„Matthias Kreck“ – Versionsunterschied
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Kreck wuchs als Sohn des Theologen [[Walter Kreck]] in [[Herborn]] auf und studierte 1966 bis 1970 Mathematik und Physik sowie Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Bonn, Berlin und [[Universität Regensburg|Regensburg]]. 1970 legte er in Bonn sein Diplom in Mathematik ab und 1972 promovierte er dort bei [[Friedrich Hirzebruch]] zum Thema ''Eine Invariante für stabil parallelisierte Mannigfaltigkeiten''. 1972 bis 1976 studierte er evangelische Theologie in Bonn, während er gleichzeitig von 1970 bis 1976 Assistent von Hirzebruch war. 1977 |
Kreck wuchs als Sohn des Theologen [[Walter Kreck]] in [[Herborn]] auf und studierte 1966 bis 1970 Mathematik und Physik sowie Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Bonn, Berlin und [[Universität Regensburg|Regensburg]]. 1970 legte er in Bonn sein Diplom in Mathematik ab und 1972 promovierte er dort bei [[Friedrich Hirzebruch]] zum Thema ''Eine Invariante für stabil parallelisierte Mannigfaltigkeiten''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mathgenealogy.org/id.php?id=21019 |titel=Matthias Kreck |werk=Mathematics Genealogy Project |hrsg=North Dakota State University |sprache=en |abruf=2023-09-25}}</ref> Von 1972 bis 1976 studierte er evangelische Theologie in Bonn, während er gleichzeitig von 1970 bis 1976 Assistent von Hirzebruch war. 1977 habilitierte er sich in Bonn in Mathematik zum Thema der [[Bordismus|Bordismen]]<nowiki/>gruppen von [[Diffeomorphismus|Diffeomorphismen]]. |
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1976 wurde er Professor an der [[Bergische Universität Wuppertal|Universität Wuppertal]] und 1978 an der [[Universität Mainz]]. 1994 bis 2002 war er Direktor des [[Mathematisches Forschungsinstitut Oberwolfach|Mathematischen Forschungsinstituts in Oberwolfach]]. 1999 wurde er Professor an der [[Universität Heidelberg]] und von 2007 bis 2011 war er Direktor des Hausdorff-Research-Instituts für Mathematik an der Universität Bonn, das er aufbaute. Er war 1981/82 und 1989 bis 1992 Gastprofessor am [[Max-Planck-Institut für Mathematik]] in Bonn und Gastwissenschaftler unter anderem in Paris, Princeton, Berkeley, Chicago, Aarhus, Sankt Petersburg, Moskau und Peking. |
1976 wurde er Professor an der [[Bergische Universität Wuppertal|Universität Wuppertal]] und 1978 an der [[Universität Mainz]]. 1994 bis 2002 war er Direktor des [[Mathematisches Forschungsinstitut Oberwolfach|Mathematischen Forschungsinstituts in Oberwolfach]]. 1999 wurde er Professor an der [[Universität Heidelberg]] und von 2007 bis 2011 war er Direktor des Hausdorff-Research-Instituts für Mathematik an der Universität Bonn, das er aufbaute. Er war 1981/82 und 1989 bis 1992 Gastprofessor am [[Max-Planck-Institut für Mathematik]] in Bonn und Gastwissenschaftler unter anderem in Paris, Princeton, Berkeley, Chicago, Aarhus, Sankt Petersburg, Moskau und Peking. |
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Kreck arbeitete über die Klassifikation von Mannigfaltigkeiten in der Differentialtopologie (z. B. mit Bordismengruppen)<ref>auch mit Anwendungen auf in der Elementarteilchenphysik (Kaluza-Klein-Theorien) diskutierte 7-dimensionaler Mannigfaltigkeiten. Kreck „Ist das Universum exotisch?“, Universitas 1988</ref>, 4-Mannigfaltigkeiten mit exotischen (Differenzierbarkeits) |
