„Nationalpark Amboró“ – Versionsunterschied

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Der '''Nationalpark Amboró''' ist ein [[Bolivien|bolivianischer]] [[Nationalpark]] mit einer Fläche von 4.425 km². Der Nationalpark wurde 1973 gegründet.
Der '''Nationalpark Amboró''' (''Parque Nacional y Area Natural de Manejo Integrado Amboró'') ist ein [[Bolivien|bolivianischer]] [[Nationalpark]] im östlichen Zentrum des Landes. Auf der Fläche von 4425 km² treffen in dem Schutzgebiet drei unterschiedlichen Ökosysteme aufeinander: die [[Voranden (Bolivien)|Voranden]], die [[Trockenwald|Trockenwälder]] und Flächen mit [[Dornstrauchsavanne|Dornbuschsavanne]] des [[Gran Chaco]] und das humide [[Amazonasbecken]]. Der [[Nationalpark Carrasco]] grenzt im Westen an Amboró; zusammen bilden die beiden Parks eine größere Schutzgebietseinheit.


Der Nationalpark wurde 1973 als „Naturreservat Tcnl. Germán Busch“ gegründet, seit 1984 ist er als Nationalpark ausgewiesen. Die Fläche des Nationalparks wurde 1991 und 1995 erweitert. Im Park gibt es einen Wasserfall von 40 m Höhe.
== Beschreibung und Geographie ==


== Geographie ==
Der Nationalpark liegt im Westen des [[Departamento Santa Cruz]], nördlich des [[Gran Chaco]], auf einer Höhe von 300 bis zu 3.500 Meter über dem Meeresspiegel und mit einer jährlichen Niederschlagsmenge zwischen 1.400 und 4.000 mm.
Der Nationalpark liegt im Westen des [[Departamento Santa Cruz]] 40 km westlich der Stadt [[Santa Cruz de la Sierra|Santa Cruz]]. Er umfasst außer dem nordöstlichen Teil der [[Cordillera Oriental (Bolivien)|Cordillera Oriental]] die Vorandenketten der [[Serranía Tambora]], der [[Sierra Matacarú]] sowie der [[Sierra Los Volcanes]] mit ihren zahlreichen Flusstälern und liegt damit in den östlichsten Ausläufern der gesamten Anden. Er erstreckt sich zwischen 300 und 3500 Meter über dem Meeresspiegel und weist eine jährliche Niederschlagsmenge zwischen 1400 und 4000 mm auf.
Zugänge für Touristen zu dem Park existieren von Norden über [[Buena Vista (Santa Cruz)|Buena Vista]] und von Süden über [[Samaipata]].


== Flora und Fauna ==
== Flora und Fauna ==
Der Park hat eine sehr vielfältige [[Flora]] und [[Fauna]]. Es gibt etwa 2.659 Pflanzenarten, sowie 804 Vogelarten und 127 Säugetierarten einschließlich [[Puma]], [[Ozelot]], [[Brillenbär]] und 43 Arten von Fledermäusen. Es gibt 109 Fischarten, in den letzten Jahren verringerte sich die Fischvielfalt dramatisch.
Der Park hat eine sehr vielfältige [[Flora]] und [[Fauna]], weil an dieser Stelle die drei großen Ökoregionen [[Amazonien]], [[Anden]] und [[Gran Chaco|Chaco]] aufeinandertreffen. Es wurden etwa 2659 Pflanzenarten nachgewiesen, darunter 500 [[Orchideen]]arten, ''[[Socratea exorrhiza]]'', ''[[Euterpe precatoria]]'', ''[[Ceroxylon]]'', [[Amerikanisches Mahagoni]], [[Steineiben]], ''[[Juglans boliviana]]'' und [[Cyathea|Baumfarne]]. Unter den 830 Vogelarten sind [[Rotohrara]], [[Soldatenara]], [[Andenklippenvogel]] und [[Hornhokko]] (''Pauxi unicornis''). 127 Säugetierarten einschließlich [[Jaguar]], [[Puma]], [[Ozelot]], [[Brillenbär]], [[Gürteltiere]], [[Flachlandtapir]], [[Großer Ameisenbär]], [[Klammeraffen]] und 43 Arten von Fledermäusen, 135 [[Reptilien]]- sowie 173 [[Amphibien]]arten. Es gibt außerdem 109 Fischarten; in den letzten Jahren verringerte sich die Fischvielfalt jedoch dramatisch.

