„Knut von Kühlmann-Stumm“ – Versionsunterschied

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'''Otto Christian Knut Hans Konstantin Hubertus von Kühlmann, Freiherr von Stumm-Ramholz''' (* [[17. Oktober]] [[1916]] in [[München]]; † [[19. Januar]] [[1977]] in [[Bad Soden-Salmünster]]), genannt '''Knut von Kühlmann-Stumm''', war ein deutscher [[Politiker]] ([[Freie Demokratische Partei|FDP]], später [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]])
'''Otto Christian Knut Hans Konstantin Hubertus von Kühlmann, Freiherr von Stumm-Ramholz''' (* [[17. Oktober]] [[1916]] in [[München]]; † [[19. Januar]] [[1977]] in [[Bad Soden-Salmünster]]), genannt '''Knut Freiherr von Kühlmann-Stumm''', war ein deutscher [[Politiker]] ([[Freie Demokratische Partei|FDP]], später [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]). Von 1966 bis 1968 war er [[Oppositionsführer]] im deutschen Bundestag.


== Leben und Beruf ==
== Leben und Beruf ==
[[Datei:Schloss Ramholz FLC (3).jpg|mini|hochkant|[[Schloss Ramholz]]]]
Kühlmann-Stumm war der Sohn von [[Richard von Kühlmann]] (1873–1948), des [[Staatssekretär]]s des [[Auswärtiges Amt|Auswärtigen Amtes]] des [[Deutsches Kaiserreich|deutschen Kaiserreichs]] in den Weltkriegsjahren 1917/18, und dessen erster Ehefrau ''Margarete von Stumm'' (1884–1917, ab 1913 ''Freifrau von Stumm-Ramholz''). Er besuchte das [[Schule Schloss Salem|Internat Salem]] am Bodensee, wo er die Mittlere Reife ablegt. Anschließend absolviert eine Banklehre in [[Berlin]]. Nach erfolgreicher Kaufmannsgehilfenprüfung tritt er in die Wehrmacht ein, der er bis zum Kriegsende 1945 angehört. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war er zeitweise Begleitoffizier von [[Erwin Rommel]].
Kühlmann-Stumm war der Sohn von [[Richard von Kühlmann]] (1873–1948), des [[Staatssekretär]]s des [[Auswärtiges Amt|Auswärtigen Amtes]] des [[Deutsches Kaiserreich|deutschen Kaiserreichs]] in den Weltkriegsjahren 1917/18, und dessen erster Ehefrau ''Margarete von Stumm'' (1884–1917, ab 1913 ''Freifrau von Stumm-Ramholz''). 1918 erhielt er den Freiherrentitel.<ref>A. Freiherr von Houwald: ''Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918''. Görlitz 1939, S. 221.</ref> Er besuchte das [[Schule Schloss Salem|Internat Salem]] am Bodensee, wo er das Abitur ablegte.<ref>{{Literatur |Titel=Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949-2002 |Verlag=De Gruyter Saur |Datum=2011-06-15 |ISBN=978-3-11-096905-4 |DOI=10.1515/9783110969054 |Online=https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110969054/html |Abruf=2021-06-15}}</ref> Anschließend absolvierte er eine Banklehre in [[Berlin]]. Nach erfolgreicher Banklehre trat er 1936 in die Wehrmacht ein, der er bis zum Kriegsende 1945 angehörte. Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war er zeitweise Begleitoffizier des Generalfeldmarschalls [[Erwin Rommel]].


Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft übernahm er den ererbten land- und forstwirtschaftlichen Betrieb in [[Ramholz]], [[Landkreis Schlüchtern]] und wurde Generalvertreter mehrerer deutscher Zuchtviehexportunternehmen. Als Gesellschafter des [[Gebrüder Stumm|Stumm-Konzerns]] vertrat er die Familie als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender in der Konzernholding Stumm GmbH und gehörte dem Aufsichtsrat mehrerer Tochtergesellschaften an. Er kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben.
Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft übernahm Kühlmann-Stumm den ererbten land- und forstwirtschaftlichen Betrieb in [[Ramholz (Schlüchtern)|Ramholz]], [[Landkreis Schlüchtern]], und wurde Generalvertreter mehrerer deutscher Zuchtviehexportunternehmen. Ab 1955 gehörte er dem Vorstand der Hessen-Nassauischen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft an. Am 29. Oktober 1971 wurde er dessen Vorsitzender.<ref>{{Literatur |Titel=Knut Freiherr von Kühlmann-Stumm neuer Vorstandsvorsitzender |Sammelwerk=Soziale Sicherheit in der Landwirtschaft (SdL) |Band=März 1972 |Verlag=Bundesverband der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften und dem Gesamtverband der landwirtschaftlichen Altersklassen |Ort=Kassel |Datum=1972 |Seiten=86}}</ref>