Kreck arbeitete über die Klassifikation von Mannigfaltigkeiten in der Differentialtopologie (z. B. mit Bordismengruppen)<ref>auch mit Anwendungen auf in der Elementarteilchenphysik (Kaluza-Klein-Theorien) diskutierte 7-dimensionaler Mannigfaltigkeiten. Kreck „Ist das Universum exotisch?“, Universitas 1988</ref>, 4-Mannigfaltigkeiten mit exotischen (Differenzierbarkeits-)Strukturen und der Wechselwirkung von Differentialgeometrie und Topologie. |
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In seiner Habilitation 1977<ref>[http://projecteuclid.org/DPubS?service=UI&version=1.0&verb=Display&handle=euclid.bams/1183538235 Kreck ''Bordism of diffeomorphisms'', Bulletin AMS, Band 82, 1976, S. 759–761]</ref> gelang ihm die vollständige Klassifikation geschlossener glatter orientierbarer Mannigfaltigkeiten mit Diffeomorphismen im Rahmen der Bordismentheorie, ein Problem, an dem schon [[René Thom]], [[William Browder]] und [[Dennis Sullivan]] gearbeitet hatten. Er entwickelte eine eigene Chirurgietheorie, die unter schwächeren Voraussetzungen als klassische Chirurgietheorien anwendbar ist und die er auf Fragen der Differentialgeometrie anwandte. In den 2000er Jahren beschäftigt er sich mit Beispielen asymmetrischer topologischer Mannigfaltigkeiten. |
In seiner Habilitation 1977<ref>[http://projecteuclid.org/DPubS?service=UI&version=1.0&verb=Display&handle=euclid.bams/1183538235 Kreck ''Bordism of diffeomorphisms'', Bulletin AMS, Band 82, 1976, S. 759–761]</ref> gelang ihm die vollständige Klassifikation geschlossener glatter orientierbarer Mannigfaltigkeiten mit Diffeomorphismen im Rahmen der Bordismentheorie, ein Problem, an dem schon [[René Thom]], [[William Browder]] und [[Dennis Sullivan]] gearbeitet hatten. Er entwickelte eine eigene Chirurgietheorie, die unter schwächeren Voraussetzungen als klassische Chirurgietheorien anwendbar ist und die er auf Fragen der Differentialgeometrie anwandte. In den 2000er Jahren beschäftigt er sich mit Beispielen asymmetrischer topologischer Mannigfaltigkeiten. |
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⚫ | Im Zuge der „[[Plagiatsaffäre Guttenberg|Plagiatsaffäre]]“ initiierte er Ende Februar 2011 eine „Erklärung von Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern zu den Standards akademischer Prüfungen“<ref>{{Webarchiv | url=http://www.hausdorff-research-institute.uni-bonn.de/mkreck/Erklaerung.pdf | wayback=20110304030959 | text=Erklärung von Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern zu den Standards akademischer Prüfungen}} (PDF; 876 kB)</ref> und die zugehörige Unterschriftenaktion. Erstunterzeichner waren u. a. [[Martin Carrier]], [[Eckhard Freise]], [[Gerhard Huisken]] und [[Werner Nahm]]. |
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⚫ | Während der [[COVID-19-Pandemie in Deutschland|COVID-19-Pandemie]] sah er eine „systematische Verzerrung in den Pandemieprognosen“. Mit [[Erhard Scholz]] entwickelte er seit dem Frühjahr 2020 ein neues epidemiologisches Modell, das die Mängel des dominanten [[SIR-Modell]]s vermeidet. Dieses an COVID-19 adaptierte ''diskrete [[SIR-Modell|Kermack-McKendrick Modell]]''<ref>{{Literatur |Autor=Matthias Kreck, Erhard Scholz |Titel=Back to the roots: A discrete Kermack-McKendrick model adapted to Covid-19 |Datum=2021-04-01 |Online=http://arxiv-export-lb.library.cornell.edu/abs/2104.00786 |Abruf=2021-07-10}}</ref> berücksichtigt die biologische feststellbare Viruslast und andere real erhebbare Daten wie die tägliche Zahl der Neuinfektionen, die Zeit zwischen Symptombeginn und Quarantäne und die veränderlichen Kontaktraten direkt. Kreck kritisierte in diesem Zusammenhang das Fehlen von Mathematikern im Expertenkreis der Regierung. Die [[Robert Koch-Institut|RKI]]-Prognosen von Ende März vor der „Bundesnotbremse“ (einschneidende Lockdown-Maßnahmen) sind für ihn das Ergebnis falscher Modellierung.<ref>{{Internetquelle |autor=Tobias Haberkorn |url=https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/der-grosse-modelliererstreit-wurden-die-kontaktbeschraenkungen-ueberschaetzt-li.167477 |titel=Der große Modelliererstreit: Wurden die Kontaktbeschränkungen überschätzt? |werk=Berliner Zeitung |datum=2021-06-27 |sprache=de |abruf=2021-07-10}}</ref> |