Mit der lokalen Bevölkerung werden [[Melipona|Meliponikultur]]-Versuche mit [[Stachellose Bienen|Stachellosen Bienen]] auf dem Gebiet des Nationalparks Amboró durchgeführt.<ref>{{Literatur |Autor=Urbelinda Ferrufino, Patricia Vit |Titel=Pot-Honey of Six Meliponines from Amboró National Park, Bolivia |Sammelwerk=Pot-Honey |Verlag=Springer New York |Ort=New York, NY |Datum=2013 |ISBN=978-1-4614-4959-1 |DOI=10.1007/978-1-4614-4960-7_29 |Seiten=409–416 |Online=https://link.springer.com/10.1007/978-1-4614-4960-7_29 |Abruf=2023-02-20}}</ref>

== Geschichte und Schutzstatus ==
Im Jahr 1973 wurde ein Naturschutzgebiet auf dem Gebiet des heutigen Nationalparks gegründet, im Jahr 1991 wurde das Schutzgebiet vergrößert und dieses zu einem Nationalpark umgewandelt.<ref>{{Internetquelle |url=http://sernap.gob.bo/amboro/ |titel=PARQUE NACIONAL AMBORÓ |sprache=es |abruf=2023-02-20}}</ref>

Zu Beginn bestand die Arbeit aus Flora- und Faunamonitoring und der Zählung der Bevölkerung im Park sowie einigen Informationskampagnen. In dieser Zeit wurden die Rangerstationen Mataracú, Saguayo, La Chonta und Macuñucú aufgebaut und mit insgesamt 10 Parkrangern besetzt.

Im Nationalpark Amboró wird ein zweistufiges Managementregime angewandt: die [[Totalreservat|Kernzone]] des Nationalparks Amboró wird von einem Gebiet mit dem Status eines „Integrated Management Natural Area“ (IMNA) umgeben. Dies soll Waldrodungen verhindern. Zum Stand 2010 konnte anhand von [[Fernerkundungsdaten]] gezeigt werden, dass im Gebiet des Parks von 1986 bis 2001 nur sehr wenig Wald eingeschlagen wurde (−0,05 %/Jahr). Im angrenzenden IMNA im Tiefland wurde dagegen zwischen 1986 und 2006 viel mehr Wald gerodet (−1,05 % / Jahr). Der Autor der Studie führt den besseren Schutz im Nationalpark auf die Topographie und die fehlende Straßen innerhalb des Parks zurück.<ref>Bucklin, D. N. (2010). Protected-area effectiveness near dynamic colonization zones: forest clearance in and around Amboró National Park, Bolivia.</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Nationalparks in Bolivien]]
* [[Liste der Nationalparks in Bolivien]]
* [[Departamento Santa Cruz]]


== Weblinks ==
{{Normdaten|TYP=g|GND=4566682-9}}
{{Commonscat|Amboro National Park|Nationalpark Amboró}}
* [http://parquenacionalamboro.org/ Parque Nacional Amboró] (''spanisch'')
* [http://sernap.gob.bo/amboro/#sc-tabs-1546631542891 Parque Nacional y Area Natural de Manejo Integrado Amboró] (spanisch)
* [http://www.biobol.org/index.php/areas-protegidas/ap-de-bolivia/77-parque-nacional-y-anmi-amboro ''Parque Nacional y ANMI Amboró''] ''biobol.org''
* [http://sernap.gob.bo/amboro/#sc-tabs-1546631542893 ''Parque Nacional y Area Natural de Manejo Integrado Amboró''] ''sernap.gob.bo''


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Nationalpark in Bolivien|Amboró]]
<references />
[[Kategorie:Departamento Santa Cruz]]



[[cs:Amboró]]

[[en:Amboró National Park]]

[[es:Parque nacional Amboró]]
{{Normdaten|TYP=g|GND=4566682-9}}
[[fi:Amborón kansallispuisto]]
[[Kategorie:Nationalpark in Bolivien|Amboro]]
[[fr:Parc national Amboró]]
[[Kategorie:Nationalpark in Südamerika|Amboro]]
[[ka:ამბოროს ეროვნული პარკი]]
[[Kategorie:Landschaft im Departamento Santa Cruz]]
[[lt:Amboro nacionalinis parkas]]
[[Kategorie:Tropisches Regenwaldgebiet]]
[[nl:Nationaal park Amboró]]
[[pl:Park Narodowy Amboró]]
[[qu:Amboró mamallaqta parki]]

Aktuelle Version vom 23. April 2024, 08:12 Uhr

Nationalpark Amboró

Nationalpark Amboró (Bolivien)
Nationalpark Amboró (Bolivien)
Koordinaten: 17° 49′ 0″ S, 64° 3′ 0″ W
Lage: Santa Cruz, Bolivien
Fläche: 4.425 km²
Gründung: 16. August 1984
Baumfarne im Nationalpark Amboró
Baumfarne im Nationalpark Amboró
Baumfarne im Nationalpark Amboró

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Der Nationalpark Amboró (Parque Nacional y Area Natural de Manejo Integrado Amboró) ist ein bolivianischer Nationalpark im östlichen Zentrum des Landes. Auf der Fläche von 4425 km² treffen in dem Schutzgebiet drei unterschiedlichen Ökosysteme aufeinander: die Voranden, die Trockenwälder und Flächen mit Dornbuschsavanne des Gran Chaco und das humide Amazonasbecken. Der Nationalpark Carrasco grenzt im Westen an Amboró; zusammen bilden die beiden Parks eine größere Schutzgebietseinheit.