Als Gesellschafter des [[Gebrüder Stumm|Stumm-Konzerns]] vertrat er die Familie als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender in der Konzernholding Stumm GmbH und gehörte dem Aufsichtsrat mehrerer Tochtergesellschaften an, darunter des [[Neunkircher Eisenwerk]]s, [[Hilgers AG]], und der [[Bayerische Pflugfabrik|Bayerischen Pflugfabrik]]. Er kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Kühlmann-Stumm heiratete am 12. Oktober 1942 in Ramholz Jutta von Ramin (* 1918), Tochter des [[Jürgen von Ramin]] (1884–1962). Das Ehepaar hatte einen Sohn.<ref>[https://www.fr.de/rhein-main/marodes-maerchenschloss-11387999.html Frankfurter Rundschau: Marodes Märchenschloss-Bewegte Familiengeschichte]</ref>


== Partei ==
== Partei ==
Ursprünglich war Kühlmann-Stumm Mitglied der FDP, deren hessischem Landesvorstand er seit 1956 angehörte. 1972 verließ er die Liberalen aus Protest gegen die neue Ostpolitik und schloss sich der CDU an.
Ursprünglich war Kühlmann-Stumm Mitglied der FDP, deren hessischem Landesvorstand er seit 1956 angehörte. Von 1956 bis 1958 war er Landesschatzmeister. 1972 verließ er die Liberalen aus Protest gegen die [[Ostpolitik#Neue Ostpolitik|neue Ostpolitik]] und schloss sich der CDU an.

Von 1959 bis 1960 war er Mitglied des Beirats der [[Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit|Friedrich-Naumann-Stiftung]].


== Abgeordneter ==
== Abgeordneter ==
Kühlmann-Stumm gehörte dem [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] von 1960, als er für den verstorbenen [[Max Becker]] nachrückte, mit kurzer Unterbrechung bis 1976 an.
Kühlmann-Stumm gehörte dem [[Deutscher Bundestag|Deutschen Bundestag]] von 1960, als er für den verstorbenen [[Max Becker (Politiker)|Max Becker]] nachrückte, mit kurzer Unterbrechung bis 1976 an.


Nach der [[Bundestagswahl 1961]] bot [[Konrad Adenauer]] ihm im Rahmen der Koalitionsverhandlungen zwischen den Unionsparteien und der FDP das Amt des [[Bundesministerium der Finanzen|Bundesfinanzministers]] an,<ref>{{Internetquelle | url=http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46172724.html | titel=FDP-Fraktion: Häuptling Knut | hrsg=Der Spiegel | kommentar=Ausgabe 46/1963, S. 46–48 | datum=1963-11-13 | zugriff=2012-08-02}}</ref> das er jedoch ablehnte, weil er als Industrieller keine unvoreingenommenen Entscheidungen treffen könne.<ref>[http://www.politik-fuer-die-freiheit.de/webcom/show_page.php/_c-180/_nr-1/i.html Kurzbiographie bei der Friedrich-Naumann-Stiftung], abgerufen am 8. August 2012.</ref>
Nach der [[Bundestagswahl 1961]] bot [[Konrad Adenauer]] Kühlmann-Stumm im Rahmen der Koalitionsverhandlungen zwischen den Unionsparteien und der FDP das Amt des [[Bundesministerium der Finanzen|Bundesfinanzministers]] an,<ref>{{Internetquelle | url=https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46172724.html | titel=FDP-Fraktion: ''Häuptling Knut'' | hrsg=''[[Der Spiegel]]'' | kommentar=Ausgabe 46/1963, S. 46–48 | datum=1963-11-13 | zugriff=2012-08-02}}</ref> das er jedoch ablehnte, weil er als Industrieller keine unvoreingenommenen Entscheidungen treffen könne.<ref> {{Webarchiv|text=Kurzbiographie bei der Friedrich-Naumann-Stiftung |url=http://www.politik-fuer-die-freiheit.de/webcom/show_page.php/_c-180/_nr-1/i.html |wayback=20160409220135 }}, abgerufen am 8. August 2012.</ref> Tatsächlich wurde er stellvertretender Vorsitzender der FDP-[[Fraktion (Bundestag)|Bundestagsfraktion]]. Als [[Erich Mende]] in die [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] eintrat, wurde von Kühlmann-Stumm am 5.&nbsp;November 1963 zum Fraktionsvorsitzenden der Liberalen gewählt. Dieses Amt übte er bis zum 23. Januar 1968 aus. Am 1. Dezember 1966 wurde er somit durch den Amtsantritt der [[Kabinett Kiesinger|Bundesregierung Kiesinger]] zugleich Oppositionsführer.
Tatsächlich wurde er stellvertretender Vorsitzender der FDP-[[Fraktion (Bundestag)|Bundestagsfraktion]]. Als [[Erich Mende]] in die [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] eintrat, wurde von Kühlmann-Stumm am 5.&nbsp;November 1963 zum Fraktionschef der Liberalen gewählt. Dieses Amt übte er bis zum 23. Januar 1968 aus.