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1990 bis 1998 war er Mitherausgeber der [[Mathematische Annalen|Mathematischen Annalen]] und 1998 bis 2002 des Archivs für Mathematik. |
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2010 wurde ihm die [[Georg-Cantor-Medaille]] verliehen, |
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Im Februar 2023 war Kreck Erstunterzeichner der von [[Sahra Wagenknecht]] und [[Alice Schwarzer]] initiierten Petition [[Manifest für Frieden]] an [[Olaf Scholz]], die zum Ende einer „Eskalation“ der militärischen Unterstützung der [[Ukraine]] im Zuge des [[Russischer Überfall auf die Ukraine|russischen Überfalls]] aufrief und stattdessen für eine friedliche Lösung des Konflikts plädierte.<ref>Change.org: {{Webarchiv | url=https://www.change.org/p/manifest-f%C3%BCr-frieden | wayback=20230224004723 | text=Manifest für Frieden}}</ref> |
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Matthias Kreck stellt als Gastautor<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nachdenkseiten.de/?gastautor=matthias-kreck |titel=Matthias Kreck |werk=NachDenkSeiten |hrsg=Albrecht Müller |abruf=2022-12-30}}</ref> auf den [[NachDenkSeiten|Nachdenkseiten]] in einem Artikel vom 7. Dezember 2022 unter dem Titel „So könnte es auch sein – Annahmen zum Ukrainekrieg“<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Kreck |url=https://www.nachdenkseiten.de/?p=91259 |titel=So könnte es auch sein – Annahmen zum Ukrainekrieg |werk=NachDenkSeiten |hrsg=Albrecht Müller |datum=2022-12-07 |abruf=2022-12-30}}</ref> Überlegungen zu der Frage der Verantwortung für den am 24. Februar 2022 von Russland begonnenen [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Krieg gegen die Ukraine]]. Er vermeidet es, eindeutig Stellung zu nehmen und stellt seine Ausführungen als ein Gedankenmodell dar. Er tut dies explizit als Mathematiker und unter Anwendung einer seiner Ansicht nach mathematischen Methode :<blockquote>„Mathematiker [...] dürfen sagen: Nehmen wir mal das und das an. Und dann daraus ihre Schlüsse ziehen. Oft machen sie es, um durch Argumente zu zeigen, dass die Annahme falsch ist. Aber es ist auch interessant, wenn man aus der Annahme interessante Folgerungen ziehen kann, manchmal auch solche, die nachher in einem Beweis münden.“ </blockquote>Weiterhin weist er mehrmals darauf hin, dass ihm die Expertise fehle, zum Beispiel die Rolle des „[[Pentagon]] und der [[Central Intelligence Agency|CIA]]“ in Bezug auf die Entwicklung in der Ukraine einzuschätzen. Es folgt ein Satz wie „Inwieweit westliche Organisationen in den folgenden Jahren die [[Euromaidan|Maidan-Bewegung]] mit vorbereitet haben, ist dem Autor nicht klar“. Später stellt er die Frage : <blockquote>„Oder war es [''i.e.'': der Angriff Russlands auf die Ukraine und der Bruch des Völkerrechts] im Lichte der obigen Annahmen und Überlegungen ein Verteidigungskrieg? Dies bedarf einer sorgfältigen Analyse, die hier nicht gegeben werden kann.