Der Nationalpark wurde 1973 als „Naturreservat Tcnl. Germán Busch“ gegründet, seit 1984 ist er als Nationalpark ausgewiesen. Die Fläche des Nationalparks wurde 1991 und 1995 erweitert. Im Park gibt es einen Wasserfall von 40 m Höhe.

Der Nationalpark liegt im Westen des Departamento Santa Cruz 40 km westlich der Stadt Santa Cruz. Er umfasst außer dem nordöstlichen Teil der Cordillera Oriental die Vorandenketten der Serranía Tambora, der Sierra Matacarú sowie der Sierra Los Volcanes mit ihren zahlreichen Flusstälern und liegt damit in den östlichsten Ausläufern der gesamten Anden. Er erstreckt sich zwischen 300 und 3500 Meter über dem Meeresspiegel und weist eine jährliche Niederschlagsmenge zwischen 1400 und 4000 mm auf. Zugänge für Touristen zu dem Park existieren von Norden über Buena Vista und von Süden über Samaipata.

Flora und Fauna

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Der Park hat eine sehr vielfältige Flora und Fauna, weil an dieser Stelle die drei großen Ökoregionen Amazonien, Anden und Chaco aufeinandertreffen. Es wurden etwa 2659 Pflanzenarten nachgewiesen, darunter 500 Orchideenarten, Socratea exorrhiza, Euterpe precatoria, Ceroxylon, Amerikanisches Mahagoni, Steineiben, Juglans boliviana und Baumfarne. Unter den 830 Vogelarten sind Rotohrara, Soldatenara, Andenklippenvogel und Hornhokko (Pauxi unicornis). 127 Säugetierarten einschließlich Jaguar, Puma, Ozelot, Brillenbär, Gürteltiere, Flachlandtapir, Großer Ameisenbär, Klammeraffen und 43 Arten von Fledermäusen, 135 Reptilien- sowie 173 Amphibienarten. Es gibt außerdem 109 Fischarten; in den letzten Jahren verringerte sich die Fischvielfalt jedoch dramatisch.

Mit der lokalen Bevölkerung werden Meliponikultur-Versuche mit Stachellosen Bienen auf dem Gebiet des Nationalparks Amboró durchgeführt.[1]

Geschichte und Schutzstatus

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Im Jahr 1973 wurde ein Naturschutzgebiet auf dem Gebiet des heutigen Nationalparks gegründet, im Jahr 1991 wurde das Schutzgebiet vergrößert und dieses zu einem Nationalpark umgewandelt.[2]

Zu Beginn bestand die Arbeit aus Flora- und Faunamonitoring und der Zählung der Bevölkerung im Park sowie einigen Informationskampagnen. In dieser Zeit wurden die Rangerstationen Mataracú, Saguayo, La Chonta und Macuñucú aufgebaut und mit insgesamt 10 Parkrangern besetzt.

Im Nationalpark Amboró wird ein zweistufiges Managementregime angewandt: die Kernzone des Nationalparks Amboró wird von einem Gebiet mit dem Status eines „Integrated Management Natural Area“ (IMNA) umgeben. Dies soll Waldrodungen verhindern. Zum Stand 2010 konnte anhand von Fernerkundungsdaten gezeigt werden, dass im Gebiet des Parks von 1986 bis 2001 nur sehr wenig Wald eingeschlagen wurde (−0,05 %/Jahr). Im angrenzenden IMNA im Tiefland wurde dagegen zwischen 1986 und 2006 viel mehr Wald gerodet (−1,05 % / Jahr). Der Autor der Studie führt den besseren Schutz im Nationalpark auf die Topographie und die fehlende Straßen innerhalb des Parks zurück.[3]

Commons: Nationalpark Amboró – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Urbelinda Ferrufino, Patricia Vit: Pot-Honey of Six Meliponines from Amboró National Park, Bolivia. In: Pot-Honey. Springer New York, New York, NY 2013, ISBN 978-1-4614-4959-1, S. 409–416, doi:10.1007/978-1-4614-4960-7_29 (springer.com [abgerufen am 20. Februar 2023]).
  2. PARQUE NACIONAL AMBORÓ. Abgerufen am 20. Februar 2023 (spanisch).
  3. Bucklin, D. N. (2010). Protected-area effectiveness near dynamic colonization zones: forest clearance in and around Amboró National Park, Bolivia.