Von 1968 bis zum 7. Dezember 1971 war Kühlmann-Stumm wieder stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Aus Protest gegen die neue Ostpolitik der [[Kabinett Brandt I|Bundesregierung Brandt/Scheel]] stimmte er beim [[Konstruktives Misstrauensvotum|konstruktiven Misstrauensvotum]] gegen [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] [[Willy Brandt]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) am 27. April 1972 für den [[Opposition (Politik)|Oppositionskandidaten]] [[Rainer Barzel]] (CDU), obwohl er noch der Regierungspartei FDP angehörte. Folgerichtig stimmte er am 17. Mai 1972 auch gegen die [[Ostverträge]] und verließ anschließend die Liberalen. Zum 30. Mai 1972 legte Kühlmann-Stumm sein [[Mandat (Politik)|Bundestagsmandat]] nieder. Bei den [[Bundestagswahl 1972|Neuwahlen im November 1972]] trat er dann für die CDU an und wurde auch erneut in den Bundestag gewählt.
Am 1. Dezember 1966 wurde er somit durch den Amtsantritt der [[Kabinett Kiesinger|Bundesregierung Kiesinger]] zugleich [[Oppositionsführer]].

Anschließend war er bis zum 7. Dezember 1971 wieder stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Aus Protest gegen die neue Ostpolitik der [[Kabinett Brandt I|Bundesregierung Brandt/Scheel]] stimmte von Kühlmann-Stumm beim [[Konstruktives Misstrauensvotum|konstruktiven Misstrauensvotum]] gegen [[Bundeskanzler (Deutschland)|Bundeskanzler]] [[Willy Brandt]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) am 27. April 1972 für den [[Opposition (Politik)|Oppositionskandidaten]] [[Rainer Barzel]] (CDU), obwohl er noch der Regierungspartei FDP angehörte. Folgerichtig stimmte er am 17. Mai 1972 auch gegen die [[Ostverträge]] und verließ anschließend die Liberalen. Zum 30. Mai 1972 legte Kühlmann-Stumm sein [[Mandat (Politik)|Bundestagsmandat]] nieder. Bei den [[Bundestagswahl 1972|Neuwahlen im November 1972]] trat er dann für die CDU an und wurde auch erneut in den Bundestag gewählt.


== Ehrungen ==
== Ehrungen ==
* 1968: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband]] der Bundesrepublik Deutschland
* 1968: [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband]] der Bundesrepublik Deutschland

== Literatur ==
* [[Walter Henkels]]: ''99 Bonner Köpfe'', durchgesehene und ergänzte Ausgabe, Fischer-Bücherei, Frankfurt am Main 1965, S. 148ff.
* [[Rudolf Vierhaus]], [[Ludolf Herbst]] (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): ''Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002.'' Bd. 1: ''A–M.'' K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 466.

== Weblinks ==
* [https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/7f41166d-ed69-48d6-a915-2ec20f8393b2/ Nachlass Bundesarchiv N 1257]
* {{LAGIS|ref=nein|DB=HBN|ID=136547796|titel=Kühlmann-Stumm, Otto Christian Knut Hans Konstantin Hubertus Freiherr von|datum=2021-11-18}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Geboren 1916]]
[[Kategorie:Geboren 1916]]

Version vom 4. Juli 2024, 16:42 Uhr

Knut Freiherr von Kühlmann-Stumm

Otto Christian Knut Hans Konstantin Hubertus von Kühlmann, Freiherr von Stumm-Ramholz (* 17. Oktober 1916 in München; † 19. Januar 1977 in Bad Soden-Salmünster), genannt Knut Freiherr von Kühlmann-Stumm, war ein deutscher Politiker (FDP, später CDU). Von 1966 bis 1968 war er Oppositionsführer im deutschen Bundestag.

Leben und Beruf

Schloss Ramholz

Kühlmann-Stumm war der Sohn von Richard von Kühlmann (1873–1948), des Staatssekretärs des Auswärtigen Amtes des deutschen Kaiserreichs in den Weltkriegsjahren 1917/18, und dessen erster Ehefrau Margarete von Stumm (1884–1917, ab 1913 Freifrau von Stumm-Ramholz). 1918 erhielt er den Freiherrentitel.[1] Er besuchte das Internat Salem am Bodensee, wo er das Abitur ablegte.[2] Anschließend absolvierte er eine Banklehre in Berlin. Nach erfolgreicher Banklehre trat er 1936 in die Wehrmacht ein, der er bis zum Kriegsende 1945 angehörte. Im Zweiten Weltkrieg war er zeitweise Begleitoffizier des Generalfeldmarschalls Erwin Rommel.

Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft übernahm Kühlmann-Stumm den ererbten land- und forstwirtschaftlichen Betrieb in Ramholz, Landkreis Schlüchtern, und wurde Generalvertreter mehrerer deutscher Zuchtviehexportunternehmen. Ab 1955 gehörte er dem Vorstand der Hessen-Nassauischen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft an. Am 29. Oktober 1971 wurde er dessen Vorsitzender.[3]

Als Gesellschafter des Stumm-Konzerns vertrat er die Familie als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender in der Konzernholding Stumm GmbH und gehörte dem Aufsichtsrat mehrerer Tochtergesellschaften an, darunter des Neunkircher Eisenwerks, Hilgers AG, und der Bayerischen Pflugfabrik. Er kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben.

Kühlmann-Stumm heiratete am 12. Oktober 1942 in Ramholz Jutta von Ramin (* 1918), Tochter des Jürgen von Ramin (1884–1962). Das Ehepaar hatte einen Sohn.[4]

Partei

Ursprünglich war Kühlmann-Stumm Mitglied der FDP, deren hessischem Landesvorstand er seit 1956 angehörte. Von 1956 bis 1958 war er Landesschatzmeister. 1972 verließ er die Liberalen aus Protest gegen die neue Ostpolitik und schloss sich der CDU an.

Von 1959 bis 1960 war er Mitglied des Beirats der Friedrich-Naumann-Stiftung.

Abgeordneter

Kühlmann-Stumm gehörte dem Deutschen Bundestag von 1960, als er für den verstorbenen Max Becker nachrückte, mit kurzer Unterbrechung bis 1976 an.

Nach der Bundestagswahl 1961 bot Konrad Adenauer Kühlmann-Stumm im Rahmen der Koalitionsverhandlungen zwischen den Unionsparteien und der FDP das Amt des Bundesfinanzministers an,[5] das er jedoch ablehnte, weil er als Industrieller keine unvoreingenommenen Entscheidungen treffen könne.[6] Tatsächlich wurde er stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion. Als Erich Mende in die Bundesregierung eintrat, wurde von Kühlmann-Stumm am 5. November 1963 zum Fraktionsvorsitzenden der Liberalen gewählt. Dieses Amt übte er bis zum 23. Januar 1968 aus. Am 1. Dezember 1966 wurde er somit durch den Amtsantritt der Bundesregierung Kiesinger zugleich Oppositionsführer.

Von 1968 bis zum 7. Dezember 1971 war Kühlmann-Stumm wieder stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Aus Protest gegen die neue Ostpolitik der Bundesregierung Brandt/Scheel stimmte er beim konstruktiven Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) am 27. April 1972 für den Oppositionskandidaten Rainer Barzel (CDU), obwohl er noch der Regierungspartei FDP angehörte. Folgerichtig stimmte er am 17. Mai 1972 auch gegen die Ostverträge und verließ anschließend die Liberalen. Zum 30. Mai 1972 legte Kühlmann-Stumm sein Bundestagsmandat nieder. Bei den Neuwahlen im November 1972 trat er dann für die CDU an und wurde auch erneut in den Bundestag gewählt.

Ehrungen

Literatur

  • Walter Henkels: 99 Bonner Köpfe, durchgesehene und ergänzte Ausgabe, Fischer-Bücherei, Frankfurt am Main 1965, S. 148ff.
  • Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 1: A–M. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 466.

Einzelnachweise

  1. A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 221.
  2. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949-2002. De Gruyter Saur, 2011, ISBN 978-3-11-096905-4, doi:10.1515/9783110969054 (degruyter.com [abgerufen am 15. Juni 2021]).
  3. Knut Freiherr von Kühlmann-Stumm neuer Vorstandsvorsitzender. In: Soziale Sicherheit in der Landwirtschaft (SdL). März 1972. Bundesverband der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften und dem Gesamtverband der landwirtschaftlichen Altersklassen, Kassel 1972, S. 86.
  4. Frankfurter Rundschau: Marodes Märchenschloss-Bewegte Familiengeschichte
  5. FDP-Fraktion: Häuptling Knut. Der Spiegel, 13. November 1963, abgerufen am 2. August 2012 (Ausgabe 46/1963, S. 46–48).
  6. Kurzbiographie bei der Friedrich-Naumann-Stiftung (Memento vom 9. April 2016 im Internet Archive), abgerufen am 8. August 2012.