“</blockquote>Eine Reihe von Behauptungen, beispielsweise das am Beginn seines Textes dargestellte Gut-und-Böse-Weltbild der USA werden nicht belegt, sonder es wird angenommen, dass dies „Annahmen nicht völlig aus der Luft gegriffen sind“. Als Beispiel führt er den Mathematiker [[John von Neumann]] an, dem nachgesagt wurde, sich in den 1950er Jahren für einen präventiven Nuklearschlag gegen die Sowjetunion ausgesprochen zu haben<ref>"He supported development of the hydrogen bomb '''and was reported to have advocated a preventive nuclear strike to destroy the Soviet Union’s nascent nuclear capability''' circa 1950. Despite his hawkish stance, von Neumann defended Oppenheimer against attacks on his patriotism and warned Edward Teller that his Livermore Laboratory (now the Lawrence Livermore National Laboratory) cofounders were “too reactionary.” |
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== Auszeichnungen und Ehrungen == |
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In : Encyclopedia Britannica, Artikel "John von Neumann", https://www.britannica.com/biography/John-von-Neumann, abgerufen am 30. Dezember 2022</ref>. Diese Überlegungen seien in den USA „ernsthaft“ nach dem Zweiten Weltkrieg geteilt worden, aber M. Kreck lässt uns nicht wissen von wem oder von welchen Institutionen, es sei denn dass der Leser aus dem folgenden Satz seine Schlüsse zieht: „Der bedeutende Mathematiker und Regierungsberater John von Neumann war ein großer Anhänger und Propagator dieses Vorschlages.“ Ob Neumann eine in diese Richtung gehende Position tatsächlich vertreten hat, ob er vorsah die nuklearen Streitkräfte der UdSSR oder gar diese selbst zu vernichten, wie es M. Kreck behauptet, ist wohl nicht so eindeutig wie dieser es, auch hier ohne Beleg, feststellt. |
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In seiner weiteren Argumentation führt M. Kreck ein Zitat an, das es seiner Meinung nach als möglich erscheinen lässt, dass der Angriff auf die Ukraine vom Westen provoziert worden sei. Zunächst unterstellt er der CIA folgenden Gedanken :<blockquote>„Wäre es nicht ein Traum, wenn diese Ukraine etwas macht, was man selber leider zurzeit nicht machen kann und will (Kriege mit direkter Beteiligung der USA sind dort unpopulär geworden): nämlich stellvertretend einen Krieg mit Russland zu führen?“</blockquote>Dann spielt er – ohne explizite Bezeichnung – auf die Ereignisse vom [[Euromaidan]] (2013/2014) sowie die [[Annexion der Krim 2014|Annexion der Krim]] (2014) an : „So ein Moment war der Beginn des Krieges 2013/2014.“ Diese Ereignisse waren zudem ein „Glücksfall“ für die „NATO als moralische Instanz“ und für Russland, da nun beide Seiten militärisch involviert seien. Direkt im Anschluss zitiert er die [[Bundeszentrale für politische Bildung]] (bpb) :<blockquote>„2015 wurde ein weitreichendes (militärisches) Reformprogramm verkündet, das von der NATO und den westlichen Partnern mit Nachdruck unterstützt wurde und zu Verbesserungen bei der Einsatzfähigkeit der Streitkräfte führte.“ </blockquote>Das Zitat ist in dem Sinne verkürzt, als der Artikel der bpb<ref>{{Internetquelle |autor=Bettina Renz, Sarah Whitmore |url=https://www.bpb.de/themen/europa/ukraine-analysen/343743/analyse-kooperation-im-bereich-der-militaerreform-zwischen-nato-und-ukraine-seit-2014/ |titel=Analyse: Kooperation im Bereich der Militärreform zwischen NATO und Ukraine seit 2014 |werk=bpb - Bundeszentrale für politische Bildung |hrsg=Bundeszentrale für politische Bildung |datum=2021-11-22 |abruf=2022-12-30}}</ref> klar darauf hinweist, dass dieses Reformprogramm beschlossen wurde aufgrund der Erfahrung mit der russischen Aggression, also der Krim-Besetzung, die durch die militärische Unfähigkeit der Ukraine zur Selbstverteidigung zumindest erleichtert, wenn nicht ermöglicht wurde. Der bpb-Artikel führt auch aus, dass