„Lawotschkin La-190“ – Versionsunterschied

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Die '''Lawotschkin La-190''' ({{RuS|Лавочкин Ла-190}}) ist ein sowjetisches [[Überschallgeschwindigkeit|Überschall]]-[[Jagdflugzeug|Abfangjagdflugzeug]]. Sie entstand zum Anfang der 1950er Jahre als Parallelentwurf zur [[Mikojan-Gurewitsch MiG-19|MiG-19]]. Sie existierte nur als Prototyp, stattdessen ging ihr Konkurrenzmuster in Serienproduktion.
|Name = Lawotschkin La-190
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Die '''Lawotschkin La-190''' ({{ruS|Лавочкин Ла-190}}) war ein sowjetisches [[Überschallgeschwindigkeit|Überschall]]-[[Jagdflugzeug|Abfangjagdflugzeug]]. Sie entstand zum Anfang der 1950er-Jahre als Parallelentwurf zur [[Mikojan-Gurewitsch MiG-19|MiG-19]]. Sie existierte nur als Prototyp, stattdessen ging ihr Konkurrenzmuster in Serienproduktion.


==Entwicklung==
== Entwicklung ==
Nachdem die [[Lawotschkin La-176|La-176]] als erstes sowjetisches Flugzeug Überschallgeschwindigkeit geflogen war, entwickelte [[Semjon Alexejewitsch Lawotschkin|Semjon Lawotschkin]] das Muster ab 1949 zur La-190 weiter. Der Rumpf wurde um etwa fünf Meter verlängert. Die Vorderkante des Tragflügels bekam eine von 45° auf 55° erhöhte Pfeilung, besaß aber im Gegensatz zur La-176 keine [[Grenzschichtzaun|Grenzschichtzäune]]. Das Leitwerk besaß eine [[Deltaflügel|Deltaform]] ähnlich wie die kurze Zeit später gebaute [[Jakowlew Jak-1000|Jak-1000]]. Das Fahrwerk war in Tandembauweise ausgeführt, das heißt, am Rumpf befand sich ein Bug- sowie zwei Haupträder und an den Tragflächenenden Stützräder. Weitere Unterschiede zum Vorgänger waren die [[Mitteldecker|Mitteldeckeranordnung]] der Tragflächen am Rumpf sowie die Verwendung des wesentlich stärkeren [[Ljulka AL-5]] Triebwerkes.
Nachdem die [[Lawotschkin La-176|La-176]] als erstes sowjetisches Flugzeug Überschallgeschwindigkeit erreicht hatte, entwickelte [[Semjon Alexejewitsch Lawotschkin|Semjon Lawotschkin]] das Muster ab Anfang 1949 zur La-190 weiter.<ref>Aerosport 5/1969, S. 214.</ref> Der Rumpf wurde um etwa fünf Meter verlängert. Die Tragflächen erhielten eine von 45° auf 55° erhöhte Vorderkantenpfeilung, hatten aber im Gegensatz zur La-176 keine [[Grenzschichtzaun|Grenzschichtzäune]]. Das Leitwerk war in [[Deltaflügel|Deltaform]] ähnlich dem der kurze Zeit später gebauten [[Jakowlew Jak-1000|Jak-1000]] ausgeführt. Das Fahrwerk war in Tandembauweise ausgeführt, das heißt, am Rumpf befand sich das Bug- sowie ein doppelt bereiftes Hauptrad und an den Tragflächenenden je ein Stützrad. Weitere Unterschiede zum Vorgänger waren die [[Mitteldecker]]anordnung der Tragflächen am Rumpf sowie die Verwendung des wesentlich stärkeren [[Ljulka AL-5|Ljulka-AL-5]]-Triebwerkes.


Ab Februar 1951 erfolgte die Flugerprobung. Stabilitätsprobleme im hohen Geschwindigkeitsbereich sowie schlechtere Leistungen im Vergleich zur MiG-19 erwirkten eine Einstellung des Programms und Lawotschkin wandte sich seinem letzten Jägerprojekt, dem schweren Abfangjäger [[Lawotschkin La-250|La-250]], zu.
Ab Februar 1951 erfolgte die Flugerprobung.<ref>Flieger Revue 2/1974 ''Die Arbeit eines Wegbereiters.'' S. 71.</ref> Stabilitätsprobleme im hohen Geschwindigkeitsbereich sowie schlechtere Leistungen im Vergleich zur MiG-19 erwirkten nach acht Flügen eine Einstellung des Programms und Lawotschkin wandte sich seinem letzten Jägerprojekt, dem schweren Abfangjäger [[Lawotschkin La-250|La-250]], zu.


