ein oder zwei Ngonis zusammen gespielt). Durch seine Zusammenarbeit mit Musikern wie Taj Mahal setzt er auch Bezugspunkte zum afroamerikanischen Blues und ruft die afrikanischen Wurzeln dieser Musik in Erinnerung.[2]

Mit dem rockmusiknahen Album Ba Power (2015) gingen Kouyaté und seine Band im April und Mai 2015 auf eine Europa-Tournee.[3]

  • 2007: Tamani für den besten Videoclip
  • 2008: BBC Radio 3 Awards for 'World Music Album of the Year' & 'African Artist of the Year'
  • 2010: Kora Award in der Kategorie 'Bester traditioneller Künstler'
  • Toumani Diabaté: Songhai (Nuevos Medios, 1989)
  • Toumani Diabaté: Djelika (Hannibal, 1995)
  • Ali Farka Touré: Savane (World Circuit, 2006)
  • Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba: Segu Blue (Out Here Records, 2007)
  • Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba: I Speak Fula (Out Here Records, 2009)
  • Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba: Jama ko (Out Here Records, 2013)
  • Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba: Ba Power (Glitterbeat, 2015)
  • Bassekou Kouyaté & Ngoni Ba: Miri (Out Here Records, 2019)
Commons: Bassekou Kouyaté – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bbc: BBC - Radio 3 - Awards for World Music 2008 - Winners. In: bbc.co.uk. 20. März 2007, abgerufen am 4. Februar 2024 (englisch).
  2. http://www.irieites.de/pkritiken/OtherStuff/2007_bassekou_kouyate.htm
  3. Bassekou Kouyate und Band: Rock mit afrikanischer Spießlaute, Deutschlandradio Kultur vom 29. April 2015