die NATO dadurch ihre Solidarität mit der Ukraine ausdrückt. M. Kreck benutzt dieses verkürzte Zitat anschließend als Beleg dafür, dass der Westen einen Krieg gegen Russland vorbereite :<blockquote>„Man braucht nicht viel Fantasie, um auf den folgenden Gedanken zu kommen. Wir (die USA und die von ihnen dominierte NATO) treiben die Militärreform in der Ukraine voran, wir schüren den Konflikt innerhalb der Ukraine, wir pumpen viel Geld in die Ukraine. Vielleicht verliert die russische Regierung mal die Nerven und fängt einen direkten Krieg an (indirekt war sie ähnlich wie die NATO zumindest durch Waffenlieferungen und mehr längst involviert).“</blockquote>Sein Artikel endet mit der Überlegung, ob der russische Angriff nicht als [[Verteidigungskrieg]] gedeutet werden könnte, schließt aber aus, dass er als Nicht-Experte eine abschließende Expertise geben könnte. Er kommt für sich selbst zu dem Schluss, dass dem nicht so sei, dennoch handele es sich bei dem russischen Angriff um den von der CIA « erhofften Fall » oder, aus der Sicht der USA als « Glücksfall ». M. Kreck beendet seine Beweisführung zunächst mit dem Satz, dass er nicht weiß, « ob die Annahmen richtig sind », um abschließend hinzuzufügen : « Das Gute [''i.e.'': die USA, der Westen] darf alles. Und dann sind die obigen Gedanken zur Rolle der USA im Ukrainekonflikt nicht so absurd, wie man zunächst denken könnte. » |
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* 2010 [[Georg-Cantor-Medaille]]<ref>''[[Notices of the American Mathematical Society]]''. 57, Nr. 6, Juni–Juli 2010, S. 759. [https://www.ams.org/notices/201006/rtx100600758p.pdf PDF]</ref> |
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* 2012 [[Gauß-Vorlesung]]<ref>{{Internetquelle |url=https://dmv.mathematik.de/index.php/aktivitaeten/gauss-vorlesung/archiv-der-gauss-vorlesungen |titel=Archiv |datum=2016-12-01 |abruf=2023-07-09|archiv-url=https://web.archive.org/web/20161201204308/https://dmv.mathematik.de/index.php/aktivitaeten/gauss-vorlesung/archiv-der-gauss-vorlesungen|archiv-datum=2016-12-01}}</ref> |
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* 2023 zum korrespondierten Mitglied der [[Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen]] gewählt<ref>[https://www.hcm.uni-bonn.de/de/hcm-news/matthias-kreck-zum-korrespondierten-mitglied-der-niedersaechsischen-akademie-der-wissenschaften-gewaehlt/ Matthias Kreck zum korrespondierten Mitglied der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften gewählt]</ref> |
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Aktuelle Version vom 28. Juni 2024, 09:56 Uhr
Matthias Kreck (* 22. Juli 1947 in Dillenburg) ist ein deutscher Mathematiker, der sich mit algebraischer Topologie und Differentialtopologie beschäftigt. Er war von Oktober 2006 bis September 2011 Direktor des Hausdorff-Research-Instituts für Mathematik an der Universität Bonn, seitdem ist er Professor am dortigen Mathematischen Institut.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kreck wuchs als Sohn des Theologen Walter Kreck in Herborn auf und studierte 1966 bis 1970 Mathematik und Physik sowie Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Bonn, Berlin und Regensburg. 1970 legte er in Bonn sein Diplom in Mathematik ab und 1972 promovierte er dort bei Friedrich Hirzebruch zum Thema Eine Invariante für stabil parallelisierte Mannigfaltigkeiten.[1] Von 1972 bis 1976 studierte er evangelische Theologie in Bonn, während er gleichzeitig von 1970 bis 1976 Assistent von Hirzebruch war. 1977 habilitierte er sich in Bonn in Mathematik zum Thema der Bordismengruppen von Diffeomorphismen.