==Technische Daten==
== Technische Daten ==
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| align="center" colspan="2" | '''Lawotschkin La-190'''
! Kenngröße !! Daten
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! Kenngröße
| Besatzung || 1
! Daten
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| Länge || 16,35 m
| Hersteller&nbsp; &nbsp; || OKB Lawotschkin
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| Spannweite || 9,90 m
| Baujahr(e)&nbsp; &nbsp; || 1950-1951
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| Länge&nbsp; &nbsp; || 16,35 m
| Höhe || 4,4 m
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| Leermasse || 7.315 kg
| Flügelspannweite&nbsp; &nbsp; || 9,90 m
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| Startmasse || maximal 9.257 kg
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| Triebwerk || ein Ljulka AL-5
| Flügelfläche&nbsp; &nbsp; || m²
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| Standschub || 5.000 kp
| Antrieb&nbsp; &nbsp; || ein Ljulka AL-5
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| Höchstgeschwindigkeit || 1.190 km/h in 5.000 m Höhe (errechnet)<br />820 km/h in 7.000 m Höhe
| Leistung&nbsp; &nbsp; || 5.000 kp Standschub
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| Marschgeschwindigkeit || 965 km/h (errechnet)
| Höchstgeschwindigkeit&nbsp; &nbsp; || 1.190 km/h in 5.000 m Höhe
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| Steiggeschwindigkeit || maximal 3.340 m/min (errechnet)
| Steigzeit&nbsp; &nbsp; || 1,5 min auf 5.000 m
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| Steigzeit || 1,5 min auf 5.000 m
| Dienstgipfelhöhe&nbsp; &nbsp; || 15.600 m
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| Dienstgipfelhöhe || 15.600 m (errechnet)
| Reichweite&nbsp; &nbsp; || 1.150 km
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| Reichweite || 1.150 km (errechnet)
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| Bewaffnung || zwei 37-mm-Kanonen [[Nudelman N-37|N-37]] im Bug
| Fluggewicht&nbsp; &nbsp; || 9.257 kg
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| Bewaffnung&nbsp; &nbsp; || zwei 37-mm-Kanonen im Bug
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| Besatzung&nbsp; &nbsp; || 1 Pilot
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|}
|}

== Siehe auch ==
* [[Liste von Flugzeugtypen]]

== Literatur ==
* Rainer Göpfert: ''Allwetter-Abfangjagdflugzeuge Lawotschkin La-200 / La-190.'' In: ''[[Fliegerrevue]]'' Nr.&nbsp;1/2023. PPV Medien, Bergkirchen, {{ISSN|0941-889X}}, S.&nbsp;48–55.

== Weblinks ==
* [http://www.aviastar.org/air/russia/la-190.php www.aviastar.org: ''Lavochkin La-190 ''] (englisch)

== Einzelnachweise ==
<references />


{{Navigationsleiste Lawotschkin|}}
{{Navigationsleiste Lawotschkin|}}


[[Kategorie|Militärischer Flugzeugtyp]]
[[Kategorie:Einstrahliges Flugzeug]]
[[Kategorie:Erstflug 1951]]
[[Kategorie:Abfangjäger]]
[[Kategorie:Nicht realisiertes Militärflugzeugprojekt (Sowjetunion)]]

Aktuelle Version vom 30. Mai 2024, 16:27 Uhr

Lawotschkin La-190
f2
Typ Abfangjagdflugzeug
Entwurfsland

Sowjetunion 1923 Sowjetunion

Hersteller OKB Lawotschkin
Erstflug Februar 1951
Produktionszeit

1950–1951

Stückzahl 1

Die Lawotschkin La-190 (russisch Лавочкин Ла-190) war ein sowjetisches Überschall-Abfangjagdflugzeug. Sie entstand zum Anfang der 1950er-Jahre als Parallelentwurf zur MiG-19. Sie existierte nur als Prototyp, stattdessen ging ihr Konkurrenzmuster in Serienproduktion.

Nachdem die La-176 als erstes sowjetisches Flugzeug Überschallgeschwindigkeit erreicht hatte, entwickelte Semjon Lawotschkin das Muster ab Anfang 1949 zur La-190 weiter.[1] Der Rumpf wurde um etwa fünf Meter verlängert. Die Tragflächen erhielten eine von 45° auf 55° erhöhte Vorderkantenpfeilung, hatten aber im Gegensatz zur La-176 keine Grenzschichtzäune. Das Leitwerk war in Deltaform ähnlich dem der kurze Zeit später gebauten Jak-1000 ausgeführt. Das Fahrwerk war in Tandembauweise ausgeführt, das heißt, am Rumpf befand sich das Bug- sowie ein doppelt bereiftes Hauptrad und an den Tragflächenenden je ein Stützrad. Weitere Unterschiede zum Vorgänger waren die Mitteldeckeranordnung der Tragflächen am Rumpf sowie die Verwendung des wesentlich stärkeren Ljulka-AL-5-Triebwerkes.

Ab Februar 1951 erfolgte die Flugerprobung.[2] Stabilitätsprobleme im hohen Geschwindigkeitsbereich sowie schlechtere Leistungen im Vergleich zur MiG-19 erwirkten nach acht Flügen eine Einstellung des Programms und Lawotschkin wandte sich seinem letzten Jägerprojekt, dem schweren Abfangjäger La-250, zu.

Technische Daten

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Kenngröße Daten
Besatzung 1
Länge 16,35 m
Spannweite 9,90 m
Höhe 4,4 m
Leermasse 7.315 kg
Startmasse maximal 9.257 kg
Triebwerk ein Ljulka AL-5
Standschub 5.000 kp
Höchstgeschwindigkeit 1.190 km/h in 5.000 m Höhe (errechnet)
820 km/h in 7.000 m Höhe
Marschgeschwindigkeit 965 km/h (errechnet)
Steiggeschwindigkeit maximal 3.340 m/min (errechnet)
Steigzeit 1,5 min auf 5.000 m
Dienstgipfelhöhe 15.600 m (errechnet)
Reichweite 1.150 km (errechnet)
Bewaffnung zwei 37-mm-Kanonen N-37 im Bug
  • Rainer Göpfert: Allwetter-Abfangjagdflugzeuge Lawotschkin La-200 / La-190. In: Fliegerrevue Nr. 1/2023. PPV Medien, Bergkirchen, ISSN 0941-889X, S. 48–55.

Einzelnachweise

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  1. Aerosport 5/1969, S. 214.
  2. Flieger Revue 2/1974 Die Arbeit eines Wegbereiters. S. 71.