1976 wurde er Professor an der Universität Wuppertal und 1978 an der Universität Mainz. 1994 bis 2002 war er Direktor des Mathematischen Forschungsinstituts in Oberwolfach. 1999 wurde er Professor an der Universität Heidelberg und von 2007 bis 2011 war er Direktor des Hausdorff-Research-Instituts für Mathematik an der Universität Bonn, das er aufbaute. Er war 1981/82 und 1989 bis 1992 Gastprofessor am Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn und Gastwissenschaftler unter anderem in Paris, Princeton, Berkeley, Chicago, Aarhus, Sankt Petersburg, Moskau und Peking.
Kreck arbeitete über die Klassifikation von Mannigfaltigkeiten in der Differentialtopologie (z. B. mit Bordismengruppen)[2], 4-Mannigfaltigkeiten mit exotischen (Differenzierbarkeits-)Strukturen und der Wechselwirkung von Differentialgeometrie und Topologie.
In seiner Habilitation 1977[3] gelang ihm die vollständige Klassifikation geschlossener glatter orientierbarer Mannigfaltigkeiten mit Diffeomorphismen im Rahmen der Bordismentheorie, ein Problem, an dem schon René Thom, William Browder und Dennis Sullivan gearbeitet hatten. Er entwickelte eine eigene Chirurgietheorie, die unter schwächeren Voraussetzungen als klassische Chirurgietheorien anwendbar ist und die er auf Fragen der Differentialgeometrie anwandte. In den 2000er Jahren beschäftigt er sich mit Beispielen asymmetrischer topologischer Mannigfaltigkeiten.
Im Zuge der „Plagiatsaffäre“ initiierte er Ende Februar 2011 eine „Erklärung von Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern zu den Standards akademischer Prüfungen“[4] und die zugehörige Unterschriftenaktion. Erstunterzeichner waren u. a. Martin Carrier, Eckhard Freise, Gerhard Huisken und Werner Nahm.
Während der COVID-19-Pandemie sah er eine „systematische Verzerrung in den Pandemieprognosen“. Mit Erhard Scholz entwickelte er seit dem Frühjahr 2020 ein neues epidemiologisches Modell, das die Mängel des dominanten SIR-Modells vermeidet. Dieses an COVID-19 adaptierte diskrete Kermack-McKendrick Modell[5] berücksichtigt die biologische feststellbare Viruslast und andere real erhebbare Daten wie die tägliche Zahl der Neuinfektionen, die Zeit zwischen Symptombeginn und Quarantäne und die veränderlichen Kontaktraten direkt. Kreck kritisierte in diesem Zusammenhang das Fehlen von Mathematikern im Expertenkreis der Regierung. Die RKI-Prognosen von Ende März vor der „Bundesnotbremse“ (einschneidende Lockdown-Maßnahmen) sind für ihn das Ergebnis falscher Modellierung.[6]
1990 bis 1998 war er Mitherausgeber der Mathematischen Annalen und 1998 bis 2002 des Archivs für Mathematik.
Zu seinen Doktoranden zählen Peter Teichner,[7] Direktor am Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn, und Stephan Stolz.
In seiner Freizeit spielt er Cello.
Politisches Engagement
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Februar 2023 war Kreck Erstunterzeichner der von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierten Petition Manifest für Frieden an Olaf Scholz, die zum Ende einer „Eskalation“ der militärischen Unterstützung der Ukraine im Zuge des russischen Überfalls aufrief und stattdessen für eine friedliche Lösung des Konflikts plädierte.[8]
Auszeichnungen und Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seit 2000 Mitgliedschaft in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften[9]
- 2003 Ehrendoktorwürde der Universität Siegen[10]
- 2010 Georg-Cantor-Medaille[11]
- 2012 Gauß-Vorlesung[12]
- 2023 zum korrespondierten Mitglied der Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen gewählt[13]
Publikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Differential algebraic topology- from stratifolds to exotic spheres, American Mathematical Society 2010
- Bordism of diffeomorphisms and related topics, Springer Lecture Notes in Mathematics, Bd. 1069. 1984 (Anhang Neal Stoltzfus)
- Exotische Strukturen auf 4-Mannigfaltigkeiten, Jahresbericht DMV, Bd. 88, 1986, S. 124–145
- Herausgeber mit Wolfgang Lück: The Novikov Conjecture – geometry and algebra, Birkhäuser 2005 (Oberwolfach Seminar)
- Positive Krümmung und Topologie, NRW Akademie der Wissenschaften, Opladen, Westdeutscher Verlag 1994
- Kreck, Hambleton: On the classification of topological 4-manifolds with finite fundamental group Mathematische Annalen, Bd. 280, 1988, S. 85
- Kreck, Lück, Teichner: Counterexamples of the Kneser conjecture in dimension 4 Comm.Math.Helveticae Bd. 70, 1995, S. 423
- Kreck: Surgery and duality. Ann. of Math. (2) 149 (1999), no. 3, 707–754.
Sonstige Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mein Mietnomade und ich. Ingelheim : Leinpfad 2012.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Matthias Kreck. In: Mathematics Genealogy Project. North Dakota State University, abgerufen am 25. September 2023 (englisch).
- ↑ auch mit Anwendungen auf in der Elementarteilchenphysik (Kaluza-Klein-Theorien) diskutierte 7-dimensionaler Mannigfaltigkeiten. Kreck „Ist das Universum exotisch?“, Universitas 1988
- ↑ Kreck Bordism of diffeomorphisms, Bulletin AMS, Band 82, 1976, S. 759–761
- ↑ Erklärung von Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern zu den Standards akademischer Prüfungen ( vom 4. März 2011 im Internet Archive) (PDF; 876 kB)
- ↑ Matthias Kreck, Erhard Scholz: Back to the roots: A discrete Kermack-McKendrick model adapted to Covid-19. 1. April 2021 (cornell.edu [abgerufen am 10. Juli 2021]).
- ↑ Tobias Haberkorn: Der große Modelliererstreit: Wurden die Kontaktbeschränkungen überschätzt? In: Berliner Zeitung. 27. Juni 2021, abgerufen am 10. Juli 2021.
- ↑ Matthias Kreck im Mathematics Genealogy Project (englisch)
- ↑ Change.org: Manifest für Frieden ( vom 24. Februar 2023 im Internet Archive)
- ↑ Gabriele Dörflinger: Mathematik in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. 2014, S. 43
- ↑ Uni-Protokolle zur Ehrendoktorwürde in Siegen
- ↑ Notices of the American Mathematical Society. 57, Nr. 6, Juni–Juli 2010, S. 759. PDF
- ↑ Archiv. 1. Dezember 2016, archiviert vom am 1. Dezember 2016; abgerufen am 9. Juli 2023.
- ↑ Matthias Kreck zum korrespondierten Mitglied der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften gewählt
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webseite von Matthias Kreck am Hausdorff-Institut in Bonn
- Wolfgang Lück zu Cantor Medaille für Matthias Kreck, Mitteilungen DMV 2010, pdf
- Kreck Über den Glauben in der Mathematik, M. M. Warburg, 2008, pdf
- Kreck, Mathematiker sind die freiesten Menschen der Welt, Interview, Mitteilungen DMV 2010, pdf
- Literatur von und über Matthias Kreck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- WDR 5 (Westdeutscher Rundfunk) Neugier genügt – Redezeit mit Matthias Kreck vom 5. Juli 2014: Warum Mathematik Musik braucht, Moderation Elif Senel ( vom 8. Juli 2014 im Internet Archive)
- Matthias Kreck in der Datenbank zbMATH
Personendaten | |
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NAME | Kreck, Matthias |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 22. Juli 1947 |
GEBURTSORT | Dillenburg |
- Topologe (20. Jahrhundert)
- Topologe (21. Jahrhundert)
- Mathematiker (20. Jahrhundert)
- Mathematiker (21. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Bergische Universität Wuppertal)
- Hochschullehrer (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
- Hochschullehrer (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)
- Hochschullehrer (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)
- Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- Ehrendoktor der Universität Siegen
- Absolvent der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
- Deutscher
- Geboren 1947
- Mann